nihil: :welcome: !
also das ding mit der eigenen ureigenen unmittelbaren lebenserfahrung ist halt so eine sache. was ist denn bitte diese ominöse lebenserfahrung? wie nehmen wir sie denn wahr? bzw. was zeigt sich uns denn? es gibt immer informationsträger, oder? ob das jetzt ein bienenstachel ist der uns sticht, oder die suppe, die uns die zunge verbrennt, oder ein medium wie das buch eben. ja, ich weiß schon sekundärerfahrung ist klarerweise was anderes als die, die unsere sinne selbst machen. aber ich möchte doch anmerken, dass letztlich alles kommunikation ist. dass uns alles etwas mitteilt. dass auch ein buch zu lesen unmittelbare lebenserfahrung ist. und ich möchte darauf hinweisen, dass uns menschen evolutionär ja auch auszeichnet, dass wir zusammenhänge herstellen können. abstrahieren können. ableiten können. und lernen, erfahren können. antizipieren werden. and so on.
Entweder, ein Gedanke fällt auf fruchtbaren Boden, oder er wird verworfen, weil man ihn nicht versteht oder er der eigenen Lebenserfahrung und der einem selbst eigenen Logik widerspricht.
das erschint mir sehr sehr fatalistisch. ich selbst möchte von mir sagen, dass ich meine sicht der dinge schon sehr sehr oft geändert habe. dass ich nicht mehr dieselbe bin, die ich einmal war. es mag sein, dass dich bücher manchmal zum richtigen zeitpunkt abholen, also zeitliche volltreffer sind. aber das müsste ja dann erst recht heißen, dass die chance/gefahr besteht, dass sie unserer horizont erweitern werden, wenn wir "bereit" sind?
ich glaube AUCH nicht, dass bücher-weisheiten die praktische lebenserfahrung ersetzen können, aber sie können prozesse der erfahrung vorbereiten und die empirie erleichtern, interpretierbarer machen. sie sind die zweite seite der medaille, wenn du so willst.
nicht umsont gibt es ja beide wissenschaftlichen zugänge: deduktion und induktion. vom allgemeinen zum besonderenm. vom besonderen zum allgemeinen.
ich meine, dass beides notwendig ist, beides seinen platz hat.
lg charis