Gedichteabend

[Fitnat]

Lesung der deutsch/türkischen Gedichte und Texte von Dichterinnen und Dichter die in Ingolstadt und Umgebung leben.

Zeit: Mittwoch 29.11.06 um 17:00

Eintritt: Kostenlos

Stadtteiltreff Gerhart-Hauptmann-Straße 8, 85055 Ingolstadt



würde mich sehr freuen, wenn die Bayern-freunde von O livro zur unsere Lesung kommen könnten.

Selamlar

Fitnat

[Hilbi]

Ich komm nur wenn der Dirk mich abholt

[[) i r k]

Ich komm nur wenn der Dirk mich abholt

Ich würde das glatt machen, wenn das nicht mitten in der Woche wär und ich arbeiten müsst. :,-(

Liebe Fitnat, viel Erfolg auf der Lesung - ich hoffe, wir, die nicht kommen können, bekommen einen ausführlichen Bericht, wie's war!

Liebe Grüße,
[) i r k

[Besucher]

liebe fitnat -

bin nur bayer, wenns bei uns irgendwo in der gastronomie zum brunch weisswurst, süssen senf, warme brezeln und je nach gusto ein radi-brot extra gibt - aber dann sehr gerne.
viel glück und erfolg bei der lesung und dass du mir auch auf der gitarre immer die richtigen töne triffst !
liebe grüsse
riemsche

[riemsche]

wieder mal zu schnell fürs log-in.
tschakaaaaa - du schaffst es ! kasparov

[Fitnat]

Hallo ihr süßen,

klar werde ich hier eine Bericht schreiben wie es war. Ich weiss jetzt nicht mehr so ganau ob ich mit Gitarre die Autoren begleiten muss da wollte eine das es eine türkische Instrument, ein Saz Spieler kommen sollte und eine andere will das die Lesung mit Keyboard begleitet werden soll. Ich nehme meine Gitarre auf alle Fälle mit und noch Hintergrundmusik CD´s von Sufismusmusik bis Mozart. Bin dann gut vorbereitet Es wird glaube ich sehr spannend.

Hilbi ich schicke dir eine Space Taxi und lass dich abholen, oder dich einfach hierher biemen, hätten wir nur im Jahre 3006 gelebt

Liebe Grüße

Fitnat

[Silentium]

Gibts da nicht eine Fernsehliveübertragung? Biiitte? Wenn ich da könnt, wenn ich da nur könnt, wie gern würd ich können, aber ich kann nicht und das kann mich ziemlich aufregen.

Milliardenfache Daumendrückung,
Silly

[Hilbi]

Ich denke auch dass die Lesung zum Beispiel im manuellen Internet übetragen wird, ach je, ich würde auch gerne mal wieder lesen, für mich lesen ja immer andere....

[Flocke]

Fitnat, hast du eine ungefähre Vorstellung, wie lange das ganze dauern wird (wegen Babysitter mieten und so...)?

Und liest du eigentlich auch mit?

Lieber Gruß
Flocke

[Fitnat]

Fitnat, hast du eine ungefähre Vorstellung, wie lange das ganze dauern wird (wegen Babysitter mieten und so...)?

Und liest du eigentlich auch mit?

Hallo Flocke,

Gestern habe ich eine Lesung Probe mit eine Dichterin gehabt, ehrlich gesagt ich weiß nicht wie lange es dauern wird, aber du Kannst jeder Zeit wieder wegfahren. Außerdem wenn du von deine Gedichte auch lesen willst bist du Herzlich Willkommen, es ist nicht so Überkanttitel sondern eher eine warme Atmosphäre sein. Jede/r der etwas geschrieben hat und lesenswert findet der/die liest sein Werk.
Dann gibt Kuchen, Plätzchen und Glühwein, türkische Tee dazu Saz Konzert vielleicht, laß dich überraschen

um die 35-40 Gäste erwarten wir. Wer ein Buch bereits geschrieben hat, nimmt auch so um 10 Stück zum Verkauf mit.

Ja ich lese auch 4 oder 5 Gedichte von mir. Flasche ist auch dabei in Türkisch und in Deutsch diesmal

zwei oder drei türkische Dichterinnen sind's mit mir und zwei Junge türkische Dichter und noch eine oder zwei Autoren die über Ingolstadts berühmte Historische Familien Roman Veröffentlicht haben.

Und Natürlich eine sehr gute deutsche Dichterin die Flocke, wenn sie kommen kann

Ich würde mich sehr freuen wenn du kommen kannst



Liebe Grüße

Fitnat

[Flocke]

Na ja, ich überlege... Der Routenplaner sagt, eine gute Stunde Fahrzeit bis Ingolstadt und ich muß Mittwochs auch nur bis halb vier arbeiten. Mal sehen.

Lesen wohl eher nicht, bin im Moment stark erkältet dank meiner lieben Kleinen und meine Stimme zu hören ist kein Vergnügen, sie ist derzeit ein ziemlicher Versager.

Lieber Gruß
Flocke

[Fitnat]

Unsere Gedichteabend gestern war sehr schön. Mit sehr viele Gefühle. Flocke war auch da und hat von ihre Gedichte uns vorgelesen. Meine Fotoapharat hat leider den Geist aufgegeben ( aber Flocke hat viele Fotos gemacht, ich denke sie stellt es hier rein. (Flocke nur die schöne Fotos, von denen wo ich meine Bauch unter der Tisch versteckt habe okay!

Wir haben geweint, gelacht, gesungen und getanzt. Es war sehr rührend. Ich glaube Flocke wollte eine Bericht darüber schreiben und ins Forum stellen.

mus jetzt leider weg, nacher habe ich mehr Zeit... denke ich... hoffe ich...

Liebe Grüße

Fitnat

[riemsche]

liebe fitnat -
nachdem "der bauch des architekten" (feiner film, mir fällt der ressigeur im moment nicht ein) bereits von künstlerischem inhalt ist, sollte man dem bauch der(s) dichter(in) nicht dasselbe potential absprechen
warte auf bericht und formatfüllende flocke-bilder. by the way, es geht nix über einen knuffigen waschbär-statt brett-bauch. wer mag schon beim kuscheln harte sportsitze?
bin selber ein bisserl herr der ringe
kasparov

[Flocke]

So, hier nun also mein, ich gebe zu sehr persönlicher, Bericht dieses Abends. Der Aufwand mit Fahren und so hat sich wirklich gelohnt, es hat viel Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein. Dirk, Silentium, es hätte euch auch gefallen, ganz bestimmt. Über den gemütlichen Teil muß uns Fitnat dann berichten, den habe ich leider nicht mehr mitmachen können. Und natürlich muß sie auch korrigieren, wenn ich was falsches erzählt oder jemandes Namen doch falsch geschrieben habe etc.


Mittwochabend gegen halb 6 in einem kleinen Gemeindetreff in Ingolstadt. Im „Saal“ des Gemeindehauses ein paar liebevoll dekorierte Tische, auf der Bühne ebenfalls ein Tisch und ein paar Stühle, grelle Scheinwerferbeleuchtung und eine junge Gemeindemitarbeiterin auf der Suche nach einem Feuerzeug, um die Tischkerzen anzuzünden. Irgendwo weiter hinten im Haus lärmen Kinder. Ich sitze ein bisschen verloren an meinem Tisch, aber nicht allzu lange. Zwei Frauen kommen herein, just gerade die, welche ich auf der Straße eben noch fragte, wo denn der Stadtteiltreff zu finden sei. Sie setzen sich an den Nachbartisch und gleich darauf werden wir drei sehr herzlich von Gülay, ihren Schwestern und ihrer Mutter begrüßt. Und ehe wir uns versehen, sind wir mittendrin in einem netten Gespräch mit der schon weißhaarigen Mama. Schön, dass es Menschen gibt, die einfach nur offen sind.
Und es geht genauso herzlich weiter, irgendwie erweckt alles eher den Eindruck eines großen Familientreffens denn einer Dichterlesung. Das Publikum entpuppt sich als buntes Sammelsurium aus Jung und Alt, Türken und Deutschen, und jeder scheint jeden von irgendwoher zu kennen. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, nach ein paar Minuten in dieser Gemeinschaft glaubt man daran. Zwischendurch kommt auch Fitnat an, zusammen mit Sabir, wir setzen uns gemeinsam an einen Tisch und schwatzen ein bisschen. Fitnat stellt mich den anderen als eine Hobbyautorin vor, die ihr beim Überarbeiten ihrer Gedichte auf Deutsch schon oft behilflich war. Gegen halb sieben, eine halbe Stunde nach dem angekündigten Beginn, trudeln endlich die letzten Gäste ein, immer wieder werden irgendwoher Stühle geholt... Die beiden Hauptakteurinnen an diesem Abend, Fitnat und Sabir, nehmen am Tisch auf der Bühne Platz, die Stühle dahinter belegen zwei Saz*-Musiker mit ihren Instrumenten.
Und dann geht es gegen dreiviertel sieben doch tatsächlich los. Gülay und die Gemeindemitarbeiterin begrüßen die Gäste auf türkisch und deutsch, danach beginnt ein sehr gefühlsbetontes Wechselspiel von deutscher und türkischer Lyrik. Fitnat und Sabir eröffnen den Reigen mit Gedichten über Ankara, den Aufschrei einer Mutter und das Leben in einer tiefen Flasche. Keiner der Autoren lässt es sich nehmen, den Gedichten längere Erläuterungen vorauszuschicken, leider meist nur auf türkisch, was sich zwar toll anhört, aber für Leute wie mich wohl den einzigen Wermutstropfen dieses Abends darstellt: Ich verstehe leider kein Wort. Andererseits möchte ich meine netten Tischnachbarinnen auch nicht ständig mit der Bitte um Übersetzung nerven. Dennoch gestatte ich mir die eine oder andere Frage nach dem Inhalt und bekomme so zumindest eine ungefähre Ahnung davon... Überhaupt nimmt mich die Atmosphäre mehr und mehr gefangen, denn auch wenn ich vieles nicht verstehe, schaffen es die Vorlesenden, neben dem Gedicht auch die Stimmung zu transportieren. Die Texte werden von den beiden Musikern dezent untermalt, was für eine „deutsche“ Lesung eher unüblich wäre, da gibt es die Musik meist zwischen den Stücken.
Inzwischen ist ein junger Mann an der Reihe, Oğuzhan, dem es sehr leid tut, aus Zeitgründen seine Gedichte nicht vorher übersetzt haben zu können, er liest uns dann zwei Texte aus seinem Buch vor, das Bedauern über das Nicht-Verstehen ist ganz meinerseits. Als nächste betritt dann Gülay die Bühne, sie trägt Gedichte ihres verstorbenen Mannes vor, eines davon erzählt über Mütter, weshalb sie extra ihre anwesende Mutter hoch auf die Bühne holt und ihr den Vortrag widmet. Garniert wird ihre Lesung mit Hilfe des Publikums von einer Stegreifübersetzung ins Deutsche, was nicht nur die türkischen Zuhörer belustigt.
Nach ihr tritt Sabine auf, aus Brasilien wie sie sagt, liest uns ein ziemlich langes Gedicht auf portugiesisch vor, von der „Notwendigkeit einen Freund zu haben, nicht unbedingt, weil das Leben schön ist, sondern einfach, um jemanden zu haben…“ und übersetzt es auch gleich auf deutsch, ebenfalls aus dem Stegreif. Und als nach all den Texten Sabirs Tochter Betül mit Begleitung der Musiker ein türkisches Volkslied singt, sind viele ihrer Landsleute zu Tränen gerührt. Dann ist es plötzlich schon acht Uhr, Zeit für eine Pause. Es gibt Kaffee, türkischen Tee, selbstgebackene Plätzchen und Kuchen, belegtes Fladenbrot und Schafskäse mit Spinat in Blätterteig (hat einen wesentlich kürzeren türkischen Namen und schmeckt sehr lecker…), jeder schwatzt mit jedem und die Stimmung wird wieder ausgelassener. Wieso nur habe ich das angenehm ungute Gefühl, einfach so dazuzugehören? Ich habe inzwischen längst meine anfängliche Scheu verloren und lasse mich von unseren netten türkischen Tischnachbarinnen überreden, doch noch etwas Eigenes vorzulesen. Warum nur trage ich auch immer mein Textbuch mit mir herum, eine dumme Angewohnheit.
Nach der Pause ist das Publikum um einiges kleiner geworden, was mich aber nicht weiter stört, außer dass Oğuzhan auch schon gegangen ist. Ich hätte mich gerne noch ein wenig mit ihm unterhalten. Als ich dann oben auf der Bühne stehe, scheint mir die Saz-Musik mit einem Mal sehr laut, ich habe Mühe, dagegen anzureden. Und die alte Nervosität ist wieder da, ich versuche, sie mit dem Vorlesen zu überspielen, zuerst das Gedicht für meine Kinder, dann noch das kürzlich entstandene Herbstgedicht, Fitnats wegen. Nach mir bestreiten Fitnat und Sabir den Rest des Abends, unter anderem mit Sabirs einzigem ins Deutsche übersetzten Gedicht „Atemzug der Liebe“. Ein sehr schönes Gedicht, wenn die anderen auch so waren, ärgert es mich umso mehr, dass ich kein Türkisch kann. Noch einmal wird es ein bisschen theatralisch, als Gülay erneut auf die Bühne gebeten wird und Sabir ein Gedicht zu Ehren von Gülays verstorbenem Mann vorliest. Die junge Witwe kann ihre Tränen nur schwer zurückhalten und auch das türkische Publikum ist sichtlich ergriffen.
Nachdem schließlich alle Texte gelesen wurden, gibt Betül doch den wiederholten Bitten nach und singt im Duett mit einem jungen Mann noch ein paar Lieder. Ihre anwesenden Landsleute, vor allem die Frauen, kommen aus der Rührung nicht heraus. Ich fühle mich in eine angenehm melancholische Stimmung versetzt, irgendwie erinnert mich türkische Volksmusik an Klezmer**. Inzwischen ist es schon neun Uhr geworden und der offizielle Teil geht langsam in den gemütlichen über, die ersten Frauen beginnen zu tanzen. Leider muss ich jetzt gehen, verabschiede mich händeschüttelnd von fast allen im Saal und mein Bedauern darüber, nicht bleiben zu können, ist ehrlich gemeint.
Bleibt abschließend eigentlich nur noch zu erwähnen, dass die beiden deutschen Autor(inn?)en, die sich ursprünglich angesagt hatten, der Veranstaltung aus unbekannten Gründen fernblieben. Schade. Sie haben wirklich etwas verpasst.



Und hier der Link mit einigen Fotos des Abends. Fitnat, ich garantiere für keine Bäuche unter dem Tisch...

https://fotoalbum.web.de/gast/flocke674/Luerik_ist_schwuerik


In diesem Sinne noch immer ein bißchen betürkt...

Flocke


P.S. Habe den Beitrag noch mal bearbeitet und die Schnitzer beseitigt... Ist mein erster Prosatext. :-&

[Fitnat]

tut mir leid das ich nicht eher schreiben konnte, wir haben eine Familenausflug übers Wochenende gehabt.

Liebe Flocke, Mich hat es sehr gefreut als ich dich dort gesehen habe. :kiss: Danke das du gekommen bist, freut mich das dir der Abend gefallen hat. Dein Bericht gefällt mir, besser konnte ich nicht machen. Ja, ich habe auch sehr viele Gefühle und Eindrücke mitgenommen.

So, hier nun also mein, ich gebe zu sehr persönlicher, Bericht dieses Abends. Der Aufwand mit Fahren und so hat sich wirklich gelohnt, es hat viel Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein. Dirk, Silentium, es hätte euch auch gefallen, ganz bestimmt. Über den gemütlichen Teil muß uns Fitnat dann berichten, den habe ich leider nicht mehr mitmachen können. Und natürlich muß sie auch korrigieren, wenn ich was falsches erzählt oder jemandes Namen doch falsch geschrieben habe etc.

bis auf Betül hast du alle Namen richtig geschrieben, aber beim so viele Fremde Namen ist das mehr als Normal.

Bleibt abschließend eigentlich nur noch zu erwähnen, dass die einzigen beiden deutschen Autor(inn?)en, die sich ursprünglich angesagt hatten, der Veranstaltung aus unbekannten Gründen fernblieben. Schade. Sie haben wirklich etwas verpasst.

das haben sie auch Ich habe schon lange kein Saz mehr gehört gehabt, habe es umso mehr genossen. Mir hat es auch Betül´s Stimme sehr beeindruckt wie sie die spanische und türkische Lieder gesungen hat.

Ich hoffe solche Abende gibt es öffter.

Selamlar

Fitnat