fridolin
jetzt war er ganz alleine
seine freunde waren weg
sie saßen zuhause
sie fühlten sich krank
sie stellten ihre mixdrinks in die ecke
sie sagten neue sachen auf ihren eigenen anrufbeantworteer
sie stellten sich einen richtig guten abgang vor
sie dachten an die alten geschichten
an das sandmännchen im wäscheschrank
dachten an die revolution
die haben jetzt die anderen gemachtr
mit ihren heizdecken und ohrenwärmern
wo war sie hin
die sturm und drang zeit
fridolin der großen abenteuer
seine eltern haben ihn zum helden erzogen
das summertimegesicht mit kleinen bläschen zwischen den lippen
dem funkeln in den augen wenn marie von der großen liebe sang
vom schweigen; vom brennen; vom hals über kopf in ein tintenfass rennen
wo stehen sie jetzt die augenfälligen; die müde winken; der tag der bescheiden heimkommt,; das fremde wenn man bekannte trifft und gar nicht mehr weiß
hat man sich jetzt nichts zu sagen weil man sich nichts zu sagen hat
lichtlinien dazwischen
blumen vor dem fenster; die müssen gegossen werden; drei mal täglich
da vergeht einem jeder gedanke an einen abschiedsrief denn man nur liegen läßt weil man vergessen hat dass man noch lebt
jahre hängen draussen
die werfen mit namen um sich
mit krankheiten übelster sorte
er hat die gesichter noch genau vor augen
die art mit der er über die rechte seite lief und schneller als ein blitz einschlug
windgesichter mit fangarmen die dich aufheben wenn auch du es willst
in ihre grünen augen sehen
der leichtsinn mit dem das geschah
geschieht nicht mehr
punkte anhaltspunkte
fridolin friert
er möchte sich das abgewöhnen
dieses erinnern
fleischlose leere die ihn aufsaugt
die zu nichts taugt außer zu traurigkeiten und der angst überholt zu werden von seinen erinnerungen
fridolin
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- Pegasos
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- Registriert: 25.04.2002, 20:55
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Re: fridolin
Also das ist mein zehnter Anlauf, zu diesem Gedicht etwas zu sagen und alles, was ich jetzt sagen kann, ist: Danke, Hilbi.
gelb
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"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)
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