Atlantis I

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Heinz
Kerberos
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Registriert: 16.09.2009, 14:15

Atlantis I

Beitragvon Heinz » 16.09.2009, 14:37

Heinz Löbel - "Atlantis I"

Broschiert, 240 Seiten
Books on Demand Verlag, 2009
ISBN: 978-3-8391-0023-3
€ 14,90 (D) / € 15,40 (A)

http://www.atlantis-mythos.at



Inhalt:

Vor etwa 13500 Jahren wird die Welt von zwei konkurrierenden Mächten beherrscht. Dort wo sich heute der Atlantische Ozean ausbreitet, liegt das Mutterland von Atlantis. Weitere Provinzen der Atlantier befinden sich im Mittelmeerraum. Auf der gegenüber liegenden Seite der Welt liegt Lemuris, ein Staat, der über Jahrhunderte immer wieder mit Atlantis Krieg geführt hat. Die nun seit einigen Jahrzehnten andauernde Friedensperiode ist durch ein Niemandsland gesichert, das sich zwischen den beiden Staaten befindet und durch Goduréa, ein heiliges Land im Hochland Ostafrikas. Hier in Goduréa werden vier Kinder am selben Tag geboren. Die Hohepriesterin von Atlantis ist bei den Geburten zugegen und weissagt ein langes Leben für diese Kinder.

Ungefähr siebenundzwanzig Jahre später entdeckt der Atlantier Etakoho, dass ein Komet durch das Sonnensystem rast und womöglich die Erde bedroht. Während der gleichen Nacht lernt er seine neue Mitarbeiterin Sharminia kennen und verliebt sich in sie. In der Atlantischen Ratsversammlung wird entschieden, der Bevölkerung die drohende Gefahr zu verschweigen, um Panik zu vermeiden. Etakoho möchte gemeinsam mit Kijeje diesen Beschluss missachten und gerät dadurch in Lebensgefahr. Er flieht und folgt Sharminia, die er in Goduréa wähnt…

Lajila, die Tochter Kijejes ist in Korulthéa, dem Dschungelland Afrikas, auf Forschungsreise. Sie wird von Eingeborenen gefangen genommen und verschleppt. Bald erkennt sie, dass sie zwar als Göttin verehrt wird, aber trotzdem eine Gefangene bleibt. Tief im Dschungel findet Lajila eine verlassene befestigte Stadt, in der vier lebensgroße Statuen stehen, die von den Eingeborenen angebetet werden. Eine dieser Statuen ist unverkennbar ihr eigenes Abbild…

Besprechung:

Heinz Löbel traut sich in seinem Erstlingswerk über das schon ein wenig überstrapazierte Thema Atlantis und erzählt dabei eine durchaus spannende und vor allem auch eine neue Geschichte. Das Buch lässt sich weder im Genre Fantasy noch bei der Esoterik einordnen, es ist nicht historisch und nicht klassisch vorgeschichtlich. Die vom Autor gewählte Bezeichnung „Mythos“ trifft daher durchaus zu. Der Leser wird in eine andere Zeit und in eine andere Realität entführt, über die sich das Nachdenken und Philosophieren lohnt. Das antiquierte Thema wird zu neuem Leben erweckt und findet dabei Bezug zu unserer heutigen Zivilisation.

Die Erzählung ist chronologisch geordnet, jedes Kapitel ist mit einem Datum versehen. Trotzdem sind die vielen Handlungsstränge gerade am Anfang des Buches einigermaßen verwirrend. Es macht Sinn, dieses Buch nicht allzu lange wegzulegen, um mit der Erzählung Schritt halten zu können.

Die Sprache ist gut verständlich, wenn auch der Satzbau manchmal eigenartig und unvollständig erscheint. Doch auch hier gibt es nach einigen Seiten einen Gewöhnungseffekt beim Leser. Es scheint, als ob dieses Buch laut gelesen werden will, denn sobald man das ausprobiert, sind viele Passagen stimmiger und verständlicher.

Der Schluss von „Atlantis I“ ist – wie der Titel vermuten lässt – kein Schluss. Einiges bleibt offen und unbeantwortet. Das Ende ist jedoch nicht frustrierend, sondern macht bestenfalls neugierig auf die Fortsetzung.

Claudia Lumpi, Schauspielerin

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