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temporär in historische Räumlichkeiten
verfrachtete Exponate wirken von Weitem
als fände unmittelbar ein Austausch
mit sie umgebendem antik Gemäuer statt
sie näher in Augenschein zu nehmen
verdeutlicht jedoch rasch dass dem nicht
so ist zu divergent scheint deren Form und
Sprache_ erinnern sie an filigrane Figuren
zartes Schaumgebäck vergänglich Naturell
vertraute Sinnlichkeit spielt einem während
sich zwischen Wissen und Wahrnehmung
Zersiedelung durch Hallen tastet Streiche
bedruckte Bahnen Papier verkörpern
das große Rauschen die Berglandschaft
mit 475 Abzeichnungen real existierender
Wohngebäude verweist auf den absurden
Endpunkt einer Welt in der jeder ein
Einfamilienhaus hat_ koste es was es wolle
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maunzer grübler rippenstessa
Re: maunzer grübler rippenstessa
Die Sage um den jungen Narziss, der als Gefangener seiner eigenen Schönheit elend zugrunde geht, ist von immenser Bedeutung für die europäische Kunstgeschichte - wird allerdings oft missverstanden, weil er sich ja nicht in sich selbst, sondern in sein Spiegelbild verliebte. Wie unmittelbar realistisch dieser Tod ist, verdeutlicht unter anderem der Umstand, dass neuerdings immer mehr Leute beim Versuch ein Selfie zu schießen ums Leben kommen.
Beleuchte im Gegensatz dazu lieber das vermehrt innige Verhältnis der Menschen zu technischen Errungenschaften, parodiere bei der Gelegenheit deren Grundfunktionen. So bringt eine Verknüpfung der Sinnesorgane Ohr & Auge via Antikommunikator postwendend keine Erkenntnis, erst dann etwas in Gang, wenn man sich der Absurdität der neugierigen Handlung in vollem Umfang bewusst wird – in Folge die Frage stellt, wer hier eigentlich wen bedient.
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Beleuchte im Gegensatz dazu lieber das vermehrt innige Verhältnis der Menschen zu technischen Errungenschaften, parodiere bei der Gelegenheit deren Grundfunktionen. So bringt eine Verknüpfung der Sinnesorgane Ohr & Auge via Antikommunikator postwendend keine Erkenntnis, erst dann etwas in Gang, wenn man sich der Absurdität der neugierigen Handlung in vollem Umfang bewusst wird – in Folge die Frage stellt, wer hier eigentlich wen bedient.
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Re: maunzer grübler rippenstessa
Brutalismus_ der Begriff kam nicht zuletzt aus dem Französischen, bezog sich auf >beton brut< demnach auf rohen Beton und die Verwendung von massiven Beton-oder Steinelementen. Was diesem Stil im Grunde eine Ehrlichkeit durch Sichtbarkeit des Baumaterials unterstellte. Ob diese Machart nun wem gefällt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt_ ebenso der im Sinne der Nachhaltigkeit und des Material-und Energieverbrauchs geläufige Grundsatz: Je länger ein Gebäude lebt, desto ökologischer ist es. Was nicht heißen soll, dass energetische Sanierungen in jedem Fall abzulehnen sind – aber mit Bedacht, Augenmaß und unter Beachtung von bereits Bestehendem. Sonst kann es leicht passieren, dass der Graubereich an Energie, die beim Abriss und Neubau aufgewendet wird, einer Weiternutzung von bereits Vorhandenem für mehrere Jahrzehnte gleichkommt_ vor allem was die anfangs erwähnten Betonklötze angeht. Ob uns das, was früher oder später ihren Platz einnimmt, zusagt bleibt abzuwarten. Wünsche entsprechenden Projekten im Sinne einer ungestört funktionierenden Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt vorab ein langes Leben.
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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alle großen Erzählungen über Silvester
den Ersten_ seines Zeichens Papst gestorben
Zufall ? _am 31.Dezember 335
hielten der Überprüfung nicht stand
da wäre einmal seine Teilnahme am Konzil
von Nizäa anno 325 eine der_ wenn nicht die
wichtigste der kirchlichen Zusammenkünfte
der Antike wurde in der kleinasiatischen Stadt
ja darüber debattiert ob Jesus Mensch
oder Gott gewesen sei_ s Ergebnis
findet sich bis heute als akzeptable Antwort
im großen Glaubensbekenntnis wieder
Silvester schickte zwei Vertreter zum Konzil
selbst erschienen war er nicht
einberufen wurde besagte Versammlung
übrigens von Kaiser Konstantin persönlich
ihn soll Silvester zuvor von Aussatz geheilt
und im Anschluss getauft haben
Berichte zu diesem Ereignis entstammen
dem Reich der Legenden_ umso beachtlicher
da sie den Grundstein für seine Verehrung
und die konstantinische Schenkung legten
mit letzterer die geistige Herrschaft
des Papstes über Rom und das gesamte
weströmische Reich definierten » denn es ist
nicht recht dass dort wo der himmlische
Machthaber den ersten Priester & das Haupt
der christlichen Kirche eingesetzt hat
auch der irdische Kaiser seine Macht ausübt «
die Wirkung der Worte_ enorm dennoch
entpuppte sich deren Niederschrift
im Spätmittelalter als Urkundenfälschung
aus dem achten Jahrhundert der Beliebtheit
von Silvester tut das keinen Abbruch
ist s Motto_ mehr legendär denn wahrhaftig
ja selbst derzeit wieder schwer in Mode
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alle großen Erzählungen über Silvester
den Ersten_ seines Zeichens Papst gestorben
Zufall ? _am 31.Dezember 335
hielten der Überprüfung nicht stand
da wäre einmal seine Teilnahme am Konzil
von Nizäa anno 325 eine der_ wenn nicht die
wichtigste der kirchlichen Zusammenkünfte
der Antike wurde in der kleinasiatischen Stadt
ja darüber debattiert ob Jesus Mensch
oder Gott gewesen sei_ s Ergebnis
findet sich bis heute als akzeptable Antwort
im großen Glaubensbekenntnis wieder
Silvester schickte zwei Vertreter zum Konzil
selbst erschienen war er nicht
einberufen wurde besagte Versammlung
übrigens von Kaiser Konstantin persönlich
ihn soll Silvester zuvor von Aussatz geheilt
und im Anschluss getauft haben
Berichte zu diesem Ereignis entstammen
dem Reich der Legenden_ umso beachtlicher
da sie den Grundstein für seine Verehrung
und die konstantinische Schenkung legten
mit letzterer die geistige Herrschaft
des Papstes über Rom und das gesamte
weströmische Reich definierten » denn es ist
nicht recht dass dort wo der himmlische
Machthaber den ersten Priester & das Haupt
der christlichen Kirche eingesetzt hat
auch der irdische Kaiser seine Macht ausübt «
die Wirkung der Worte_ enorm dennoch
entpuppte sich deren Niederschrift
im Spätmittelalter als Urkundenfälschung
aus dem achten Jahrhundert der Beliebtheit
von Silvester tut das keinen Abbruch
ist s Motto_ mehr legendär denn wahrhaftig
ja selbst derzeit wieder schwer in Mode
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Re: maunzer grübler rippenstessa
Durch ihren jahrzehntelangen Dornröschenschlaf hat sich das denkmalgeschützte Anwesen nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern auch eine Aura der Unnahbarkeit bewahrt. Zumindest kam es mir, der auf dem Weg zu alten Bekannten regelmäßig an ihm vorbeigelaufen ist, von Weitem so vor. Deshalb war mir die Villa immer ein bisschen suspekt, wirkte auf eine Weise leblos und unterkühlt, die mich auf Distanz hielt. Hätte nie gedacht, dass sie mich _vor Ort eingeladen_ derart um den Finger wickeln würde.
Seit bald drei Jahren wird Räumlichkeiten nun schon neues Leben eingehaucht - mit großer Sorgfalt für den historisch bedeutsamen Nachlass mit Finesse und Feinsinn revitalisiert. Im Bereich der ehemaligen Einfahrt stehen statt Kutschen Eimer, Pinsel und allerlei Handwerkzeug. Noch ist hier viel zu tun_ gleichwohl mir schon beim Betreten des Gartensalons ein feierliches Wow etwaige Bedenken zerstreut. Weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Aufs Ganze, aufs Detail, nach oben unten, hinaus, oder um d Ecken. Stuckverzierungen und Ornamente, wohin man blickt, dekorative Tapeten, Putten im Wolkenhimmel, herrschaftliches Gewölbe, Gitter aus Schmiedeeisen. Gebe_ Ironie am Rande_ kleinlaut zu - erstem Eindruck im Literaturhaus ist mit Worten nur schwer beizukommen.
Nicht betreten_ warnt ein handschriftlich Memo an der elegant geschwungenen Holztreppe, die vom Garten nach oben führt. Schade_ würde allzu gerne über deren Stufen schreiten, vorbei an prächtigen Glasmosaiken und der barocken Kanzel. Aber wo fachkundige Restauration dem Zahn der Zeit zu Leibe rückt, ist Geduld gefragt. Umso erfreulicher, dass zugunsten Barrierefreiheit bereits ein Lift vorhanden ist, der Besucher erst in die Gegenwart und dann in den ersten Stock verfrachtet. Hier in der sogenannten Beletage, die dem sinngemäß schönen Geschoss mehr als gerecht wird, befinden sich die ehemals repräsentativen Räume der Familie Rosenthal_ Salon, Wintergarten, Musik-und Spielzimmer. Alles in dunklem Holz und strukturiertem Wanddekor gekleidet – wäre da nicht der Blick nach außen, der die Sicht auf moderne Neubauten freigibt, man würde sich auf Zeitreise wähnen. Das Haus hat 1890 den Atem angehalten_ seitdem wurde keine Wand mehr versetzt.
Es gleicht einer alten Dame, geht leicht gebeugt und ist äußerst charmant. Bin seinem Charme längst erlegen – mein anfängliches Fremdeln weicht einer seltsamen Behaglichkeit, ein Provisorium aus einem Tischchen und zwei Stühlen tut das seine. Bevor ich es mir dort mit der bezaubernden Geschäftsführerin für ein zwangloses Gespräch gemütlich mache, schweift mein Blick in den derzeit brachliegenden, winterlich kahlen Park, wo Kastanie und Platane den baubedingten Erschütterungen trotzten und fortan kühlenden Schatten für kommende Sommer versprechen. Und ich bin mir sicher, sie meint weder Spuk noch Geister, wenn sie dem Haus seinen eigenen Sound bescheinigt. Vielmehr will sie geschickt am Schatz des Alten anbinden und vorhandene Räume mit Gegenwart und Zukunft füllen. »Wir machen bewusst kein Museum daraus – wollen, dass sich ein lebendiger Ort der Sprache und Begegnung entfaltet, infolgedessen möglichst alle willkommen heißen.
Vor dem Hintergrund, dass keiner von uns jeden Tag mit der gleichen Sehnsucht aufwacht, muss es Möglichkeiten geben, aus einem Angebot an Impulsen den Aufenthalt hier so zu gestalten, wie er für dich richtig ist. Ob es den Workshop braucht, einfach nur einen ruhigen Ort zum Schreiben, für Schüler:innen einen Platz um Hausaufgaben zu machen, sich Rat für ihre vorwissenschaftliche Arbeit oder ihre Podcast-Idee zu holen, für Studierende das gewisse Ambiente, um ihre Bachelorarbeit zu schreiben. Und wenn du gar kein Anliegen hast, außer dem, einfach mal vorbeizukommen, dann tu das. Zieh deine Schuhe aus, nimm dir eine Tasse Tee oder Kaffee, leg die Füße hoch _zum Beispiel im Wintergarten_ und guck aus dem Fenster. Möge der innere Dialog, der in dir stattfindet, dann genau das sein, was du momentan brauchst. Du musst hier mit niemandem reden, nicht angeleitet werden, wie man dieses Haus benutzt. Wir möchten, dass du so kommst, wie du bist – hier Zeit verbringst, so wie sich das für dich richtig anfühlt.
Der meist geäußerte Wunsch ist der nach einem Ort der Ruhe. Bei allem sonstigen Bestreben, Menschen in Aktion zu bringen, haben wir verstanden, dass es den Raum braucht, wo man Energie tanken kann. Natürlich ist dieses Haus ein Ort für all jene, die Literatur lieben, ihr ganz spezifisches Wissen noch einmal vertiefen möchten. Aber genauso ist es für Menschen da, die hier weder in ihrer Erst- noch in ihrer Zweitsprache zu Hause sind oder sich in Deutsch immer schon schwergetan haben. Vielleicht denken sich jetzt manche, der entsprechende Unterricht wird s schon richten – aber nein, es braucht definitiv mehr. Nur weil jemand Grammatik oder Orthografie nicht beherrscht, heißt das nicht, dass er keine richtig gute Geschichte in sich trägt. Wir Menschen hätten nicht überlebt, wenn wir uns nicht nach guten Geschichten sehnen würden – wären vielleicht tags darauf futsch, hätten wir am Feuer nicht Erzählungen gelauscht, was zu tun ist, wenn sich s um ein Raubtier handelt.
In Literatur ist für mich alles zu finden. Was mich aufregt, ärgert, verstört aber auch, was mich sehr, sehr glücklich macht. Gute Texte setzen mich immer wieder in Erstaunen und das ist ein Effekt, der sich nicht abnutzt. Ich habe Jahre meiner Kindheit in Büchern verbracht - weiß, wie sich das anfühlt. Durch intensive Analyse ging mit der Zeit einiges davon verloren. Heutzutage lese ich natürlich anders und auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Aber selbst das ist für mich Lesegenuss pur – nur eben ein anderer als früher.«
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Seit bald drei Jahren wird Räumlichkeiten nun schon neues Leben eingehaucht - mit großer Sorgfalt für den historisch bedeutsamen Nachlass mit Finesse und Feinsinn revitalisiert. Im Bereich der ehemaligen Einfahrt stehen statt Kutschen Eimer, Pinsel und allerlei Handwerkzeug. Noch ist hier viel zu tun_ gleichwohl mir schon beim Betreten des Gartensalons ein feierliches Wow etwaige Bedenken zerstreut. Weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Aufs Ganze, aufs Detail, nach oben unten, hinaus, oder um d Ecken. Stuckverzierungen und Ornamente, wohin man blickt, dekorative Tapeten, Putten im Wolkenhimmel, herrschaftliches Gewölbe, Gitter aus Schmiedeeisen. Gebe_ Ironie am Rande_ kleinlaut zu - erstem Eindruck im Literaturhaus ist mit Worten nur schwer beizukommen.
Nicht betreten_ warnt ein handschriftlich Memo an der elegant geschwungenen Holztreppe, die vom Garten nach oben führt. Schade_ würde allzu gerne über deren Stufen schreiten, vorbei an prächtigen Glasmosaiken und der barocken Kanzel. Aber wo fachkundige Restauration dem Zahn der Zeit zu Leibe rückt, ist Geduld gefragt. Umso erfreulicher, dass zugunsten Barrierefreiheit bereits ein Lift vorhanden ist, der Besucher erst in die Gegenwart und dann in den ersten Stock verfrachtet. Hier in der sogenannten Beletage, die dem sinngemäß schönen Geschoss mehr als gerecht wird, befinden sich die ehemals repräsentativen Räume der Familie Rosenthal_ Salon, Wintergarten, Musik-und Spielzimmer. Alles in dunklem Holz und strukturiertem Wanddekor gekleidet – wäre da nicht der Blick nach außen, der die Sicht auf moderne Neubauten freigibt, man würde sich auf Zeitreise wähnen. Das Haus hat 1890 den Atem angehalten_ seitdem wurde keine Wand mehr versetzt.
Es gleicht einer alten Dame, geht leicht gebeugt und ist äußerst charmant. Bin seinem Charme längst erlegen – mein anfängliches Fremdeln weicht einer seltsamen Behaglichkeit, ein Provisorium aus einem Tischchen und zwei Stühlen tut das seine. Bevor ich es mir dort mit der bezaubernden Geschäftsführerin für ein zwangloses Gespräch gemütlich mache, schweift mein Blick in den derzeit brachliegenden, winterlich kahlen Park, wo Kastanie und Platane den baubedingten Erschütterungen trotzten und fortan kühlenden Schatten für kommende Sommer versprechen. Und ich bin mir sicher, sie meint weder Spuk noch Geister, wenn sie dem Haus seinen eigenen Sound bescheinigt. Vielmehr will sie geschickt am Schatz des Alten anbinden und vorhandene Räume mit Gegenwart und Zukunft füllen. »Wir machen bewusst kein Museum daraus – wollen, dass sich ein lebendiger Ort der Sprache und Begegnung entfaltet, infolgedessen möglichst alle willkommen heißen.
Vor dem Hintergrund, dass keiner von uns jeden Tag mit der gleichen Sehnsucht aufwacht, muss es Möglichkeiten geben, aus einem Angebot an Impulsen den Aufenthalt hier so zu gestalten, wie er für dich richtig ist. Ob es den Workshop braucht, einfach nur einen ruhigen Ort zum Schreiben, für Schüler:innen einen Platz um Hausaufgaben zu machen, sich Rat für ihre vorwissenschaftliche Arbeit oder ihre Podcast-Idee zu holen, für Studierende das gewisse Ambiente, um ihre Bachelorarbeit zu schreiben. Und wenn du gar kein Anliegen hast, außer dem, einfach mal vorbeizukommen, dann tu das. Zieh deine Schuhe aus, nimm dir eine Tasse Tee oder Kaffee, leg die Füße hoch _zum Beispiel im Wintergarten_ und guck aus dem Fenster. Möge der innere Dialog, der in dir stattfindet, dann genau das sein, was du momentan brauchst. Du musst hier mit niemandem reden, nicht angeleitet werden, wie man dieses Haus benutzt. Wir möchten, dass du so kommst, wie du bist – hier Zeit verbringst, so wie sich das für dich richtig anfühlt.
Der meist geäußerte Wunsch ist der nach einem Ort der Ruhe. Bei allem sonstigen Bestreben, Menschen in Aktion zu bringen, haben wir verstanden, dass es den Raum braucht, wo man Energie tanken kann. Natürlich ist dieses Haus ein Ort für all jene, die Literatur lieben, ihr ganz spezifisches Wissen noch einmal vertiefen möchten. Aber genauso ist es für Menschen da, die hier weder in ihrer Erst- noch in ihrer Zweitsprache zu Hause sind oder sich in Deutsch immer schon schwergetan haben. Vielleicht denken sich jetzt manche, der entsprechende Unterricht wird s schon richten – aber nein, es braucht definitiv mehr. Nur weil jemand Grammatik oder Orthografie nicht beherrscht, heißt das nicht, dass er keine richtig gute Geschichte in sich trägt. Wir Menschen hätten nicht überlebt, wenn wir uns nicht nach guten Geschichten sehnen würden – wären vielleicht tags darauf futsch, hätten wir am Feuer nicht Erzählungen gelauscht, was zu tun ist, wenn sich s um ein Raubtier handelt.
In Literatur ist für mich alles zu finden. Was mich aufregt, ärgert, verstört aber auch, was mich sehr, sehr glücklich macht. Gute Texte setzen mich immer wieder in Erstaunen und das ist ein Effekt, der sich nicht abnutzt. Ich habe Jahre meiner Kindheit in Büchern verbracht - weiß, wie sich das anfühlt. Durch intensive Analyse ging mit der Zeit einiges davon verloren. Heutzutage lese ich natürlich anders und auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Aber selbst das ist für mich Lesegenuss pur – nur eben ein anderer als früher.«
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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wenn die Sonne_ Stern
im Zentrum unseres Systems
und an die 1,4Millionen Kilometer dick
nervös wird bleibt das nicht unbemerkt
harren Bewohner einer milchblau
Murmel die sie auf geboten Respekt
Abstand umkreist wenn s Nacht wird
der himmlischen Dinge die da kommen
derzeit prasselt immerhin s Maximum
an Aktivität im elfjährigen Zyklus
auf d optisch Ansprechende auf uns ein
sind die Bedingungen äußerst günstig
Ereignisse finden drum häufiger statt
es empfiehlt sich so fünf bis zehn
Sekunden zu belichten und s mit Stativ
im Intervall in aller Ruhe festzuhalten
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wenn die Sonne_ Stern
im Zentrum unseres Systems
und an die 1,4Millionen Kilometer dick
nervös wird bleibt das nicht unbemerkt
harren Bewohner einer milchblau
Murmel die sie auf geboten Respekt
Abstand umkreist wenn s Nacht wird
der himmlischen Dinge die da kommen
derzeit prasselt immerhin s Maximum
an Aktivität im elfjährigen Zyklus
auf d optisch Ansprechende auf uns ein
sind die Bedingungen äußerst günstig
Ereignisse finden drum häufiger statt
es empfiehlt sich so fünf bis zehn
Sekunden zu belichten und s mit Stativ
im Intervall in aller Ruhe festzuhalten
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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ob wir guter Dinge sein sollen
ist eine schwierige Frage
beinhaltet sie doch sowohl ein Wir
als auch ein Sollen somit exakt
die Kombination mit der ich mich
am schwersten tu hab noch dazu
weder ernsthaft vor geschweige Lust
alles was mich derzeit an Bestreben
Werdegang und Planung umtreibt
ans aktuelle Weltgeschehen zu koppeln
was die Welt an sich betrifft können
wir sie trotz eleganter Intro_Volte
nicht völlig ausblenden uns wenn s
beliebt auf d Prophezeiung berufen
»die Welt steht nimmer lang« stimmt
abgesehen davon dass sie noch
nie gestanden ist bedingt bedenklich
zudem betonte da jemand explizit
den bestimmten Artikel_ sang einst
»die Welt steht bestimmt nimmer lang«
s war auch Johann Nestroy der sagte
»wenn alle Strick reißen häng’ ich
mich auf« weil einem dann nur kurz
die Luft wegbleibt glaubt man zumindest
hierzulande_ die Welt hört jeden
bewusst wahrgenommenen Augenblick
auf zu existieren verwandelt sich
in eine andere dennoch scheint es
eine Art kontinuierliche Wahrnehmung
zu geben die vielen zu schaffen macht
weil sie den Eindruck erweckt als handle
es sich um etwas Unveränderliches
und wenn man dann aus der Welt nicht
hinauskann zieht man sich in sich
zurück was etwa denselben Effekt hat
aber zudem s physisch Überleben sichert
könnt jetzt mit Alfred Polgar kontern
seiner Ansicht nach pflegt s hiesige
Kaffeehaus seit weiß nicht wann ne Welt
Anschauung deren wesentlicher Inhalt
es ist die Welt nicht anzuschauen
sie verständig zu beschreiben und
beschreibend zu verstehen ist und bleibt
demnach ein wahrer Knochenjob
manche werden genau dafür bezahlt
nicht für den Versuch sie zu verbessern
die Welt ist drum deren Berufsrisiko
sie zu ignorieren so gut wie unmöglich
umso wichtiger den eigenen Plan
von ihrem Fortgang zu emanzipieren
zum einen weil man sich sonst
zum Unglück verpflichten würde
zum anderen weil es vermehrt darauf
hinausläuft sich zu wichtig zu nehmen
klingt ja durchaus bezaubernd
im Irrtum befangen zu sein dass eine
Beobachtung und Erklärung der Welt
diese nicht auch wesentlich ändert
ob wir s nun wollen oder nicht
ergänzend dazu hat Werner Heisenberg
entdeckt dass Beobachtungen
immer ins Geschehen eingreifen
gratuliere dem der s Gegenteil beweist
was simpel ist denn die Beschreibung
von Elektronenbahnen innerhalb
von Atomen hat mit der Rechtfertigung
des journalistischen Aktivismus
unserer Tage definitiv nichts zu tun
es ist gewiss ein gutes Gefühl
sich vorzustellen dass der eigene
Moralismus eine quantenphysikalische
Notwendigkeit darstellt aber
wir kommen vom Thema ab_ s Potential
ein weiteres Katastrophenjahr
in einer bereits längeren Zeitreihe
zu werden und der Glaube dass es
tatsächlich möglich und sinnvoll ist sein
Glück jenseits von Kilowattstunden
zu definieren kollidieren ohne Unterlass
möglicherweise der Meinung
dass Beobachtung bereits Moralismus
inkludiert eingreifendes Denken
bereits Aktivismus ist gestalten wir
die Welt mit ob s uns gefällt oder nicht
die Wirkung ist in Folge unterschiedlich
diesmal was mich betrifft rein emotional
hab irgendwie das Gefühl dass es
nix wird mit der Apokalypse gegen die
kommerziell gestörte Kommunikation
erheben sich aus Protest neue
bisher unvermutete Möglichkeiten
bevor s zum Glück nach Bhutan reisen
dort sind angeblich alle so glücklich
weil ihr König ihnen die richtigen
Fragen stellt hat man s Brutto national
ums Glücksprodukt ergänzt
nicht das eine durchs andere ersetzt
dass wir durch unsere bloße Existenz
und damit auch als Zuschauer
die Welt verändern ist mir zu esoterisch
es liegt in der Natur der Sache
dass habituelle Miesmacherei zum
Unterschied von gesundem Pessimismus
weder etwas ändert noch verbessert
dass manches auf der Kippe steht
in Bälde irreversibel sein könnte
Extreme jeder Art auf Vormarsch sind
ohne Rücksicht auf Verluste
s Finanzielle wirtschaftlich immer
absurdere Blüten treibt all das wird
sich natürlich fortsetzen aber man
muss sich ja nicht alles gefallen lassen
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ob wir guter Dinge sein sollen
ist eine schwierige Frage
beinhaltet sie doch sowohl ein Wir
als auch ein Sollen somit exakt
die Kombination mit der ich mich
am schwersten tu hab noch dazu
weder ernsthaft vor geschweige Lust
alles was mich derzeit an Bestreben
Werdegang und Planung umtreibt
ans aktuelle Weltgeschehen zu koppeln
was die Welt an sich betrifft können
wir sie trotz eleganter Intro_Volte
nicht völlig ausblenden uns wenn s
beliebt auf d Prophezeiung berufen
»die Welt steht nimmer lang« stimmt
abgesehen davon dass sie noch
nie gestanden ist bedingt bedenklich
zudem betonte da jemand explizit
den bestimmten Artikel_ sang einst
»die Welt steht bestimmt nimmer lang«
s war auch Johann Nestroy der sagte
»wenn alle Strick reißen häng’ ich
mich auf« weil einem dann nur kurz
die Luft wegbleibt glaubt man zumindest
hierzulande_ die Welt hört jeden
bewusst wahrgenommenen Augenblick
auf zu existieren verwandelt sich
in eine andere dennoch scheint es
eine Art kontinuierliche Wahrnehmung
zu geben die vielen zu schaffen macht
weil sie den Eindruck erweckt als handle
es sich um etwas Unveränderliches
und wenn man dann aus der Welt nicht
hinauskann zieht man sich in sich
zurück was etwa denselben Effekt hat
aber zudem s physisch Überleben sichert
könnt jetzt mit Alfred Polgar kontern
seiner Ansicht nach pflegt s hiesige
Kaffeehaus seit weiß nicht wann ne Welt
Anschauung deren wesentlicher Inhalt
es ist die Welt nicht anzuschauen
sie verständig zu beschreiben und
beschreibend zu verstehen ist und bleibt
demnach ein wahrer Knochenjob
manche werden genau dafür bezahlt
nicht für den Versuch sie zu verbessern
die Welt ist drum deren Berufsrisiko
sie zu ignorieren so gut wie unmöglich
umso wichtiger den eigenen Plan
von ihrem Fortgang zu emanzipieren
zum einen weil man sich sonst
zum Unglück verpflichten würde
zum anderen weil es vermehrt darauf
hinausläuft sich zu wichtig zu nehmen
klingt ja durchaus bezaubernd
im Irrtum befangen zu sein dass eine
Beobachtung und Erklärung der Welt
diese nicht auch wesentlich ändert
ob wir s nun wollen oder nicht
ergänzend dazu hat Werner Heisenberg
entdeckt dass Beobachtungen
immer ins Geschehen eingreifen
gratuliere dem der s Gegenteil beweist
was simpel ist denn die Beschreibung
von Elektronenbahnen innerhalb
von Atomen hat mit der Rechtfertigung
des journalistischen Aktivismus
unserer Tage definitiv nichts zu tun
es ist gewiss ein gutes Gefühl
sich vorzustellen dass der eigene
Moralismus eine quantenphysikalische
Notwendigkeit darstellt aber
wir kommen vom Thema ab_ s Potential
ein weiteres Katastrophenjahr
in einer bereits längeren Zeitreihe
zu werden und der Glaube dass es
tatsächlich möglich und sinnvoll ist sein
Glück jenseits von Kilowattstunden
zu definieren kollidieren ohne Unterlass
möglicherweise der Meinung
dass Beobachtung bereits Moralismus
inkludiert eingreifendes Denken
bereits Aktivismus ist gestalten wir
die Welt mit ob s uns gefällt oder nicht
die Wirkung ist in Folge unterschiedlich
diesmal was mich betrifft rein emotional
hab irgendwie das Gefühl dass es
nix wird mit der Apokalypse gegen die
kommerziell gestörte Kommunikation
erheben sich aus Protest neue
bisher unvermutete Möglichkeiten
bevor s zum Glück nach Bhutan reisen
dort sind angeblich alle so glücklich
weil ihr König ihnen die richtigen
Fragen stellt hat man s Brutto national
ums Glücksprodukt ergänzt
nicht das eine durchs andere ersetzt
dass wir durch unsere bloße Existenz
und damit auch als Zuschauer
die Welt verändern ist mir zu esoterisch
es liegt in der Natur der Sache
dass habituelle Miesmacherei zum
Unterschied von gesundem Pessimismus
weder etwas ändert noch verbessert
dass manches auf der Kippe steht
in Bälde irreversibel sein könnte
Extreme jeder Art auf Vormarsch sind
ohne Rücksicht auf Verluste
s Finanzielle wirtschaftlich immer
absurdere Blüten treibt all das wird
sich natürlich fortsetzen aber man
muss sich ja nicht alles gefallen lassen
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Re: maunzer grübler rippenstessa
Echte Verbundenheit setzt voraus, unsere Verschiedenheit auszuhalten - ein Aspekt, über den wir laufend stolpern, weil wir uns in solidarischen Gruppen eigentlich ein Wir im Einvernehmen und Gleichklang wünschen. Die existenzielle Grunderfahrung des Menschseins _quasi als Einzigartige geboren zu werden_ erzeugt ein Gefühl von Einsamkeit. Es gibt jeden Menschen nur ein einziges Mal, niemand ist gleich. Wir können also nie ganz wissen, wie andere sich fühlen, andere nie ganz wissen, wie es mir geht. Unterschiedliche Wahrnehmung macht uns anfällig dafür, uns nach Einheit und Verschmelzung zu sehnen. Homogenisierende Konzepte wie Volk, Nation oder auch Familie, die diese Sehnsucht befriedigen, sind oft Beziehungsmodelle, die stark vereinheitlichen - im Zuge dessen erneut ausschließen und Grenzen ziehen. Wer gehört dazu, wer nicht?
Strukturelle Benachteiligungen innerhalb unseres patriarchalen Systems sind somit Teil dieser Erfahrungswerte und eine spaltende Ordnung, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Sie bringt Menschen gegeneinander in Position, macht sie wegen traditioneller Rollenbilder in einer bürgerlich kapitalistischen Gesellschaft nebst abhängig zu Konkurrent:innen. Sich das Anderssein zuzugestehen, gestaltet sich wegen allgegenwärtiger Bewertungsmaschinerie und dem daraus resultierenden Bestreben, sich dauernd zu beweisen und gegenüber anderen durchzusetzen, ungemein schwierig. Entsprechende Negativbeispiele finden selbst im Reich der Märchen auf d besonders Grausame Verbreitung. Bis hin zu Müttern, die ihren Töchtern die Füße verstümmeln, damit sie in einen Schuh passen, um fürs erwünschte Happy End den Traumprinz zu ergattern.
Zudem gilt es zu bedenken, dass Frauen systematisch zu Mittäterinnen werden, als solche auch Gewalt ausüben. Die Theoretikerin Bell Hooks schreibt: »Die lauteste patriarchale Stimme in meinem Kopf war die meiner Mutter.« Sie formte die Tochter, machte sie sozusagen passend für herrschende Verhältnisse – erwartete von ihr, angepasst, brav und eine gute Ehefrau zu werden. Dieser Schmerz, Verrat vom eigenen Geschlecht ist ebenfalls Teil revolutionärer Verbundenheit – eine naive Harmonie auszurufen nicht einfach, weil es sie schlichtweg nicht gibt.
Lange der Meinung, dass sie vor allem ihr politisch und philosophisch interessierter Vater beeinflusst hat, wurde ihr zunehmend bewusst, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht. Der Einfluss ihrer Mutter war ebenso bedeutsam – sie musste ihn nur viel genauer suchen. So hat ihr diese unter anderem Lieder vorgesungen, Gedichte rezitiert, in denen es oft um Flucht, Hunger, schwierige Lebensumstände ging. Melancholisch kämpferische Hörbeispiele, die in ihr bereits als Kind ein Gefühl für Recht und Unrecht reifen ließen. Sich daraufhin separatistisch zu organisieren, muss ja nicht den kompletten Ausstieg aus der Gesellschaft bedeuten.
Natürlich gab und gibt es tatsächlich Kollektive, die sich vollständig verabschiedet haben und ihre eigenen Dörfer, Gärten, Gremien und Genossenschaften, gar Armeen gegründet haben. Ihr jedoch geht es vor allem darum aufzuzeigen, warum es ungemein wichtig ist, sich zu trauen, zwischendurch eigene Räume zu kreieren. Diverse Beispiele aus der Vergangenheit, wie die Gründung von Frauen-und Männerhäusern zeigen das. Sprich, wenn der Staat es nicht hinbekommt, dann nehmen wir es selbst in die Hand. Selbstorganisation generiert Energie – war und ist ein starker Antrieb für Emanzipation. So wie es traditionellerweise die Rolle der Männer war, den Zutritt zu gewissen Räumen zu kontrollieren, lernten Frauen durch ihr Nein eine Form der legitimen Weigerung, nicht immer verfügbar zu sein. Dem eigenen Vermögen, dies zu akzeptieren und auszuhalten zu lernen wohnt eine Kraft inne, die Strategien, welche das zu verhindern wissen wollen, bei Weitem gewachsen ist.
Es ist noch immer gang und gäbe, Töchter eher für Fürsorglichkeit und Nettigkeit und Söhne dafür zu loben, wenn sie technische Geräte basteln, auf Bäume klettern und autonome Dinge tun. Studien bestätigen, dass Söhne schneller Lob für etwas erhalten, das sie nur versuchen und Töchter erst dann, wenn sie ein Resultat vorzuweisen haben. Töchter werden auch schneller für unangepasstes Verhalten gemaßregelt, während Söhne dafür mehr Toleranz genießen, sogar Applaus erhalten. Selbst bei jenen, die behaupten, sie würden ihre Kinder gleich behandeln, ist das erwiesenermaßen faktisch selten der Fall. Wir können es immer wieder versuchen, werden auch immer wieder scheitern, auf die Nase fallen und mit Widersprüchen umgehen lernen müssen. Wobei man das Freudvolle daran nie vergessen sollte. Oder um es mit der Anarchistin Emma Goldman zu sagen: »If I can’t dance, it’s not my revolution.«
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Strukturelle Benachteiligungen innerhalb unseres patriarchalen Systems sind somit Teil dieser Erfahrungswerte und eine spaltende Ordnung, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Sie bringt Menschen gegeneinander in Position, macht sie wegen traditioneller Rollenbilder in einer bürgerlich kapitalistischen Gesellschaft nebst abhängig zu Konkurrent:innen. Sich das Anderssein zuzugestehen, gestaltet sich wegen allgegenwärtiger Bewertungsmaschinerie und dem daraus resultierenden Bestreben, sich dauernd zu beweisen und gegenüber anderen durchzusetzen, ungemein schwierig. Entsprechende Negativbeispiele finden selbst im Reich der Märchen auf d besonders Grausame Verbreitung. Bis hin zu Müttern, die ihren Töchtern die Füße verstümmeln, damit sie in einen Schuh passen, um fürs erwünschte Happy End den Traumprinz zu ergattern.
Zudem gilt es zu bedenken, dass Frauen systematisch zu Mittäterinnen werden, als solche auch Gewalt ausüben. Die Theoretikerin Bell Hooks schreibt: »Die lauteste patriarchale Stimme in meinem Kopf war die meiner Mutter.« Sie formte die Tochter, machte sie sozusagen passend für herrschende Verhältnisse – erwartete von ihr, angepasst, brav und eine gute Ehefrau zu werden. Dieser Schmerz, Verrat vom eigenen Geschlecht ist ebenfalls Teil revolutionärer Verbundenheit – eine naive Harmonie auszurufen nicht einfach, weil es sie schlichtweg nicht gibt.
Lange der Meinung, dass sie vor allem ihr politisch und philosophisch interessierter Vater beeinflusst hat, wurde ihr zunehmend bewusst, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht. Der Einfluss ihrer Mutter war ebenso bedeutsam – sie musste ihn nur viel genauer suchen. So hat ihr diese unter anderem Lieder vorgesungen, Gedichte rezitiert, in denen es oft um Flucht, Hunger, schwierige Lebensumstände ging. Melancholisch kämpferische Hörbeispiele, die in ihr bereits als Kind ein Gefühl für Recht und Unrecht reifen ließen. Sich daraufhin separatistisch zu organisieren, muss ja nicht den kompletten Ausstieg aus der Gesellschaft bedeuten.
Natürlich gab und gibt es tatsächlich Kollektive, die sich vollständig verabschiedet haben und ihre eigenen Dörfer, Gärten, Gremien und Genossenschaften, gar Armeen gegründet haben. Ihr jedoch geht es vor allem darum aufzuzeigen, warum es ungemein wichtig ist, sich zu trauen, zwischendurch eigene Räume zu kreieren. Diverse Beispiele aus der Vergangenheit, wie die Gründung von Frauen-und Männerhäusern zeigen das. Sprich, wenn der Staat es nicht hinbekommt, dann nehmen wir es selbst in die Hand. Selbstorganisation generiert Energie – war und ist ein starker Antrieb für Emanzipation. So wie es traditionellerweise die Rolle der Männer war, den Zutritt zu gewissen Räumen zu kontrollieren, lernten Frauen durch ihr Nein eine Form der legitimen Weigerung, nicht immer verfügbar zu sein. Dem eigenen Vermögen, dies zu akzeptieren und auszuhalten zu lernen wohnt eine Kraft inne, die Strategien, welche das zu verhindern wissen wollen, bei Weitem gewachsen ist.
Es ist noch immer gang und gäbe, Töchter eher für Fürsorglichkeit und Nettigkeit und Söhne dafür zu loben, wenn sie technische Geräte basteln, auf Bäume klettern und autonome Dinge tun. Studien bestätigen, dass Söhne schneller Lob für etwas erhalten, das sie nur versuchen und Töchter erst dann, wenn sie ein Resultat vorzuweisen haben. Töchter werden auch schneller für unangepasstes Verhalten gemaßregelt, während Söhne dafür mehr Toleranz genießen, sogar Applaus erhalten. Selbst bei jenen, die behaupten, sie würden ihre Kinder gleich behandeln, ist das erwiesenermaßen faktisch selten der Fall. Wir können es immer wieder versuchen, werden auch immer wieder scheitern, auf die Nase fallen und mit Widersprüchen umgehen lernen müssen. Wobei man das Freudvolle daran nie vergessen sollte. Oder um es mit der Anarchistin Emma Goldman zu sagen: »If I can’t dance, it’s not my revolution.«
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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das neue Sicherheitskonzept in Doarobiro
schimpft sich defensive Architektur gipfelt
in der Maßnahme an Hotspots platzierte
Bänke mittig mit Querbalken zu versehen
die allem Anschein nach gezielt Obdachlose
davon abhalten sollen sich s dort horizontal
länger gemütlich zu machen_ eine Symbolik
der Kälte und Ausgrenzung und angesichts
allgegenwärtiger Videoüberwachung zudem
Ausdruck einer Gesellschaft die Armut gern
tunlichst verdrängt statt sich ihr zu stellen
sich mit milden Gaben aus der Affäre zieht
dass man in Nöten wo nicht willkommen ist
ist das falsche Signal fördert Ausgrenzung
löst aber das Problem an sich keineswegs
wohin sollen diese Menschen gehen wenn
sie überall vertrieben werden_ plakativer
kann man eine Gesellschaft nicht spalten
die Verantwortung lokaler Behörden die oft
handeln müssen weil s an Zivilcourage fehlt
legitimiert eingesetzte Mittel Gelder die ins
besagte Konzept geflossen sind hätte man
besser in Bildung investiert um Leuten Mut
zu machen die dazu nicht in der Lage sind
es ist ungemein wichtig dass wir jene am
Rand unserer Gesellschaft nicht übersehen
sie verdienen Respekt und Aufmerksamkeit
traurig dass nur die wahrgenommen werden
die am Konsum und Kapitalismus teilhaben
alle anderen werden möglichst ausgeblendet
die Überzeugung dass jeder seines eigenen
Glückes Schmied sei halte ich für überholt
nur im analogen Dialog und echten Kontakt
kann sich etwas bewegen_ für Fahrzeuge
ist vor Ort seit jeher so gut wie überall Platz
nur für Menschen offensichtlich leider nicht
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das neue Sicherheitskonzept in Doarobiro
schimpft sich defensive Architektur gipfelt
in der Maßnahme an Hotspots platzierte
Bänke mittig mit Querbalken zu versehen
die allem Anschein nach gezielt Obdachlose
davon abhalten sollen sich s dort horizontal
länger gemütlich zu machen_ eine Symbolik
der Kälte und Ausgrenzung und angesichts
allgegenwärtiger Videoüberwachung zudem
Ausdruck einer Gesellschaft die Armut gern
tunlichst verdrängt statt sich ihr zu stellen
sich mit milden Gaben aus der Affäre zieht
dass man in Nöten wo nicht willkommen ist
ist das falsche Signal fördert Ausgrenzung
löst aber das Problem an sich keineswegs
wohin sollen diese Menschen gehen wenn
sie überall vertrieben werden_ plakativer
kann man eine Gesellschaft nicht spalten
die Verantwortung lokaler Behörden die oft
handeln müssen weil s an Zivilcourage fehlt
legitimiert eingesetzte Mittel Gelder die ins
besagte Konzept geflossen sind hätte man
besser in Bildung investiert um Leuten Mut
zu machen die dazu nicht in der Lage sind
es ist ungemein wichtig dass wir jene am
Rand unserer Gesellschaft nicht übersehen
sie verdienen Respekt und Aufmerksamkeit
traurig dass nur die wahrgenommen werden
die am Konsum und Kapitalismus teilhaben
alle anderen werden möglichst ausgeblendet
die Überzeugung dass jeder seines eigenen
Glückes Schmied sei halte ich für überholt
nur im analogen Dialog und echten Kontakt
kann sich etwas bewegen_ für Fahrzeuge
ist vor Ort seit jeher so gut wie überall Platz
nur für Menschen offensichtlich leider nicht
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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im Gegensatz zu Angst_ die lähmt
mobilisiert der Zorn auf jene die
in sie gesetzte Hoffnungen enttäuschen
was Angst allein nicht schafft
bringt der Zorn vieler zuwege
existiert über alle Parteigrenzen hinweg
als die Vision konkret bedrohlich wurde
vertraute die Wählerschaft den unablässig
warnenden Kandidaten längst nicht mehr
das Kreuz im Kreis als einzige Möglichkeit
Blender abzustrafen gilt es ernst zu nehmen
stetig wachsendes Missfallen wurde seitens
dafür Verantwortlicher nicht aufgegriffen
ein beschönigtes Budgetdefizit Packeleien
und Eitelkeiten befeuern die Unzufriedenheit
man wird wohl oder übel einsehen müssen
dass gegen jemanden zu sein
kein Ersatz für Realpolitik ist
die in schwierigen Zeiten zum Einsatz kommt
um Schlimmeres zu verhindern
dumm nur dass es im Grunde so weit ist
Hirten hierzulande waren jedoch wesentlich
schlauer als der eine in der Fabel Äsops
sind nämlich längst über alle Berge
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im Gegensatz zu Angst_ die lähmt
mobilisiert der Zorn auf jene die
in sie gesetzte Hoffnungen enttäuschen
was Angst allein nicht schafft
bringt der Zorn vieler zuwege
existiert über alle Parteigrenzen hinweg
als die Vision konkret bedrohlich wurde
vertraute die Wählerschaft den unablässig
warnenden Kandidaten längst nicht mehr
das Kreuz im Kreis als einzige Möglichkeit
Blender abzustrafen gilt es ernst zu nehmen
stetig wachsendes Missfallen wurde seitens
dafür Verantwortlicher nicht aufgegriffen
ein beschönigtes Budgetdefizit Packeleien
und Eitelkeiten befeuern die Unzufriedenheit
man wird wohl oder übel einsehen müssen
dass gegen jemanden zu sein
kein Ersatz für Realpolitik ist
die in schwierigen Zeiten zum Einsatz kommt
um Schlimmeres zu verhindern
dumm nur dass es im Grunde so weit ist
Hirten hierzulande waren jedoch wesentlich
schlauer als der eine in der Fabel Äsops
sind nämlich längst über alle Berge
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Re: maunzer grübler rippenstessa
So sieht sie demnach aus_ die Rückkehr zu den Wurzeln der freien Meinungsäußerung. Sich an den Community Notes der Plattform X zu orientieren, darf man als Drohung verstehen. Dort erscheinen Korrekturhinweise nämlich nur, wenn sie von ausreichend vielen Mitwirkenden mit verschiedenen Ansichten als hilfreich bewertet werden. Bei politisch heiß umkämpften Themenbereichen mit klar abweichenden Positionen _und Migration ist nur einer davon_ finden sich deshalb in der Praxis de facto eher selten Korrekturen.
Eine zentrale Maßnahme soll das Ende des Faktencheck-Programms sein. An einem Punkt angelangt, an dem es_ wie jüngst nonchalant zu vernehmen war _zu viele Fehler und ein Zuviel an Zensur gibt, spricht man jetzt von Voreingenommenen - will fortan Nutzer in die Pflicht nehmen, Filter nur mehr auf illegale und schwerwiegende Verstöße konzentrieren. Außerdem wandern Moderatorenteams von Kalifornien nach Texas. All das symbolisiere an sich ein seismisches Ereignis für Social-Media. Und ist alarmierend, meint die Publizistin Ingrid Brodnik_ eine versierte Spezialistin für digitale Fake News und Hassrede. Sie ortet im Grunde Zweierlei.
Einerseits seien Menschen gewarnt worden, dass eine Behauptung nachweislich falsch ist und hätten dies dank gezielter Verlinkung auch nachvollziehen können. Andererseits hätten die Checks als qualitativ entscheidend Feedback für die Plattform gedient. Was dazu führte, dass Beiträge, die als falsch eingestuft wurden, im weiteren Verlauf seltener aufpoppten. Insofern bedeutsam, weil gerade Falschmeldungen besonders für Aufregung sorgen - somit umso öfter geteilt und infolgedessen vom Algorithmus mit noch mehr Sichtbarkeit belohnt werden.
Die Wende_ ein Kniefall vor Mächtigen und Gott Mammon wird hierzulande unter dem Vorwand, dass man nicht vorgebe, wie etwas Anwendung findet, gutgeheißen - angeblich gewissenhaft auf deren Wirksamkeit überprüft. Gesellschaftlich wichtig zu verstehen bleibt, dass uneingeschränkte Redefreiheit meistens nur die derer ist, die ohnehin das Sagen haben - demnach auch bei uns Grenzen unterworfen ist, die oft alles andere wie höhere Werte schützen.
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Eine zentrale Maßnahme soll das Ende des Faktencheck-Programms sein. An einem Punkt angelangt, an dem es_ wie jüngst nonchalant zu vernehmen war _zu viele Fehler und ein Zuviel an Zensur gibt, spricht man jetzt von Voreingenommenen - will fortan Nutzer in die Pflicht nehmen, Filter nur mehr auf illegale und schwerwiegende Verstöße konzentrieren. Außerdem wandern Moderatorenteams von Kalifornien nach Texas. All das symbolisiere an sich ein seismisches Ereignis für Social-Media. Und ist alarmierend, meint die Publizistin Ingrid Brodnik_ eine versierte Spezialistin für digitale Fake News und Hassrede. Sie ortet im Grunde Zweierlei.
Einerseits seien Menschen gewarnt worden, dass eine Behauptung nachweislich falsch ist und hätten dies dank gezielter Verlinkung auch nachvollziehen können. Andererseits hätten die Checks als qualitativ entscheidend Feedback für die Plattform gedient. Was dazu führte, dass Beiträge, die als falsch eingestuft wurden, im weiteren Verlauf seltener aufpoppten. Insofern bedeutsam, weil gerade Falschmeldungen besonders für Aufregung sorgen - somit umso öfter geteilt und infolgedessen vom Algorithmus mit noch mehr Sichtbarkeit belohnt werden.
Die Wende_ ein Kniefall vor Mächtigen und Gott Mammon wird hierzulande unter dem Vorwand, dass man nicht vorgebe, wie etwas Anwendung findet, gutgeheißen - angeblich gewissenhaft auf deren Wirksamkeit überprüft. Gesellschaftlich wichtig zu verstehen bleibt, dass uneingeschränkte Redefreiheit meistens nur die derer ist, die ohnehin das Sagen haben - demnach auch bei uns Grenzen unterworfen ist, die oft alles andere wie höhere Werte schützen.
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Re: maunzer grübler rippenstessa
_____
Achtsamkeit s gewisse Einfühlungsvermögen
die Einhaltung von klaren Regeln
all das ist in jedem Raum mit Händen zu greifen
Grünpflanzen Malutensilien bequeme Sessel
Fachbücher Ausblicke aus großen Fenstern
jedes Zimmer jeder Kontaktperson
ist individuell eingerichtet wirkt weitläufig
strahlt Ruhe _bin an der richtigen Adresse_ aus
ein sich selber besser kennen Lernen
außerhalb ständiger Unruhe und Konsum
was motiviert_ welche Ziele sind dann machbar
auf welche Art Netzwerk ist Verlass
und hab ich darauf spürbar adäquaten Zugriff
ohne eigenen Antrieb die Sucht zu überwinden
sind Überlegungen wie diese nicht möglich
niemand kann Betroffene zur Abstinenz tragen
oder gar zwingen aber ist da ein Wille
kannst sie auf gutem Weg befindlich stützen
und sei er noch so lang und steinig
_____
Achtsamkeit s gewisse Einfühlungsvermögen
die Einhaltung von klaren Regeln
all das ist in jedem Raum mit Händen zu greifen
Grünpflanzen Malutensilien bequeme Sessel
Fachbücher Ausblicke aus großen Fenstern
jedes Zimmer jeder Kontaktperson
ist individuell eingerichtet wirkt weitläufig
strahlt Ruhe _bin an der richtigen Adresse_ aus
ein sich selber besser kennen Lernen
außerhalb ständiger Unruhe und Konsum
was motiviert_ welche Ziele sind dann machbar
auf welche Art Netzwerk ist Verlass
und hab ich darauf spürbar adäquaten Zugriff
ohne eigenen Antrieb die Sucht zu überwinden
sind Überlegungen wie diese nicht möglich
niemand kann Betroffene zur Abstinenz tragen
oder gar zwingen aber ist da ein Wille
kannst sie auf gutem Weg befindlich stützen
und sei er noch so lang und steinig
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Re: maunzer grübler rippenstessa
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frühmorgens mit nem Espresso
an der Stehbar leiser Wellenschlag
bleiche Knochen am Rand der Bucht
vis a vis darüber Möwen eine Träne
die sich versteckt von weitem Musik
s wabernd Bandoneon ein Schrei
Kazoo_ ein Kuss den Augenblick zu
langer Blick ein Liebeslied_ vielleicht
Romantisierung von dem was einmal
war ein Spiegelbild lokaler Kunst
das Leben zu genießen_ Paolo Conte
der Name allein ist bereits Poesie
Stimme aus dem piemontesischen Asti
in vertraut Begleitung_ Klavier Geige
Ziehharmonika Gitarre Klarinette
Letztere hat s mir melodisch angetan
bin Augen zu am Schwelgen Sog
Wirkung setzt ein wird schneller und
schneller das Singen eher n Grummeln
» Max era Max Più tranquillo che mai «
und da ist sie_ die Träne_ Lacrima
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frühmorgens mit nem Espresso
an der Stehbar leiser Wellenschlag
bleiche Knochen am Rand der Bucht
vis a vis darüber Möwen eine Träne
die sich versteckt von weitem Musik
s wabernd Bandoneon ein Schrei
Kazoo_ ein Kuss den Augenblick zu
langer Blick ein Liebeslied_ vielleicht
Romantisierung von dem was einmal
war ein Spiegelbild lokaler Kunst
das Leben zu genießen_ Paolo Conte
der Name allein ist bereits Poesie
Stimme aus dem piemontesischen Asti
in vertraut Begleitung_ Klavier Geige
Ziehharmonika Gitarre Klarinette
Letztere hat s mir melodisch angetan
bin Augen zu am Schwelgen Sog
Wirkung setzt ein wird schneller und
schneller das Singen eher n Grummeln
» Max era Max Più tranquillo che mai «
und da ist sie_ die Träne_ Lacrima
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