maunzer grübler rippenstessa

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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 05.12.2023, 18:38

___ 100 Pro nicht ___

gegen persönliche Krisen schützt man sich
am besten durch nen vollen Terminkalender

(Henry Kissinger)
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 06.12.2023, 13:18

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Empörung ohne Ende
als Alma Zadic letzten Sommer
ein Gesetz vorlegte welches explizit
in weiblicher Form verfasst war
darin war von Gesellschafterinnen
die Rede von Mitarbeiterinnen
und davon welche Regeln
für d flexible Kapitalgesellschaft gelten

die Formulierung grenze angeblich aus
obwohl in jedem anderen Gesetzestext
erwartet wird sich mitgemeint
zu fühlen_ in die symbolische Geste
einen Meilenstein der Gleichstellung
hineinzuinterpretieren greift
ebenfalls zu kurz

ein legistisch weibliches
Generikum wird die Lebensrealität
keiner Frau im Land verbessern
die Debatte selbst hat allerdings
erreicht was wem ein dringend Anliegen
gewesen sein dürfte_ sie offenbart
dass Sprache sichtbar
oder eben unsichtbar macht

darüber was schließlich Gesetz wird
entscheidet ohnehin keine Endung
sondern dessen Inhalt
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 07.12.2023, 22:42

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normal_ ist n total schwammiger Begriff
der in Wirklichkeit rein gar nichts kann
hab vermehrt Lust Texte zu generieren
die über Dialoge und spontan in Eigenregie
entwickelte Prozesse entstehen sie notiert
einfach das Gefühl dass wir wesentlich
mehr drauf haben wie vorab angenommen
der prekäre Kontext wird hochgeschraubt
um etwas über die Gesellschaft zu erzählen
aber all das haben wir natürlich schon intus
von dem gehe ich aus spare mir Hinweise
trügerische Sicherheit macht s Ganze so
gefährlich weil man so tut als ob s gewisse
Regeln gäbe die etwas einfacher erscheinen
lassen würden der Begriff_normal gaukelt
eine Verbindung vor führt nur zur Spaltung
sind doch vermeintlich noch so “Normale“
derart komplex dass ein_ im Durchschnitt
Denken in Summe niemandem gerecht wird
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 08.12.2023, 23:03

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han glesa dass die exUDSSR
iaz LGBTQIA vrbiatet
viele Buchstaba blieban
im Alphabet denn num übrig
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 10.12.2023, 18:34

Während die österreichische Seele oft zwischen Größenwahn und Untertreibung oszilliert, übte man sich vor dem Arlberg gern in der Mäßigung in allen Dingen. Vielleicht war man hie und da auf die eigene Bescheidenheit gar zu stolz - doch wo sich in Innerösterreich mancher Bürgermeister als Bundesminister und dieser wiederum als EU-Kommissar generierte, blieben die alemannischen Politoperetten gering an Zahl und schwach in der Erinnerung. Weiß man bei manchem Tiroler Seilbahnbaron mit Parlamentsmandat oft schon nicht mehr, welchen Schwachsinn er zuletzt gefordert oder welchen Wahnsinn er verteidigt hat, kann man _auch ohne Presseaussendungen zu durchforsten_ hierzulande noch Jahre später mit einiger Sicherheit sagen, was für n Bock wer wann geschossen hat.

Der Wolf ist s neue Kopftuch. Kein Stammtisch kommt ohne ihn aus. Deshalb stürzen sich politisch Herausgeforderte auf ihn, als wären sie Helden aus alten Mythen. Die ihn primär töten wollen, stellen sich gerne vor die Bauern, die Lämmer, das Volk. Der Wolf hat keinen Platz bei uns. Vermutlich stimmt das sogar, aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Der Wolf hätte auch keinen Platz, wenn dieser vorhanden wäre. Drum muss er weg - ist ein dankbares Opfer, weil man ihn als Täter brandmarken kann. Wiederholt Bilder zerlegter Ziegen sprechen für sich – ihn schuldig. CSI und die Landwirtschaftskammer ermitteln. Und weil er so ein Übel ist, kann man auf ihn Dinge projizieren, fordert grüne Karten ein.

Der Wolf hat tatsächlich keine Krankenversicherung, weil er nicht aufenthaltsberechtigt ist. Seine Fürsprecher sitzen in Wien_ also dort wo er sich eh nie blicken lässt. Zur Abwehr verbaler Schattenboxer aus dem Osten hat Vorarlberg auf Landesebene entsprechende Gegenspieler gewählt. In dieser Funktion fühlt sich ein Landesrat berufen, die weltfremde Lupus-Lobby in die Schranken zu weisen. Denn laut Aussendung haben sich die in Wien logierenden Umweltorganisationen WWF und Ökobüro für den Wolf stark gemacht. Ein durch seine Unabhängigkeit politisch geschwächtes Landesverwaltungsgericht gab diesem Wiener Wildlife Fond und seinen praxisfernen Spießgesellen in erster Instanz Recht. Im Gegenzug übt s Ländle seinerseits alle Hoheitsrechte aus, die es gerade nützlich findet_ siehe Anti-Wolf-Verordnung. Dem Treiben kann so wie s ausschaut nur dann Einhalt geboten werden, wenn der Bund und Brüssel hilft, das Tier mittels Corona zu eliminieren - oder es ein Wasserstoffzug killt. Gott mit uns, die Botschaft klar: Wolf weg! und dennoch_

_wenn man die gefährlichsten Tierarten Mitteleuropas Revue passieren lässt, ist Isegrim keineswegs im Vorderfeld zu finden. Lässt man Krankheitsüberträger wie Insekten oder Parasiten, Nilpferde hinter Gitter, Giftschlangen hinter Glas und den Menschen außen vor, gibt s da ne klare Nummer Eins_ Canis lupus familiaris. Dem Hund. sprich besten Freund des Menschen, scheint man alles zu verzeihen. Nach tödlichen Attacken zauberten vor allem Privatsender sofort diverse Experten aus dem Hut, die weder von Listenhunden noch von aggressiven Rassen sondern bestenfalls von falscher Erziehung schwadronierten. Da Hunde offensichtlich eine Lobby haben und Joggerinnen oder Wölfe nicht, machte man schon tags darauf einer Halterin ob deren vorauseilenden Gehorsam und infolgedessen völlig sinnlosen Einschläfern ihres extrem bissigen Anvertrauten ernsthafte Vorwürfe.

Und wir reden hier von einer Lobby, die eine der größten der Alpenrepublik ist. Über 600.000 Vierbeiner sorgen in Österreich mittlerweile dafür, dass sich die Umsätze am Tiernahrungsmittelmarkt zwischen Bregenz und Eisenstadt der Milliardenmarke nähern. Dafür lohnt es sich zu verharmlosen. Schließlich bleibt uns immer noch der Vorfahre von Lumpi Rex & Co als Hassobjekt – hat zwar meines Wissens die letzten hundert Jahre keinen Menschen angefallen oder gar getötet, aber sollte dies einmal der Fall sein, frage nicht …..
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 13.12.2023, 12:05

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Österreichs Schüler schöpfen
Hoffnung nach dem PISA-Test
Estland auf Platz eins
hat drei Monate Sommerferien
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 13.12.2023, 21:54

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der biologische Fußabdruck
des jährlichen Gebrauchs
von Euro-Scheinen einer Person
entsprach 2019 angeblich
einer Autofahrt von acht Kilometern

bei der Herstellung eines Baumwolle
T-Shirts das ein Jahr lang einmal
wöchentlich gewaschen wird
sollen s fünfundfünfzig Kilometer sein
hilft das wem weiter? leider nein
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 14.12.2023, 12:13

Frag wen, der aus dem Nähkästchen plaudert _ bekomme Folgendes zu hören: Journalisten müssen verlässlich unberechenbar und berechenbar unverlässlich sein. Ihre strukturelle Unverfügbarkeit ja_ Unbrauchbarkeit als Werkzeug der Macht ist ihre wichtigste Geschäftsgrundlage. So einfach und so kompliziert ist dieser Beruf. Einfach, weil für das Erfüllen dieses Anspruchs keine gesonderte Ermahnung, Belehrung, Beschwörung, kein Verhaltens- oder Ehrenkodex vonnöten ist. Wenn auch offenbar nicht in der Praxis, sollte es zumindest in der Theorie genügen, die eigene Rolle zu kennen und im Übrigen ein halbwegs anständiger Mensch zu sein. Zum täglich Brot zählt freilich auch der Umstand, dass Machthaber aller Art von Journalisten allerlei wollen, nur eines nahezu nie_ dass sie ihren Pflichten nachkommen. Verführung, Verleitung, Vereinnahmung, deren versuchter Gebrauch und unbefugte Inbesitznahme sind die Folge.

Denn letztlich ist der Zugang zur Öffentlichkeit ein Machtfaktor, prägt der in ihr stattfindende Austausch unsere Sicht auf Gesellschaft, Welt und Zeit. Mächtig ist, wer Deutungshoheit über wichtige Themen erlangt und dadurch erreicht, dass die von ihm verfügten Spielregeln und Handlungsgebote allgemein akzeptiert werden. Objektivität ist zwar eine dauernd beschworene Projektion, aber das Bewusstsein für eine saubere Konflikt-und Debattenkultur hierzulande schwach ausgeprägt. In den Augen vieler Taktgeber des öffentlichen Lebens ist man vor allem dann objektiv, wenn man sich als zweckdienlich erweist – sachgerechtes Vermitteln und kritisches Begleiten ist nicht erwünscht, wohlwollende Berichterstattung hingegen schon. Manchmal wirkt es geradezu, als flehten Geladene im Wissen um ihre Delinquenz um ein mildes Urteil.

Im medialen Berufsalltag ist die versuchte Beeinflussung daher keine Ausnahme, sondern die Regel. In nahezu allen Fällen unterscheiden sich die Interessen befragter Personen vom zentralen journalistischen Versprechen, ehrlicher und vertrauenswürdiger Makler öffentlicher Debatten zu sein. Daraus resultierende Verwerfungen prägen den Beruf. Wer ihn ernsthaft ausüben will, muss besagtem Druck unter allen Umständen standhalten. Das erklärt die Sprengkraft bekannt gewordener Chats. Führende Exponenten in Sachen Berichterstattung haben zwischendurch nicht einfach irgendwelche Pflichten vernachlässigt, sondern sind ziemlich spektakulär an der zentralen Forderung gescheitert. Man muss und darf berechtigt hoffen, dass es sich um Ausnahmen handelt. Dennoch leuchtet die Causa einige Ungereimtheiten aus, die alle_ demnach Journalisten und s Publikum gleichermaßen betreffen.

Einerseits haben wir zugelassen, dass manche Medien ein schändliches Geschäftsmodell pflegen, indem sie sich systematisch an die Politik verkaufen. Das hat zwar mehr mit Schutzgelderpressung zu tun als mit Journalismus, macht aber den gesamten Sektor angreifbar und beflügelt zudem allerlei Korruptionsfantasien. Andererseits steht auch gerade für Seriöse die Frage im Raum, woran wir uns eigentlich orientieren. Im medialen Dschungel aus Vertrauen, Vertrautheit und scheinbarer Vertraulichkeit, aus Gegensätzen und Schachtelsätzen, aus Zu-und Widerspruch wäre es ein Missverständnis, von Journalisten zu erwarten, dass sie sich aus Machtzirkeln fernhalten. Medien wollen hinter die Kulissen blicken, Sperren durchbrechen – suchen die spezielle Informiertheit, was sie gewissermaßen in neuer Form abhängig macht.

Lassen wir uns durch Indiskretion bestechen? Jein. Die Frage, wie viel Rücksicht man auf die Interessen von Informanten nimmt, ist so gesehen täglich neu zu verhandeln, das brave Zuhören während Pressekonferenzen ungenügend, der eingehegte Verlautbarungs-
Journalismus nur ein Steigbügelhalter, der nicht kontrolliert, sondern die Verhältnisse bestätigt. Das kann sich Demokratie nicht leisten. Wenn im Internet alternative Fakten Verbreitung finden, stehen etablierte Medien sofort im Verdacht, Handlager einer finsteren Obrigkeit zu sein_ Stichwort Lügenpresse. Dem kann man nur begegnen, wenn man auf dem schmalen Grat zwischen Nähe und Distanz trittsicher und schwindelfrei unterwegs ist – ohne sich von obskurem Gehabe treiben zu lassen. Das alles liegt zwar auf der Hand, erfordert jedoch Interpretation mit Charakter.

Manipulation beginnt meist subtil. Nicht selten sind Journalisten vermeintlich gern gesehene Gäste in Villen und Palästen, wo man sie umschmeichelt und hofiert. Gepolsterte Türen stehen offen und werden schnell zum Einfallstor für Eitel-und Begehrlichkeiten. Dagegen gilt es vorab Immunschutz aufzubauen. Niemand darf diesen Beruf wählen, um von Mächtigen geliebt oder bevorzugt zu werden – beginnt doch die schiefe Ebene im Grunde schon dort, wo sich Journalisten auf ihre Bekanntheit oder Nähe zu reichlich Exklusivem etwas zugutehalten. Selfies der Marke_ Ich mit dem Kanzler. Ich mit dem Präsidenten. Ich mit dem Vorstand._ untermalen nicht die gebotene Distanz. Zwar muss jeder selbst wissen, wie er sich inszeniert. Wesentlich wäre aber, allzeit fest im Blick zu haben, worum es geht. Journalisten verwalten geborgte Lautstärke, sind Treuhänder des Gemeinwohls. Auch ohne verdeckte Agenda lauern im Tagesgeschäft genügend Fußangeln. Wir können scheitern, wenn wir Kleines groß machen oder Großes klein – müssen uns tagtäglich fragen, wie verlässlich unsere Maßstäbe sind und wie wir zu ausgewogenen Urteilen kommen. Überschießender Kreuzverhör-Eifer ist unangemessen – in der ZIB2 den Drachentöter oder Animateur im Streichelzoo mimen nicht förderlich.

Hartes, kritisches Nachfragen ist schlicht Handwerk, wird aber mitunter als Unhöflichkeit missverstanden_ was zudem irritiert. Nicht erpicht sein sollte man auf billigen Applaus. Im freien Österreich ist es für Journalisten die leichteste Übung, Politiker als Deppen hinzustellen. Umgekehrt braucht es schon fast Mut, um politische Vorgänge öffentlich zu loben. Lob steht unter Generalverdacht_ man wolle was werden, trage eine Schuld ab, habe sich kaufen lassen. Dass man lobt, weil man wen oder was tatsächlich für gut hält, kommt niemandem in den Sinn. Reflexartiges Herabwürdigen entwertet unser Urteil. Fazit_ freier Journalismus ist ein schön schwieriger Beruf, eine unverzichtbare Säule der freien Gesellschaft. Dem Anspruch, ihr zu dienen, muss in allen Belangen entsprochen werden. Denn wie in vielen anderen Bereichen gilt auch hier_ jede Art von Selbstzufriedenheit wäre womöglich der Anfang vom Ende.
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 15.12.2023, 19:29

Ein Engländer schwingt den Taktstock, führt das Symphonieorchester und s anwesend Publikum in unbekannte Gefilde - sowohl geographisch als auch musikalisch. ~ Commedia for (almost) 18th Century Orchestra nennt der Amerikaner William Bolcom sein kurzweilig ironisches Stück, welches in kleiner Besetzung aber mit Orchesterklavier und allerlei solistischen Aufgaben, Kadenzen
die sich ständig wenden, spieltechnisch raffinierten Tricks, Zitaten und Aktionen spielt - einzelnen Orchestergruppen oder Solisten
Masken im Geist der italienischen Commedia dell’arte aufsetzt. Alle agieren flexibel und geistreich, wie etwa in zarten Ländler-Figuren
zweier Geigen und einem Cello, virtuos dazwischen fahrenden Horn-und Klarinettensoli, kollektivem Tumult und einem von dannen huschenden Streichermotiv. ~ Zum relativ überschaubaren Repertoire an Flötenkonzerten hat der Däne Carl Nielsen eines beigesteuert, das mit Kleinteiligem und Stimmungswechseln in Summe nicht sehr eingängig wirkt, in seiner spröden Art an Begleitung und Solisten unterschiedlich höchste Ansprüche stellt. Selten darf sich die oder der im Vordergrund in einer für das Instrument so typisch blühenden Weise entfalten, ändern sich doch ständig Charakter und Dynamik. Sauber und präzise artikulierend meistert die Pariserin Josephine Olech diesen etwas undankbaren Part. In Dialoge der Soloflöte mit anderen Blasinstrumenten wie der Klarinette, Oboe oder dem Fagott, selbst in die Solo-Kadenz des ersten Satzes über einem leisen Paukenwirbel, mischen sich einzelne Gegenstimmen. Manchmal aber ist sie einfach Teil des Orchesters oder hält sich im Hintergrund. Eine Art kompensierende Zugabe
_ein Nocturne_ bezieht wieder das gesamte Orchester mit ein, verleiht der Flöte langen Atem, lässt was in ihr steckt in großen Bögen strömen. ~ Auch die dritte Symphonie von Sibelius_ übrigens haben der dänische und der finnische Komponist den Geburtsjahrgang 1865 gemeinsam – das Konzert stammt aus dem Jahr 1927 die Symphonie aus 1907 _wirkt zunächst so, als müsse sie sich erst finden. Dunkle Farben, viel Bewegung in den Streichern, Klangwelten und pulsierende Energie prägen den ersten Satz. Mit seiner klaren Linie und reduzierten Körpersprache hält Leo McFall die Fäden zu jedem Notenpult in Händen. Im Anschluss ein zart melancholischer Reigen, der ans Volksliedgut erinnert. Wieder dürfen die Holzbläser über m Pizzicato der Celli glänzen und überhaupt scheint Jean Sibelius speziell hier dem Klang der Celli besonderes Augenmerk geschenkt zu haben. Denn auch im Finalsatz bereiten sie gemeinsam mit den Bratschen den Boden, bis breitere Aufwallungen und explosive Steigerungen s gesamte Orchester aktivieren. ~ Als spezielles Weihnachtspräsent wählt der Dirigent, den Orchester und Publikum gleichermaßen ins Herz geschlossen haben, das Andante festivo – wiederum von Sibelius. Eine Streicherhymne voller Wärme und Sinnlichkeit, wo sich Musikerinnen und Musiker gemeinsam in die Lüfte schwingen und schlussendlich doch die Pauke das letzte Wort hat.
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 16.12.2023, 23:37

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bei einem Einsatz wegen akutem Verdacht
von häuslicher Gewalt stürmten bei uns Cobra
Polizisten kurz nach Mitternacht in einer un-
übersichtlichen Wohnanlage zwei falsche
Wohnungen den einschreitenden Beamten
sei nicht vorzuwerfen im falschen Stockwerk
eingegriffen zu haben weil die telefonische
Anzeigerin von der obersten Etage gesprochen
und damit irrtümlich das falsche Stockwerk
angegeben habe traumatisierte Kläger fordern
nebst zwanzigtausend Euro die Feststellung
der Haftung für allfällige künftige Spätschäden
gingen schlussendlich erfolgreich in Berufung
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 17.12.2023, 18:27

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weil sie mit gefälschten Nutzerkonten
schlechte Kritiken über andere Schriftsteller schrieb
sprich_ aus Eigennutz mit Rezensionen wütete
verlor eine Autorin jüngst ihren Buchvertrag
ihr Science-Fiction Debütroman Crown of Starlight
erscheint laut US-Verlag demnach 2024 nicht
und da man die Zusammenarbeit mit ihr beendete
ebenso das im Vertrag enthaltene Folgebuch

abgesehen davon dass es sich dabei von wegen
Vergehen und daraus resultierende Konsequenzen
für eine unvoreingenommene Leserschaft und
selbstkritisch Veranlagte der schreibenden Zunft
keineswegs um schlechte Nachrichten handelt
frage ich mich_ warum tut das jemand der sich
wenn man s bevorzugt Genre als Maßstab nimmt
hauptsächlich um d Zukunft Gedanken machen will
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 18.12.2023, 09:39

_____

beim Begriff_ Weisung
läuten hierzulande die Alarmglocken
das hat seine Gründe es gab einmal Zeiten_
ob s nicht immer noch der Fall ist
ist umstritten _da hatten Justizminister
keine Scheu unbequeme Ermittlungen
per Weisung abzudrehen_ Basta
deshalb schuf man das Zwitterwesen
parteifreier Justizminister
Behörden konnten so weisungsfrei ermitteln
dafür ging politisch wenig bis nichts voran
spätestens seit der Ibiza-Affäre
wurde die Weisung zum Vorschlaghammer
zum Ersatzbegriff für eine unzulässige
politische Einmischung die Beschwörung
definitiv weisungsfreier Ermittlungen
dank medialem Tamtam zum Ideal erhoben
hierzu haben alle ihren Beitrag geleistet
ignoriert dass eine monokratische Behörde
deren Spitze letztlich verantwortlich zeichnet
ohne Weisungsrecht schwer vorstellbar ist
weisungsfrei ist nur der Richter
die Richterin_ tatsächlich ist es die Pflicht
von Vorgesetzten und Verantwortlichen
ein rechtswidriges Verhalten untergeordneter
Stellen per Weisung zu verhindern
eine solche wäre bereits des Öfteren
geboten gewesen ist aber unterblieben
eine Justizministerin wegen einer Weisung
ihrer Behörde in einer politisch aufgeladenen
Causa ins Visier zu nehmen hat mit
verquerer Logik hiesiger Innenpolitik zu tun
tatsächlich ist dies deshalb selbstverschuldet
unsachlich und polemisch_ also
genau genommen sehr österreichisch
_____
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 20.12.2023, 21:33

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bevor es kreativ zur Sache geht
sprechen Jugendliche mit Näherinnen
über Bekleidung deren Kultur Shopping
Nachhaltigkeit und Fast-Fashion aber
auch darüber wie manipulativ Blau
in Logos von Versicherungen Banken
oder Automarken wirken kann _ Google
erzielte 200Millionen Dollar mehr Umsatz
als dort Links die Farbe wechselten
in Folge wird warum was wo zu liegen
kommt erklärt wie falte ich den Stoff
um ein bestimmtes Muster zu erreichen
Shibori eine alte japanische Färbetechnik
erfordert Genauigkeit und viel Geduld
Indigo_ ein Naturfarbstoff pflanzlicher
Herkunft schimmert blau bis violett
ist hierzulande von guter Qualität aber
in Indien Afrika und China beheimatet
demnach ne Weile zu uns unterwegs
nach einer Einwirkzeit und oftmaligem
Drehen mit Leinen umwickelter Stangen
werden Bündel geöffnet zum Trocknen
aufgehängt ein aufregender Moment
denn erst jetzt tritt Einzigartiges zutage
machen der Umgang mit dem Pigment
und Einblick ins historische Handwerk
durchaus Sinn entstehen wie von selbst
auf althergebrachte Art und Weise
nach und nach unterschiedlichste
Kreationen die heuer unterm Tannenbaum
mit einigen von uns Verstecken spielen
_____
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 21.12.2023, 20:10

_____

Berichterstatter und Fotografen
führen uns bei ihrer Tätigkeit in Gaza
neuerdings wohl nur noch gefangene
Hamas Horden in Unterhosen vor
stellen s gern ein_bis mehrdeutig
als extrem menschenverachtend oder
siehe teils empört teils begeistert
Leserpost in gängigen Medien mittels
entsprechend Subtext je nachdem
was der Beitrag zulässt als traurig
Beispiel beziehungsweise Bestien hin
scheinen _ob mit Kalkül oder nicht
angesichts brisanter Erfahrungswerte
vollkommen auszublenden was man
unter Kleidung nicht so alles an Tod
und Verderben zu verstecken vermag
_____
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 22.12.2023, 15:48

_____

Entlassung_ Grund: Liebe
ja ist denn der Skisport wirklich
ein so unromantischer Ort
dort wo Einzelkämpferinnen
im Team agieren und trainieren
es geht natürlich um Vertrauen
und weil das derzeit zwischen Zwei
besonders groß ist besteht
tendenziell die Gefahr dass sich
die restliche Frauschaft den beiden
nimmer anvertraut umgekehrt
ist es genau so ein Fall wie dieser
kein Novum wehe es verliebt sich
wer in d Konkurrenz oder
beginnt im Verband eine Beziehung
schon herrscht böses Blut
wittert wer im Vorstand Ungemach
wirst in den Nachwuchs versetzt
was weil s ja um Vermehrung geht
so gesehen durchaus Sinn macht
im Sport sind Beziehungen zwischen
Athletinnen und Trainern immer
problematisch_ dank ÖSV besonders
_____
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