10 Bücher zu gewinnen

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riemsche
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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon riemsche » 19.12.2010, 23:47

ich finde es eine frechheit, meinen beitrag nur in bezug auf die schreibweise anzupöbeln und sich dann hochherrschaftlich davonrauschend seiner eigenen wichtigkeit zu widmen. und das nicht ohne zu vergessen per zusatz jeden, der mehr wie zwei sätze meiner in mir eigenen weise beschriebenen wahren begebenheit liest, als baumschädling zu dissen. ich möchte nochmals betonen, dass ich besagten herrn als autor sehr schätze. seine umgangsformen hingegen lassen in sachen drüberstehermanier _und ich gebs zu, da kenn ich mich aus_ so manches zu wünschen übrig.
riemsche

shuya
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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon shuya » 20.12.2010, 14:36

in diesem punkt muss ich dir recht geben
die beinahe nahtlose vernetzung aller lebensbereiche aller menschen auf einem sozialen (aber auch wirtschaftlichen) spielplatz im internet
ist eine faszinierende entwicklung. (eine entwicklung die von astrologen bereits vor tausenden von jahren ziemlich exakt prognostiziert haben, um mal wieder interessantes einzuwerfen)

die technischen und kommunikativen möglichkeiten, die sich hierüber ergeben
sind zu guten teilen wundervoll und dass sich die menschheit auf ein portal einigt um sich zu treffen und zu reden, sich zu profilieren und zu entstellen, mobben und verlieben
ist eine basisdemokratische einigung der masse, die facebook jetzt gewählt hat und sich als nutzer sozusagen auch zum bürger dieses "weltvolks" ernennt.
und es kostet nichtmal geld.
die seite erhält sich von selbst.

aber leider wars eben
die falsche seite, die die menschen gewählt haben.
es stand von vornherein kein ideal hinter facebook, es ging um aufmerksamkeit, dann ums geld und den lifestyle.
aus dem begriff mensch wird der bezugslose begriff "user", 500.000.000 user, das entspricht nicht dem equivalent von 500.000.000 menschen.

ich habe eine der ersten größeren communities in deutschland für jugendliche mitgegründet, '99 war das glaube ich.
menschen waren die nutzer der plattform bis sie 2000 aktive nutzer hatte, dann wurden es user, dann wurde kommunikation zu traffic, dann kam ein großer deutscher verlag und erwarb rechte, dann ging es um usability, rentability, PR-arbeit in comics, user fragen wurden mit "les die FAQ" gedeckelt, user daten? egal, sind irgendwo in der datenbank, hauptsache die steht, hat der verlag zugriff? klar. hat der verlag auf einen schlag die daten von 40.000 kunden und potentiellen kunden gekauft? sicher.
waren wir bald ersetzt? türlich. was passiert da heute? keine ahnung.
man tritt da einen stein los und der stein wird, so er wächst, zu fachchargon, der fachchargon dient dazu sich selbst abzustumpfen, den mensch zu entmenschlichen
eure tollen begegnungen in geld zu verrechnen.

was bist du wert?
on-time + pageclicks + friendlist * pageclicks on you / overall users = circa 2 cent in der woche.
bietet jemand für dich 3 cent und du bekommst es nicht mit
bist du aber 5 cent wert
das entspricht einer gewinnmaximierung von 150%

wenn dein lausiger wert von 3 cent um ein vielfaches steigen kann.. warum also nicht, bitte schön?


das ist auch üblich so, daten so zu ordnen, dass sie schnell in datenbundles gepackt werden können
und dann weiterverkaufen. daten können unendlich oft reproduziert werden, wer daten verkauft, lebt auf einem unverbrauchbaren rohstoff.
an wen man verkauft, ist nach einiger zeit meist egal, man hat keinen überblick und richtet eh dafür eine abteilung mit 80 mitarbeitern ein
die zu groß ist um zu diskutieren. und fürs diskutieren auch nicht bezahlt wird.

//
riemsche:
löblich, der herr, auf der einen seite. andererseits immer schwer jemandem aufs maul zu haun, den man nicht kennt. ist dann aber auch egal, weil verheilt.
aber ja, es geht ein geist um im westen
der nicht so recht los gelassen werden will. damit setze ich mich viel auseinander und finde es interessant und wichtig, dass auch andere das tun.
so wirklich frei wird man nie, von ekel oder wut auf trugbilder, die wir uns im einverständnis machen, ohne bewusst zu wollen.
nach knapp 10 jahren aktiven und passiven widerstands links und dem durchlaufen einiger stadien, die das annehmen kann
habe ich einen groben überblick über die bewohner deutschlands und einige angrenzende länder erhaschen dürfen, wenn es um politik geht.
was mich gruselt ist,
dass ich an einen punkt gekommen bin, an dem ich nur noch hätte um mich schlagen können
in alle richtungen. aber ich vermute die richtige antwort wäre liebe, oder zuneigung, vielleicht ein wenig verklärt die idee
aber irgendwo auch besser als noch mehr öl in die sache kippen.
vielleicht ein denkanstoß: den unterschied zwischen wut und etwas nicht gut zu heissen, macht das eigene ego.

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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon riemsche » 20.12.2010, 21:07

MACHT das eigene ego
oder
macht das EIGENE ego
?
betonung gibt mir zu denken
all you need is love
oh ja kenn ich. mag ich. eins meiner kinderlieder. ist es mir immer noch.
so jetzt bist Du wieder mit denkstossen dran :-)
lGr

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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon DerBaum » 21.12.2010, 21:28

All you need is love ist also ein Kinderlied, ist doch sicher zur Zeit des Vietnamkrieges entstanden....

riemsche
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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon riemsche » 22.12.2010, 01:08

1967 . da war ich 10. nach heutigem input und vorgeschriebenem coolnessfaktor möglicherweise abiz zu alt für kinderlieder (:->)) aber darum sucht man sich dann ja neue, wie diesen song ....

shuya
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Re: 10 Bücher zu gewinnen

Beitragvon shuya » 28.12.2010, 00:44

um an der stelle einzusteigen:
kürzlich saß ich sturzbetrunken
mit einem freund, nach dem alles um uns schon den geist aufgegeben hat, vor youtube
und wir sind assoziativ lieder durchgegangen im wechsel. (nach 8 stunden reden & trinken, hält man irgendwann die klappe und redet über andere medien als sprache
z.B. gewisse bewegungen, musik, trinkrythmus, seufzer.. ich mag diesen punkt sehr gerne, an dem man sich auf einander eingeschossen hat)

das fing schweigsam an, man hat sich eben abgewechselt,
sich mit stummen kopfnicken zur wahl gratuliert,
aber als joe cocker mit n'oubliez jamais dran war, fing besagter freund an zu erzählen
von dem moment an, ging auch das, mit stillem einverständnis weiter,
es wechselten sich stücke ab, die sich untereinander unterhielten, während die geschichte dieses stücks im leben
verortet wurde.

(all you need is love war auch dabei)

ein stück meiner kindheit, obwohl nicht aus meiner zeit:
dazed and confused von led zeppelin.
ich kann bis heute nicht in worte fassen, was in mir alles passiert ist, als ich mit vier oder fünf dieses lied zum ersten mal hörte.
aber kurz, wie es dazu kam:
ein freund meiner mutter löste sein leben und seine wohnung auf
um spontan, ohne einen plan, auszuwandern.
natürlich waren wir eingeladen und ich staubte einen haufen alter platten ab, eine monstergroßemickymaus ("Disneyland ist das Vegas für Kinder", hat Tom Waits gesagt - ich war nie dort und wollte immer dort hin. disneyland und vegas. dieses riesen plüschtier, wie ich mir alles in disneyland vorstellte, aber nie gesehen habe, wurde für mich ein zeugnis von.. ja von was? mit seinem halb aufgerissenem hinterkopf [ziehe nicht an nähten, habe ich später dann gelernt], dem verschlissenen fell, ein großes stück verlebter kindheit in einer kifferbude)
und ein paar andere gimmicks.
klar, kinder nehmen was sie kriegen ohne zu fragen.
kann ich? nehm ich.

ich nehme an das uboot war überzeugend, auf dem plattencover
und so wurde entschieden led zeppelin als erste platte aufgelegt.
soweit so gut.
beiläufig hören, an mickey zerren

und dann das.

meine fresse, wenn ich später interviews gelesen habe, von leuten, die erzählen was war als sie das erste mal die beatles im radio hörten
oder elvis. vielleicht das. - dazed and confused.
ich hab ne menge musik gehört seit dem
aber das wars eben. ists heute noch.

ich spielte also den song ein und
wir zwei schwiegen und wogen zur gitarre
ein fest.

fällt mir grad ein, weil neulich passiert.


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