© Zhou Jun
Zhou Jun verbindet - in seiner unvergleichlichen Art zu malen - die Tradition chinesischer Kalligraphie und Tuschemalerei mit Kunststilen und Abstraktionstechniken westlicher Schulen:
Zhou Jun hat sowohl die traditionelle chinesische Ausbildung in der Malerei und der Kunst der Pinselschrift durchlaufen als auch westliche Malweisen studiert. 1971, nach dem Abschluss der Mittelschule, wurde er zunächst in eine Fabrik beordert, wo sein künstlerisches Talent schon bald von den Kollegen erkannt wurde. Er avancierte dort zum Spezialisten für lebensgroße Wandmalereien mit dem Porträt Mao Zedongs, das er auf riesige Fabrikwände aufbrachte.
Erst 1978, nach dem Ende der Kulturrevolution, erhielt Zhou Jun die Chance, in Shanghai an der Akademie Shifan Daxue Kunst zu studieren. Anschließend wurde er zum weiteren Studium der nationalen Malerei (guohua) an der Zentralen Kunstakademie (Zhongyang meishu xueyuan) in Beijing zugelassen, der renommiertesten Kunstakademie des Landes.
Quelle: Museum für Ostasiatische Kunst
Zhou Jun arbeitet sehr vielseitig. Sein Repertoire reicht von eckig-fließenden Portraits, auf horizontal ausgerollten Pergamenten breit angelegten Figurengruppen; über konkrete und dann immer traditionell-abstraktere Landschaften sowie Farb- und Strukturstudien, immer wieder mit kalligraphischen Elementen, die sich wie selbstverständlich in den Kontext des Bildes einfügen; über abstrakte Gemälde, manchmal skizzenhaft-spontan, dann wieder komplex und technisch anspruchsvoll, manchmal 2dimensional und schlicht mit Anleihen bei Paul Klee, dann wieder mit einer fantastischen Tiefe; bis hin zu leichten-lustig-lebendigen Pflanzen- und Tierstudien.
Und immer spielt in den Bildern von Zhou Jun Wasser eine wichtige Rolle: die Bewegung, das Fließen, die Veränderung, das Verlaufen, die Ausdehnung, das Verschwimmen, das Zusammenziehen eines Tropfens. Viele seiner Bilder scheinen eben diese Qualitäten zu besitzen.
© Zhou Jun
Wer mehr sehen will, kann sich auf der Website des Künstlers umschauen, wobei die Ausschnitte und die Qualität im Netz irgendwie unbefriedigend ist - im Vergleich zu den auratischen Originalen:
http://members.chello.nl/j.zhou/
Die Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln ist noch bis zum 20. April 2008 zu sehen.
http://www.museenkoeln.de/museum-fuer-ostasiatische-kunst/
Sehr empfehlenswert!