Extreme / Brutale / Schwarze Literatur gesucht

[asd34567]

Hallo,

ich suche Werke mit folgenden Eigenschaften:

• Stil: dynamisch, schnell, auf keinen fall gesetzt oder langatmig
• gerne radikal ("krank/irre")
• nicht zu trivial, aber gerne so daher kommend
• dramatisches Spannungskonzept nicht so wichtig, aber nicht ohne (keine nouveau roman, avant-garde, expressionistischen- oder ähnlichen werke die eine Theorie darstellen wollen) und/oder extrem brutal, gemein, aggressiv, zynisch, sarkastisch, politisch, etc.
• nicht klassisch
• auf keinen Fall emotional-kitschig
• keine lyrischen Anwandlungen
• Humor: kein Problem
• ggf. literarisch anspruchsvoll (auch wissenschaftlich,etc..)

Ähnlich zu: Victor Pelewin, Irvene Welsh, Charles Bukowski, Thomas Bernhard, Paul Auster, Danielewski, Ellis, Thompson, Chuck Palahniuk, Houellebeq Jelinek (partly) und besonders Dirk Bernemann, Robert Kurz Schwarzbuch Kapitalismus

Kann mir jemand einen Tipp geben? ggf. auch Sachbücher.

Danke!

PS: Bitte nur die Frage diskutieren, persönliches wird ignoriert.

[Nobody]

Die Gesänge des Maldoror wären dir wohl zu langatmig, de Sade kennst du bestimmt, aber hast du es schon mit den elftausend Ruten von Apollinaire versucht?

[asd34567]

Ja, alles schon versucht, aber in dem Sinne zu "klassisch". Alles nicht schlecht, aber zu sehr nur schockierend für die jeweilige Zeit, auch zu viel "splatterartige" Elemente anstatt Grausamkeit, zumindest bei Sade.

Aber danke, gerne mehr!

[Nobody]

Hmm... da du auch sachbücher suchst, fällt mir noch das schwarzbuch des kommunismus ein. teilweise schockierende berichte, bilder. allgemein bücher über gulag/kz.

[asd34567]

Kenne ich, danke.

[asd34567]

Hey,

ich will dir ja nichts unterstellen, ABER: so ein neues Buch, schon gelesen? Finde noch nirgends Rezensionen und die Handlung reissts für mich nicht so.
Hast du eine Leseprobe?

[Nobody]

gelesen habe ich bisher "Im Gulag- Aus der Kriegsgefangenschaft ins sowjetische Arbeitslager" von Gerhard Nieckau, Weltbild, "Gulag und Genossen- Aufzeichnungen eines Überlebenden" von Günther Rehbein, Verlag Neue Literatur und "der Archipel Gulag" von Solschenizyn. diese werke (und ich schätze die meisten ähnlicher natur) brauchen keine übertriebene gewalt. (größtenteils) subtile grausamkeit oder nüchterner bericht genügen volkommen für "brutale Literatur", da es sich um echte schicksale handelt (natürlich gehen hier einige merkmale, die du genannt hast abhanden). leider kann ich dir grad keine links anbieten. aber mal abgesehen davon, es gibt auch den einen oder anderen verlag, der sich hauptsächlich mit sado-masochistischer literatur befasst. Da wirst du bestimmt fündig.

[asd34567]

Danke,
Archipel Gulag habe ich gelesen.

Ich schätze,ich muss mich wohl noch ein bisschen mehr konkretisieren:

Echte Begbenheiten, wie auch die Fakten, sind in Romanen nicht so wichtig. Die Grausamkeit/Ironie/den Sarkasmus den ich suche, existiert mehr in den reflexiven Ebene. Das betrifft auch den Stil, aber nicht nur. Besser kann ich es leider nicht ausdrücken.

Das gilt natürlich nicht für Sachbücher.

Danke für alle weiteren Vorschläge!

[[) i r k]

Mal ganz dumm gefragt: Kann es sein, dass du auf der Suche nach Horror-Literatur bist?

Jedenfalls klingt deine Anforderung für mich ein bisschen in Richtung ich möchte Tarantino, aber als Buch.

Ich denke, dass Stephen King eine ganze Reihe deiner Anforderungen erfüllen müsste.

Folgende Bücher passen eventuell noch in deine Aufzählung:

Henry Miller - Opus Pistorum
Truman Capote - Kaltblütig
T.C. Boyle - Schluß mit cool
Nick McDonell - Zwölf

Und vielleicht noch das Lexikon der Serienmörder?

(auch wissenschaftlich,etc..)

ggf. auch Sachbücher.

Wenn du aber die ultimative Horrorshow möchtest, dann empfehle ich dir:
Raul Hilberg - Die Vernichtung der europäischen Juden

MfG
[) i r k

[asd34567]

Hallo,

die Frage ist ganz und gar nicht dumm: aber das ist es leider auch nicht.
Die Werke kenne ich bis auf McDonall und sie sind mir - leider - zu trivial.

Was wichtig ist - hätte ich wohl früher schreiben sollen - ist auf jeden Fall ein reflexiver Stil mit entweder lustige, oder interessanten bis philosohischen Einwürfen. Ich habe sogar viel von King gelesen, aber das ist lange her. Die Aufzählung von schlimmen Fakten - Horror ganz minimalistisch - ist auch nicht was ich suche. Miller halte ich gernerell für überschätzt, weder lustig noch besonders interessant. Vielleicht bin ich die falsche Generation. Beigbeder zum Beispiel beschreibt eher subtile Probleme, die durch ihn aber monumental und grotesk werden. Auch bei Tarantino (resorvoir dogs): Es passiert kaum was, aber die Art ist wichtig. Und ja, zumindest die frühen Filme von ihm haben eine gute Bilanz.

Ebenso Hilberg, aber noch weiteres:
Das Thema habe ich, was keiner wissen konnte, seit Jahrzehnten bearbeitet und bin durch und durch informiert. Bei Sachbüchern muss natürlich auch ein verhätnismäßiger Wissengewinn sein. Das Lexikon der Serienmörder habe ich gelesen (oder eines davon) und genau das obige Problem gehabt.

Trotzdem danke, und bitte mehr!

[Glaukos]

haben wir die bibel schon empfohlen?

[Glaukos]

mein textmining-crawler hat (allerdings nur unter 40 büchern) als eindeutig düsterstes buch das buch josua oder joshua ausgemacht.

[Glaukos]

und "das rolandslied" ist auch ganz lecker splätter ...

[Mad Hatter]

Kolja Alexander Bonke - Film Riss

Diese Anforderungen erfüllt der Roman auf jeden Fall:

• Dynamisch, schnell und radikal
• nicht direkt trivial, dafür ziemlich zotig
• aggressiv und brutal, dabei sehr präzise
• reflexiver Stil und philosophische Ausflüge auch vorhanden

Dann hätte ich da noch...

Jon Öysten Flink - Ficken und Sterben

• kurios und dreckig
• manchmal ein bisschen konstruiert
• auch nur vordergründig trivial

[asd34567]

Hallo,

danke, schon gelesen.

Stimmt genau, ein bisschen zu trivial, zuweilen sogar kitschig.

...gerne mehr