Ernest Hemingway: Dre alte Mann und das Meer

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Joachim Stiller
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Ernest Hemingway: Dre alte Mann und das Meer

Beitragvon Joachim Stiller » 01.10.2013, 21:28

„Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway

Der Kurzroman „Der alte Mann und das Meer“ ist eine Ausarbeitung eines Prosastücks, das Hemingway schon vorher veröffentlicht hatte.

Der alte Fischer Santiago, kurz: Der alte Mann, ist zusammen mit dem Fischerjungen Manollin täglich aufs Meer hinausgefahren. Doch seit 84 Tagen hat der alte Mann nichts mehr gefangen. Nun will er noch einmal sein großes Glück herausfordern, diesmal alleine. Er will sehr weit hinausrudern, um den Fisch seines Lebens zu fangen.

Der alte Mann ist schon weit vor der Küste, da beißt plötzlich ein Schwertfisch an, der länger ist, als das Boot von Santiago. Der Kampf dauert zwei Tage und zwei Nächte. Doch der alte Mann betrachtet den Fisch, von dem er Monate leben könnte, nicht als seinen Feind, sonder als seinen Freund und Bruder. Als der Fisch längsseits schwimmt, kann der alte Mann ihn harpunieren und am Boot vertäuen. Mit von den Leinen zerschundenen Händen hisst er das Segel. Doch nun folgt der Tragödie zweiter Teil, die Niederlage. Haie greifen den Fisch an und nagen ihn bis auf das Skelett ab. Mühsam schleppt sich der alte Mann an Land und sein junger Freund Manolin bewacht, menschlich aufs tiefste von der Größe des alten Mannes erschüttert, dessen Schlaf.

„Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.“ In dieser Kürze beschreibt uns Hemingway den ewigen Kampf des Fischers mit den Naturgewalten, in dem dieser auch noch in der bittersten Niederlage seine Würde behält. Der alte Mann und das Meer, in nüchterner, aber rhythmischer Sprache geschrieben, ist ein wahres Meisterwerk, dass auch bei der Nobelpreisverleihung 1954 besondere Erwähnung fand. Darüber sollten auch die gelegentlich etwas sentimentalen Töne nicht hinwegtäuschen. Der alte Mann und das Meer ist eine wunderbare Parabel und ein Symbol für den ewigen Kampf des Menschen mit der Natur. Dieser erscheint uns wie der Kreuzesgang des Christus Jesus selber, eine Geschichte, die dem Leser zutiefst nahe gehen kann. Der Roman wurde mit dem unvergleichlichen Spencer Tracy in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt.

Gruß Joachim Stiller Münster

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