maunzer grübler rippenstessa

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riemsche
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maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 20.12.2010, 01:40

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seit jeher gab und gibt es nachweislich menschen, deren eigene dialektik samt sprachfehler nur in ihrem umfeld und da von denen gleichlautend empfunden wurde, die ihnen sehr nahe standen. daraus ein problem zu machen, scheint besonders jenen eigen zu sein, die ihre favoriten in puncto kratzbaumscher selbsterkenntnis nur vom hörensagen kennen. psychologische gutachten aufgrund virtueller schriftproben überlasse ich dem buzzer übernächtiger abhörspezialisten oder spinnwebgelehrten vom fach. unterdrückung von besonder-eigenheit und jeglichem bestreben, ihr mittels verfügbarer mittel plus gabe und talent ausdruck zu verleihen, akzeptiere ich nicht, ist mir generell ein greuel. gestern war wiederThaiSoupNacht beiBeli. sieben menschen _wie sie in so manchen belangen unterschiedlicher wirklich nicht sein könnten_ und zwei relaxte katzen. es blieb -wie im rückblick erwartet- nicht beim pflegeleichten smalltalk, ging mit leidenschaft vom 100sten ins 1000ste bis ans eingemachte. wir haben uns trotzdem alle irgendwie prächtig verstanden, abiz an ego abgespeckt, was vandenanderen für einen selber tief drin nach hause mitgenommen. dAs verbindet.

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duIchmussSchluss...

Beitragvon riemsche » 16.02.2011, 23:28

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Waren es bis jetzt dienlichst Verbeuger_innen mit erstem Anflug von Doppelkinn und überall geschwätzig Leut, die dem Betreiber salutieren, sich verständnisvoll am Kopf kratzen - je nach dem, wer dran ist. Phony Smarties unter Hypnose, aufs HDing mit seinen Fantastilliarden an Apps fürs Flimmerviereck vorm Schädel fixiert. Sind s jetzt Freestyler die -mangels sichtbar handlichem Designerknochen- scheinbar mit sich selber reden, Spielbeine reiben, auf m Bordstein abtanzen, sich über weiß nicht wen kaputt lachen, dich als wärst unerwünscht angucken, quasi durch dich durchschauen, nervös zucken, was der die das am andern End der Leitung zu melden hat für interessiert irritierte Beobachter auszugsweise in Grimasse und Gebärdensprache übersetzen. Freisprecheinrichtung. Unwort. Seltsam zusammengesetzt welches. Links der Download, rechts die Konferenzschaltung, aus m LiveLife der Ton raus - Bob Dylan hätte ihnen wahrscheinlich laufend s entsprechend Pappschild vor die Nase gehalten. Jetzt zum Beispiel: Achtung! Ätsch. Bus versäumt.

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nebenBeifahrer

Beitragvon riemsche » 14.03.2011, 00:42

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Ein Frühverkehr für Drümsler und Gedankenleser. Biegt er jetzt ab, oder doch nicht, und wenn_ wohin soll s gehen? Die angepeilt Begrenzungslinie ist trügerischer Hinweis, Hintermann und Gegenverkehr können sich d Blinker denken. Wennst Glück hast, huscht n Kamikaze bei Dunkelgelb durchs Standbild, wer der Reaktionszeit und Bremsweg aller Unfreiwilligen, die ihm in d Quere kommen, ausreizt. Der für gesund befunden Sicherheitsabstand variiert von Größe Jumboparkplatz für Leut in rollend Hutschachteln bis Löschblattstärke für d beinhart Manndeckung von sich selb Überschätzer. Ein Blick in d Fahrerkabine vor einem sollt nem Einspurigen nach Möglichkeit reichen. Viel mehr an Vorwarnzeit hast nicht. Siehst dann wen mit m Handy Händchenhalten, fingern nervöse Stabilisatoren irgendwo zwischen verlassen Steuer, Aschenbecher, Lautstärkeregler oder sind mit Copilot/in und Zeichensprache beschäftigt, erhebt sich d Frage Wer fährt das Ding? Das beim vielleicht überraschend Überholvorgang herauszufinden, könnt schmerzhaft enden. Also üb dich in Eselsgeduld, hab abiz Zeit. Die Linksabbiegerin beim Jokahochhaus hat davon auf alle Fälle jeeeede Menge. Rückstau bis zur Evangelischen und trotz Hupkonzert und immer hektischer werdend Kopfschütteln immer noch rechts oder links punktuell ein Gefährt in Sicht, das möglicherweise Überschall drauf hat. Situationen, in denen ich mir n MegaMagneto wünsche, der da zack vom Himmel rüsselt, sie hier ganz sachte aus m Verkehr zieht und mitten in Jaipur zur RushHour in dritter Spur nebs nem Arbeitselefant zur Nachschulung einreiht. Aua- die glühend Kippe hätt ohne Visier ins Aug gehen können. Nu was soll´s - heut ist ja Aschermittwoch.
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igittigittigitt

Beitragvon riemsche » 19.03.2011, 12:43

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N glibbrig Bodensatz versifft öffentliche Plätze, Gehwege, Bahnsteige. Eltern reagieren angeekelt, ziehen Sprösslinge vom Boden hoch, die da spielen wollen, wedeln mit m Zeigefinger: Gehst jetzt weg da. Greif mir da ja nix an. Das ist Willsgarnichtwissen und sowas von pfuiGrauslig. Jenen, die rundum weiterhin ungerührt ihr Umfeld torpedieren und -sich dabei mal selb zuschauen würd helfen- nen bleibend miesen Eindruck hinterlassen, sagt s in dieser Deutlichkeit leider kein Mensch.

Lauterach AlterMarkt Landbusstation. Drei Jungs und ein Mädchen am Abspeicheln. Schön abwechselnd. Inhalieren Ausatmen. Spucke. Schluck Energie aus der Dose. Spuckee. Handy checken. Spuckeee. Halber Satz. Spuckeeee. Coole Antwort. Spuckeeeeey. Während sich s Duett mit der knallhart Burschikosen die Körpersäfte zwischen s Schuhwerk träufeln lässt, duellieren sich die zwei rechts und links außen im speedSpoitz zwischen die Vorderzähne. Dem Respektabstand der von Haus aus umsonst streng Dreinblicker im Umkreis nach zu schließen, fehlt s Vertrauen in d Zielgenauigkeit. Ängstliche Seitenblicke. Man steht ja aus gutem Grund lieber mit m Rücken zum widerlich Geschehen, wills nicht unbedingt sehen. Das Geräusch, wenn wieder ne Ladung s geölt Mundwerk verlässt, den Sekundenbruchteil später nebs schleimig Vorläufer abklatscht - dieses zischelnd harte.T in Serie langt einem völlig. Und wär da nicht die mangels Übung bequem Selbstunterschätzung, sich bei Unbekannt mit Widerworten todsicher im Ton zu vergreifen, man könnt sich auf d Schnelle informieren. Macht ihr das zuhause auch? Bei einem Ja wär die eine oder andre Zusatzfrag nicht verkehrt. Alle? Weshalb? Wie lautet s Motto? Was auch immer der Körper absondert ist generell Kacke, muss ergo raus, egal wo? Ist s die neue Moderne in Sachen genetisch Fingerabdruck, ein zur Schau getragen ScheissEgal, dominant Spucken auf alles und jeden? Die sportlich Variante, sein Revier zu markieren, ohne dafür die Hosen runterzulassen? Wie wärs mit Googln? Speichel fördert die Verdauung, enthält schmerzstillende Proteine für n Eigenbedarf, konserviert den Zahnschmelz. Ihr, die ihr da tagtäglich mit im Schnitt nem Liter davon den Belag wässert, habt ihr das gewusst?

Hochspezialisierte Straßenkehrmaschinen könnten mit frischen Gratisproben an jugendlichem Auswurf s aktuell angesagt Suchtpotential auswerten. Marktforscher jubeln über d eigenartig Zielgruppe, die gedankenlos alles um d eigene Komfortzone kontaminiert. Aber paradoxerweise beinah dieselbe ist, die sich für ne saubere Umwelt stark macht. Ne suboptimal Mischung, die von Vertrauenspersonen studiert, vorort in Frage gestellt gehört, statt s öffentlich Ärgernis zu schlucken.

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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 14.10.2012, 21:37

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cocacola hat den weihnachtsmann
stiere österreicher
felix

:-D

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Essen auf Rädern

Beitragvon riemsche » 20.02.2013, 23:03

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Rind- kostet in vielen Regionen Europas viermal so viel wie Pferdefleisch. Rumänische Lkw-Fahrer arbeiten für Hungerlöhne. Ein gewichtiger Kostenfaktor, der Transport, spielt -wenn sich s um ne satte Menge handelt- in der kranken Kette keine Rolle mehr. Der lange Marsch der Proteine, die mit jedem Kilometer auf der Strasse billiger werden, ist nicht neu, wird aber kaum wahrgenommen - besser gesagt, die Wenigsten wollen s wissen.

Bei ner offiziell bekannt geworden Odyssee britischer Lasagne wurden rumänische Pferde geschlachtet und einem niederländischen Fleischhändler angeboten. Der brachte s Gefrorene gemeinsam mit nem Mittelsmann aus Zypern zur Weiterverarbeitung nach Frankreich. Dabei wurde aus Pferde- auf m Papier hokuspokus Rinderfleisch. Nächster Stopp von Tonnen falsch deklariert totem Tier war Luxemburg - dort fabrizieren Schichtarbeiter damit Sauce Bolognese und Hamburger. Waren die Gerichte fertig, wurden sie mit vertrauten Markennamen versehen, wanderten in entsprechend Nachfrage sortierte Tiefkühltruhen von 16 EU-Staaten und von da in d Saumägen Schnäppchen jagender Europäer.

Während bei Autos und Kleidung peinlichst aufs Prestige geachtet wird, man höchstens Markenfälschern auf den Leim geht, weil Nachbarn das Konsumverhalten sozial kontrollieren, ist uns für den eigenen Körper nichts zu billig. Designer in der Lebensmittelindustrie kalkulieren zynisch mit mittels "ich bin doch nicht blöd / hab ja nichts zu verschenken" gezüchteten Reflexen übersättigter Endverbraucher, die Genuss nach Möglichkeit immer und überall fordern, in ihn kommen wollen s aber natürlich primär zum Best=Billigstpreis. Die Illusion, es gäbe auf dem Markt Zauberer, die uns zuliebe minderwertige Zutaten in Gaumenfreuden wandeln, tut das ihre - wir erliegen ihr nur allzu gern. Supermärkte wissen: Fleisch ist n kundenKöder. Produzenten karren Futter, Tiere und was davon an Nährwert nach der langen Reise übrig bleibt, geschäftig über den ganzen Kontinent. Und - was sagt er einem in dem Fall .. der Hausverstand? Und ich mein´ nicht jenen, den uns ne Supermarktkette als solchen verkaufen will.

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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 23.02.2013, 23:15

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Warum wirkt der Dichter in der Menge oft so ausgesprochen abwesend? Jene, die am biegsam Gabentisch ihr Spätnachmittagsschnitzel verschlingen und dabei in´s Wann & Wo starren, als wär´s die Offenbarung schlechthin, sollten solche Fragen überzeugend schlüssiger beantworten können. Nichtigkeiten für null Euro, wasserdichter Aushang zur freien Entnahme Sonn-und Feiertags, online hinterrücks in Sekunden aktualisiert. Humor und Fantasie auf historischem Tiefstand, die Überzeichnung, Deformierung von Spielraum mit Sendungen weckten in ihm früh den ehrlichen Wunsch, einige seiner Manuskripte auf das ihm Wesentliche reduziert, verbessert sehen zu wollen. Gewiss, er ist unfähig zum geschlossenen Werk, aber sicher nie unfähig, Poesie radikal zu wollen – was in einer Welt dürftiger Mitteilungen, wo hinter jedem Wort die Ahnenreihe in Marmor lauert, wesentlich wichtiger ist, als die bemühte Reproduktion des jeweils nächsten passenden Artefaktes. Wer die Kultur wörtlich liebt, liebt sie nicht wirklich. Wohl aber derjenige, der diesen oder jenen bestimmten Laut liebt. Eine, nicht nur in Österreich und nur für freie Lyriker, embryonale Wahrheit.

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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 26.03.2013, 21:57

So sah es im für´s Ländle zu kurz geratenen Sommer 2012 weltweit anderswo in Sachen Super aus:

Venezuela: 0,08 €/Liter
Saudi Arabien: 0,09 €//Liter
Turkmenistan 0,15 €/Liter
Kuwait : 0,24 €/Liter
Ägypten: 0,39 €/Liter
Ecuador: 0,42 €/Liter
Trinidad: 0,42 €/Liter
Guatemala: 0,49 €/Liter
Malaysia: 0,54 €/Liter
Mexico: 0,59 €/Liter
Weissrussland 0,65
Tunesien: 0,66 €/Liter
Honduras: 0,66 €/Liter
Indonesien: 0,73 €/Liter
Seychellen: 0,75 €/Liter
Jordanien: 0,77 €/Liter
USA: 0,78 €/Liter
China: 0,85 €/Liter

Dass es da, wo´s sprudelt, Billigsprit gibt - na logo. Afro-und Asia-Schnäppchen legen die Vermutung nah, dass es da noch Förderrechte an im voraus Meistbietende zu vergeben gibt. Die Guten, Dickmacher mit Streifen und Sternchen und unser längst nicht mehr schlafender Riese in Gelb halten die Schmerzgrenze wohl schon dem Prestige zuliebe unter einem Euro. Und wir? Erzählen uns immer noch den alten Witz: "Preiserhöhung? Mir egal - ich tank nur für´n Zehner." Reden schön, dass es hierzulande eineinhalb Euro nach Oben braucht, bis sich Multis und nicht vom Volk gewählte Steuermänner auf unsere Kosten zufrieden geben. Für massive Gegenwehr braucht´s die Community - ein /Wir wollen/ mit allem Drum und Dran, inklusive freiwilligen Verzicht, bis sich Entscheidendes auf Dauer ändert. Aber aus purer Bequemlichkeit und wegen unserer /Sollen doch erst mal die andern/-Synapse kriegen wir ja nicht mal einen einzigen Tag zu Fuss ohne Hintertürchen und Ausnahmegenehmigungen gebacken. Also wovor sollen denn jene, die tagtäglich den Preis unserer Mobilität diktieren, Angst haben? Dass das Öl zur Neige geht? Wohl eher davor, dass wir d Finger davon_ Sonne Erde Wind Gezeiten für d Energie sorgen lassen.
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 29.03.2013, 23:24

USA . Erstmals in der Geschichte des Landes hat die Opposition die Ernennung eines Verteidungsministers blockiert. Im Senat verweigerten sich Republikaner einer regulären Abstimmung über die Nominierung ihres Parteikollegen Chuck Hagel und fügten damit US-Präsident Barack Obama eine denkwürdige Niederlage zu. Seine Parteigänger warfen Konservativen allen Ernstes vor, mit der Tradition zu brechen, wonach Verteidungsminister grundsätzlich nicht in den Parteienstreit hineingezogen werden dürfen weil _und jetzt der Zungenschmeichler_ "das Amt zu wichtig sei, um im Spiel um Macht Schaden zu nehmen." Dass die Blockade ausschließlich parteipolitische Motive hatte und die raffinierte Attacke einzig und allein dem Präsidenten galt, ist nach multimedialem Kreuzverhör allzu redseliger Republikaner kein offenes Geheimnis mehr. Hagel gilt als Politiker, der Krieg erst als letztes Mittel wählt. Schlecht für´s Geschäft. Ein /man höre und staune/ wäre mittlerweile unangebracht, weil im nachhinein _und somit zu spät_ schön geredet.
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 31.03.2013, 22:54

http://www.avaaz.org/de/petition/Verhindert_das_Fracing_im_Bodenseeraum_Schiefergasbohrungen_unkonventienelle_Gasforderungen/?tZsEIdb
Wie sich _weil´s typisch ist_ der Fruststop dieser in guter Absicht unter neuen Meinungsforschern verlinkten Kampagne ohne Aua in Worte fassen lässt? Und wär da nicht abiz der Galgenhumor, dass ich nen Furz ins Net stellen kann und bei feiner Positionierung innert Stunden auf mehr Klicks komme, wie das _man höre und staune_ letzten Sommer gestartete Ansinnen. Immerhin geht´s dabei um unser Trinkwasser. Und somit um den Luxus pur, der bequem mittig auf der Kontinentalplatte für unbewusst Privilegierte so rein nebenbei aus der Leitung läuft. Sicher scheint, dass nach Fakten ein politisch Mäntelchen zu zücken ohne Like-Button lähmt. Quereinsteiger in Sachen Neoaktivismus vermuten sofort stimmig Angehauchtes hinter sauber Engagiertem, werfen das Handtuch, gehen duschen .. nennen das Vermutung. Einspruch. Dummheit. Statt gegeben.
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 24.05.2013, 23:42

Er wurde ins Ausgedinge verabschiedet wie der Seniorchef eines Unternehmens, das noch gerade so eben am Konkurs vorbei geschrammt ist. Jetzt muss ein Jüngerer ran, ein Mann der Tat und großen Pläne, der Visionen gar. Hörbares Aufatmen unter Beleg- und grummelnder Kundschaft. Franziskus heißt er - "der Name ist Programm" jubelt das Hochglanz-Kundenblatt namens VATICAN magazin, dabei hatte der Neue zu seinem Programm noch gar nichts gesagt. Egal - Hoffnung auf bessere Aussichten verschönert das Leben. Selbst Kolumnisten, im Hinblick auf die Zukunft der Menschheit sonst eher pessimistisch gestimmt, wollten sich -der Halleluja-Stimmung bei der Bestellung des neuen Chefs teilhaftig geworden- nicht mehr bescheiden, riefen frohen Herzens "eine neue Epoche in der Kirche" aus. Nun denn, die kann sie brauchen.

Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, handelt es sich hier um das wahrscheinlich größte Unternehmen der Welt. Laut seinem Firmenjahrbuch, dem Annuarium Statisticum Ecclesiae, zählte es 2010 an die 1,2 Milliarden registrierte Kunden. An Fachpersonal waren 412.000 Männer zu vermelden, die durch ein als Priesterweihe bezeichnetes Verfahren in besonderer Weise mit dem Unternehmen verbunden sind. 5100 davon sind Prokuristen, in der Firmensprache Bischöfe genannt. Dazu kommen 54.000 niedrig qualifizierte Hilfskräfte, so genannte nicht ordinierte Kleriker. 120.000 Lehrlinge (männlich) in Seminaren komplettieren die maskuline Seite des Teams. 39.500 gewöhnliche Teilzeitkräfte, Diakone, stehen einem Fachpersonal zur Seite, dessen Überalterung in Nordamerika und Europa erklärt, warum dieses mehr oder weniger geringfügig beschäftigte Pflegepersonal zu 98% dort anzutreffen ist.

Erstaunlicherweise gibt es insgesamt viel mehr weibliche (722.000 !) Mitarbeiterinnen. Sie haben allerdings kaum etwas zu sagen, innerbetrieblich so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten, werden als Mägde auf den untersten Stufen der Hierarchie festgehalten, und ständig weniger. Damit stellen wir ein primäres Problem dieses Konzerns fest: das Gender-Ungleichgewicht. Für fest angestellte Männer hingegen bewirkt die strikt gehandhabte Seclusion der Frauen zwar weniger Konkurrenz und damit leichteren Zugang zu prestigeträchtigen Positionen, doch ebenso die Neigung zu Verhaltensauffälligkeiten, die inzwischen überwiegend als geschäftsschädigend angesehen werden.

Ein weiteres Manko liegt in der geografischen Konzentration des männlichen Fachpersonals. 2008 befanden sich 48% dieser Leute in Europa (Tendenz sinkend) - überaltert und mit einem Publikum konfrontiert, das im Zeichen postmoderner Beliebigkeit eher den kleinen Transzendenzen wie Gewichtsverlust und dem Kampf gegen den Klimawandel frönt als den großen, wie die Erlösung vor dem Übel oder dem Ringen um einen schönen Platz im Paradies. Vom Standpunkt des Personalmanagements betrachtet, sind da immer noch zu viele und zudem in steigendem Maße pensionsreife Fachkräfte am falschen Ort, während sich aktuell neue Hoffnungsmärkte für das Unternehmen, wie Afrika / Asien mit 22% und Amerika mit in etwa 30% zu helfen wissen müssen.

Von einer problematischen Grauzone, firmenintern Istituto per le Opere di Religioni genannt und im Volksmund als "Vatikanbank" bekannt, ist immer wieder viel die Rede. Darf sie doch guten Gewissens mit plötzlichen Todesfällen, unzweifelhaften Morden, Schwarzgeldkonten hochrangiger Politiker und Beziehungen zur Mafia in Zusammenhang gebracht werden. Zudem wurde das Reich des Heiligen Vaters im März 2012 vom US State Department als Hort der Geldwäscherei gelistet - ist damit in illustrer Gesellschaft mit Gebilden wie Albanien, Jemen, Afghanistan, Simbabwe oder den Cayman Islands. Angesichts anderer, dringlicherer Probleme sind das jedoch Peanuts.

"Option für die Armen" so lautet das Mission Statement des neuen Generaldirektors, oder jedenfalls dessen Überschrift. Der Jubel selbst unter Menschen, die dem Unternehmen sonst nicht so nahe stehen, ist beträchtlich. Niederlage ausgeschlossen - too big to fail. Was hätte der Neue denn sonst auch tun sollen, als sich den Hoffnungsmärkten im Süden zuzuwenden? Noch ein Buch zur Leben-Jesu-Forschung schreiben wie sein Vorgänger, der damit selbst das bildungsfromme Publikum in Europa nur gelangweilt hat? Ein weiteres Mal eine Vorlesung wie in Regensburg halten, wo der höchste Katholik -statt menschenrechtswidrige Positionen der islamischen Orthodoxie klar zu benennen- den Islam durch die Blume eines mittelalterlichen Textes kritisiert und sich dann wie ein beim Abschreiben ertappter Schüler entschuldigt? Enzykliken verfassen wie Spe salvi (auf Hoffnung gerettet), in denen zur Freude von Philosophieprofessoren, aber von niemandem sonst, Kant und Adorno zitiert werden? Nein, das ist kein Geschäftsmodell. Statt dessen also die "Option für die Armen". Noch wissen wir nicht, ob dieses einstige Markenzeichen der Befreiungstheologie nur als spirituelle Fürsorge gedacht ist oder ob Handfestes gefordert wird, das auch den Magen erfreut, wie zum Beispiel die Durchsetzung von Sozialstandards in Handelsbeziehungen und Zulassung unabhängiger Gewerkschaften weltweit, oder die Forderung nach Welt-Mindestlöhnen. All das wäre Stoff für eine Sozialenzyklika, die andere Richtungen weist als Rerum novarum (1891) und Quadragesimo anno (1931), die Skripte des faschistischen Ständestaats.

Schön wär´s, aber nein - dafür gibt es den tiefen Griff in Theologie des 19. Jahrhunderts. Denn kaum haben wir einen Papst, der die Herzen der mehr oder weniger Gläubigen verzaubert, weil er den lieben Brüdern und Schwestern am Ende einer Predigt guten Appetit wünscht, haben wir auch schon die Bescherung aus der Küche. Nachdem es um den Teufel etwas ruhiger geworden war - es gibt, soweit ich weiß, seit dem Zweiten Vatikanum in keinem einzigen Konzilstext einen direkten Bezug auf ihn - hat er jetzt im 21. Jahrhundert, dank neuem Papst, wieder Konjunktur.

"Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, da kommt mir das Wort von Léon Bloy in den Sinn // Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel // Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen" - so zitiert ihn des Website des Vatikan, wobei die italienische Fassung noch einen Zahn schärfer daherkommt "quando non si confessa Jesú Cristo, si confessa la mondanitá del diavolo, la mondanitá del demonio" also die mondanitá gleich zweimal dem Teufel zugeschrieben wird. In sozial gespaltenen und religiös erhitzen Gesellschaften - etwa in Zentralafrika - ist das ein Aufruf zum Bürgerkrieg. Wohlmeinende Katholiken erklären deshalb betreten, das sei einzig und allein dem lateinamerikanischen Temperament des neuen Papstes geschuldet. Doch müsste er, vom heiligen Geist inspiriert, seine theologischen Prinzipien nicht etwas friedliebender formulieren? Der von ihm so demonstrativ zitierte Léon Bloy war ein französischer Schriftsteller um 1900. Nachdem dessen Versuche, Prostituierte auf die Höhe seines Lebensentwurfs zu bekehren, gescheitert waren, bekehrte er sich selbst - zu einem tief antirationalistischen Katholizismus, wie er in Rom in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Pius IX zur offiziellen Doktrin geworden war.

Genau dorthin passt die nun päpstlich approbierte Königsidee: Wer nicht zu Christus betet, betet zum Teufel. Kein Wunder, dass jene - und das sind ja nolens volens alle Heillosen wie unsereiner (extra ecclesiam nulla sallus) - den Protest des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gegen einen Kommentar in einer linken Berliner Tageszeitung, wo ein türkischstämmiges Schandmaul der Sonderklasse namens Denic Yükel den Papst als "Alter Sack der X-te" titulierte, nicht unterstützen. Im Protest ist nämlich von einer "sekulären und offenen Gesellschaft, die vom gegenseitigen Respekt vor den Überzeugungen des jeweils anderen lebt" die Rede. Das sollte sich der Heilige Vater schleunigst hinter die Ohren schreiben, sich (Firmen nennen das verbrieft gern: im Sinne einer weiteren guten Zusammenarbeit) für die Anpöbelung der Un- und Andersgläubigen, sie seien Teufelsanbeter, entschuldigen. Oder wäre das von Eurer Heiligkeit schon zuviel verlangt?
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 09.05.2014, 22:17

Zu mageren Quellen: Denkmal Mann aus dem Volk und Helden-Propaganda oder uns kontrolliert einköchelnde Medien, auf exklusiv geistreich getrimmte Dokumentationen im Programmsparpaket, jede ein Mix aus beidem zuvor plus dem Schuss beinhart mögliche Realität, der wegen Subtext im raffinierten Bildschnitt bei aller Entrüstung untergeht. Die -´s wurde ja von wem geschrieben- reduziert sachliche WikiEcke mit Widersprüchlichem in Link und Unterlink. Und jetzt denk sich jeder ...

... noch seinen Teil dazu, na? Für´n gelungenes Porträt leider immer noch zu wenig. Aber lass was in besorgten Satzbau fallen, das mit Russ beginnt und Taraaa - jeder kennt ihn, hat den Durchblick, weiß ´n Schwank aus seinem Leben, meist schlimme. Auch jene trüben Tassen, die dem Namen nach früher vermutlich in der Geflügelfleischabteilung nach ihm Ausschau gehalten hätten. Was Kaderschulung bei an sich einfach Gestrickten in Gedankengut und Synapsenschaltung anrichtet - wer weiß ? Rohstoffabhängige Wildwestler dürften wegen Verdacht auf Beschaffungskriminalität für so jemand momentan generell die falschen Ansprechpartner sein. Ein sich beim Pöbeln mittlerweile bereits auf Revolverheld sprich Bush_Niveau abreagierender ex-Erlöser für recht überschaubare Restamtszeit ebenso. Olympisch war man allseits im gesicherten Terrarium nur allzu gern damit beschäftigt, den hinterher hach brauch ich eigentlich eh nicht Luxus auszukosten, die endlich wieder mal massiv Goldene moralisch unbedenklich zu busseln. Was man ihm da nicht alles auf die Unverblümte hätt stecken können, wird unter hochdotierten und durchtrainierten Hosenscheissern nach mehr oder weniger siegreicher Ausreise in kuscheligen Talkshows ausgeschlachtet, auf -wie auch anders- immer neuen Gipfeln über satte Spesenrechnung gestenreich totgequatscht. Und hey_

_Hand aufs Herz: welch populärer Besserwisser innert Blau mit Sternchen oder lokal fähiger Häuptling der Guten und Braven möcht an des bösen Buben Stelle den Sack potentiell aggressiver Flöhe hüten, den´s für Stammesbrüder mit unbeschränktem Zugang und entsprechend krankem Hang zu extrem Hochprozentigem hübsch gleichberechtigt zu schnüren gilt?
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 31.10.2014, 23:13

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heut ist weltsparTag. der spitzfindige über´m münzbauch in viel zu großen schuhen äugt. ne märchenonkelstimme bringts wohlwollend betont auf den punkt - den slogan, der für sich allein ne sichere bank zu sein scheint, ans herz geht, schon mal vorbeugend die karitative kitzelt, wie im schlaf geschmiert vom zünglein geht und da lautet: jeder mensch zählt. erinnert beschäftigt vergessliche an grundrechenart. die sorte mathe, von der in summe mehr an subtraktion geblieben, als uns lieb ist. die von generation zu generation weiter vererbt masche von war doch gut gemeint und weiß es auch nicht besser an vertrauensselig nicht zeichnungsberechtigte. oder wie _passend zur vorvorweihnachtszeit_ schon die alten sungen .... ihr kinderlein kommet. zerdeppert euro gefüllten sparschweinchen. schüttet deren sichtbar klingelnd innenleben wegen erwartet wunder an vermehrung in entfernt verwandte einarmiger banditen. schmiert´s gaunern um den bart, was euch zeitlebens für nichts und wieder nichts umtriebe kosten wird. wandelt weiterhin euer hab ich mir verdient und kann´s mir deshalb ehrlich leisten in unsichtbares restguthaben. brav angestellt. in masse billig abgefertigt. bedenkliche belohnung. jedem ein_sein büchlein. na wenn das kein bestseller ist ......

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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 10.01.2015, 00:31

2 gegen 88.000_ da rechnet sich für irre die wirre werbung auf´m weltempfänger
´s alt bekannt feindbild hoch potenziell gefährlichem subjekt zuzüglich dunkelziffer
für´n mit todesverachtung überfordert modern entrüstet polizeistaat wie von allein
_____

hab angst um´s vehement bestürzt sein dürfen betracht spontanen volksauflauf
auf mangelhaft gesichert öffentlichen plätzen such mir im bild die wiederholung
täter die solch sich ungeschützt nicht einverstanden zeigen einlädt fortzufahren
_____

dem der´s nicht besser weiß und ´s schild in glaubhaft lautschrift liest mag´s einseitig
klingeln wenn sich vermeintlich fern von böse plakative auf´m trittbrett solidarisch um
gschmackig pressefreiheit kümmern sich´s noGo töte glaubensbruder aus´m netz ziehn
_____
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riemsche
Apollon
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Re: maunzer grübler rippenstessa

Beitragvon riemsche » 03.10.2016, 22:26

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für 1 kilo thun benötigt man 7 kilo vom mit antibiotika gesättigt granulat getunten fischmehl, für 1 kilo rindfleisch 15000 liter wasser für die zucht und 13 kilo futter für d produktion. weltweit dienen 80 % der wasserressourcen und maisproduktion 70 % aller ackerflächen 50 % der sojaherstellung allein der lust aufs tägliche stück fleisch auf m teller, während alle sechs sekunden ein kind an hunger stirbt. das sind zahlen fakten und kausalketten wo s uns schlechter werden sollte, als vor fliegenlarven, würmer, käfer und knusprig hautflügler, die pro kilo mit nem bedarf von an die 3 liter kostbarem nass und gemüsig küchenabfälle verspeisend ne alternativ billigere und wesentlich gesündere futterquelle für s falsch verstanden nutztier wären. was sie ausscheiden ist natürlich und kostbar - teil eines kreislaufs, bei dem kein müll anfällt, keine treibhausgase entstehen. alles wird wiederverwertet - ist kompost, dünger und nicht nur das. das chitin ihrer panzer nutzt der arznei und kosmetik, aus dem fett bestimmter arten kann biodiesel gewonnen werden - von gigantischen, in kürzester zeit verzehrbaren wachstumsraten ganz zu schweigen. eine bessere win-win situation kann sich s unternehmen, das heut was auf sich halten möcht, gar nicht wünschen.

rational betrachtet ist auch bei uns zu tisch gegen den verzehr von gewürm nichts einzuwenden - würd einem nicht der kulturell hartnäckig verankerte, vielleicht rückständige, aber dennoch nicht zu leugnende widerwille dazwischen funken, welcher _wir werden ja zunehmend schlauer_ laut optimistischer einschätzung in spätestens 20 jahren überwunden sein dürfte. schliesslich ist der verzehr von insekten nicht nur teil unserer geschichte - aristoteles schwärmte vom exquisiten geschmack der zikaden, römer labten sich an holzbohrerraupen - sondern entspricht auch rein rechnerisch einer notwendigkeit. ihr proteingehalt liegt bei 75 % - ist also ungleich höher als der von fleisch, eiern oder geflügel. zudem sind sie reich an fettsäuren, vitaminen, fasern, mineralien und enthalten kein cholesterol. mehr als 2 milliarden menschen auf der welt tun es bereits - nutzen das sortiment von an die 1900 arten an zusätzlich essbarem von was da an unterschätzt kleinvieh auf erden kreucht und fleucht. auf bali gelten libellen als spezialität, in thailand schätzt man wasserwanzen, in kamerun röstet man termiten, bereitet sie mit zwiebeln und kräutern zu. in madagaskar isst man heuhüpfer wie kartoffelchips. andernorts wandern schrecken getreu dem motto _wie du mir so ich dir_ direkt vom kahl gefressen feld in den ihretwegen leeren kochtopf.

überholt kulturelle vorbehalte hin oder her - über meeresheuschrecken, die mit ihren fühlern und facettenaugen wie insekten aussehen aber gott sei dank krebse sind, messermuscheln deren inneres wie n fetter wurm wirkt und trotzdem mundet, sind wir an sich sehr gewöhnungsbedürftig eh bereits drauf und dran s meist extrem unappetitliche kindheitstrauma zugunsten 9 milliarden mäuler, die s in naher zukunft gleichberechtigt zu stopfen gilt, auf die dem anschein nach verdauliche zu überwinden. camouflage ist s gängig zauberwort. nebst unauffällig nudeln wären energieriegel ideal für d schonende einführung. schon jetzt explodieren die preise, verlangen händler 650 euro fürs gefragt kilo gewürm. noch ist die heikle mehrheit nicht soweit sich statt über zu er_geben, ihn bedenkenlos durchzuziehen, den gnadenlos gesunden selbstversuch. augen zu und rein damit bevor wer oder was weiß wie ihm geschieht. von ner hauruck aktion mit unbehandelt rohmaterial ist abzuraten. s rezept lautet daher: erst wird s leckerli per hitzeschock getötet, sterilisiert, gereinigt und was nen gewissen wurm betrifft, wie schon der name sagt, vielleicht in mehl gewendet - dann frittiert oder gegrillt_ bis auf s an der spitze der nahrungskette unvermeidlich intro also auf jeden fall mit etwas liebe zubereitet.
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