Weihnachtsträne

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mondenschnee
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Weihnachtsträne

Beitragvon mondenschnee » 10.12.2004, 13:53

Mein Papa ist auf Weihnachtsreise.
Er fährt zur Sonne und zum Mond.

Er durchstreift die tiefsten Wälder,
und folgt stets nur dem Abendrot.

Er ging als Schnee das Haus bedeckte,
ging fort als Glocken klangen.

Er ging allein und ohne Worte,
als Weihnachtsengel Abschied sangen.

Mama gehts gut, sie weint nur leise,
sie kann nicht mit auf seiner Reise.

Ich folge ihm sobald es geht,
sobald der Tod sein Anglitz hebt.

Flocke
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Re: Weihnachtsträne

Beitragvon Flocke » 10.12.2004, 16:30

Hm, trauriger welcher Advent, mondenschnee... Meine Lieblingsoma ist ihrerzeit am Heiligabend verstorben. Seitdem hat Weihnachten in meiner Familie immer so einen wehmütigen Touch...

Zwei Kleinigkeiten:

Mama gehts gut, sie weint nur leise,
sie kam nicht mit auf seiner Reise. - scheint mir hier besser zu passen, auch im Hinblick auf den letzten Vers mit "ich folge ihm"

Ich folge ihm sobald es geht,
sobald der Tod sein Antlitz hebt.



Warum will dein LI dem Vater folgen? Sollte es nicht eher der Mutter beistehen? Oder will es gehen, weil es noch so kindlich denkt, dass es 'nur leise weinen = Mutti gehts gut = Mutti braucht keinen Trost' interpretiert?

Ich würde das Gedicht auch nicht unbedingt "Weihnachtsträne" nennen, klingt mir ein bißchen zu rührselig, das hat dein Gedicht nicht nötig.

Lieber Gruß
Flocke
...Der den Wind kennt / besser als alle Bücher / den Baum / frag nach Wahrheit...

mondenschnee
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Re: Weihnachtsträne

Beitragvon mondenschnee » 10.12.2004, 17:56

Hallo Flocke,

danke für Deine Hinweise! Der Titel sagt mir leider auch nicht zu. Vielleicht sollte ich ihn einfach weglassen.

Den Kommentar zum Antlitz sehe ich ein ;-) Allerdings denke ich, dass ich das "kann" drin lassen werde.

Schmerz macht leider blind - auch für den Schmerz der anderen. Daher möchte das Kind auch dem Papa folgen und denkt nicht über die Mama nach.

Liebe Grüße

mondenschnee


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