Wundert euch bitte nicht über Kunterbunt. Bei Feedback -über das ich mich sehr freuen würde- habe ich bei Interesse noch Nachschlagbilderbücher in petto. Viel Spass beim JustHaveAlookFotoGucken wünscht euch
Kasparov
"this is not a hotel - this is your home" in pushkar / hanglage, nur ein paar minuten von der großen umzugs-und basarstraße rund um den heiligen see entfernt. spartanische saubere kleine räume mit rattanliegewiese, viele bunte polster, holzstuhl, steinfussboden, ganesha-bildchen an der wand, dusch-wc mit kleinem abflussloch in einer ecke. den plastikminispiegel zum rasieren hängte mir der sohn des hauses auf anfrage mit einem überzeugten " a man don´t need a mirror" an einen nagel.
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aufbruchstimmung an der grenze zur wüste thar / der letzte tag des großen kamelmarkts zum pushkarfest. tausende wüstenschiffe begrüßen geräuschvoll den neuen tag, das karawanenvolk schüttelt futterballen, dung wird in den feuern gegen das morgenfrösteln verheizt, zelte werden abgebrochen und mancher versucht noch, lautstark diskutierend im goodmorning-business ein kamel zum last-minute-schnäppchenpreis zu erstehen. mit noch nicht ganz ausgeschlafenen händlern feilscht es sich ja vielleicht leichter.
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avantgardebike zum goa-beach-hoppen / sieht zwar aus, als würde es nur von rost und spucke zusammengehalten. hat mich aber mit ab und zu ein bisserl überntankstreicheln brav an all die strandabschnitte geholpert, die man sich auf den hippiemärkten per handzettelchen zusteckt. die letzten refugien der nachkommen ehemaliger friscoauswanderer mit weniger bumbumtechno und dafür viel mehr herzlichkeit und fröhlichen kindern aller hautfarben.
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woher wir kommen? sie fängt mit einem "w" an ... / war unter einem schattenbusch auf einem hügel mitten am kamelmarkt eingedöst und bekam diese halbaufwach-fatamorgana einer siamesischen viecherei gerade noch rechtzeitig vor die linse.
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begnadete alte junge körper an den ghats am heiligen see von pushkar / rajasthanibauern so um die übersechzig. das alter von indern ist verflixt schwer einzuschätzen - denkt man sich die köpfe weg, läge wohl jeder schwer daneben. jedenfalls sprangen sie übermütig die hohen steinstufen hinunter ins wasser und plantschten dort wie junge buben. keiner ging krumm - kerzengerade rücken trotz schwerstarbeit und entbehrungsreichem leben. bewundernswert.
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fenster mit aussicht in den strassen ajmers / es waren die tage des großen tempelfestes und aus allen fenstern lachten und gestikulierten leute und erhielten entsprechendes hallo von der straße zurück. ein freudenfest, bei dem jeder der tausenden pilger in den strassen, schaulustigen und adabeis seinen gutelaunebeitrag im gesicht trug.
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kids besichtigen die "indische mauer" auf den hügeln um jaipurs tiger-fort / zum fort selbst konnte man auf elefanten hinaufreiten und dort stundenlang in räumen, gängen, lustgärten, verwinkelten treppchen nach irgendwohin mit der sonne und sich selber verstecken spielen.
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auf dem weg zum tempelfest in ajmer ist käppipflicht / bis zum tempeleingang x-mal gelegenheit, die typische kopfbedeckung von schlicht schwarz bis abgespaced bunt im vorbeilaufen zu shoppen. besonders beeindrucken mich die hüter der vielen schuhe, die vor der tempelschwelle von heißgelaufenen füssen mussten. ich hielt mich etwa 2 stunden auf dem tempelareal auf. beim rauskommen und noch nicht mal alle stufen runter, präsentierte mir einer der älteren schuhwächter grinsend mein paar einheimische ledersandalen, die aussahen wie hunderte andere auch. guter systemtrick, aber wie funktioniert er?
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geschenkstüten machen sichtbar freude / auch den vielen frauen jeden alters, die in dieser papierwerkstätte plauschend und scherzend händisch jede tüte per hand falten und das in einer geschwindigkeit, in der ich nicht mal ein a4blatt knitterfrei in einem kuvert verstauen könnte.
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am land stilleben im dorf ohne namen / mein taxidriver, der dort familie hat, meinte: they´ve never seen an european before. rundum das ganz normale bauernleben. niemand ließ sich in seinen gewohnheiten besonders stören. einfach da und mitten drin. am späten abend nach getaner arbeit dann aber besuch von allen nachbargehöften, die den außerirdischen auch mal sehen, ihm die so gar nicht rauhe hand schütteln und mit ihm den x-ten chai trinken wollten. ich fühlte mich trotz milchtee-bauch pudelwohl und willkommen.
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wasserspiegelschloss nahe jaipur / das erste mal seit jahren, dass der see nicht ausgetrocknet war. das war die gelegenheit, ein fahrpäuschen einzulegen, frischen ananassaft von der strassenverkäuferin zu holen und es so richtig schön spiegeln zu lassen.
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eines riesen geheimer bonsaigarten? im nirgendwo in rajasthan neben der staubigen sonderetappe zwischen zwei verträumten dörfern. picknick im grünen, die schwülschwere stille nur von den glöckchen entfernter ziegenherden unterbrochen.
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des färbers stufenbarren ohne netz / wie der mann die meterlangen frischgewaschenen noch weißen tücher in großer höhe ohne wackeln in den wind hängte grenzte an akrobatik. sich des zuschauers bewusst, rollte er sich beim abgang noch rückwärts über die hölzer, was mir den atem stocken und ihn am boden extrabreit grinsen ließ.
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wer will seine zeichenblöcke handgeschöpft? das handwerk von der zellulosemasse bis zum fertigen blatt beobachten zu können zeigt noch heute wirkung, wenn ich auf einem der mitbringsel ein neues bild beginne. auf diesen blöcken kriegen sie immer und in jeder technik den indischen farbtouch, den ich so liebe.
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scheinbarheilige männer am see in pushkar / sadhus oder aussteiger. diese frage stellt sich jedesmal, wenn man diesen frauen und männern begegnet. wo immer sie sich niederlassen, erklären sie einen stein, einen baum, einen gegenstand mit ihrer art ihn zu schmücken als altar und das unmittelbare rundum für auf zeit geistig erworbenes gebiet. jeder der es betritt, tut dies barfuss, in andacht und ruhe. sie sind reisende solange sie leben, haben alles zurückgelassen, besitzen nichts außer ihrer kleidung und ein paar mystischen kleinigkeiten in ihren stoffbeuteln, sind stets gern gesehene gäste in privaten ashrams, glücksbringer, aufmerksame zuhörer, hokuspokus-entertainer, einige von ihnen mit irrsinniger ausstrahlung und ansteckend friedlichem gemüt, aber alle auf die eine oder andere art vagabunden im dienste shivas.
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bunte arbeitswelt papierfabrik / eine der aufnahmen, wegen denen mich mein einheimischer guide ab und zu belächelte. aber ich mag nun mal das farbenspiel - und seien es die schöpfbottiche einer menschenleeren fabrikshalle. ich habe ihm abzüge aller fotos geschickt. er schrieb mir, er würde mich jetzt besser verstehen. ich werde es beim nächsten mal sehen, ob er nicht nur flunkert.
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freitags in der moschee von jaipur / ort des gebets und praktizierter religion. aber auch schattenspendendes areal für familienausflüge, die in der mittagshitze in den bogengängen rund um die moschee auf den kühlen steinböden rasten und die erhabene atmosphäre, das kommen und gehen und geschäftige treiben rund um sie unmittelbar aber mit gewissem respektabstand auf sich wirken lassen.
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ein stets offenes haus macht in blau / das typische rattanbettgestell mit decke für den abendlichen chillout vor der türe. beim spaziergang durch ein dorf am land. immer wieder: anderes haus, andere farben - man könnte alben damit füllen.
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small-vagator-beach goa ~ chillout für rastas & stonecarver / viele junge israelis, die dort ihren urlaub nach der militärzeit mit freundinnen und frauen und nachwuchs verbringen. übungsgelände für feuerjongleur-wurf-geschicklichkeits-spielzeuge für den ersten partyeinsatz oder als meditationshilfe, drahtige italienische althippies in hängematten mit süßlich qualmenden papiertüten, strandverkäuferinnen (siehe B wie business) und dumpfes gegrummel aus uraltspanplattenboxen schnell gezimmerter beachhuts, wo es hausmannskostcurry und fruchtigflüssiges für ein taschengeld gibt.
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old-delhi nachts vor dem coffeyshopeingang / starbucks auf altindisch. super kaffee, nach willmehr schmeckende vollwertküchlein, dicke heiße schokolade. traf hier einen pensionierten lehrer, markensammler mit brieffreunden in der ganzen welt, tauscht auch gerne gegen selbstgemalte zuckersüßerotische miniaturmalereien auf tonkacheltäfelchen.
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pushkar dachterrassenaquarell für frühaufsteher / dort morgens und abends in riesenrattanstühlen bei chai rumzulümmeln und sich von den benachbarten tempelaffen den zucker aus der dose klauen zu lassen - jeden tag ein highlight und nie genug davon bekommen.
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letzte fürstliche schlafstätten nahe jaipur / was den ägyptern ihre pyramiden sind indischen edelmännern ihre kunstvollen grabmäler. deckenornamente zum schwindligwerden, kraft+ruheorte, rundum wild wucherndes grün und mein kopf im schatten dicker säulen.
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vegetarische dip-versuchungen in hülle und fülle / handgepinselte speisekarten, welche die bedienung mit händen und füßen ins kulinarische englisch zu übersetzen versucht. aber egal, wohin der finger auf den vielen seiten auch tippt, alles klingt gut, alles schmeckt lecker, die schärfe variiert von mediumspicy bis woistderfeuerlöscher. aber zum glück ist immer genug naan, das nach knoblauch und butterschmalz duftende fladenbrot samt flaschenweise bottled water am tisch, um den brand zu bekämpfen.
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natural catwalk heizmaterialsammlerin kamelmarkt pushkar / die frau auf dem bild sammelt dung und transportiert ihn von den tieren zu den trockenplätzen für das brennmaterial der unzählbaren lagerfeuer. ihrer haltung und ihrem anmutigen gang nach zu urteilen, könnte sie ebenso duftende gewürzknollen im korb haben und über einen laufsteg spazieren. natureborn models wohin das auge blickt.
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kamelhändler in pushkar beim goodmorning-chai / abgeschlossene und noch zu tätigende handel diskutieren, laaaangsam trinken weil heiß, seltsam riechende dünne selbstgedrehte rauchen, turbane binden, kleiderordnung überprüfen, disteldornen aus zehen und sandalen ziehen, vorbeigehenden neckische worte zurufen, lachen, husten, spucken und die hände überm feuer rubbeln.
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K.
die rasenmäher halten noch winterschlaf - FRRRRRRRühlingsgefühle und ein freitag, der trotz grauität seinem namen alle ehre macht: ein tag urlaub, jubel und ans frühstück denk.
