Ralph Isau - Messias

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Leseratte88
Kerberos
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Ralph Isau - Messias

Beitragvon Leseratte88 » 06.05.2012, 12:32

Ralph Isau - Messias

Irland im Jahre 2009. Pater O’Bannon will den steinalten Hausmeister Seamus dazu überreden, seinen Gottesdienst zu besuchen. Plötzlich ein blendendes Licht in der Kirche der kleinen irischen Stadt Graig, und im nächsten Moment eine am Boden liegende nackte Gestalt mit Dornenkranz und Löchern in Händen und Füßen.

Ein Blick zum Altar zeigt, die Jesus-Statue ist verschwunden.

Der Mann am Boden erwacht und ruft in hebräischer Sprache nach Hilfe. Nachdem man ihn ins Krankenhaus überführt hat, wo er völlig verwirrt von den technischen Apparaten und Vorgängen höchstes Erstaunen bei den Medizinern hervorruft, erfährt das ganze Dorf und schon bald darauf auch der Vatikan vom geheimnisvollen Mann, der der wiedergekehrte Jesus sein könnte.

Doch es gibt da ein Problem. Dieser „Jesus“ ist in Wirklichkeit der Sohn Seamus, des alten Hausmeisters also. Während sich alle möglichen Leute und Instanzen darum bemühen das Rätsel um den „Heilland“ zu lösen, ereignen sich im Dorf immer neue Wunder, was regelrechte Pilgerscharen nach Graig lockt.

Mystische Religionsgeschichten üben seit jeher eine geheimnisvolle Anziehungskraft auf uns verzivilisierte Menschen aus, wünschen wir uns insgeheim doch, unsere Welt wäre etwas weniger rational, ließe hin und wieder etwas mehr Platz für Wunder.

Genau solche Wunder sind es, von denen es in „Messias“ so zahlreiche gibt. Hin und wieder fand ich die Dinge überzogen, was wohl an mir selber liegt. Denn genauso wenig, wie ich mich für den redenden Vogel in Ralf Isaus „Messias“ begeistern konnte, mag ich die laufenden Bäume in „Herr der Ringe“.

Vergnüglich war die zeitweise Unschärfe zwischen Realität und Fiction (Wunder) aber allemal. Liebenswert die schrägen Vögel im irischen Dorf. Interessant und Lebensnah die Familiengeschichten.

Als sich der Schleier endlich zu lüften beginnt, erhoffte ich mir etwas mehr Tempo, was Ralph Isau leider nicht zustande brachte. Vom „großen“ Finale war ich enttäuscht. Zuviel ungelöste Rätsel, zuviel Fantasie. Auch wusste ich nicht, dass man, um „Messias“ zu verstehen, zuerst „Die Dunklen“ von Isau gelesen haben sollte.

Es ist immer schwierig, ein gerechtes Urteil über ein Buch zu fällen, vor allem dann, wenn einem das Genre nicht tief ins Herz gewachsen ist. Meine Bewertung müsste eigentlich drei Smilies umfassen. Doch der spannenden und immer wieder überraschenden Handlung wegen, gebe ich Ralf Isau für „Messias“ dann doch noch einen Smilie mehr. :-) :-) :-) :-)

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