vom ertrinken

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gelbsucht
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vom ertrinken

Beitragvon gelbsucht » 15.02.2005, 02:31

vom ertrinken

für I.R.

du bist meine droge
du bist mein gegengift
du lässt mich erzittern
und durchtränkst mich mit glück

ich brauche dich
ich sehne mich
jeden tag
ein bisschen mehr

wenn du nicht da bist
bin ich krank und elend
mein herz rast und blutet
mein körper rebelliert

ich berühre dich und bin
schlagartig gesund
ich küsse dich
und gehe in dir unter

wie eine pulsierende qualle
schlingt sich dann
mit ihren feingliedrigen nesseln
die liebe um mein herz und

bis in die letzten nervenenden
strahlt wärme und licht
wenn sie mich hinabreißt
in die tiefe des meeres
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)

Das Lyrische Glied
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Re: vom ertrinken

Beitragvon Das Lyrische Glied » 15.02.2005, 02:36

Ich hab' da was ähnliches.


You failed again to bring sweet peace of mind
Into my head, and clean my bruised soul
Of daring thougts and sentiments all foul
That rend'r it void of joy with love unkind.

What other remedy may now I find
To keep my tortured spirit from a howl
When harmed; Or keep at least it whole
When sorrow from all sides does thrash and grind?

You failed me once again, my dear old friend,
When I was full of grief and was most pained;
So here our dearest friendship has to end.

Increase of pleasure's still in you contained,
But 'gainst true misery you're nothing to defend
Myself; dear liquid! In this you'll be disdained.


Vielleicht ist das auch gar nicht ähnlich.
Das Lyrische Glied

Silentium
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Re: vom ertrinken

Beitragvon Silentium » 15.02.2005, 13:28

ich brauche dich
ich sehne mich
jeden tag
ein bisschen mehr

:psycho: gelbling, ist das nicht ein winziges futzi ... ähm... du weißt schon?

Die letzten zwei Strophen sind total schön, die dritte ist in ordnung, eins, zwei und vier könnte man unter bestimmten umständen als, hm, altbacken bezeichen. Aber die Qualle ist schön.

Vor allem aber bin ich froh, dass dein fiebergedicht-gedichtschreibneuanfang keine eintagsfliege war. :-)
I would go to the Dark Side in a heartbeat if I thought they had better dialog over there.
- Ursula Vernon

Glaukos
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Re: vom ertrinken

Beitragvon Glaukos » 15.02.2005, 17:53

Salut Gelbsucht,
dein Vers erinnert mich hieran, aus einem neuen Film, Das Meer in mir:


Ins Meer hinein, ins Meer,
in seine schwerelose Tiefe,
wo die Träume sich erfüllen,
und Zwei in einem Willen sich vereinen,
um zu stillen eine große Sehnsucht.

Ein Kuss entflammt das Leben
mit einem Blitz und einem Donner,
und sich verwandelnd
ist mein Körper nicht mehr Körper,
als dräng ich vor zum Mittelpunkt
des Universums.

Die kindlichste Umarmung
und der reinste aller Küsse,
bis wir beide nicht mehr sind
als nur noch eine große Sehnsucht.

Dein Blick und mein Blick
wortlos hin und her geworfen,
wie ein Echo wiederholend: tiefer, tiefer,
bis weit jenseits allen Seins,
aus Fleisch und Blut und Knochen.

Doch immer wach ich auf
und immer wär ich lieber tot,
um endlos mich mit meinem Mund
in deinem Haaren zu verfangen.


Ramon Sampedro

Fitnat
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Re: vom ertrinken

Beitragvon Fitnat » 18.02.2005, 12:14

Als ich deine Gedicht las kam mir die Stimme von unserem Max Mutzke im Ohr. Ich weiss nicht warum aber er und Dirk haben die selbe anziehungskraft. Ich könnte mich an Euch glatt verlieben ;-)

Ich Spür Dein Licht

Ich werd dir heute einfach zu sehn
denn du scheinst ja frei zu sein
Werde jeden Teil meines Körpers zu dir drehen.
Für dich werd ich mich ganz befreien

Ich brauche die Wärme mit der du mich umgibst
Bewundre die Ferne aus der du sie mir gibst
Ich dreh meinen Rhythmus von Anfang an nach dir
durch den Tag und durch die Nacht,
immer will ich nur mit dir sein

Ich spür dein Licht auch aus dieser Ferne
und ich brauche es um frei zu sein.
Nur ein kleines bisschen deiner Wärme
bekommt meiner Laune ungemein

Ich könnt dich jeden Tag genießen
will dich nur noch über mir sehn
Selbst Schokolade fängt bei dir an zu zerfließen
dich gehen zu sehn ist sehr, sehr schön

Kaum erahn ich die Größe, mit der du drüber stehst
ich liebe die Röte, bevor du dich weg drehst
Ich dreh meinen Rhythmus von Anfang an nach dir
durch den Tag und durch die Nacht,
immer will ich nur mit dir sein

Ich spür dein Licht auch aus dieser Ferne
und ich brauche es um frei zu sein.
Nur ein kleines bisschen deiner Wärme
bekommt meiner Laune ungemein

Du bestimmst den Lauf der Dinge,
du machst für mich nicht nur die Zeit
und ich hoffe es gelinge dir auch für die Ewigkeit

Ich spür dein Licht auch aus dieser Ferne
und ich brauche es um frei zu sein.
Nur ein kleines bisschen deiner Wärme
bekommt meiner Laune ungemein

Ich dreh meinen Rhythmus von Anfang an nach dir
durch den Tag und durch die Nacht,
immer will ich nur mit dir sein

Ich spür dein Licht auch aus dieser Ferne
und ich brauche es um frei zu sein.
Nur ein kleines bisschen deiner Wärme
bekommt meiner Laune ungemein
Wenn ich mein Schatten auf dem Asphalt sehe,
denke ich, "Du Armer Poet, bist schon wieder auf dem Boden!"

F.A. "Tanz des Todes"


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