Auf den vierten Blick
Ein helles Lachen klingt in meine Rede,
schallend und rein.
Jemand hat deinen Frohsinn geweckt,
gerade jetzt.
Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch,
und trauere.
Alles Gesagte setzt sich zur Ruhe,
wie weggewischt.
Noch schnell Empfindungen ausgetauscht,
dann aufgelegt.
Ich bemühe mich dich zu verurteilen,
und spreche dich frei.
Keine Andere kann ich herbeischreien,
in deiner Gestalt.
Auf den vierten Blick
Auf den vierten Blick
"If it's a hit? - Yeah, that's me! If it's a miss? - Yeah, that's me!" (Robert Palmer)
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Re: Auf den vierten Blick
Hallo Ham!
Ein nettes kleines Gedicht. Worum geht es? Ein Telefongespräch, ein ernstes zumal. Vielleicht muss etwas geklärt werden. Vielleicht steht das Vertrauen zwischen zwei Menschen oder sogar eine Freundschaft auf dem Spiel. Da fällt plötzlich in das Gespräch ein - ganz und gar unpassendes - Lachen ein. Ungewollt. Von einer dritten Person bewirkt. Doch die Situation ist zerstört, die Aussprache unterbrochen, die Stimmung unterminiert ... alles weitere muss unecht wirken. Und doch vermag das lyrische Ich am Ende nicht zu einem eindeutigen Urteil zu kommen. Es bleibt befangen zwischen Zuneigung und Zweifeln zu der anderen Person. Soweit meine Deutung.
Sehr schön gefällt mir der Wechsel von langer und kurzer Zeile. Das gibt dem Gedicht einen schönen Rhythmus. Zumindest auf der Ebene des Satzes. Dadurch wird der Ton und die seltsame Stimmung des Gedichtes, die sich zwischen Anklage, Traurigkeit und letztendlich unveränderlicher Zuneigung bewegen, sehr schön verstärkt. Dennoch könnte das Gedicht metrisch gleichmäßiger und schöner sein. Vor allem, da die ersten zwei Zeilen sehr rhythmisch sind, gerät man im folgenden leicht ins Stocken und Stolpern beim Lesen.
Mir persönlich haben besonders die Zeilen
gelbe grüsse
Ein nettes kleines Gedicht. Worum geht es? Ein Telefongespräch, ein ernstes zumal. Vielleicht muss etwas geklärt werden. Vielleicht steht das Vertrauen zwischen zwei Menschen oder sogar eine Freundschaft auf dem Spiel. Da fällt plötzlich in das Gespräch ein - ganz und gar unpassendes - Lachen ein. Ungewollt. Von einer dritten Person bewirkt. Doch die Situation ist zerstört, die Aussprache unterbrochen, die Stimmung unterminiert ... alles weitere muss unecht wirken. Und doch vermag das lyrische Ich am Ende nicht zu einem eindeutigen Urteil zu kommen. Es bleibt befangen zwischen Zuneigung und Zweifeln zu der anderen Person. Soweit meine Deutung.
Sehr schön gefällt mir der Wechsel von langer und kurzer Zeile. Das gibt dem Gedicht einen schönen Rhythmus. Zumindest auf der Ebene des Satzes. Dadurch wird der Ton und die seltsame Stimmung des Gedichtes, die sich zwischen Anklage, Traurigkeit und letztendlich unveränderlicher Zuneigung bewegen, sehr schön verstärkt. Dennoch könnte das Gedicht metrisch gleichmäßiger und schöner sein. Vor allem, da die ersten zwei Zeilen sehr rhythmisch sind, gerät man im folgenden leicht ins Stocken und Stolpern beim Lesen.
Mir persönlich haben besonders die Zeilen
undIch schrecke aus meinen Gedanken hoch,
und trauere.
gefallen. Den Abschluss des Gedichtes finde ich aber etwas schwach, etwas zu melodramatisch.Ich bemühe mich dich zu verurteilen,
und spreche dich frei.
gelbe grüsse
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)
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