Die Prophetin von Luxor

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Catlady
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Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Catlady » 16.08.2002, 13:27

Dieses Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen.

Es handelt sich um einen Roman von Suzanne Frank, es gibt noch drei weitere, die zusammen eine Art Serie bilden ("Die Seherin von Knossos", "Die Hüterin von Jericho" und "Die Händlerin von Babylon").

Es geht dabei um Zeitreisen der besonderen Art: Eine Amerikanerin der Gegenwart wird durch einen Zufall während eines Aufenthaltes in Luxor in die Zeit von Hatschepsut "gebeamt". Nun muß sie herausfinden, wie das geschehen ist und wie sie wieder zurückkommt. Dabei trifft sie (natürlich?) ihre große Liebe.

Soweit so gut. Trivialliteratur zwar, aber was soll's? Auch sowas darf mal auf dem Speiseplan stehen!
Immerhin klingt die Geschichte ja ganz interessant - man nehme nur z.B. die Schwierigkeiten, die sich für eine moderne Frau im antiken Ägypten ergeben dürften.
Ich habe mir also dieses Buch gekauft und mich auch ziemlich schnell ans Lesen gemacht. Doch schon nach den ersten Zeilen (!) kamen mir Zweifel am Schreibstil der Autorin (einer Journalistin übrigens). So wurde für meinen persönlichen Geschmack doch ein bißchen viel auf Modewörtern herumgeritten ("Cool!"). Aber ich wollte ja etwas Triviales lesen. Also biß ich die Zähne zusammen und las weiter. Einige Seiten später stieß ich dann auf den nächsten Patzer: "Ein Blick in den Spiegel sagte mir, daß ich mal wieder umwerfend aussah. Mit meinem hellbraunen Teint, den schwarzen Haaren und den grünen Augen ..." An dieser Stelle übernehme ich übrigens keine Garantie auf wortgetreue Wiedergabe. Aber allein schon dieser Stil! Ich hatte das Gefühl, einen Groschenroman in Händen zu halten!
Trotzdem las ich weiter - um von einem Fehltritt zum nächsten zu stolpern. Als dann eine halb-pornographische Beschreibung der Kleidung der Priesterin in Luxor folgte (inklusive einer rektalen Untersuchung durch den Hofarzt!), gab ich auf!

Ich bin eigentlich nicht der Mensch, der Bücher halbfertig zur Seite legt. Aber hier habe ich diese Regel gebrochen - nach ungefähr 70 Seiten von etwa 650.
Ich bin noch nicht sicher, was ich mit diesem Buch mache. Fertiglesen werde ich es auf gar keinen Fall; und einen Platz in meinem Bücherregal hat es definitiv auch nicht verdient. Obwohl ich normalerweise davon Abstand halte, überlege ich ernsthaft, es dem Altpapier zuzuführen!
Aber wahrscheinlich werde ich es einer Bücherei spenden. Anonym!

Ich rate definitiv ab! Dieses "Werk" ist noch nicht mal als flache, platte Unterhaltungslektüre für den Strand geeignet!

Catlady

Imhotep
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Imhotep » 24.08.2002, 11:59

Hallo Catlady,

also ich habe bis jetzt die ersten drei Teile dieser Zeitreisestory gelesen und kann es allen nur empfehlen! Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist dass das Ganze zum Schluss ein wenig zu "gottgetreu" wird.

von Catlady
So wurde für meinen persönlichen Geschmack doch ein bißchen viel auf Modewörtern herumgeritten ("Cool!").


Also das kann man keinesfalls als Manko bezeichnen. Du sagtest ja selbst "Eine Amerikanerin der Gegenwart" und dass Amerikaner sowie fast alle Menschen der "westlichen Welt" das Wort "cool" ziemlich häufig benutzen, kannst du wohl nicht abstreiten, oder?

"Ein Blick in den Spiegel sagte mir, daß ich mal wieder umwerfend aussah. Mit meinem hellbraunen Teint, den schwarzen Haaren und den grünen Augen ..."

Also ich bin gespannt auf die Seite. Ich habe sie bis jetzt noch nicht gefunden(gelesen?). Mal davon abgesehen, dass Cloe (so heißt unsere Phrophetin) blass ist und ihre Schwester den braunen Teint hat.

Also bei den Kleidern, den Gebäuden, den Gepflogenheiten blieb Suzanne Frank ziemlich nah an der Realität !des alten Ägyptens! - dass du (Catlady) die Kleider nicht trägst oder magst, dafür kann Suzanne Frank wenig. (Schau dir mal ein par Hyroglyphen an - und Zeig mir den Ägypter, der einen Pelzmantel trägt)

Ich kann dir nur raten, das Buch zu Ende zu lesen, denn mit deiner vorschnellen Einschätzung liegst du meiner Meinung nach ziemlich falsch.
autos epha

Hamburger
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Hamburger » 27.08.2002, 15:54

Hallo ihr Zwei!

Au fein, Au fein, eine Kontroverse. Ich kann leider noch nichts Inhaltliches dazu beitragen, da ich das Buch nicht gelesen habe und daher wäre eine voreilig von mir hier veröffentlichte Meinung nicht gerade sinnvoll, aber wenn ihr eure unterschiedlichen Standpunkte noch ein wenig weiter ausdiffernziert, komme ich glatt noch dahin, mir das Buch zu
kaufen.
Da liegt aber nun wahrscheinlich der Hase im Pfeffer, denn Catlady könnte jetzt ganz raffiniert denken: Ich will nicht, das dieser arme junge Hamburger so ein schlechtes Buch kauft - also hülle ich mich bezüglich der konträren Meinung Imhotep`s in Schweigen. Oder bist Du, Catlady, frei von solchen taktischen Überlegungen? Denke nur, wenn ich es dann lese KÖNNTE es sein, das ich auf deiner Seite bin und wir diesen Imhotep mit 2:1-Stimmen nieder ringen :-D...

MFG,

Ham-gespanntgespannt-burger
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Catlady » 28.08.2002, 12:02

Hallo Imhotep, hallo Hamburger!

Gestern habe ich hier schonmal geantwortet - aber leider hat mein Browser diese Antwort verschluckt. Da ich Euch meine Meinung und auch meine Erklärungen jedoch nicht vorenthalten will, sitze ich jetzt hier und schreibe nochmal!

Imhotep, natürlich sind Meinungen unterschiedlich und gerade hier, dei der "Prophetin" scdheinen sich ja unsere Geister zu scheiden. Ein Grund mehr für mich, meine Abneigung genau zu begründen. Also fange ich gleich mal bei Deinen Anmerkungen an:


Also das kann man keinesfalls als Manko bezeichnen. Du sagtest ja selbst "Eine Amerikanerin der Gegenwart" und dass Amerikaner sowie fast alle Menschen der "westlichen Welt" das Wort "cool" ziemlich häufig benutzen, kannst du wohl nicht abstreiten, oder?



Mir ist auch klar, dass "cool" heutzutage ein häufig benutztes Wort ist - in der GESPROCHENEN Sprache. Für mich gibt es aber immernoch einen Unterschied zur GESCHRIEBENEN.Es gibt zwar viele Bücher, in denen da keine Differenzierung getroffen wird, aber mein Geschmack ist es eben nicht.

Übrigens ist auch die Idee, dass ein Amerikaner aus der heutigen Zeit in eine ihm fremde katapultiert wird, nicht neu. Man nehme nur den "Drachenritter-Zyklus" von Gordon R. Dickson. Ich gebe hier mal den Kladdentext des ersten Bandes wieder:

James Eckert hat mittelalterliche Geschichte studiert, doch seine Hoffnung auf eine Assistentenstelle erfüllt sich nicht. Dafür nimmt seine Freundin Angie einen Job im Parapsychologischen Seminar an, wo man mit Kontakten zu Parallelwelten experimentiert. Wider Erwarten gelingen die Versuche - und Angie verschwindet.
Wutentbrannt zwingt James Eckert den Professor, exakt dieselben Versuchsbedingungen noch einmal herzustellen. Das Ergebnis ist niederschmetternd: James findet sich zwar in der Nähe Angies wieder - doch in Gestalt eines Drachen, dem eine Horde schwerbewaffneter Ritter auf den Fersen ist.



Hierbei handelt es sich ebenfalls um Trivialliteratur und auch die Ähnlichkeit der Problematik ist ja nicht von der Hand zu weisen.Die größte Abweichung liegt jedoch in der Sprache: James und Angie unterhalten sich mit den Drachen und Menschen, auf die sie treffen, in deren "mittelalterlichen" Sprache. Als sie sich wiederbegegnen, reden sie zwar in modernem Deutsch (Ich habe hier die deutsche Übersetzung vorliegen.), doch ist das Niveau nicht mit dem unserer Prophetin Chloe (nicht Cleo!) zu vergleichen.
Dickson stellte die Diskrepanz zwischen modernem Amerika und mittelalterlicher Parallelwelt ganz anders dar: in der Faszination Angies und James am Verhalten ihrer neuen Freunde und auch in ihrem Ärger über den Mangel an gewohnten Komfort.

Es geht also auch anders!

Was Deine Frage zu meinem Zitat anbelangt, so hab ich zwar dort direkt angemekt, dass sie aus dem Gedächtnis ist und ich keine Garantie für wortgetreue Wiedergabe gebe, aber ich will - allein schon für unseren Hamburger - die Stelle doch nochmal exakt heranziehen:
(Imhotep, Du findest diese Stelle übrigens auf Seite 38, zu Beginn des neuen Abschnitts.)

Der Spiegel war vom Dampf meiner Dusche beschlagen, aber ich konnte genug erkennen, um zu wissen, daß ich überwältigend aussah. Aufgrund meiner langen Nase und des kantigen Kinns hatte mein Gesicht schon immer zu kräftig für meine blasse Haut gewirkt, aber das war nicht zu ändern.
Den langen schwarzen Rock mit Tank-Top und die gehäkelte Stola hatte ich keine sechs Stunden vor meinem Abflug gekauft. Die Sachen stammten aus meiner liebsten In-Boutique, ein warnendes Beispiel für die Risiken eines Impulskaufs. Ich legte mit dem Lippenstift etwas Kupferfarbe auf und kniff mich in die Wangen. Die trockene Luft wirkte Wunder an meinem Haar. Es fiel weich vom Scheitel bis knapp unter das Kinn, und in dem hellen Rot glänzten goldene und bronzene Highlights auf. Der Kontrast des schwarzen Outfits mit meiner rosa Haut ließ meine schrägstehenden Augen noch grüner und katzenhafter wirken. Ich fuhr mit der Zunge über meine frisch geputzten Zähne und stieg in meine Sandalen.
In der Lobby legte ich inen gebührend dramatischen Auftritt hin...



Jetzt mal ehrlich: wen interessiert das? Ich sehe in diesem Text den kläglichen Versuch, "nebenher" das Aussehen unserer "Heldin" genau rüberzubringen. An und für sich ist das ja noch nicht verwerflich - sehen wir mal über die Selbstverliebtheit hinweg. Aber warum beschreibt sie, woher sie die Sachen gekauft hat, dass sie keine Haarspülung benutzen muß, weil die Luft so trocke ist, dass sie sich gerade die Zähne geputzt hat?
Gut, es gibt eben Schriftsteller, die ein Faible für ausladende Erklärungen haben, z.B. Tolken oder Eco, aber Suzanne Frank beschreibt ja nicht alles so ausführlich.
Im Gegensatz zu ihrer Heldin kommen die Pyramiden und diverse Wandmalereien zu kurz!

Mein Fazit lautet nun: Geschmäcker sind verschieden. MEIN Geschmack ist dieses Buch definitiv nicht. Aber ich habe die Ursachen meiner Antipathie jetzt erklärt.
Imhotep, willst DU uns nicht mal die Vorzüge aufzeigen? Vielleicht lese ich es dann ja doch noch. Wer weiß?

Bis dahin grüßt
die Catlady

Imhotep
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Imhotep » 28.08.2002, 17:48

Hallo Catlady und auch Hamburger!

Ich versuche dieses Mal zu verdeutlichen, was ich an "Die Prophetin von Luxor" gut finde bzw. mir bei andern Büchern mehr wünsche.

Aber zunächst möchte ich noch deine Argumente auseinandernehmen :-))

von Catlady
Mir ist auch klar, dass "cool" heutzutage ein häufig benutztes Wort ist - in der GESPROCHENEN Sprache


Schön, dass dir das klar ist und umso besser dass Cloe "Cool" ja auch in einer
!wörtlichen Rede! verwendet. Nun, was bedeutet eigentlich "wörtliche Rede"? Das bedeutet meines Erachtens (wie du es zu sagen pflegst) "GESPROCHENE Sprache". Klar kann das weiterhin eine Geschmackssache sein, aber zumindest hier ist es
authentischer "cool" zu sagen, als - wie es Ernest Hemingway bei seinem Roman "Fiesta" gerne tat - zum Beispiel "famos". Das beschriebenen Wort "famos" hat mich, als ich den Roman las, auch ein wenig gestört/gewundert. Deshalb denke ich auch, dass die angewendete Sprache meist die Generationslücke nicht überspringt. Kurz: Ich habe also Nachsicht mit dir :-D


Dein Beispiel find ich ja in Ordnung, und ja, es passt zum Thema, nur weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst. Na klar geht es anders! Jeder Author schreibt anders. Nur um noch mal zur Sprache zurückzukommen, die du bei deinem Ritterroman bevorzugst: Jeden Teil auf's Neue muss Cloe ja gezwungener Maßen eine fremde Sprache lernen; ob nun Ägyptisch im ersten Teil, eine Abart von Griechisch im zweiten oder Hebräisch im dritten. Das passiert aber bestimmt nicht unkommentiert von der Autorin - Au Contrair! Im ersten konnte sie erstmal sehr lange Zeit garnicht sprechen und dann plötzlich, als sie etwas sagen möchte, kommen unkontrolliert altägyptische Vokabeln aus ihrem Mund - über die sie sich selber wundert! (Sehr gute Stelle)

Im zweiten Roman unseres Epos ist sie in einem neuen Körper (mal wieder) aber der alte "Ka" - also der alte Geist - bewohnt ihn auch noch. Sehr spannende Dialoge, die dort geführt werden.... bis dieser zweite Ka mehr und mehr verblasst. (Lustig am Anfang, später trauert man um die neue, alte Gefährtin)

(Die Sprachen werden natürlich für den Leser "übersetzt" - oder will einer altägyptisch lernen? ;-) )

So, du siehst also, dass es natürlich Unterschiede zwischen den zwei Romanen gibt. Welche der beiden Autoren nun die bessere Möglichkeit gefunden hat die alte Sprache mit einzubeziehen, das ist letztendlich Geschmackssache. Und ich sehe an beiden Formen nichts Negatives.

Also die erwähnte Textstelle kann man verschieden interpretieren. Wie du schon selbst geschrieben hast, scheint sie ein wenig selbstverliebt zu sein. Dass du das nicht magst (ihre Selbstverliebtheit), ist deine Meinung, aber es dem Roman als Manko anzuhängen, sehe ich als Übertreibung.

Ich finde diesen Abschnitt - und viele andere Passagen der Romane auch - wunderbar blumig, prall und üppig an Einzelheiten - die es besonders einfach machen sich die Situationen vorzustellen(!) und sich sein eigenes Bild über unsere Protagonistin zu machen.

Ich möchte noch was anmerken: Ich persöhnlich hab mir das Buch gekauft, weil mein großes Hobby Ägypten ist.

Pyramiden kommen wunderbar beschrieben im späteren Teil des Buchs vor (nur mal weiter lesen ;))- desweiteren Palastbeschreibungen und Alltagsleben.

Mein Fazit lautet (wie deins): Geschmäcker sind natürlich verschieden, nur scheint deiner zumindest in dieser Hinsicht nicht mit tausenden von anderen Lesern konform zu laufen, was natürlich nicht schlimm ist.
(Ich mag Shakespeare auch nicht :-D )

Was ich noch als Pluspunkt für diesen Roman nicht vergessen darf: die Komik. Den ersten Teil habe ich leider im Moment verborgt, aber auch im zweiten oder dritten gab es viele Stellen bei denen ich laut auflachte (einmal in der Straßenbahn *peinlich).

Ein Stelle hab ich mal rausgesucht, zu der aber noch gesagt werden muss, dass sie in ihrem neuen Körper nur auf alte Emotionen zurückgreifen kann (also auf keine Erinnerungen der alten Person - eben nur z.B. Hass bei einer bestimmten Person, die die alte nicht mochte) Somit ist ihr der Mann im folgenden unbekannt:

"Spürst du mich, Sib"
Chloe riss die Augen auf. Der Mann roch würzig, dunkel und erotisch, und ihr Herz klopfte wie wild. Seine Stimme klang kehlig und rollte wie ferner Donner durch ihre Nerven. Wer war das?
"Fühlst du es?", flüsterte er ihr ins Ohr. "Weißt du, was ich heute bekommen habe? Ohne dass du dabei warst, muss ich zu meinem Bedauern sagen."
Chloe fuhr sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen und suchte angestrengt nach einer Antwort. Offenbar kannte dieser Mann sie näher - nein, verdammt nahe.
"Es ist härter, als ich in Erinnerung habe", sagte er, und sie wand sich aus seiner Umarmung.
Ohhh, du meine Güte, dachte sie, als sie in seine Augen aufsah. Zum einen war es eine neue Erfahrung, aufzusehen. Bei ihrer Größe hatte Chloe noch nicht zu vielen Männern aufgesehen, vor allem, seit sie in fremden Körpern durch die Antike spazierte. Und dann diese Augen; dieser Knabe hätte alle Chance bei einer Model-Agentur! Er war so schön, dass es nicht zu beschreiben war, er war -
Er war bestimmt schwul.
"Sieh!", sagte er und legte einen Finger an seinen Hals.

Also mir hat das super gefallen, vor allem da Suzanne Frank Dion (so heißt) er zu einer wichtigen Person macht und ihn nicht als Schwulen in einer Ecke des Romans verstauben lässt. (Ich persöhnlich habe keine Probleme mit Schwulen und die Autorin genausowenig - um mal Kommentaren zuvor zu kommen)

Imhotep, der Erbauer der Pyramiden
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Alexander » 28.08.2002, 18:42

Hallo Zusammen!

Ich habe mit großem Interesse Eure Beiträge durchgelesen. Und ich habe für mich festgestellt, das ich diese Reihe nicht lesen werde. Die zwei zitierten Romanstellen haben mir gereicht! Obwohl die Erste ja eine "schlechte" und die Zweite eine "gute" representieren, so finde ich sie dennoch etwas seltsam.

Danke für Eure Rezensionen. Ihr habt mir die Entscheidung, diese Bücher nicht zu lesen, leicht gemacht!

Gruss,
Alexander

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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Imhotep » 28.08.2002, 19:03

Hi Alexander,

Rezensionen sind natürlich dazu da, seine Meinung zu einem bestimmten Punkt darzulegen. Nur finde ich, kann man sie nicht als allgemeines Mittel nehmen zum entscheiden ob man dieses oder jenes Buch liest oder eben nicht. Also ich persöhnlich richte mich selten nach Meinungen der anderen und probiere selbst zu entscheiden, was mir gefällt und was nicht.

Rezensionen sind eigentlich mehr dazu da (für mich) zu vergleichen, was und ob ich etwas an einem Buch mit jemanden gleich einschätze.

Kurz gesagt: Es ist schade, dass du dir von einer subjektiven Meinung so viel abschneidest.

Ein Erklärung würde ich noch gerne einfordern: Was bitte genau ist so seltsam an den Zitaten?

Also wenn du dir schon den Spaß nehmen lässt, dir das Buch zu kaufen - oder auszuleihen - erklär doch bitte warum.
autos epha

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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon gelbsucht » 29.08.2002, 00:32

Hallo Kontroverse,

also, da kann ich dem Alexander nur beipflichten und ich muß eingestehen, daß ich das zweite Zitat noch blödsinniger als das erste finde (Sorry imhotep!). Solche Romane sind wirklich nix für mich. Zu dem Zitat: es ist wirklich seltsam. Sie reist, wie ich das verstanden habe, in die Vergangenheit und dann beurteilt sie die "neue" alte Welt an den Maßstäben ihrer Erziehung. Model-Agentur? Schwul? Hui. Erst einmal ist das doch das billigste Klischee überhaupt -- nur weil er hübsch ist, ist er gleich schwul, oder was? Das ist doch geradezu lächerlich und unglaubwürdig. Selbst als Scherz, als Joke ist es ein ziemlich schlechter, abgestandener Witz. Ich weiß nicht, was die Stelle soll. Ich find gar nichts daran. Außerdem schimmert da diese Amerikaner-auf-Reisen-Mentalität durch: überall wo sie hinkommen wollen sie McDonalds vorfinden und erwarten, daß die Einheimischen Englisch sprechen und sich dem Amerikaner anpassen. Ebenso scheint hier die Pharaonenzeit aufbereitet worden zu sein: ein Wochenendausflug für Ami's. Ein Gemisch aus Urlaub, Erotik, Abenteuer, der nur zu einem hunderstel Bruchteil etwas mit der Realität jener Historie und der Lebensweise der Menschen etwas zu tun hat. Sehr fragwürdig, nach meinem Geschmack. Dann ziehe ich doch lieber wissenschaftliche, archälogische Sachbücher vor. Entschuldige, Imhotep, ist nicht persönlich gegen dich gerichtet.

Ciao,
gelbsucht
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)

Catlady
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Catlady » 29.08.2002, 11:21

Hi Alexander,

Rezensionen sind natürlich dazu da, seine Meinung zu einem bestimmten Punkt darzulegen. Nur finde ich, kann man sie nicht als allgemeines Mittel nehmen zum entscheiden ob man dieses oder jenes Buch liest oder eben nicht. Also ich persöhnlich richte mich selten nach Meinungen der anderen und probiere selbst zu entscheiden, was mir gefällt und was nicht.

Rezensionen sind eigentlich mehr dazu da (für mich) zu vergleichen, was und ob ich etwas an einem Buch mit jemanden gleich einschätze.

Kurz gesagt: Es ist schade, dass du dir von einer subjektiven Meinung so viel abschneidest.

Ein Erklärung würde ich noch gerne einfordern: Was bitte genau ist so seltsam an den Zitaten?

Also wenn du dir schon den Spaß nehmen lässt, dir das Buch zu kaufen - oder auszuleihen - erklär doch bitte warum.



Guten Morgen Imhotep!

Auch, wenn Du hier eigentlich Alexander anschreibst, so will ich hier doch auch meinen Senf dazugeben, denn unsere Meinungen über den Sinn und Zweck von Rezensionen gehen doch arg auseinander.

Ich für meinen Teil nutze Rezensionen, um die Zahl der Bücher, die ich lesen will einzuschränken, denn ich kann ja nunmal nicht alles lesen. Da suche ich mir doch lieber gleich Bücher heraus, die mir liegen.
Wenn ich jetzt z.B. die Meinung eines Rezensenten vor mir habe, von dem ich schon mehrere Rezensionen kenne, kann ich eventuell einschätzen, ob sich dieses Buch für mich lohnt. Und das ist auch der Grund, weshalb ich Rezensionen schreibe. Und ich gebe mir Mühe, meine Aversionen oder Begeisterungen zu erklären. Denn dadurch kann ich anderen wirklich hilfreich sein!

Das wolltest Du bestimmt auch bei Deinem Zitat, aber das hat hier wohl keiner verstanden. Was soll das denn darstellen? Den Humor? Die Toleranz? Konnte ich leider weder noch darin finden.

Wie Du ja bereits festgestellt hast, liegt fast ein Generationssprung zwischen uns; in den nächsten 12 Jahren wird sich Dein Geschmack bestimmt auch noch wandeln. Du wirst noch viele Bücher lesen und erkennen, was es heißt, die Streu vom Weizen zu trennen!

Viel Spaß bei weiteren literarischen Experimenten wünscht
die Catlady

Alexander
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Alexander » 29.08.2002, 11:46

Moin Zusammen!

@Imhotep:
Ich bin prinzipell an Ägypten interessiert, aber der Stil der zitierten Textstellen spricht mich nicht an.
Was den Sinn von Rezensionen angeht, so gehe ich mit Catlady konform. Ich will mich über das Buch informieren lassen und entscheiden können, ob es sich für mich lohnt.
Zu Beginn der Diskussion war ich interessiert - die Story klang interessant. Aber die Textstellen halten mich davon ab. Also nichts gegen irgendjemanden hier, ist meine rein persönliche Meinung zum Text von Suzanne Frank. Wobei man hier auch anmerken muß, das es ja auch nicht zuletzt auf die deutsche Übersetzung ankommt.

Danke für die ausführliche Darstellung an Euch beide, Imhotep und Catlady!

Gruss,
Alexander

Imhotep
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Imhotep » 29.08.2002, 15:03

Hallo mal wieder!

Also, vielleicht habt ihr ja recht und ich habe nicht wirklich eine Textstelle rausgesucht, in der klar wird, dass der Roman meiner Meinung doch so manches für sich hat.

Trotzdem kann ich hier einiges nicht ganz unkommentiert lassen.

Kursives von gelbsucht
Model-Agentur? Schwul? Hui. Erst einmal ist das doch das billigste Klischee überhaupt -- nur weil er hübsch ist, ist er gleich schwul, oder was?


Ersteinmal: Natürlich ist das nicht klar, dass er schwul ist. (Das war für mich das lustige, denn im Gegensatz zu euch, kritisiere ich das nicht gleich, sondern ich lache darüber, wie sie sich anmaßst so zu urteilen)
Ein wenig klarer wird es erst wenn du, gelbsucht, das Zitat mal bis zum Schluss verfolgst - nämlich mit seiner Gestik, die für Chloe das Ausschlaggebene war ihn zu beurteilen. (So glaube ich)
Ich möchte hier nicht die Verhaltensweisen von Schwulen erläutern, weder möchte ich darlegen, dass jeder Schwule dies oder jenes macht, was ihn auszeichnet. Aber aus bestimmten Gestiken kann man manchmal einen Typ erkennen. Und das tut Chloe.

und dann beurteilt sie die "neue" alte Welt an den Maßstäben ihrer Erziehung

Ohhh, tut sie das? Dafür sollte man sie köpfen!

Nein, mal ehrlich - genau darum geht es doch in diesen Romanen. Aus dem Gegensatz ihrer Maßstäbe bzw. ihrer Erziehung zu der Zeit damals entwickelt sich doch erst das, was den Roman meiner Meinung nach lesenwert macht.


Dann ziehe ich doch lieber wissenschaftliche, archälogische Sachbücher vor

Also bei mir schließt das eine das andere nicht aus. D.h. im Klartext, dass ich gerne Sachbücher lese bzw. sie als Nachschlagewerke nutze. Aber, was einige vielleicht fälschlich annehmnen, habe ich mir diese Buch nicht gekauft, damit ich was über Ägypten lerne. Denn dazu weiß ich gut genug, dass Phantasie den größten Platz eines Romans einnimmt. (Beispiel: Christian Jacq - Ramses - 5 Bände)C.J. baut soviel Fiktives darin ein, obwohl er Ägyptologe ist.


Vielleicht liegt es nur an meiner mangelnden Rhetorik, dass ich euch das Buch nicht so nah bringen konnte, wie ich es wollte - deshalb empfehle ich denjenigen, die anfangs nicht abgeneigt waren das Buch zu lesen, mal nach Rezensionen zu suchen.

Aber, ich will mal nicht so sein und habe ein par für euch gefunden.

[url]http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3442358426/qid%3D1028362341/sr%3D1-10/ref%3Dsr%5F1%5F3%5F10/02
8-7471386-7898938[/url]

Die Bewertungen befinden sich alle zwischen 3 und 5 (Skala von 1-5; 5 ist das Beste)

Nun ja, auf zum nächsten zu kritisierenden Buch liebe Catlady - vielleicht hast du Glück und ich kenns! :-D
autos epha

Catlady
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Catlady » 29.08.2002, 15:30

Ja, Imhotep, Du hast Recht:
Die "Prophetin" wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, über das ich mich in diesem Forum auslasse.
Damit gebe ich anderen Mitgliedern einen Einblick in meinen persönlichen Literaturgeschmack - und damit können sie dann auch meine Rezensionen beurteilen.

Wie wäre es denn, wenn DU uns auch mal Deine Meinung über andere Bücher kundtust? Könnte hilfreich sein!

Was Deinen Verweis auf amazon.de angeht: ich kenne diese Rezensionen. Leider hast Du nicht genau recherchiert und drei 1-er, vier 2-er und sieben 3-er Bewertungen übersehen. In Summe sind es zwar 55 Rezensionen, aber immerhin unter den 3-er-Bewertern ist ein "Top-10-Rezensent"!

Aber abgesehen davon bin ich gerade bei amazon.de immer sehr vorsichtig, denn dort melden sich eben auch Leute zu Wort, die vielleicht nur dieses eine Buch gelesen haben. Teilweise merkt man das dann auch schon am Schreibstil.
Trotzdem kann man meistens eine Begründung erkennen, warum die Leute das Buch gut oder schlecht fanden.

DEINE Begründungen habe ich immer noch nicht verstanden. Du findest es also amüsant, dass Chloe diesem Mann Schwulsein unterstellt (natürlich nur in ihren Gedanken)? Wo ist da der Witz? Versteh ich nicht! Das verschließt sich mir. Und gerade dann, wenn Du Dich als tolerant darstellst und nichts gegen Schwule hast, müßtest Du diese Aktion eigentlich eher abstoßend (weil dumm und niveaulos) finden!

Immer noch verständnislos grüßt
die Catlady

Imhotep
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Imhotep » 29.08.2002, 16:12

Ach Catlady,

erstmal: Ja, da habe ich wohl nicht gesehen, dass es nochmehr Rezensionen gibt. Trotzdem finde ich, dass, wenn du schon anfängst zu zählen, du sagen solltest, dass über 30 Bewertungen mit 5 Sternen dabei sind.
Aber das ist wohl nicht so wichtih, wie?

Und gerade dann, wenn Du Dich als tolerant darstellst und nichts gegen Schwule hast, müßtest Du diese Aktion eigentlich eher abstoßend (weil dumm und niveaulos) finden!

Dumm und niveaulos? Nein, das sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Nun kann ich mir ja die Frage stellen, warum du das dumm und niveaulos findest.

Ach ja, und ich werde hier nich ausführen, was ich lustig an der Textstelle finde, da ich meine, dass, wenn man jemanden einen Witz erklär, er so oder so nicht mehr witzig ist. Mal davon abgesehen, dass nur weil ich das Zitat XY-Gründen lustig finde, das nicht heißt, dass Du das auch tust. Wir haben ja schließlich schon gesehen, dass wir beide ein kontraires Weltbild haben ;-)
autos epha

Alexander
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon Alexander » 29.08.2002, 16:38

Moin Zusammen!

Bevor das hier ausartet möchte ich Euch doch bitten, das Kriegsbeil zu begraben.

@Imhotep
Vielleicht erklärt sich der Witz der Szene aus den vorangegangen Kapiteln und wir sehen es nicht, da uns Hintergrundinfos fehlen.

Auf jeden Fall hat sich gezeigt, dass es ein "diskussionswürdiges" Buch ist.

Ein Wort an Euch beide:
Ich glaube nicht, das es dem Buch noch hilft, wenn Ihr Euch gegenseitig zu immer neuen Antworten treibt!

Imhotep, Dein Link von Amazon finde ich ausreichend, so dass sich interessierte noch weitere Eindrücke holen können.

Gruss,
Alexander

[) i r k
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Re: Die Prophetin von Luxor

Beitragvon [) i r k » 29.08.2002, 20:24

Sorry Imhotep,

ich mußte deinen Beitrag kurz bearbeiten, weil der Link ein bißchen lang war und die html-Tabelle gesprengt hat -- einige von euch werden das sicherlich bemerkt haben! Sonst habe ich nichts geändert -- nur ein neuer Zeilenumbruch und der Link sollte auch noch funzen. Außerdem habe ich gleich mal die Einstellungen des Forums geändert, damit das Ärgernis in Zukunft vermieden wird.

Liebe Grüße,
[) i r k
"du trittst da fast in die fußstapfen des unseligen dr goebbels und seiner zensur und verdammungsmaschine." (Ralfchen)


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