Hallo ihr Lieben!
ich tät mir judith hermann wünschen, weil ich noch nie was von ihr bzw. dem buch gehört habe. ist das jetzt eine peinliche wissenslücke??
Nö. Aber vielleicht ein Zeichen dafür, dass dich Bestsellerlisten in der letzten Zeit nicht die Bohne geschert haben. Dabei weiß ich allerdings nicht wie das in Austria aussah. Zumindest in Deutschland war "Nichts als Gespenster" einige Zeit Nummer Eins.
gelbsucht, die gespenster, das ist das NEUE judith hermann-buch, oder?
das würde mich auch interessieren, wie es dir gefallen hat.
Ja, das ist es. Ob der Nachfrage werde ich das Buch als erstes rezensieren. Rechnet in den nächsten Tagen damit.
hm. also mich frisst der neid, was da alles gelesen wird...
naja, ich vermute, ihr seid alle kinderlos...
Ja, kinderlos und orientierungslos, wahllos und schamlos.
Aber in Wirklichkeit sieht das nach mehr aus als es ist. Die Judenbuche beispielsweise hat nur fünfzig Seiten ... das liest man zwischen Vesper und Abendbrot.
Na ja gelbsucht, die meisten dieser Bücher würde ich zu keiner Zeit des Jahres lesen. [...] Ich finde es echt interessant, dass es tatsächlich Leute gibt, die sowas in ihrer Freizeit lesen.
Mann, du ziehst ja mal wieder vom Leder!
Judith Hermann finde ich derartig unsympathisch und hässlich, dass ich nie ein Buch von ihr anfassen würde.
Also diesen ganz subjektiven Eindruck kann ich nicht teilen. Mich hat ein Spiegel-Interview mit der Autorin dazu bewegt, "Nichts als Gespenster" zu lesen. Maßgeblichen Anteil an meinem oberflächlichen Interesse an Autorin und Buch, das durch den Artikel ausgelöst wurde, hatten dabei die Fotos. Hässlich? Nein. Ich finde sie auf eine gewisse Art sehr hübsch, sie hat eine sehr smarte und etwas kühle Eleganz. Mir hatte es vor allem der Blick auf den Fotos von ihr angetan – der eine seltsame Scheu und Melancholie auszudrücken schien, aber gleichzeitig von sehr fiel Gefühl und Nachdenklichkeit zeugte. Ich frage mich immer noch, ob das an den Fotos lag, an der Art der Fotographie, also ob es sich um eine geschickte marketingwirksame Illusion handelte oder ob es wirklich vorhanden ist, was ich mir einbildete zu sehen. Aber nach dem Buch zu gehen, ist es wirklich so. Dazu später mehr!
Die Judenbuche, nein danke, das klingt zu sehr nach Schullektüre,
und wenn ein Buch in meinem 10. Klasse Deutschbuch auftaucht, dann mag ich es bestimmt nicht lesen.
In gewisser Weise gebe ich dir Recht. Ehrlich gesagt: zu meiner Schulzeit hätte es mich auch abgehalten. Aber die Perspektiven ändern sich vielleicht, wenn man die Klassenräume hinter sich gelassen hat. Ich sehe auch nicht ein, warum ich mein Leben lang eine Abneigung und ein Vorurteil aufrecht erhalten sollte, nur weil die Pädagogen bei mir einige Schaden angerichtet haben. Darum lese ich auch Sachen, die "zu sehr nach Schullektüre" miefen – um mir mein eigenes Urteil zu bilden. Im Fall von Goethes Romanen "Die Leiden des jungen Werther" und den "Wahlverwandtschaften" hat sich das z.B. wirklich gelohnt.
Schiller fand ich schon immer grauenhaft, und dieses Stück von ihm ist eine weitere Bestätigung dafür.
Na ja, mein Urteil über Schiller ist nicht so eindeutig und streng. Was das Stück "Die Jungfrau von Orleans" angeht, bin ich aber bereit mich deiner Meinung anzuschließen. Es ist mit Abstand das Schlechteste, was ich in diesem Sommer gelesen habe. Einfach viel zu pathetisch und unglaubwürdig -- katholischer Kitsch. Die letzte Verfilmung der Story von "Jeanne d'Arc" ist um einiges besser, fesselnder und historisch genauer. Mal ein Beispiel
für die Traumfabrik in Hollywood.
Thomas Mann finde ich auch zu anstrengend.
Probier's doch mal mit der relativ kurzen und flüssig geschriebenen Novelle "Mario und der Zauberer", die ich vor meinem Urlaub in diesem Forum rezensiert habe:
http://www.literaturforum.net/viewtopic.php?t=373Du wirst es nicht bereuen! Glaub mir.
Aldous Huxley - Cynthia
Lydia Lunch - Paradoxie
Zu beiden Titeln würde es mir gefallen, mehr zu erfahren. Von Huxley kenne ich nur seinen berühmten Roman "Schöne neue Welt", den ich abgesehen von den ersten Kapiteln ganz furchtbar fand.
Alfred Andersch - Sansibar oder der letzte Grund (auch dieses Buch flog bei mir herum, und wieder war ich zu faul um mir etwas anderes zu suchen, aber dieses Buch war echt dämlich)
Ein Buch, das ich in der Schule lesen musste. Keine Ahnung. Die Form und der Inhalt – beides schreit nach Langeweile. "Dämlich" ist, denke ich, das passendste Wort dafür.
gelb
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)