Feuer und Stein, Diana Gabaldon

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dea
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Feuer und Stein, Diana Gabaldon

Beitragvon dea » 09.07.2003, 22:33

Zur Zeit sind die Werke von der Autorin Diana Gabaldon sehr gefragt und auch ich habe die ersten beiden Teile der Highland-Saga bereits gelesen, die ich euch heute ein wenig näher bringen möchte.
Zu diesem Zweck eine kleine Inhaltsangabe zum Anfang:

Im Jahre 1945 bereist Claire gemeinsam mit ihrem Ehemann Frank das schottische Hochland. Da ihr Mann nicht immer Zeit für sie hat, begibt sie sich alleine auf einen Ausflug zu einem historischen Steinkreis. Dort tritt sie zwischen zwei Steine und verspürt einen Sog, der sie in eine andere Zeit zieht. So reist Claire über 200 Jahre in die Vergangenheit.

Ihre erste Begegnung in der Vergangenheit ist äußerst unfreundlich, denn man hält sie für eine Dirne und der englische Hauptmann Randall (ein Vorfahre Franks), versucht sie zu vergewaltigen. Sie wird von einem Trupp Schotten aufgegriffen, der sie zu Beginn für eine englische Spionin hält. Auf der Burg des Clanoberhauptes der MacKenzies angelangt, gewöhnt sich Claire allmählich an die Gebräuche und Gewohnheiten dieser Zeit. Da sie im Krieg als Krankenschwester gearbeitet hat, kommt sie in der Vergangenheit mit ihrem Wissen als Heilerin gut voran und erwirbt sich sogar ein wenig das Vertrauen der Schotten.
Hauptmann Randall versucht Claire gefangen zu nehmen und auch der junge Jamie Fraser, ein Geächteter, hat bereits schlechte Erfahrungen mit dem englischen Hauptmann gemacht. Damit dieser der beiden nicht habhaft werden kann, beschließt man eine Zweckheirat zwischen Jamie und Claire zu wagen. Im Laufe der Zeit verlieben sich die beiden ineinander und kämpfen sich durch das frühe Schottland; immer auf der Flucht vor englischen Dragonern.
Fast als Hexe verbrannt, wird Claire von Jamie gerettet und die beiden fliehen in die Fraser-Ländereien, wo noch Jenny, Jamies Schwester, mit ihrer Familie lebt. Doch auch dort können die beiden nicht bleiben, denn die Engländer sind immer noch auf der Suche nach Jamie. In einem unachtsamen Augenblick wird Jamie gefangen genommen und in das Gefängnis von Wentworth gebracht. Dort wird er von Randall mißbraucht, mißhandelt und fast zu Tode gefoltert. Claire findet Verbündete und gemeinsam befreien sie Jamie aus dem Gefängnis, doch seine Tortur hat noch lange kein Ende...

Mich hat dieser Roman sehr gefesselt und ich habe zwei Bücher später den zweiten Teil regelrecht verschlungen; die nächsten Bände habe ich schon in meinem Wohnzimmer liegen und sie warten nur darauf auch gelesen zu werden.

Mögt ihr auch die Werke von Diana Gabaldon?

Liebe Grüße

Dea
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razorback
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Re: Feuer und Stein, Diana Gabaldon

Beitragvon razorback » 10.07.2003, 11:33

Ich kenne gar keine Bücher von Diana Gabaldon...

Hallo dea!

Da wir im Forum "Kunst und Handwerk" gerade angeregt über Phantastische Literatur diskutieren, würde mich interessieren, ob Du dieses Buch so bezeichnen würdest. Konkret: Wird irgendwo erklärt, was es mit diesem Zeitsog auf sich hat, wo er herkommt, warum er ausgerechnet Claire erwischt (allzu häufig kann er ja nicht sein, sonst wären die Bewohner der Gegend an seltsam gekleidete Fremde, die aus dem nichts kommen gewöhnt...) etc., etc.? Oder ist er nur ein Vehikel um einen historischen Roman mit einem modernen Frauencharakter darin zu begründen. Das wäre schade.

Und sollte es kein Phantastischer Roman sein - ist es eine akkurate historische Schilderung (entsprechend gut recherchiert) oder geht es mehr um Liebe und Kampf?

Leider geht aus Deiner Inhaltsangabe nicht hervor, was Dich an dem Buch so fesselt, warum Du es verschlungen hast etc. Irgendwas muss ja dran sein :-D Was ist das?

Gruss

Razorback
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dea
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Re: Feuer und Stein, Diana Gabaldon

Beitragvon dea » 10.07.2003, 19:48

Hi Razorback,

ich muss Dich leider enttäuschen, denn der Zeitsog ist im Roman so gut wie gar nicht beschrieben. Claire trifft zwar auf eine Person, die ebenfalls aus der Zukunft kommt, aber ansonsten ist dies auf die Hauptperson beschränkt. Es wird nur berichtet, dass Claire sich in einen Strudel gezogen fühlt, in dem es sehr laut zugeht und sie verschiedene Stimmen und Geräusche wahrnehmen kann.

Allzu sehr habe ich mich mit der Historie nicht befasst, aber alles in allem glaube ich, dass diese wahrheitsgetreu wiedergegeben wurde.

Dass ich hier nicht geschrieben habe was mir an dem Buch gefallen hat, mußte ich nach Deinem Kommentar mit Schande feststellen ;-) , aber dem werde ich sogleich Abhilfe schaffen, hier also meine Bewertung und meine Empfindungen beim Lesen:

Der Roman liest sich sehr einfach und der Autorin gelingt es sehr gut den Leser in ihren Bann zu ziehen. Claire ist eine gestandene Frau, die durch den Krieg viel hat erdulden müssen, und ist glücklich mit Frank verheiratet, doch verliebt sie sich in den wilden Schotten, den sie zu Anfang nur gehasst hat. Es ist für den Leser praktisch greifbar die Entwicklung ihrer Gefühle nachzuvollziehen. Der passende Schuss Erotik macht dies noch leichter und in dieser Beziehung ist das Buch sehr anregend geschrieben...nur anregend, nicht pornografisch.
Gleichfalls beschreibt Diana Gabaldon die Lebensumstände der damaligen Zeit sehr anschaulich und ihre Protagonistin muss sich mit Aberglauben und Hexerei herumschlagen, wobei die Grenze zur Hexerei zu dieser Zeit sehr verschwommen war. Im naheliegenden Dorf lernt sie dann auch Geillis kennen, mit der sie gemeinsam der Hexerei angeklagt wird. Geillis rettet Claire das Leben, in dem sie alles zugibt und so die Flucht der Freundin ermöglicht. Dabei stellt sich heraus, dass auch Geillis den Weg in die Vergangenheit durch den Steinkreis gefunden hat und dort die wahre Liebe suchte, sie aber nie gefunden hatte.
Auch die Grausamkeiten der Vergangenheit kommen nicht zu kurz, denn die Foltermethoden, die Jamie erdulden muss, sind nichts für schwache Nerven. Zum Beispiel wird ihm die Hand auf den Tisch genagelt und ihm werden die einzelnen Finger mehrmals gebrochen. Da hat es mich beim Lesen schon das ein oder andere Mal geschüttelt, doch die Art und Weise wie die Clanmitglieder zusammengehalten haben, läßt einen die Grausamkeiten recht schnell vergessen. Freundschaft wurde in diesen Tagen noch groß geschrieben und die Familie war wichtiger als alles andere.

Dea
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