O livro Flugblatt

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razorback
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon razorback » 02.12.2005, 14:03

Sehe ich das richtig, und der Streit zwischen Tolya und Dirk ist weitgehend entschärft? Gut...

Dennoch würde ich gerne noch kurz ein Wort zu seinem Beginn verlieren (im Laufe dieses Posts werde ich mich gegen Tolya UND Dirk wenden, so dass sie vielleicht zu wahrer Freundschaft finden, indem sie gemeinsam über mich herfallen :-D ):

Der Zündfunke war ja, wenn ich mich nicht irre, Tolyas Vorschlag, einen professionellen Graphiker zu beschäftigen. Dem würde ich mich im Prinzip anschliessen und zwar nicht, weil ich die Leistung eines engagierten und kenntnisreichen Amateurs wie Dir, Dirk, geringschätzen würde. Aber ich habe jahrelang mit professionellen Graphik-Designern zusammengearbeitet, und das, was die mehr können als ein guter Amateur, beschränkt sich nicht auf die bessere Beherrschung einiger Computerprogramme. Auch wenn jeder heute ein Graphikprogramm auf dem Rechner hat - die haben nicht umsonst lange studiert.

Ich besitze - seit ich selbständig bin - sowohl eine digitale Spiegelreflexkamera als auch ein gutes Amateur-Designprogramm. Weil ich einfach weiß, dass viele kleine Kunden (und meine Kunden sind klein) gerne alles aus einer Hand haben. Aber ich vergesse nie, darauf hinzuweisen, dass ich kein Profiphotograph oder Designer bin. Ich habe in der Zeit, in der ich mit Profis zusammengearbeitet habe, sehr viel Ehrfurcht vor deren Leistung gewonnen, vielleicht, weil ich im selben Boot sitze wie sie. Jeder hat Publisher - jeder glaubt, er sei ein Graphik-Designer. Jeder hat eine Digicam - jeder hält sich für einen Photographen. Jeder kann schreiben - jeder glaubt, er könne meine Arbeit machen.

Tolya hat sicherlich ziemlich geringschätzig über eine gute Amateurarbeit gesprochen. Aber es bedeutet eine Geringschätzung der Profis zu meinen, man könne das wohl genausogut.

Eine andere Frage ist allerdings: Können wir uns einen Profi leisten? Denn es ist immer einfach, nach einem zu rufen, Tolya. Aber gute Profiarbeit kostet gutes Geld. Idealerweise finden wir eine(n) professionelle(n) Graphik-Designer(in) unter uns, der oder die das ehrenamtlich macht, dann wäre der Fisch gegessen. Wenn dem aber nicht so ist, sollten wir uns gründlich überlegen, welchen Anspruch wir haben, was wir wollen. Denn so schlecht, dass man nur um das zu vermeiden mal eben ein paar hundert (oder gerne auch tausend) Euro über den Tisch schiebt, war Dirks und Rikes Arbeit nun wirklich nicht.

Wäre O livro ein Unternehmen, würde ich sofort sagen: Profis, und NUR Profis, anders geht es nicht. Aber O livro ist kein Unternehmen und wir sind nicht reich. Von daher ist es gar nicht so schlecht, gute Amateure zu haben.

Ich glaube außerdem, bevor wir in die konrete Planung gehen, sollten wir erst einmal definieren, was wir wirklich wollen. Mit einiger Verwunderung habe ich festgestellt, dass die ursprüngliche Flugblattidee - angeregt von Dirks Zeitungsidee - von mir war. Was mir damals vorschwebte, war ein wirkliches Flugblatt, nicht eins, dass nur vorgibt, eines zu sein. Das bedeutet:

1.) Einfaches Design in einem gängigen Programm, möglichst monochrom, damit jeder es wirklich kopieren und weitergeben kann.

2.) Keine geplanten Vertriebswege. Eine Anfangsauflage wird verteilt, und dann sehen wir, was passiert.

Der PR Konzeptioner in mir wendet sich natürlich schreiend und mit Grausen. Aber der Rest von mir (und das ist die Mehrheit ;-) ) findet die Idee in ihrer ganzen Unplanbarkeit weiterhin sehr sympathisch und spannend. Und ein solches Flugblatt müsste natürlich von Amateuren für Amateure gemacht sein. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn Profis versuchen, möglichst authentisch amateurhaft zu sein, weil sie glauben, nicht nur die besseren Profis, sondern auch die besseren Amateure zu sein.

Die andere Methode wäre - und dahin scheint es mir hier zu gehen - ein möglichst professionelles Flugblatt zu schaffen. Dann muss man sich natürlich über Verteilwege, Auflage, Einbindung von professionellen Designern etc. Gedanken machen. Aber dann wäre es auch konsequent, konzeptionell zu beginnen: WAS wollen wir mit dem Flugblatte erreichen, WEN wollen wir ansprechen, WIE sprechen wir diese Zielgruppe am besten an, etc., etc., etc.

Es hat wenig Sinn, Vertriebswege und Auflagen zu planen, ohne sich darüber im Klaren zu sein.

Ich bin aber weiterhin für die Idee eines echten Flugblatts. Doch selbst bei dem sollte man sich grob darüber im klaren sein, für wen es gedacht ist.
O You who turn the wheel and look to windward,
Consider Phlebas, who was once handsome and tall as You

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 12.01.2006, 19:36

So! :-)

Zurück aus der Winterpause, aber noch halb im Winterschlaf. Vielleicht hat schon der eine oder andere wieder gedacht: "Aus der Sache wird ja eh nix". Ehe sich solche Gedanken festsetzen können, reiche ich mal zwei Entwürfe für ein mögliches Layout des Flugblattes ein. Bedauerlicherweise ist sonst niemand meinem Aufruf gefolgt, selbst tätig zu werden.

Bei dem ersten Entwurf habe ich mich mal ein bisschen von Tolyas BILD-Zeitungs-U-Bahn-Leseerfahrungs-Anekdote inspirieren lassen. Jenseits aller (berechtigten) Vorurteile gegen dieses Boulevardblatt: Fette Überschriften und die Farbkombination Rot-Schwarz, die mir gedruckt, besonders gefällt, fallen eben doch leicht und nachdrücklich ins Auge - und warum sich das nicht für ein Flugblatt zu Nutze machen, das gleichwohl den Anspruch erheben kann, auch ein wenig lokalisieren zu dürfen, wo "die gefühlte Republik" angekommen ist. Von diesem Entwurf gibt es bisher nur ein Titelblatt und die Rückseite:

http://www.literaturforum.net/stuff/entwurf1.pdf


Der zweite Entwurf ist in Schwarz und in einer Farbe gehalten, die sich in Quark XPress "MediumSeaGreen" nennt. Dieser Entwurf ist im Detail schon etwas ausgefeilter, neben Titel- und Rückseite, gibt es auch so etwas wie einen Innenteil:

http://www.literaturforum.net/stuff/entwurf2.pdf


Beide Entwürfe sind 2farbig. Ich werde später aber ohne großen zusätzlichen Aufwand das endgültige Flugblatt gleichzeitig auch als Graustufen- und s/w-Druckvorlage zur Verfügung stellen können. Jeder kann dann selbst entscheiden, welchen Aufwand er betreiben möchte. Aber ein reines s/w-Layout ist eben auch etwas eintöniger, langweiliger und weniger augenfällig.

Ich möchte noch folgendes betonen:

a.) Es handelt sich bei diesen beiden Layouts wirklich erst mal nur um Entwürfe. Kritik und vor allem konkrete Verbesserungsvorschläge wären mir zum jetzigen Zeitpunkt, wo sich diese Entwürfe noch problemlos verändern oder verwerfen lassen, sehr wichtig! Ich bin nicht beleidigt, wenn euch diese Entwürfe nicht gefallen. Ich bin nicht beratungsresistent. Aber hilfreich wäre es, wenn ihr eure Kritik möglichst präzise halten könntet.

Wer Erfahrung mit QuarkXPress hat, dem kann ich auch die Ausgangsdateien zur Verfügung stellen, um selber an den Entwürfen ein bisschen herumbasteln zu können. Wer noch einen eigenen Entwurf machen, einreichen und zur Diskussion stellen will, der oder die sollte mir jetzt möglichst bald Bescheid geben und sagen, wie lange er oder sie dafür noch braucht.

b.) Ich habe mich bei diesen Entwürfen für den Titel "in!vers" entschieden. Das ist aber keine Vorentscheidung. Der Titel kann jederzeit ersetzt werden. Ich bitte um weitere Vorschläge.

c.) Die verwendeten Gedichte sind von mir ganz willkürlich ausgewählt worden. Sie dienen erstmal nur als Platzhalter. Es wäre jetzt wichtig, weitere Ideen und Vorschläge zu sammeln, was in die erste Ausgabe rein soll.

Lasst uns mal Butter bei die Fische machen!

MfG,
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 21.01.2006, 20:12

Angesichts mangelnder Resonanz, stelle ich die Arbeit an diesem Projekt ein. Ich bin nicht böse, aber ich denke, es macht einfach keinen Sinn, weiter zu machen, wenn sich niemand mehr für dieses Flugblatt interessiert. Es war ein Versuch ... lassen wir's bleiben, okay?

MfG,
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon riemsche » 20.11.2006, 23:56

drei aufschlussreiche seiten, die wegen der milchmädchenrechnung

(2 x A4)hoch 47 = w.o.

den bereich fantastische literatur für neueinsteiger interessant bis kim-possible machen sollte.
auch die gut dokumentierte reduktion interessierter und (re)aktivierter auf schlussendlich desillusionierte mitglieder gibt wegen der nicht mal mehr kommentierten nüchternen closeline schwer zu denken.
„To hell with circumstances; I create opportunities.“ – Bruce Lee

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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 21.11.2006, 00:01

gibt wegen der nicht mal mehr kommentierten nüchternen closeline schwer zu denken

Nur führt sich da dein Kommentar ad absurdum. ;-)
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon riemsche » 21.11.2006, 00:08

korrrrrrrrekt - andererseits lieber ad absurdum als schluss punktum ! womit die satten 50 geschafft sein dürften, yes :-))
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 21.11.2006, 00:11

Mal ganz hypothetisch gefragt: Hättest du dich für so ein Projekt begeistern können?
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon riemsche » 21.11.2006, 00:50

in meinem lebensraum -sagen wir mal speziell bregenz und umgebung- ist die verteilung von "underground"-kultur easy. lege ab und zu neue texte von mir zusammen mit spirituellen zeichnungen von beli, surreal verfremdeten zeitungsausschnitten von martinski, computergrafiken von markus und sonstigen seltsamen dingen in kopie mittels kunterbunter klarsichthüllenmappen in diversen cafés, plattenläden, headshops, alternativen jugendhäusern und bei freakigen haarstylisten oder bus/bahnhöfen auf. die reaktionen kommen per mail, sind handschriftliche notizen in und auf den mappen oder werden gerne auch einfach nur mündlich beim jeweiligen personal deponiert. diese feedbacks sind irgendwie anders, echt, unverfälscht und bringen meine freunde und mich stets auf neue ideen. "verschwinden" mappen (gemopst werden ja nur gute dinge), erhalte ich ab und zu einen anruf und einen tag später liegt dort wieder eine neue.
fünfzig doppelA4 mit frischem lesestoff vom forum unter die richtigen leute zu bringen, bereitet mir daher kein kopfzerbrechen. sollte im rahmen des forums das thema von dir wieder mal zur sprache kommen, dann brauchst du nur mehr acht für zehn - oK?
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Re: O livro Flugblatt

Beitragvon [) i r k » 21.11.2006, 21:42

Hey Kasparov.

Klingt sehr spannend, was du schreibst. Habe mir fast schon gedacht, dass du in so einer Richtung bereits aktiv warst.
sollte im rahmen des forums das thema von dir wieder mal zur sprache kommen, dann brauchst du nur mehr acht für zehn - oK?

Okay, gut zu wissen. :-)

Thema ist sicher noch nicht gegessen. Wenn's so weit ist, komme ich auf dich zurück, versprochen.

MfG,
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