Dante Alighieri: Die göttliche Komödie

Was liest Du gerade? Was kannst Du empfehlen? Was war ein Reinfall? Benutze dieses Forum, um Deine eigenen Rezensionen zu publizieren.
Joachim Stiller
Hydra
Beiträge: 77
Registriert: 22.10.2010, 16:01
Wohnort: Münster

Dante Alighieri: Die göttliche Komödie

Beitragvon Joachim Stiller » 28.09.2013, 21:29

„Die göttliche Komödie“ von Dante Alighieri

Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Er starb 1321 in Ravenna. 1302 wurde der Politiker und Staatsmann Dante in Florenz in die Verbannung geschickt. Nun begann ein weites Wanderleben. Während seiner Wanderjahre schrieb Dante die „Commedia“, die später von Boccaccio „Devina Commedia“, also Göttliche Komödie“ genannt wurde.

Die Commedia schildert die Wanderung Dantes höchstselbst, in Anlehnung an die 33 Lebensjahre Christi in drei Büchern zu je 33 Gesängen. Jeder Gesang besteht aus Terzinen mit 33 Versfüßen oder lyrischen Silben. Das erste Buch beschreibt die „Hölle“, das zweite Buch den „Berg der Läuterung“ (Fegefeuer) und das dritte Buch „das himmlische Paradies“.
Auf seiner visionären Wanderung durch diese drei Jenseitsbereiche des katholischen Glaubens wird er begleitet von seinem Führer Vergil und von Beatrice, seiner unerfüllten Liebe.

Drei evolutionäre Grundthemen bestimmen Form und Inhalt der Commedia:

  1. der persönliche Entwicklungsgang des Dichters,
  2. die Wirklichkeit der göttlich-geistigen Welt, und
  3. das Ideal der „humana civilita“, der sozialen Ordnung des Menschengeschlechts.

Im Gegensatz zu neueren, oftmals geisteswissenschaftlich orientierten Interpretationen, bin ich der Meinung, dass die Commedia ganz ein Kind der damaligen Zeit ist und den mittelalterlichen Jenseitsvorstellungen entspricht.
Möglicherweise hat Dante aber auch tatsächlich wenigstens Fragmente der jenseitigen Seelen- und Geisteswelt schauen können. Mit Dante ist somit eine wahre Weltmission verbunden: Der Kampf um den menschlichen Geist, der heute aktueller ist denn je. Die Commedia ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur. Neben Homer und dem Faust von Goethe ist die Commedia sicherlich eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke, das je geschrieben wurde.

Nachtrag:

Ich habe noch vergessen, wenigstens auf zwei ganz gute Werke „über“ die göttliche Komödie aufmerksam zu machen, was ich hiermit nachhole:

  • Willem Frederi Veltman: „Dantes Weltmission“, und
  • Dr. Theophil Spoerri: „Einführung in die Göttliche Komödie“

Ich selber habe eine Ausgabe der göttlichen Komödie aus der Reihe „Illustrierte Klassiker“ die bei Parkland erschienen ist. Sie ist mit 136 Illustrationen (Radierungen) von Gustave Dore bebildert der auch die Fabeln von La Fontaine so großartig illustriert hat. Beide Werke gibt es zu einem Spottpreis. Man schaue sich vielleicht einmal im nächsten „modernen Antiquariat“ um.

Gruß Joachim Stiller Münster

Zurück zu „Rezensionen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 49 Gäste