Eine Freundin hat mir Inga-Maria Mahlkes "Silberfischchen" empfohlen. Ich bin fast durch, will es aber trotzdem schon kurz vorstellen.
Äußeres: Hardcocer, 199 Seiten, gut lesbare Schrifttype
Preis: Mit 16,95 € eher hoch für das schmale Bändchen
Inhalt: Ein knorriger pensionierter Polizeibeamter (Herrmann Mildt), der natürlich allein lebt ( seine Frau lag irgendwann tot im Garten, da hat er sie fotografiert und liegen gelassen, deshalb haben sie ihn in Rente geschickt), und eine illegal in Deutschland lebende junge Polin , die nur eine Nacht irgendwo übernachten muss. Plötzlich findet sie sich in seiner Wohnung wieder. Er hat es irgendwie verlernt (höflich und normal) mit Frauen umzugehen, jedenfalls kommt es zu einigen recht bizarren Szenen, von denen mir bei manchen die Motivation bestimmter Handlungen nicht immer einleuchtete. Sie kommen sich näher und irgendwie auch nicht. Sie soll ihm für Fotos Modell stehen ( mitten in Berlin, mitten im Winter), sie ist plötzlich weg, er ist erleichtert und auch wieder nicht. Natürlich ist das Buch damit noch nicht zuende.
Das besondere dieses Romans ist sein Stil, der dem Buch seinen Charakter gibt: Manchmal klingen die Sätze, als hätte man sie mit einem Beil gespalten. Sehr kurz. Selten lang, und wenn, dann schier endlose Ketten von Hauptsätzen. Immer auf den Punkt. Die Begleitsätze der Dialoge sind so knorrig wie der Hermann Mildt.
Fazit: Nicht jedermanns Sache , aber wenn man sich drauf einlässt, kann es ein Erlebnis werden.