Cthullhu vs. italienische Sozialarbeiter

Warum schreiben wir? Wie werde ich reich und berühmt durch meine Bücher? Was macht die besondere Schönheit des Adjektivs aus?
Hamburger
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Re: Cthullhu vs. italienische Sozialarbeiter

Beitragvon Hamburger » 19.07.2003, 22:47

Hallo zusammen!

Selbstverstaendlich ist mein Urlaub unverdient. Ich bin Student, Mann. Wir sind alle faul,leben von Bafoeg besser als alle Sozialhilfebtrueger und steigen erst mit 40 ins Berufsleben ein.

Nun noch, soweit es meine Zeit hier noch erlaubt (eine stunde Internet in Spanien kostet 4 Euro 90, ganz schoen happig was) zu dem, was Sick Steve schrieb...

Warum keine Unterhaltung um der Unterhaltung Willen?

Warum immer Anspruch und tieferer Sinn? Ist es nicht gerade eine Kunst, aus dem Nichts heraus zu unterhalten? Ist nicht das ganze Leben so tiefsinnig und anspruchsvoll, daß die wahre Kunst in der Entführung hieraus besteht?


1) Nicht keine Unterhaltung. Aber eben bitte auch nicht staendig, denn...

2,3,4) meiner Meinung nach sieht es genau umgekehrt aus. Es wurde noch nie so viel unterhalten wie in heutigen Zeiten. Es gab noch nie so viele Moeglichkeiten sich von Anspruch und tieferem Sinn abzulenken und diese Moeglichkeiten werden ja auch massenhaft genutzt. Es ist fuer mich wirklich eher eine Kunst einen Menschen fuer tieferen Sinn und Anspruch zu begeistern als fuer Unterhaltung, bei der er seine kleinen grauen Zellen nicht in dem Masse gebrauchen kann.

Dies ist meine erste, schrecklich kurze Antwort aber man draengt mich hier bereits zum Aufbruch. Demnaechst mehr.

Gruesse aus dem sonnigen Spanien,

Hamburger
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razorback
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Re: Cthullhu vs. italienische Sozialarbeiter

Beitragvon razorback » 10.03.2008, 12:18

10.3.08 Lange ist es her... fast fünf Jahre. Dennoch besuche ich diesen Thread hin und wieder gerne, einfach, weil er mir so viel Spass gemacht hat.

Heute allerdings habe ich einen besseren Grund, ihn wieder nach oben zu holen – ich habe den Autor der genannten Kurzgeschichte gefunden. Das Problem war wohl, dass ich den Titel falsch im Kopf hatte. Im Original lautet er:

„The Janissaries of Emilion“

und der Autor ist Basil Cooper.

Ich habe die Geschichte vor mehr als zwanzig Jahren in irgendeiner Anthologie in deutscher Übersetzung gelesen. Aber die ist nicht mehr zu finden.

Ich bin vorher und nachher nie wieder auf Basil Cooper gestoßen, obwohl ich in dem Genre recht belesen bin. Cooper ist Brite, geboren 1924. Bekannt geworden ist er wohl vor allem durch seinen Streit mit den Nachkommen von August Derleth, weil er dessen Charakter Solar Pons verwendet hat. Derleth wiederum dürfte allen Freunden der PL als Gründer des Verlages „Arkham House“ und als Freund und Förderer von H.P. Lovecraft bekannt sein. Er schrieb auch einige der besten Geschichten, die direkt von Lovecraft beeinflusst waren und in dessen Universum spielten.

Cooper spielt wohl einige Ligen tiefer. Nichtsdestotrotz – diese Geschichte ist eine der besten und verstörendsten Horrorgeschichten, die ich je gelesen habe.
O You who turn the wheel and look to windward,
Consider Phlebas, who was once handsome and tall as You


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