vertikale sichtweise einer brieftaube

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Hilbi
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vertikale sichtweise einer brieftaube

Beitragvon Hilbi » 17.12.2004, 06:54

sie sitzen in der fernen nähe
bachmanndichterinnen die leiden
die mit ihren hellen dunklen augen
finger ausfindig machen
worin sie üben
bis spät in die nacht eilen sie fort
der zornesröte wegen
der blicke heimlich aufsuchend
um wegen der stunden dazustehen
wie frommes leid
gehirnwäschler ächzen
sitzen mit prüfungsfragen wie
ehemalige trinker es eben so tun
gerechtigkeitsfantatiker die nur ihre gerechtigkeit kennen
hass auf jedes gefühl
für sie ist jeder ein pferdefuß der nicht heimkommt ins blindenreich
diese spröden finger mit ihren leeren begabungen
wo führt das hin
wer setzt das fort
wo sind der trockenen tage reiz
das viel besagte das stumm bleibt
die leidende bachmanndichterin
der kuss verschiedene brücken
günstig abzusehen; das heitere wort
dass sie auch kann
der guru nicht
der guru tanzt in den höflichen pforten spiessiger homewärtstüren
es gähnen die murbarden treibholzsoldaten
die in der stille kein eckchen mehr finden dass sich an sie bindet
irgendwann werden sie sich selbst noch den mund verbieten
was sie ja ohnehin schon tut
briefe verstauben
worte werden zerfetzt
das aussprechbare als nichtausgesprochen degradiert
paff
weg ist’s
Wenn der Himmel so blau ist, warum wird es dann finster?

Spiderman
Hippokrene
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Re: vertikale sichtweise einer brieftaube

Beitragvon Spiderman » 18.12.2004, 11:03

Hi Hilbi, ich habe das Gedicht jetzt zwei Mal gelesen und irgendwie kann ich mir nicht helfen: es erschließt sich mir nicht. Vielleicht müßte ich es ein drittes oder viertes Mal lesen, aber das täte ich jetzt nur mit Mühe. Das Gedicht wirkt auf mich zerfasert, teilweise zusammenhangslos und manche paradoxen Bilder zu bemüht. Bei den meisten anderen Deiner Gedicht entsteht bei mir ein Gefühl, etwas gerät in Schwingung. Warum hier eigentlich nicht?
fragt sich Spiderman
Die nette Lyrik-Spinne von nebenan!


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