Solo für Anna - von Michael Eichhammer

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guenter72
Kerberos
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Solo für Anna - von Michael Eichhammer

Beitragvon guenter72 » 01.10.2008, 17:39

Hat jemand von euch "Solo für Anna" von Michael Eichhammer (Piper Verlag) gelesen? Scheint mir eher ein Geheimtipp zu sein, verdient meiner Meinung nach aber mehr Aufmerksamkeit. Ein Roamdovie zum Lesen, wenn man so will. Eine Reise von München nach Hamburg und eine Reise durch einen Lebensabschnitt. Es geht darin um eine Liebesgeschichte im doppelten Sinn, denn der Protagonist liebt nicht nur eine Frau, sondern auch die Musik. Und beides hängt für ihn zusammen...

Der Inhalt:
Erzählt wird aus dem Leben eines modernen Taugenichts. Der symaptische Ich-Erzähler Frank (insofern ist der Buchtitel meiner Meinung nach irreführend., da Anna nicht Hauptfigur ist!) ist Lebenskünstler, was sich natürlich schnell als brotlose Kunst herausstellt. Der Tagedieb weiß nicht so recht, was er vom Leben erwartet, bis der zufällige Fund einer alten Vidoekassette aus seiner Studentenzeit ihm wie ein Wink des Schicksals erscheint: Beseelt von der Idee eines Comebacks seiner Band aus der Uni-Zeit nervt er die ehemaligen Komilitonen. Was seine Mission erschwert ist, dass alle anderen mittlerweile im Leben stehen - oder das zumindest glauben. Außerdem scheint die Keyboarderin Anna spurlos verschwunden...

Wie sagt man so schön? „Don´t judge a book by its cover“. Gut, dass ich mich in diesem Fall nicht von dem arg kitschigen Cover habe abschrecken lassen, denn wenn man diese Hemmschwelle überwunden hat, erwartet einen alles andere als ein kitschiger Liebesroman nach gängigem Muster. Im Gegenteil sind die Charaktere und Ereignisse von „Solo für Anna“ extrem eigen, aberwitzig und komisch, gleichzeitig aber wirken sie so lebensecht, dass man das Gefühl hat, mittendrin in der Handlung zu stecken.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bevor ich die Antwort auf die Frage hatte, ob eine Gitarre zur Zeitmaschine taugt. Und auf die Frage, ob es am Ende ein Solo für Anna gibt… Last not least ist „Solo für Anna“ eines der wenigen Bücher, bei denen man sich ein Happy End regelrecht herbeisehnt und nicht enttäuscht ist, wenn es ein bisschen besser ausgeht als es in der Regel im echten Leben der Fall ist. Und das ist, wie ich meine, ein sehr gutes Zeichen für ein Buch.

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