O livro Flugblatt

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[) i r k
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O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 19.11.2005, 18:30

Hallo ihr Lieben,

ich hatte ja in grauer Vorzeit mal die Idee entwickelt, wir könnten unsere eigene Zeitschrift machen und herausgeben.

Siehe: Der ganz alltägliche Größenwahn

Ich möchte diese Idee jetzt in abgespeckter Version wieder aufgreifen und so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. Anstatt an der Verwirklichung einer richtigen Zeitschrift zu scheitern, sollten wir lieber etwas kleiner, bescheidener und realistischer anfangen. Steigern können wir uns dann immer noch. Ich glaube, Razorback war es, der bereits damals vorschlug, man sollte statt einer richtigen (arbeitsaufwendigen und teuren) Zeitung lieber ein eigenes Flugblatt machen. Und genau das möchte ich jetzt umsetzen.

Im groben Umriss, was ich mir vorstelle: 2 Seiten DIN A4, beidseitig bedruckt und hochkant gefaltet, mit einem möglichst frechen Titel, sympathisch-ansprechendem Layout und dem Aufruf: "Lesen, kopieren, weitergeben!" Inhalt: Primär Gedichte und kürzere Texte aus dem Forum. Wir drucken das in Eigenregie (mit dem heimischen Drucker oder im Copyshop) und verteilen es dort, wo wir leben (z.B. in unserem Freundeskreis, an der Uni, in Cafés oder Buchhandlungen etc.). Außerdem stellen wir es wie die Antho 2004 als kostenlosen Download auf der Homepage zur Verfügung. Das ganze dient dann einem doppelten Zweck: 1.) Neue Leser für unsere Texte zu gewinnen und 2.) ein bisschen PR für O livro und das Forum zu machen.


1. Wer macht mit?

Ich kann - wenn notwendig - Layout und alles allein machen, aber das Projekt hätte trotzdem keinen Sinn, wenn nur zwei oder drei Leute mitmachen. Sinn macht es erst, wenn zehn Forumsmitglieder oder mehr bereit sind, die Arbeit (und die Kosten) auf sich zu nehmen. Sie müssten den Ol-Gedichte-Flyer a.) selbst drucken oder im Copyshop drucken lassen, b.) ihn selbst falten und c.) ihn verteilen.

Ich kann noch nicht genau sagen, wieviele Gedichte in so einen kleinen 8seitigen Flyer passen (wahrscheinlich eher nicht so viele), aber ich würde sagen, wir halten es so, dass die Gedichte/Texte derjenigen, die bereit sind, dieses Projekt tatkräftig zu unterstützen, dann eben auch eine größere Chance haben, in die aktuelle Ausgabe aufgenommen zu werden.


2. Wie soll das Baby heißen?

Wer bei diesem Projekt mitmachen will (und die Bedingungen unter 1. akzeptiert), darf hier und jetzt Namensvorschläge machen.

Wie soll der O livro Flyer heißen?


3. Textvorschläge!

Ihr könnt auch direkt hier Vorschläge für Texte (vorzugsweise Gedichte) machen, die unbedingt in die erste Ausgabe rein sollten.

Und los geht's!

:-)

MfG,
[) i r k
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Glaukos
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 19.11.2005, 18:56

Salut Dirk,

wow, welch Engagement, mein Kompliment! Hängst dich ja diese Tage wieder sehr für O livro hinein. Fein!

Was den Vorschlag angeht mit dem Flugblatt, klingt es sehr ansprechend. Diese Dezentralität ist spannend. Die Kostenlosigkeit hat zudem ihren Reiz. Einziges Manko: Die Grafik solltest du einen Fachmann übernehmen lassen. Ich will hier nicht meckern, aber - nach meinem Geschmack zumindest - ist die Grafik auf dem Lesungsflyer und in der Anthologie nicht wirklich konkurrenzfähig. Will sagen, augenfällig. Sie ist solide, auf alle Fälle! Aber ... nicht einfallsreich. Natürlich soll niemals eine Grafik den Text dominieren ...

Ein ähnliches Projekt scheint

http://www.berlinerliteraturkritik.de/

zu haben. Ich kenne sie aus dem Web, sah aber unlängst auch ein 8-Seiter ... (glaube ich; vielleicht auch ein 4-Seiter)

Ich selbst habe leider keine Zeit, mich an dem Vorhaben im größeren Stil zu beteiligen. Mhm, außerdem habe ich mir schon die Pfoten verbrannt ... nun, das klingt jetzt ein wenig dramatisch. Es hat Spaß gemacht, eine Zeitschrift herauszubringen (damals für Hamburg und Berlin in einer Doppelredaktion). Aber letztendlich war es ein ähnlicher Versuch wie dieser: Die eigenen Texte zu transportieren, Selbstwerbung. Das geht selten auf lange Sicht gut. Viel wichtiger ist bei einer Literaturzeitschrift oder selbst bei einem Faltblatt, dass man - wenn möglich namhafte - Fremdautoren gewinnt.

Herzliche Grüße
Tolya

charis
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon charis » 21.11.2005, 11:22

mir gefällt die Idee sehr. Wichtig für meine definitive Entscheidung, mitzumachen, wären v.a. folgende Punkte:

1) wie oft soll das Ding erscheinen? Davon hängt ja ganz maßgeblich ab, wieviel Arbeit das wird. Ein Flugblatt, das z.b. 1x pro Quartal erscheint, könnte ich mir gut vorstellen, aktiv zu unterstützen.

2) gibt es irgendwelche Vorstellungen über die Mindestauflage pro verteilender Person? 100-200 Blätter lassen sich recht schnell bearbeiten, verteilen und kosten wenig, bei 1000 schauts etwas anders aus...

3) Wir sollten versuchen, über den Aufhänger "Internationalität" zu punkten und das als PR-Mittel zu verwenden. (und auch checken - gibt es sowas schon?)

4) Und in der Tat "prominente" (ich würde damit mal Leute meinen, die schon was veröffentlicht haben und ein bisschen mediales Echo hatten) GastautorInnen keilen. Vielleicht bringen wir ja doch ein paar Kontakte zu AutorInnen / Verlagen schon aus der persönlichen Runde zusammen.

5)Zum Format: mir ist unklar (du sprichst von 8 Seiten): meinst du zwei A4-Blatt (also 4 A4 Seiten) oder 1 A4-Blatt (also 2 A4 Seiten)? wenn ersteres - wie wären die 2 Blätter verbunden?

6) Ich teile Tolyas Meinung - die Grafik muss 100% stimmen. Keinesfalls darf das ganze "Schülerzeitungsoptik" haben. Checken wir doch mal, welche GrafikerInnen-Kontakte es intern so gibt... Für die 1malige Erstellung einer Layout-Vorlage müssten wir sicher nicht so viel zahlen... Dann kann man ja selber weitertun. Wichtig wäre, mit einem Grafikprogramm zu arbeiten wie X-Press oder so, da gibts halt viele Möglichkeiten.

Da wir - nehme ich an - in 1c drucken würden, sind unsere optischen Möglichkeiten halt beschränkt. Dazu kommt dann noch die Kopier-Optik. Vielleicht können wir ein farbiges Kopier-Papier nehmen, das ist halt eine Kostenfrage...

So, das wär's fürs erste.
LG
charis

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon charis » 21.11.2005, 11:22

@Titel: was Provokantes. Spontan fällt mir dazu mal Guerilla-Lyrik ein.

(Wikipedia über Guerilla-Taktik: kleine, selbstständig operierende Kampfeinheiten, welche die taktischen Zielsetzungen der Armeeführung, meist im Hinterland des Gegners, unterstützen und dabei außerhalb ihrer Kampfeinsätze nicht als Soldaten erkennbar sind.)

Aber das gibts wahrscheinlich eh schon 1000fach...?

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 28.11.2005, 01:42

Hallo Tolya,

in einem separaten Beitrag möchte ich zuerst einmal ein paar Worte an dich richten. Ich bin – salopp ausgedrückt – von deinem Beitrag ein bisschen angepisst. Wahrscheinlich meinst du es noch nicht mal so, wie ich es wahrnehme und verstehe, aber ich bin eben etwas empfindlich und mein Ego ist wahrscheinlich so groß und so leicht entzündlich wie die LZ Hindenburg.

Erstens finde ich es ziemlich bescheiden, dass du hier Forderungen stellst bzw. "Vorschläge" machst, was wie gemacht werden soll, obwohl du – wenn ich dich richtig verstanden habe – gar keine Zeit und Muße hast, bei diesem Projekt mitzuwirken. So was kann ich partout nicht ausstehen: Leute, die alles besser wissen, aber keinen Finger dafür rühren, dass es auch in die Tat umgesetzt wird. :-E

Zweitens: Ich bin kein Designer oder Grafiker und ich habe nie behauptet ein Designer oder Grafiker zu sein. Punkt. Aber ich habe mir sowohl bei der Anthologie, als auch beim Flyer eine ganze Menge Mühe gegeben und die Kritik, die du hier äußerst, höre ich zum ersten Mal. Allerdings, was soll mir das jetzt noch nützen, mhh? Die Sache ist gegessen und hinterher kann man immer die Nase rümpfen: Solide, aber einfallslos. Es war einfach so, dass zum gegebenen Zeitpunkt ich der einzige war, der qualifiziert genug war, das zu machen, und zur Verfügung stand. Also habe ich es gemacht. Sonst hat sich niemand bei uns gemeldet: "Soll ich euch beim Layout der Anthologie helfen?" Und es war auch niemand zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle und sagte die Zauberworte: "Ich wüsste da jemanden, der …" Und gerade in die Anthologie haben Mirko und ich verdammt viel Zeit, Mühe und Arbeit investiert (du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel). Das soll nicht heißen, dass ich immun gegen jede Kritik bin, aber der angemessene Zeitpunkt und die richtigen Worte und Ratschläge sind mitunter schon entscheidend.

Was den Flyer angeht: Den haben Rike und ich in ziemlicher Eile an einem Nachmittag unmittelbar vor unserer Abreise nach Wien gebastelt. Tolya, vielleicht hast du auch eine Ahnung und kannst dir in etwa ausmalen, was meine Freundin und ich alles lieber gemacht hätten, als nach über einem Monat, den wir uns nicht gesehen hatten, an einem wunderschönen, sonnigen Nachmittag hinterm PC zu sitzen und Word zu verfluchen? Aber damit noch nicht genug! Wir sind dann auch noch zwei Tage lang mit Khadija und ihrer Freundin durch halb Wien marschiert, haben zig Buchläden, Cafés, Beisel und Spelunken abgeklappert und 500 Flyer verteilt, bis uns abends die Füße wehtaten. Du kannst dir auch in diesem Fall vielleicht ausmalen, was wir alles hätten tun können: Zwei wundervolle Tage bei bestem Wetter in Wien? Und jetzt kommst du großkotzig daher und sagst mir, der Flyer wäre nicht augenfällig, ja einfallslos? Ich sage: Es war ein Einfall und es war nicht nur ein Einfall, es war auch ein Einsatz, den wir gezeigt haben und, wenn wir es nicht getan hätten, dann hätte es diesen Flyer nie gegeben und dann hättest du deinen Romanauszug einem leeren Raum vorlesen können (ich übertreibe, aber ich habe das Recht zu übertreiben, denn ich bin stinksauer). Und, Tolya, den Flyer, den du in Wien in die Hände bekommen hast, war ein Fehldruck, den ich nicht zu verantworten habe … Ich habe mich damals schon ziemlich darüber geärgert (und muss mich jetzt noch mal darüber ärgern)… aber das hast du sicherlich alles schon gewusst, nicht wahr?

Also, Tolya, vielen Dank für die gut gemeinten Ratschläge! Heb sie gut auf, vielleicht kannst du sie noch anderweitig "anbringen" – bei Leuten, die ein bisschen dümmer und demütiger sind als ich.

Beste Grüße,
[) i r k
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 28.11.2005, 01:43

Zu unserer Flugblatt-Aktion:

Zum Thema Layout: Ich muss sagen, nun wurde mein Ehrgeiz angestachelt und ich werde jetzt in jedem Fall einen eigenen Layout-Entwurf für die erste Ausgabe vorlegen, vielleicht in Zusammenarbeit mit einem Profi, vielleicht aber auch nicht. Ich wüsste zwei Leutz, die etwas davon verstehen, aber ich bin im Augenblick auch selbst dabei, mich im Bereich Gestaltung und Grafik fortzubilden. Außerdem schreibe ich das Layout des O livro Flugblatts als Wettbewerb aus: Ihr könnt eure eigenen Entwürfe bis zum 31.12.2005 einreichen. Wir werden dann Anfang 2006 über das beste Layout abstimmen. Aber ihr könnt natürlich trotzdem gern in eurer Umgebung mal nachfragen und herumhören, ob sich jemand mit Layoutgeschichten auskennt und Lust hätte, für uns so etwas zu machen. Wenn wirklich ein allgemeines Interesse an einem professionellen Layout besteht, können wir ja die Kosten zusammenlegen. Ich bin auch gerne bereit, da mitzumachen.

Aber wir sollten eins nicht vergessen: Das soll ein Flugblatt werden und kein Hochglanzprospekt. Wichtig sollten uns erst mal hohe Auflage, geringe Kosten und eine möglichst einfache Realisierung sein – wie ich schon sagte: Steigern können wir uns dann immer noch. Und, Charis, wo du bereits "Guerilla-Lyrik" und die schlechte Kopieroptik erwähnst: Vielleicht sollten wir uns den Gedanken wirklich zu nutze machen, aus unseren Schwächen Stärken zu machen: Also uns (das ist jetzt nur eine Idee, nicht gleich wieder aufschreien) extra "trashig – trashic – trachic" geben und uns ein extra non-konformes, non-highend-durchgestyltes Layout zulegen? (Mhh, vielleicht mach ich sogar zwei Entwürfe, mal sehen!)

Jetzt Charis konkret zu deinen Ideen und Fragen:
1) wie oft soll das Ding erscheinen? Davon hängt ja ganz maßgeblich ab, wieviel Arbeit das wird. Ein Flugblatt, das z.b. 1x pro Quartal erscheint, könnte ich mir gut vorstellen, aktiv zu unterstützen.

Einmal pro Quartal ist auch das, was ich mich vorgestellt hatte. Weniger ist nicht so sinnvoll und mehr (zumindest im Augenblick) arbeitstechnisch nicht machbar.
2) gibt es irgendwelche Vorstellungen über die Mindestauflage pro verteilender Person? 100-200 Blätter lassen sich recht schnell bearbeiten, verteilen und kosten wenig, bei 1000 schauts etwas anders aus...

Ja, 100-200 Seiten pro Kopf, allerdings beidseitig bedruckt! Das wären dann 50-100 Flugblätter. Ich denke, das ist eine Menge, die jeder bewältigen, finanzieren und in seiner Umgebung verteilen kann. Wenn 10 Leute mitmachen, hätten wir damit eine Startauflage von 500-1000 Exemplaren, das wäre ziemlich okay, denke ich. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er vll. nach einem Monat noch mal einen Stoss druckt und verteilt – wenn er die Zeit hat und er oder sie einen entsprechenden Bedarf sieht (das gilt wahrscheinlich eher für die Leute in Großstädten wie Berlin, Wien, Düsseldorf und Hamburg).
3) Wir sollten versuchen, über den Aufhänger "Internationalität" zu punkten und das als PR-Mittel zu verwenden. (und auch checken - gibt es sowas schon?)

Können wir natürlich … aber punkten wir erst mal, indem wir es auf die Beine stellen. Bisher gibt es zwei Personen, die die Idee gut finden, und nur eine, die sich bereit erklärt hat, mitzumachen. Und wie ich schon sagte: Aussicht auf Erfolg hat dieses Projekt erst, wenn wenigstens 10 Leute mitwirken.
4) Und in der Tat "prominente" (ich würde damit mal Leute meinen, die schon was veröffentlicht haben und ein bisschen mediales Echo hatten) GastautorInnen keilen. Vielleicht bringen wir ja doch ein paar Kontakte zu AutorInnen / Verlagen schon aus der persönlichen Runde zusammen.

Die Idee finde ich gut … aber nicht für die erste Ausgabe, bitte, die soll dann bitte doch 1000 Promille O livro sein, außer ihr meint Namen wie HJH oder Norbert Lange. Die würden ja jetzt auch unter die Kategorie fallen, oder? ;-)
5) Zum Format: mir ist unklar (du sprichst von 8 Seiten): meinst du zwei A4-Blatt (also 4 A4 Seiten) oder 1 A4-Blatt (also 2 A4 Seiten)? wenn ersteres - wie wären die 2 Blätter verbunden?

Ich meinte 2 Seiten DIN A4, beidseitig bedruckt und hochkant gefaltet. Das sind 8 DIN A4 hohe Spalten, was a.) ein etwas ungewöhnlicheres Format wäre, als der stinknormale Flyer und, was b.) ganz gut mit dem primären Inhalt (Gedichte) platztechnisch aufgehen sollte. Also ein Minilyrikheft mit ca. 8 bis 10 Gedichten pro Ausgabe.

Ich habe mir mal Gedanken für einen Titel gemacht und hatte da eine Idee. Und diese Idee gibt es auch gleich in zwei Varianten. Der Inhalt des Flugblattes wird ja vor- und überwiegend aus Gedichten bestehen und Gedichte bestehen aus Zeilen, Reimen, Strophen und … Versen. Mit "Vers" lässt sich nun das eine oder andere Wortspiel anstellen, z.B. "pervers". Die Vorsilbe "per" heißt erst mal nichts anderes als "mittels" oder "durch" … durch Verse! Macht doch irgendwie Sinn, oder? Und hätte gleichzeitig einen mehr als provokativen Unterton. Die entschärftere Variante wäre dann "invers" (sprich: in Versen). Natürlich sollte man für den Fall, dass man sich für so ein Wortspiel entscheidet, im Zusammenspiel mit der Erstellung des Layouts eine andere Schreibweise finden, damit der Titel und das Wortspiel auch verstanden werden, z.B.

per!vers

oder

in/vers

Ich gebe zu, ersteres wäre wirklich sehr gewagt (und ich hätte vielleicht doch ein bisschen Hemmungen, ein Heft mit so einem Titel unters Volk zu bringen :-& ). Ich weiß nicht, wie ich darauf komme, aber sicher fällt uns noch etwas Besseres ein …

Uns? Ich hoffe, nicht nur charis und mir …

MfG,
Dirk
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 28.11.2005, 06:00

Lieber Dirk,

ich antworte auch öffentlich.
Ich schrieb von einem "größeren Stil" der Beteiligung. Das ist kein Nein.

Wenn Ratschläge nicht gefragt sind, sondern bedingungsloses Lob, dann habe ich hier etwas falsch verstanden. Dazu bin ich nicht bereit. Mag man mich gerne löschen wie Smid.

Dein Posting verwendet Emotionalien, meines zu wenig. (Dass ich dich für deinen Einsatz gelobt habe, interessiert dich anscheinend nicht.)
Würde ich nur Beifall zollen, dann hieße das, wider mein Gewissen und meine Erfahrung mich zu artikulieren. Ich möchte dir hiermit nahe legen, einmal den Begriff "Beratungsresistenz" in Bezug auf deine Position zu überdenken.
Wenngleich ich das abschwächen möchte. Dein Posting hernach zeigte doch, dass du von wegen Grafik durchaus gesprächsbereit bist.
Entschuldige, wenn ich hier noch eines draufpacke, aber ich empfinde das Design von O livro nicht als optimal. Dass da viel Mühe darin steckt, glaube ich gerne. Sehr gerne. Aber es gibt auch "Eignungen". Ich will da nicht darauf herumreiten, es ist nicht schlecht, was O livros grafisches Äußeres anbelangt, aber es ist auch nicht der Knüller.
Meine Meinung. Meine unwesentliche Meinung. Dennoch meine Meinung. Mögen die anderen dazu auch einmal etwas sagen, vielleicht hast du ganz Recht und meine Kritik ist ein Einzelfall.

Dirk,
ich kann mir sehr wohl vorstellen, wie viel Zeit die Anthologie verschlungen hat. Du verkennst, dass ich auch in dieser Branche einiges versucht habe. Und du nimmst dir auch durch deine vorschnelle Gereiztheit die Chance, mein Wissen eventuell mitzunutzen. Auch das Wissen, was fehlgehen kann.

Nur mal als Hinweis: Ich habe zwei geprintete Anthologien herausgebracht (noch an der Universität), ebenfalls eine Literaturzeitschrift; ich weiß, wo die Haken sein können.

Mit meinem Posting wollte ich dich nicht demotivieren; im Gegenteil. Na ja. So habe ich dich wohl erst recht ein bisschen heiß gemacht ;-)

Dirk, ich kann mir ausmalen, wie viel Mühe es kostet, eine Lesung zu bewerben. Ich habe das einige Male selbst getan.

Ja, und großkotzig mag ich schon sein, ich mit meinem Romanauszug (es ist kein Roman, aber egal) vor dem Wiener Auditorium dank deiner Aufopferung. Dirk, du verwendest Worte, die selbst nicht unbescheiden sind. Du versuchst hier einen Streit vom Zaun zu brechen, den ich nicht bereit bin einzugehen.

Ich habe eine Bitte: Les mein Posting noch einmal durch.
Ich weise deine Anwürfe zurück. Es muss erlaubt sein, dich zu loben, dass du dich "freiwillig" für dieses dein Vorhaben engagierst ... und dich darauf hinzuweisen, dass ich grafisch fachmännischen oder fachfraulichen Rat einbeziehen würde.
Was sonst steht in meinem Posting?

Entschuldige, dass ich nicht ebenso emotional darauf reagiere.
Oder anders: Ich habe es nicht belehrend gemeint. Ich finde dein Vorhaben nach wie vor lobenswert und deine Arbeit hier sehr ambitioniert.

Aber: du möchtest nicht dumm sein, wie dein Schlusswort nahelegt, bitte verurteile mich nicht zum Michdummstellen um eines lieben Friedens willen.

Herzliche Grüße
Tolya

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 28.11.2005, 12:37

Wenn Ratschläge nicht gefragt sind, sondern bedingungsloses Lob, dann habe ich hier etwas falsch verstanden. Dazu bin ich nicht bereit. Mag man mich gerne löschen wie Smid.

Sorry, Tolya, aber weiter bin ich nicht gekommen. Das ist Quatsch und DAS WEISST DU. Ich habe nie bedingungsloses Lob verlangt oder erwartet. Und Smid habe ich aus anderen Gründen den Zugang zum Forum gesperrt. Aber ich finde es schon recht seltsam, dass der Name hier wieder ins Spiel kommt und du solche an den Haaren herbeigezogene, übertriebene Vergleiche anstellst.

Auf dieser Ebene bin ich nicht bereit, mit dir zu diskutieren.

Dirk
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 28.11.2005, 12:56

Wenn Ratschläge nicht gefragt sind, sondern bedingungsloses Lob, dann habe ich hier etwas falsch verstanden. Dazu bin ich nicht bereit. Mag man mich gerne löschen wie Smid.

Sorry, Tolya, aber weiter bin ich nicht gekommen. Das ist Quatsch und DAS WEISST DU. Ich habe nie bedingungsloses Lob verlangt oder erwartet. Und Smid habe ich aus anderen Gründen den Zugang zum Forum gesperrt. Aber ich finde es schon recht seltsam, dass der Name hier wieder ins Spiel kommt und du solche an den Haaren herbeigezogene, übertriebene Vergleiche anstellst.

Auf dieser Ebene bin ich nicht bereit, mit dir zu diskutieren.

Dirk


Wenn du dich schon außer Stande siehst, die Gedanken deiner Mitmenschen nachzuvollziehen, dann lies mal wenigstens deine eigenen Postings hier; am besten, bevor du sie bei O livro einstellst. Sie werfen kein gutes Licht auf unsere Seite.

An die anderen:
Ich denke, wenigstens ihr könnt lesen. Und denkt euch euren Teil wie ich.

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 28.11.2005, 13:03

Sorry, Tolya, aber weiter bin ich nicht gekommen.


Bist du nicht sogar verpflichtet, die Threads zu lesen? Ich glaube dir das nämlich nicht ;-)

Na egal.
Ich denke, es war ein Fehler, hier öffentlich meine Gedanken zu artikulieren, sie hätten wohl eher in eine private Mail gepasst. Ebenso sehe ich es als Fehler an, dass du hier ganz persönlich geantwortet hast, und das in einem sehr pikierten Tonfall, der weit über sein Ziel hinaus schießen sollte. Ich kann daraus nur erkennen, dass du dich offenbar SEHR angegriffen fühlst - sonst sähest du dich nicht genötigt, deinerseits so wildverbal um dich zu schlagen. Da kenne ich dich anscheinend noch zu wenig.

Persönliche Zänkereien wie diese helfen nicht weiter und werfen ihrerseits kein gutes Bild auf die Seite hier. Sie wirken unsouverän und unprofessionell.

Ich hoffe, das ist auch deine Meinung.

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 28.11.2005, 15:27

Ich habe nie bedingungsloses Lob verlangt oder erwartet. Und Smid habe ich aus anderen Gründen den Zugang zum Forum gesperrt.

Zur Erläuterung: Ich habe SMID den Zugang zum Forum gesperrt, weil er gezielt provoziert und Grenzen immer weiter ausgetestet hat, weil er (vor allem mich) beleidigt hat und schließlich angefangen hat, das Forum vollzuspamen.

Ich habe SMID NICHT den Zugang zum Forum gesperrt, weil ich kritikimmun oder "beratungsresistent" oder, was auch immer du mir unterstellen willst, bin. Oder, weil ich hier freie Meinungsäußerung und Mitspracherechte beschneiden will. Ich glaube, ich habe in der Vergangenheit häufiger die Forumsbesucher gefragt, was wie gemacht werden soll.

Das ist z.B. in meinen Augen die größte Unverschämtheit an deiner letzten Antwort: Nicht nur, dass du dich jetzt mit SMID solidarisierst und deinen Fall mit seinem gleichzusetzen sucht (Was soll das?). Du wirfst mir auch noch vor, ich würde NUR Lob vertragen und NULL Kritik zulassen. Tolya, ehrlich, so kommen wir nicht weiter. Du kannst mir gerne weiter meine Worte im Mund umdrehen und versuchen, mich bloßzustellen, aber ich werde auf so lächerliche Anwürfe nicht weiter eingehen.

Ich sage noch eines dazu: Ich respektiere deine bisherigen journalistischen und schriftstellerischen Erfahrungen, die du gemacht hast, und ich bin auch bereit, auf dich zu hören, deine Ratschläge zu beherzigen und von deinem Wissen zu profitieren. Wenn du dich erinnern willst: Im Vorfeld zum Wientreffen haben wir sogar zusammen telefoniert, um uns abzusprechen, und ich habe dir aufmerksam zugehört. Nennst du das "Beratunsgresistenz"? Tolya, ich respektiere deine Erfahrungen und dein Know-how, aber ich erwarte auch einen gewissen Respekt gegenüber den Sachen, den ich mache, es darf nicht zu dieser herablassenden Art führen, bei der ich das Gefühl haben muss, dass alles, was ich mache, doch eher mittelmäßig und unprofessionell ist. So habe ich es empfunden. Und, wenn du das Layout von Anthologie/Flyer/Homepage/Forum oder was auch immer kritisierst, dann bitte zum richtigen Zeitpunkt. Nicht hinterher, wenn die Sache gelaufen ist. Dann fange ich nämlich an, das persönlich zu nehmen und mich zu fragen, warum du nicht früher mit deiner Meinung und/oder mit deinen kreativen Vorschlägen herausgerückt bist. ("Erst belächelt er uns, wie wir uns abstrampeln, um dann hinterher uns noch richtig oben einen auf den Deckel zu geben ...?") Und dann bitteschön auch nicht in vagen Pauschalurteilen wie "einfallslos", "nicht augenfällig" oder "nicht der Knüller", mit denen ich rein gar nichts anfangen kann. Dann mach dir konkrete Gedanken, was du nicht so toll findest, was du (z.B. bei der nächsten Anthologie oder dem nächsten Homepage-Update) verbessern würdest und liste mir das auf, und ich versuche mein Bestes, das umzusetzen (mit oder ohne fremde Hilfe) und, wenn dir das Gesamtkonzept nicht gefällt, mach mir einen Vorschlag für ein Neues. Ich bin auch nicht mehr mit dem Aussehen der Homepage und des Forums zufrieden, weil sich nach 4 Jahren eben doch meine Ansprüche und auch meine Fähigkeiten (im Augenblick programmiere ich die ersten PHP-Skripte und die erste MySQL-Datenbank für O livro) verändert haben.

Was meinst du mit "Eignungen"?

Ich habe eine Bitte: Les mein Posting noch einmal durch.

Wenn du dich schon außer Stande siehst, die Gedanken deiner Mitmenschen nachzuvollziehen ...

Danke, Tolya, ich kann lesen und deine Postings verraten (zwischen den Zeilen) einen ganze Menge darüber, wie du über mich denkst. Ich finde das immer ausgesprochen interessant, wenn Menschen anfangen, mir zu erklären, wie ich wirklich bin. Übrigens habe ich eine ganze Woche lang überlegt, wie ich auf deinen ersten Beitrag, den ich wenigstens 10mal gelesen habe, reagieren soll - ich habe das eine Woche mit mir herumgetragen - und mich dann doch für eine möglichste direkte und öffentliche Antwort entschieden. Mag sein, dass das falsch war, mag sein, dass unangemessen ist, aber so wie du eben manchmal eine gewisse - ich sage mal - Arroganz heraushängen lässt, so bin ich hin und wieder eben etwas "emotionaler".

Ich grüße dich und ich wünschte wir beide würden einen Kommunikationslevel finden, auf dem wir kreativ und produktiv zusammenarbeiten könnten.

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 28.11.2005, 16:48

Lieber Dirk,

da du es offenbar für sinnvoll hältst, hier weiter offen zu konversieren, werde ich auch offen darauf antworten.

Du hast meinen ersten Beitrag mehrfach gelesen, sagst du. Okay. Ich muss ihn dann wohl nochmal interpretieren, wie ich ihn gemeint habe, mit Subtext:



Salut Dirk,

wow, welch Engagement, mein Kompliment!
(wow bezeigt deutlich ein Lob. Ich mache dir sogar ein Kompliment, mache es deshalb, weil du auch einige andere Neuerungen implementiert hast)
Hängst dich ja diese Tage wieder sehr für O livro hinein. Fein!
(ich denke, das kann man auch als positiv einstufen, oder?)

Was den Vorschlag angeht mit dem Flugblatt, klingt es sehr ansprechend. Diese Dezentralität ist spannend. Die Kostenlosigkeit hat zudem ihren Reiz.
(das ist ausnahmslos positiv gemeint und auch so zu verstehen)

Einziges Manko: Die Grafik solltest du einen Fachmann übernehmen lassen.
(ich wusste nicht, dass du dich weiter qualifizierst auf diesem Gebiet; und ich konnte es auch nicht wissen.)

Ich will hier nicht meckern, aber - nach meinem Geschmack zumindest - ist die Grafik auf dem Lesungsflyer und in der Anthologie nicht wirklich konkurrenzfähig.
(konkurrenzfähig ist ein nicht nettes Wort, aber ich empfinde es nach wie vor so. Weil ich es besser kann oder konnte? Weit gefehlt. Wenn ich heute meine Erzeugnisse von vor zehn Jahren ansehe - ich meine die eigene Literaturzeitschrift - bekomme ich das kalte Grausen. Soll ich nun meinen Mund halten und denken, tja, jeder Mensch muss halt seine Erfahrungen machen? Oder maße ich mir einen Ratschlag an?)

Will sagen, augenfällig. Sie ist solide, auf alle Fälle!
(solide ist solide.)

Aber ... nicht einfallsreich. Natürlich soll niemals eine Grafik den Text dominieren ...
(wie viele Abschwächungen aber ...)


Ein ähnliches Projekt scheint

http://www.berlinerliteraturkritik.de/

zu haben. Ich kenne sie aus dem Web, sah aber unlängst auch ein 8-Seiter ... (glaube ich; vielleicht auch ein 4-Seiter)

Ich selbst habe leider keine Zeit, mich an dem Vorhaben im größeren Stil zu beteiligen. Mhm, außerdem habe ich mir schon die Pfoten verbrannt ... nun, das klingt jetzt ein wenig dramatisch.
(es war auch witzig gemeint. Es war gemeint, dass ich nicht wirklich etwas Tolles bewerkstelligt habe. Ist es vermessen, dir zu unterstellen, du könntest auch Gefahr laufen, etwas zu versuchen, was sich nachher als "suboptimal" erweist?)

Es hat Spaß gemacht, eine Zeitschrift herauszubringen (damals für Hamburg und Berlin in einer Doppelredaktion). Aber letztendlich war es ein ähnlicher Versuch wie dieser: Die eigenen Texte zu transportieren, Selbstwerbung. Das geht selten auf lange Sicht gut. Viel wichtiger ist bei einer Literaturzeitschrift oder selbst bei einem Faltblatt, dass man - wenn möglich namhafte - Fremdautoren gewinnt.

(zu viele eigene Texte zu bringen, finde ich heute falsch. Ebenso die Haltung, wer viel für ein solches Faltblatt tut, bekommt auch viel Selbstdarstellungsfläche. Das erinnert mich an Schülerzeitung. Ja. Aber in meiner Literaturzeitschrift war es doch genauso! Und das geht ganz automatisch! Das ist wie bei der Lesung in Wien, du hast am meisten dafür getan sowie Charis, und ihr hattet auch die längste Lesezeit! Ja, gerecht! Das ist gerecht! Auch ich habe damals in Anspruch genommen, dass mehr von mir in der Zeitschrift realisiert wurde. Heute sehe ich das als großen Fehler an. Im übrigen ist es meine (unmaßgebliche) Meinung, dass die besten Verleger die sind, die nicht selbst schreiben ...)

Du nennst mich respektlos deiner Arbeit gegenüber. Ich sehe es umgekehrt. Dadurch, dass ich dir meine Erfahrungen mitteile, meine (unmaßgeblichen) Ratschläge gebe, dadurch bezeige ich dir meinen Respekt. Wenn mich das alles nicht interessierte und ich völlig abgehoben wäre, würde ich mich dann damit befassen?

Das sage ich auch, wenn ich jemandes Literatur kritisiere: Ich wage es nur dann, seine Methodik zu hinterfragen, wenn ich darin einen Sinn sehe, bzw. ein Potential zu mehr.
Wenn ich jemanden sage, er hat viel Potential, ist das dann eine Beleidigung? Ist das respektlos? Sehe ich ihn also als mittelmäßig an?

Doch, gerade hinterher muss die Kritik erlaubt sein. Vieles sieht man erst hinterher besser, deutlicher.


Ein paar konkrete Gedanken:
Sieh dir mal bei Gelegenheit die Seite

http://www.the-real-world.de/fd13/index.php

an. Dort hast du einen Stil, der meines Erachtens auf der anderen Seite des Spektrums angesiedelt ist. Hier hast du akademisch-poetische Hyperventilationen. Mich stößt das ab, ich empfinde es als geschwafelte Bleiwüste. Nun, sie versammeln immerhin sehr namhafte Autoren, aber ... das hilft auch nicht sehr viel. Das Layout jedoch ist schlicht + modern. Das mag ich.
Und ich denke, es ist nicht sehr aufwändig programmiert.

Ich fände es gut, wenn o.livro sich etwas in diese Richtung begäbe, vom Outfit!

Und wenn du dich entsinnst, habe ich durchaus schon einige Verbesserungsvorschläge zum Forum gegeben!


Ich weiß nicht, wie du wirklich bist, Dirk. Aber ich sehe dich als einen sehr motivierten, mitunter auch übermotivierten "Macher"-Menschen. Es ist mein Eindruck von dir, so wie du mich für überheblich hältst.

Mich irritiert dieser Vorwurf ein bisschen, aber ich denke, das soll er auch. Arroganz, so ist meine persönliche Definition, legen Menschen an den Tag, die ihre Unsicherheit überspielen und beim Überspielen weit übers Ziel hinaus schießen. Gewiss bin ich ein unsicherer Mensch, und deshalb darf es mich nicht überraschen, als arrogant eingestuft zu werden.
Ich selbst verhalte mich gegenüber Menschen, die mir arrogant erscheinen, betont gelassen. Ich weiß ja um ihre Unsicherheit. Ich sage dann nur recht knapp, dass mir dieser Stil nicht gefällt. Siehe den Thread mit der Namensfindung zu meinem Roman. Surja war für mich deutlich übers Ziel hinausgeschossen, ich fand das auch überheblich. Zwei Wörter genügen.


Ich grüße dich zurück und teile deinen Wunsch nach gesunder, produktiver Kommunikation ohne nickelige Anwürfe, hoffe auch hier mit dem Posting ein bisschen mehr Licht hineingebracht zu haben und konkreter geworden zu sein.

Herzlich,
Tolya

Surjaninov
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Surjaninov » 28.11.2005, 20:48

Surja war für mich deutlich übers Ziel hinausgeschossen


Also ich bin jetzt beim Überspielen meiner Unsicherheit weit übers Ziel hinausgeschossen und demnach arrogant? Oder wie oder was?

charis
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon charis » 29.11.2005, 01:00

Hallo Dirk, hallo Tolya,

ich habe diese Debatte mitverfolgt – und hoffe, es ist ok, wenn ich mich äußere.

Ich denke: sobald man an einem Projekt (oder auch nur einem Bruchteil davon) andere teilhaben lassen will, dann immer zu dem (vermeintlichen) Preis, dass sich die Meinungen vervielfachen. Lohn ist aber zumeist doch ein größerer bzw.professionellerer Output, bzw. mehr Erfolg.

Lob lässt sich m.E. sehr oft weniger leicht formulieren als Kritik, so findet diese vielleicht auch häufiger.

Dirk, du schießt schon ziemlich übers Ziel hinaus, wenn du z.b. meinst, Tolya würde nur arrogante Ratschläge ohne inhaltlichen Tiefgang erteilen und sich vor Mitarbeit drücken wollen. Und mich wundert sehr, dass du Kritik, nach Abschluss eines Projekts (konkret: Flyer, Antho) geäußert, für nutzlos hältst. Das würde ja bedeuten, nicht aus Erfahrungen lernen zu wollen.

Ich finde nicht, dass nur diejenigen, die in der konkrete Sache „fleißig“ waren, dieselbe kritisieren dürfen. Noch mehr: du postulierst, dass „Einsatz“ quasi automatisch über Kritik erhaben macht. Das ist in meinen Augen Unsinn, Dirk.

Ich lese hier auch keine Schmälerung deines Engagements und deiner Ergebnisse, sondern eine persönliche Meinung, dass ein ähnliches Produkt des (Eigen-)Fleißes in anderen bzw. andersgearteten (und mit anderen Rahmenbedingungen – z.b mehr Vorbereitungszeit, größeres Team - versehenen) Fällen vielleicht noch optimaler gelingen kann.
Und: Die Aussage, Tolya würde dir Mittelmaß in allen Belangen unterstellen, ist schlicht sehr unfair. Das hast du doch nicht nötig. :-((

Und, wenn du das Layout von Anthologie/Flyer/Homepage/Forum oder was auch immer kritisierst, dann bitte zum richtigen Zeitpunkt. Nicht hinterher, wenn die Sache gelaufen ist.
Glaubst du wirklich, dass es einen richtigen Zeitpunkt für die „Runde“ Kritik gibt? Das ist Wunschdenken. Wann hätte die im konkreten Fall denn sein sollen? Bei mir im Wohnzimmer, in der Euphorie der gerade geschafften Lesung? Oder hätten sich an Kritik Interessierte vorher deinen Flyer-Entwurf zeigen lassen sollen/müssen, bevor er in Druck gegangen ist? In die Vorbereitungs-Aufregung des ganzen Geschehens platzend? Das wäre wohl enorm unsensibel gewesen.

Und: Achtung vor Leistung und Kritik an der Umsetzung im Detail sind wirklich wirklich zwei paar Schuhe. Vermische sie doch bitte nicht.

Mich hat aber die Seitenbemerkung, bzw., es klang fast wie ein Seitenhieb, von dir, Tolya, in Bezug auf Surja ziemlich gewundert. Genau wie auch bei Dirk, ging es dir ja auch um das Einholen von Meinungen, und Surjas Bemerkung sehe ich völlig im (zu diesem Zeitpunkt doch recht „scherzhaften“) Kontext eingebettet. ICH konnte deine zwei knappen Worte jedenfalls nicht richtig (=in deinem hier beschriebenen Sinne) interpretieren. Mir schien nur, dass du ein wenig beleidigt wirktest damit, auch weil die davor gemachten Kommentare nicht mehr beantwortet wurden (u.a. mein eigenes, und ich hab mir auch überlegt, ob ich zu negativ formuliert habe).

Ist das nicht mit einzukalkulieren, dass (auch) negative Reaktionen kommen, wenn man andere am Meinungen und Mithilfe fragt? Das Medium ist weiters extrem anfällig, Ironie und Scherz falsch zu interpretieren. Ich selber vertrage auch sehr schlecht Kritik. Es kränkt halt doch verdammt das Ego, das sich schön im „ich bin super“-Gefühl eingerollt hat... Aber dann muss man halt überlegen, OB man Meinungen / Beteiligungen haben will...

Dirk, du reißt dir hier sehr oft den Arsch auf. Oft kriegt derjenige, der das öffentlich am allermeisten tut, verhältnismäßig viel weniger Lob ab, als projektbezogene Mitwirkende (die dann oft unverhältnismäßig so hochgejubelt werden, dass es sich schon fast peinlich anfühlt, und das hab ich hier auch schon selbst erlebt...) Das ist ein – leider blöder – aber klassischer Lauf der Welt. In gewissem Sinn bedeutet dein Job eben hier in diesem Zusammenhang die Arschkarte zu haben. Aber sie ist selbst gewählt. Und sie hat auch eine grandiose andere Seite.
Und: Vielleicht sagst du einfach, falls dir mal nach einem dicken virtuellen „Schulterklopfer“ sein sollte?

Vielleicht klappt es ja, hier bald wieder die überschrittenen Grenzen zu wahren und weiterzumachen. Bis dahin vergeht zumindest mir nämlich dazu eher die Lust...

Lieben Gruß
charis

p.s.
Eins möchte ich noch richtig stellen. Ich weiß nicht von einer Regel, dass diejenigen, die viel für die Lesung getan haben, viel lesen durften. Ich wusste nicht mal, was und wie viel die anderen lesen würden. Mir erschien und erscheint es als Zufall, dass mein Part lang war.

Glaukos
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon Glaukos » 29.11.2005, 01:30

Hallo Charis,

danke für deinen Einwurf.
Kurz möchte ich darauf eingehen.
Das mit der "Regel" bei der Lesung ist missverständlich formuliert. Es wird in deinem Fall wahrhaftig Zufall gewesen sein, dass der Text lang war. Ich habe mich auch nicht daran gestört, mir hat er ja klasse gefallen.
Wenn ich hier in Berlin mit ein paar Leuten (wie ich derzeit lose anplane) eine Lesung organisiere und mir dabei den Hut aufsetze, den Großteil der Öffentlichkeitsarbeit aufzubürden (der Vorschlagende ist ja meist daraufhin der "Organisator", ob er will oder nicht), dann werde ich von vornherein die Lesebeiträge versuchen, auf jeweils eine Obergrenze an Zeit festzusetzen und auch, dass jeder in etwa gleich viel liest. Das gibt ein stimmigeres Bild für den Zuhörer, er kann auch dem "Atem" dieser Lesung besser folgen, kommt in den Rhythmus. Natürlich ist das erstmal die Theorie ... und der Abend in Wien war (ich schreibe "trotzdem") rund und gelungen mit all seinen verschiedenen Textlängen. Da war aber auch "ein bisschen Glück" dabei, ich habe schon andere Leseabende erlebt ...

Was Kritik angeht, nunja, ich musste mit meinem Titel-Thread erkennen, dass ein Forum anders funktioniert als meine Rundmail. Die habe ich auch so 100 Leuten zugestellt. Sie haben natürlich mir direkt geantwortet und damit weniger den Kommentar in die Runde werfen müssen. Im Forum ist jeder ja auch eine öffentliche Figur ... da sind Einwürfe und Zwischenrufe unvermeidlich. Und da kommen dann auch "Haltungen" zustande ... ich bin mir sicher, meine 100 Freunde hätten auch auf so einer Seite sich schärfer geäußert. Und die Schärfe ist mir im übrigen willkommen, mit ihr konnte ich ja das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen.
Was habe ich nicht alles gelernt (das sollte ich aber im anderen Thread schreiben ;-) nur eins, die "Seid umschlungen, Millionen!" sind natürlich klasse, wenn sie als Werbespruch in Österreich genutzt werden ... ich bedanke mich hier bei allen, ausdrücklich allen Beiträgern und Kritikern. Dass mir Surjas Bemerkung nicht gefallen hat, weil ich sie als spöttisch empfand, ist wohl rübergekommen)



per!vers
und in!vers
finde ich im übrigen originell.

Grüße an alle,
Tolya


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