Glücksritter und -retter

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
gelbsucht
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Glücksritter und -retter

Beitragvon gelbsucht » 19.02.2003, 17:53

IN SACHEN LEBENSHILFE

für M.S.

I.

Dass die rezepte zum glück
erfolg garantieren
braucht man nicht glauben
um sie erfolgreich feilzubieten


II.

Das leben als versuch

Wie schal wäre der süße triumph
ohne zuvor gekostet zu haben
bittere niederlagen
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)

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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon Undine » 22.02.2003, 10:33

Hm. Strophe zwei erinnert mich ein bisschen an eine Verszeile von Goethe: "Wer nie sein Brot mit Tränen aß.."
sinngemäß geht es dann, glaube ich, weiter: kann auch Glück nicht wirklich empfinden...
Ungeschriebene Dinge und Taten versinken im Dunkel und fallen dem Vergessen anheim, geschriebene aber werden beseelt.

Iwan Bunin, Literaturnobelpreisträger 1933

gelbsucht
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon gelbsucht » 22.02.2003, 15:56

Johann Wolfgang von Goethe

Harfenspieler

Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.

Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr laßt den Armen schuldig werden,
Dann überlaßt ihr ihn der Pein:
Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

______________________
Und was bedeutet das jetzt, wenn es dich an Goethe erinnert?

;-) gelbe troete :-)
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon cute sushi lunches » 24.02.2003, 00:00

Anscheinend beudeutet es,dass du doch TATSÄCHLICH DER NEUE JOHANNWOLFGANGVON bist.

gelbsucht
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon gelbsucht » 24.02.2003, 03:12

sollte dieses "erinnert mich" wirklich bedeuten: sorry, aber das hat meister jowovogo bereits gesagt und zwar eindeutig besser? was ich keine sekunde bezweifeln würde. oder noch schlimmer: plagiat! war die kritik so deutlich und ich habe sie nicht verstanden? ist so ein "das erinnert mich an das und das" in einer meinung notwendig eine abwertung?

tut mir leid.

8-o gelb :-(
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon Undine » 24.02.2003, 11:24

nein! Das war keineswegst eine Anspielung darauf, dass du irgendwo abgeschrieben haben sollst. Mir ist beim Lesen deines Gedichts einfach spontan der Inhalt des Verses aus "Harfenspieler" ins Bewusstsein gekommen. Jemand anders würde vielleicht an irgendeinen anderen Text denken, der diesen Gedanken thematisiert. Wenn man sich mit Literatur beschäftigt, kennt man einfach so viel Zeugs, das schlummert im Unterbewussten und beim Schreiben drängelts dann durch die Feder (bzw. Tastatur) aufs Papier. Geht mir mit meinen eigenen Texten ganz genauso (Uns mag es mit Goethe & Co. so gehen - was dein Gedicht betrifft, ist das wohlgemerkt nur ein Einfall von mir - Goethe gings genauso mit den Griechen bzw. seinen Vorbildern). Also: bitte nicht falsch verstehen; das ist nichts als diese I n t e r t e x t u a l i t ä t s sache; überall kann man Zusammenhänge erkennen, je nach persönlichem Hintergrund, unabhängig davon, ob diese nun "wirklich" existieren, ob der Autor sie gewollt hat, oder selber erst im Nachhinein auf Dinge aufmerksam gemacht wird, die vielleicht in seinem Text "stecken" könnten... irgendein amerik. Schriftsteller hat mal gesagt, auf die Feststellung eines Journalisten hin, dass er das und das in seinem Text erkenne und ob das so sei: "if it`s there, i put it there". Geht jetzt ein bisschen von deiner Frage weg, aber ich hoffe, ich habe mich verständlich gemacht: wenn ich sage, ich fühle mich an xy erinnert, bedeutet das keine (zumindest nicht bei mir/für mich) Abwertung. Es ist einfach so, dass Texte nicht im luftleeren Raum entstehen, und Bezüge gibt es immer und kann man immer finden :-)
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon gelbsucht » 27.02.2003, 20:01

Dann bin ich ja beruhigt! Ich dachte schon, nach dem Beitrag von csl, dass mir mein großes Ego mal wieder einen Streich gespielt hat. ;-) Aber diese
"I n t e r t e x t u a l i t ä t s sache" ist doch auch irgendwie erschreckend, oder? Im Endeffekt sind wir dazu verdammt, wiederzugeben, zu reformulieren, zu zergliedern und neu zusammenzupuzzeln, was wir irgendwann, irgendwo einmal gelesen oder gehört haben. Da merkt man erst einmal, was für ein kleines Rädchen man ist: an der eine Seite greifen die Zacken eines anderen in uns, wir drehen uns ein Stück weiter und setzen (wenn überhaupt) einen anderen Mechanismus in Gang usw.
Geht mir mit meinen eigenen Texten ganz genauso ...
Du schreibst auch? Immer her damit! Das Rad der Geschichte muss ja in Gang bleiben und ich muss ja auch irgendwo den Stoff für ein neues Gedicht herbekommen. :-D

;-) gelbe grüsse :-)
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon Undine » 28.02.2003, 00:02

Du schreibst auch? Immer her damit! Das Rad der Geschichte muss ja in Gang bleiben und ich muss ja auch irgendwo den Stoff für ein neues Gedicht herbekommen.

:-D

die Krux ist nur, dass ich viel in Literaturzeitschriften/Anthologien publiziere, die uuuunbedingt auf noch unveröffentlichte Texte bestehen :-& ... aber ich schau meine Sachen mal durch... darf ja auch was sein, das älteren Datums ist, oder nischt? :-&
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Re: Glücksritter und -retter

Beitragvon gelbsucht » 28.02.2003, 02:00

Da Karneval ist, nehmen wir auch alte Kamellen! :-D
die Krux ist nur, dass ich viel in Literaturzeitschriften/Anthologien publiziere
Hui, na jetzte bin isch aber erscht recht gespannt. 8-o
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