Miguel de Cervantes: Don Quijote

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Joachim Stiller
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Miguel de Cervantes: Don Quijote

Beitragvon Joachim Stiller » 29.09.2013, 01:13

„Don Quijote“ von Miguel de Cervantes Saavedra

Der Spanier Miguel de Cervantes schrieb das Ritterepos Don Quijote im 17. Jahrhundert. Es erschien in zwei Teilen, zuerst 1605, und dann 1615.

Der Junker Quijano, so mag er geheißen haben, schwärmt für Ritterromane. Er liest alles über fahrende Ritter, bis er an seiner eigenen Leidenschaft erkrankt und schließlich den Verstand verliert. Nun will er selber fahrender Ritter werden, und nennt sich von nun an Don Quijote de la Mancha. Er verlässt mit seinem Pferd Rosinante Haus und Hof, bis er Sancho Pansa begegnet, dem er eine eigene Provinz verspricht und der daraufhin sein Knappe wird. Und nun beginnt die herzergreifende Odyssee des wohl verrücktesten Paares der Weltliteratur. Unzählige Abenteuer müssen die beiden bestehen. Das wohl bekannteste ist die Begegnung Don Quijotes mit den Windmühlen, die er für einen Angriff feindlicher Riesen hält. Don Quijote stürzt sich in den Kampf, trotz der Warnungen des unzweifelhaft Vernünftigeren der beiden, Sancho Pansa, und stößt seinen selbstgebastelten Speer – eine Lanze hat er nicht – in die Flügel einer der Windmühlen. Doch diese zeigt sich unbeeindruckt und hebt Don Quijote aus dem Sattel und verletzt ihn schwer. Die erste der Niederlagen des Ritters von der traurigen Gestalt. Der Kampf gegen die Windmühlen ist heute wegen seiner Aussichtslosigkeit noch immer ein geflügeltes Wort.

Ob Sancho Pansa am Ende seine Provinz erhält, und welche, an Verrücktheit sich immer wieder überbietende Abenteuer die beiden noch bestehen müssen, soll hier nicht weiter verraten werden.

Cervantes gilt als einer der besten Schriftsteller aller Zeiten. Seine Sprache spielt auf allerhöchstem Niveau. Allein schon ob des Umfanges des Novellenzyklus – beide Bücher bestehen aus 52 bzw. 74 einzelnen Novellen – sprengt das Epos eine bloße Parodie auf den dazumal üblichen Ritterroman bei weitem.

Verarbeitet werden in diesem Roman alle gängigen literarischen Formen seiner Zeit. Doch das größte Vorbild ist wohl die Novellensammlung des „Dekameron“ von Boccaccio, dem es nachempfunden ist. Wichtige Parallelen sind die kurzen Inhaltsangaben über jeder Novelle und Don Quijotes geheime Geliebte und Musenbraut Dulcinea von Toboso, die freilich nur in seiner Phantasie existiert.

Nachtrag:

Wem der Don Quijote zu umfangreich ist, oder wer den Weg lieber abkürzen und die Umgehungsautobahn nehmen möchte dem empfehle ich eine der zahlreichen guten Verfilmungen des Stoffes. Eine Neuverfilmung wurde oder wird gerade als – ich glaube - deutsch-spanische Koproduktion gedreht. Ich weiß das deshalb, weil einige wenige Szenen vor der Beckumer Mühle gedreht wurden. Und in Beckum (Westfalen) bin ich schließlich geboren.

Gruß Joachim Stiller Münster

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