Le ciel

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gouchabow
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Le ciel

Beitragvon gouchabow » 13.09.2004, 20:14

Le ciel - der Himmel

und langsam dreht sich der Wind
einfach irgendwohin
und leise stapfst du im Sande,
fünf meter vor mir
einfach irgendwohin

die Gedanken sind frei
immer dann wenn es rauscht
ich folge dir
einfach irgendwohin

die Tür ist für dich offen
aber du bleibst allein
willst nicht hinein
sondern drehst dich in Dir
einfach irgendwohin

Ich liebe dich
was kann ich dir mehr geben
und ein Grashalm zerbricht
unter ihm bricht sich das Licht
einfach irgendwohin

Surjaninov
Klio
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Re: Le ciel

Beitragvon Surjaninov » 14.09.2004, 22:34

Hallo gouchabow


0
Also mir würde "der Himmel" als Überschrift reichen. Ich finds meistens komisch wenn Titel und Text in verschiedenen Sprachen geschrieben sind...

1
Gut, dein LI hat ein Gespür für den Wind. Wenn es merkt das der WInd sich dreht. Aber irgendwohin? -> Dreht sich der Wind nie! Aber das LI empfindet es so, alles lassen wir es auch so stehen.
"Im Sande" - wenn schon denn schon auch: "Winde" und "Lichte". ALso lieber nur "Sand".
Sie stapft also auch irgendwohin. Ich nehme an, wir sind hier am Starnd. Aber da ist die Richtung meist klar: längs zum Wasser.
Am Wasser entlang. Aber dieses "irgendwohin" -> wiederrum vom LI so empfunden.

2
"Die Gedanken sind frei" wie nächtliche Schatten / Sie fliegen vorbei...
Dieses Zitat gefällt mir hier ganz und gar nicht. Brauchst du es unbedingt?
Und dann sind sie auch nur frei wenn es rauscht. Ich gehe davon aus das wir am Meer sind. Und da rauscht es meistens. Und wenn das Li sich vom Meer entfernt? Sind die Gedanken dann nicht mehr frei? Oder reicht das Rauschen der Autobahn?
Das LI folgt irgendwohin. Es scheint im egal zu sein. Hauptsache er läuft hinterher.

3
Unser LI steht drinnen. Die Tür ist offen. Offen für SIE / IHN. ABER SIE / ER bleibt draußen. Allein.
"sondern drehst dich in Dir" - was kann ich mir darunter vorstellen???

4
"Ich liebe dich" - Das wiegt schwer. Das LI scheint vor LIebe ganz benommen. Er ist gleichgültig allem gegenüber. [irgendwohin] Hauptsache SIE / ER macht irgendwas. Das LI klingt ratlos, fast traurig, wenn es fragt: "was kann ich dir mehr geben".
Aber wenn ein Grashalm zerbricht müsste es schon sehr windig sein, oder sehr kalt. Ich denke das ist hier nicht der Fall. Er knickt höchstens. Vielelicht reißt ihn auch jemand ab...? Dann bricht sich da noch das Licht. Also ne - find ich nicht gut.
Dann ist da noch der sicherlich ungewollte Reim von "Licht", "bricht und "zerbricht" - gefällt mir auch nicht, da es vorher auch keine Reime gibt.

Was mir an der letzten Strophe aber im besonderen gefällt ist diese Widerspruch: Erst die beiden bedeutungsschweren Zeilen. Dann folgt der fast banale Grashalm.

So long
lg
Surja

gouchabow
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Re: Le ciel

Beitragvon gouchabow » 15.09.2004, 07:45

Du hast recht, das gedicht ist absolut nicht überarbeitet sondern noch so wie es im ursprung entstaden ist, unberührte freie Gedanken, am strand, am meer, aus liebeskummerl, beim rauschen der Wellen, ich war alleine dort
den grashalm habe ich zerbrochen :-)
da es bereits morgten war brach sich die morgensonne am feuchten halm


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