Warum,warum?
Verfasst: 16.06.2003, 16:18
Hallo Leute!
Ich wollte unbedingt der Erste sein, der dieses Forum eröffnet - nein Scherz, kam gerade vorbei und sah die Leere (so wie bei dem stücke-forum) und dachte das, was ich beim stücke-forum auch immer denke: Da sollte ich mal was tun.
Meine Ausführungen beziehen sich auf die erste Frage unter dem Titel: Warum schreibe ich?
Nun will ich keinesfalls gleich zu Beginn die wahren Gründe dessen angeben warum ich schreibe. Das wäre ja auch etwas langweilig. Nicht gleich so sachlich sein, das kommt dann später noch.
Nein, es gibt einen Grund - es ist keinesfalls der Hauptgrund - einen unbedeutenden kleinen Nebengrund aus dem ich neben all den anderen Gründen schreibe und das ist, um in die Gesichter der Menschen blicken zu können, wenn das Thema auf Schriftstellerei fällt. Ich mag es einfach, als Exot angesehen zu werden. Als ich von September 1999 bis März 2000 als Rucksacktourist nach Brasilien gefahren bin, tat ich dies unter anderem um dort Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben.
Alleine schon die Planung der Reise war ein Genuss. Dialog mit meiner Mutter:
Mutter: Warum willst du nach Brasilien?
Ich: Um zu schreiben.
Mutter: Aber das kannst du auch hier.
Ich: Aber Brasilien ist inspirierender.
Mutter: Was ist mti deiner Zukunft? Mit einer Arbeit? Mit deinem Studium? Du willst doch noch studieren?
Ich: Das Studium kann warten. Ich spüre in mir (deklamierende Geste) dieses unbändige Verlangen zu schreiben. Mama, ich bin kein Neoliberaler. Es ist doch egal, ob ich mit 28 oder 29 auf dem Arbeitsmarkt ankomme. Wieviel mehr wert ist da doch eine Kurzgeschichte, die mein Innerstes nach Außen kehrt?!!!
Mutter (grübelnd, beginnt Kartoffeln zu schälen): Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Diese Dialge habe ich in unzähligen Variationen mit unzähligen vrschiedenen Menschen geführt. Ähnlich verliefen die Dialoge auch, wenn ich sagte, ich will nach Brasilien um zu mir selbst zu finden. Ich glaubte mir das damals alles selber und dementsprechend sprach ich so ehrenvoll, so pathetisch, so ganz und gar dem bürgerlichen Leben entrückt von meiner Kanzel hinunter, dass alle diese Bedenkenträger immer kleiner und kleiner wurden.
In Brasilien war es ähnlich. Es war wunderbar, brasilianischen Einheimischen zu erklären, ein paar tausend Kilometer geflogen zu sein um an einem Strand in Maceio ein Gedicht zu verfassen. Für je verrückter ich gehalten wurde, desto mehr machte mir das Schreiben Spaß. Letztlich blieben vor allem Tagebuchaufzeichnungen übrig und lese ich die heute einmal durch (was selten geschieht), so verbinde ich fast mit jeder Zeile ein erstauntes Gesicht.
MFG,
Hamburger
Ich wollte unbedingt der Erste sein, der dieses Forum eröffnet - nein Scherz, kam gerade vorbei und sah die Leere (so wie bei dem stücke-forum) und dachte das, was ich beim stücke-forum auch immer denke: Da sollte ich mal was tun.
Meine Ausführungen beziehen sich auf die erste Frage unter dem Titel: Warum schreibe ich?
Nun will ich keinesfalls gleich zu Beginn die wahren Gründe dessen angeben warum ich schreibe. Das wäre ja auch etwas langweilig. Nicht gleich so sachlich sein, das kommt dann später noch.
Nein, es gibt einen Grund - es ist keinesfalls der Hauptgrund - einen unbedeutenden kleinen Nebengrund aus dem ich neben all den anderen Gründen schreibe und das ist, um in die Gesichter der Menschen blicken zu können, wenn das Thema auf Schriftstellerei fällt. Ich mag es einfach, als Exot angesehen zu werden. Als ich von September 1999 bis März 2000 als Rucksacktourist nach Brasilien gefahren bin, tat ich dies unter anderem um dort Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben.
Alleine schon die Planung der Reise war ein Genuss. Dialog mit meiner Mutter:
Mutter: Warum willst du nach Brasilien?
Ich: Um zu schreiben.
Mutter: Aber das kannst du auch hier.
Ich: Aber Brasilien ist inspirierender.
Mutter: Was ist mti deiner Zukunft? Mit einer Arbeit? Mit deinem Studium? Du willst doch noch studieren?
Ich: Das Studium kann warten. Ich spüre in mir (deklamierende Geste) dieses unbändige Verlangen zu schreiben. Mama, ich bin kein Neoliberaler. Es ist doch egal, ob ich mit 28 oder 29 auf dem Arbeitsmarkt ankomme. Wieviel mehr wert ist da doch eine Kurzgeschichte, die mein Innerstes nach Außen kehrt?!!!
Mutter (grübelnd, beginnt Kartoffeln zu schälen): Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Diese Dialge habe ich in unzähligen Variationen mit unzähligen vrschiedenen Menschen geführt. Ähnlich verliefen die Dialoge auch, wenn ich sagte, ich will nach Brasilien um zu mir selbst zu finden. Ich glaubte mir das damals alles selber und dementsprechend sprach ich so ehrenvoll, so pathetisch, so ganz und gar dem bürgerlichen Leben entrückt von meiner Kanzel hinunter, dass alle diese Bedenkenträger immer kleiner und kleiner wurden.
In Brasilien war es ähnlich. Es war wunderbar, brasilianischen Einheimischen zu erklären, ein paar tausend Kilometer geflogen zu sein um an einem Strand in Maceio ein Gedicht zu verfassen. Für je verrückter ich gehalten wurde, desto mehr machte mir das Schreiben Spaß. Letztlich blieben vor allem Tagebuchaufzeichnungen übrig und lese ich die heute einmal durch (was selten geschieht), so verbinde ich fast mit jeder Zeile ein erstauntes Gesicht.
MFG,
Hamburger