4 Worte

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
vogel
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4 Worte

Beitragvon vogel » 18.07.2003, 20:10

[4 Worte]

Sie bittet um Verzeihung, weil Sie weiß
Dass Sie Fehler macht
Große Fehler

Sie weiß
Wann Schweigen angebracht ist
Weiß
Dass Schweigen manchmal besser ist
Als ihn anzulügen
Oder ihm die Wahrheit zu erzählen
Doch manchmal kann Sie nicht mehr schweigen
Nichtssagen bringt dann einfach nichts mehr
Und dann plappert Sie einfach drauf los
Egal was dabei raus kommt
Ob Sie 'wen verletzt oder es ihm liegt

Sie weiß
Dass man sich auch mal zurück nehmen muss
Weiß
Dass man so anderen ein wenig Freude machen kann
Doch manchmal möchte Sie einfach nur ihre Meinung sagen
Möchte Sie einfach nur alle Blicke auf sich gerichtet haben
Will Sie im Mittelpunkt stehen
Das WILL heraus brüllen
Und sehen
Wie Sie entsetzt von allen ansehen wird
Wie sie Sie schon fast angewidert ansehen
Manchmal möchte Sie einfach nur die Blicke der anderen sehn und
Ihr tiefes Verlangen nach Ablehnung stillen

Sie weiß
Dass wahre Freundschaft etwas ist, was man nur schwer bekommt
Weiß
Dass auch die schönste Freundschaft zerbrechen kann
Auch ihre Beziehung zueinander kann unter ihrem Druck zerbrechen
Sie sind sich begegnet ohne an die Folgen zu denken
Vielleicht war das aber auch gut so
Denn seine Freundschaft ist das beste, was Ihr bis jetzt passiert ist
Vielleicht hat Sie manchmal gestresste Nerven von ihm
Aber Sie lässt es vergehen und meldet sich ein, zwei Wochen nicht bei ihm
Doch Sie hat Angst, dass ihr Wir an dieser Entfernung zerbricht
Dass all die Gefühle und die Zuneigungen und Zärtlichkeiten gelogen sind
Dass das klein wenig Liebe, das Sie auch für ihn empfindet
Von ihm irgendwann abgelehnt wird

Sie weiß
Dass Schwäche etwas ist, das vom Kopf ausgeht
Weiß
Dass es sich nicht lohnt
Sie zuzugeben oder sie zu leugnen
Denn du wirst ausgelacht
Wenn du eines von beiden tust
Und überall gibt es Schatten
Die nur warten, dass Fehler geschehen
Die nur warten, dass Ihre Hände gegen Glas schlagen
Solange bis es zersplittert
Vielleicht wird es dann ein Fehler sein
Größer als die, die Sie vorher begangen hat
Und es könnte Ihr Verhängnis sein
Doch dann wird Sie zu ihm gehen und
Er wirst seine Arme um Ihre Schultern legen
Und Sie küssen
Sie wird uns zulächeln
Und Sie wird glücklich sein


.. es tut Ihr leid ...
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

gelbsucht
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Re: 4 Worte

Beitragvon gelbsucht » 19.07.2003, 20:06

Hallo kleinervogel,

also das ist wahrscheinlich der beste Text, den ich bisher hier von dir gelesen habe. Tut mir leid, aber mit deiner Engel-Mensch-Geschichte konnte ich nicht so viel anfangen. Das traf einfach nicht meinen Geschmack. An "Grau" knabbere ich immer noch herum - ohne Fortschritte zu machen. Aber das hier gefällt mir richtig gut. Der Text hat wirklich Reife und Charakterisierungen sind nicht einfach! Aber du machst das so gut, dass vor meinem inneren Auge tatsächlich ein glaubwürdiges Bild der beschriebenen Person entsteht.

Respekt! :ja:

Ich geh den Text im einzelnen durch. An der ein oder anderen Stellen hätte ich ein paar Verbesserungsvorschläge für dich:
Ob Sie 'wen verletzt oder es ihm liegt

Dieser Satz ist nicht so schön, was einfach daran liegt, dass es zwei Adressaten gibt: irgendwen und ihm. Dieses Kuddelmuddel solltest du vielleicht auflösen. Wir wär's mit: Ob sie ihn verletzt oder ob es ihm liegt?
Und sehen
Wie Sie entsetzt von allen ansehen wird

Eigentlich: Wie sie entsetzt von allen angesehen wird. Die Dopplung von "sehen" ist aber auch nicht so schön. Wir wär's mit: Und sehen/ Wie sie alle entsetzt anstarren Oder: anschauen / anglotzen / sich entsetzt nach ihr umdrehen etc.
Wie sie Sie schon fast angewidert ansehen

Dieses doppelte "sie" ist stilistisch nicht so gut.
Dass wahre Freundschaft etwas ist, was man nur schwer bekommt

Bekommt? Als Geschenk zum Geburtstag?
Dass auch die schönste Freundschaft zerbrechen kann

Die schönste Freundschaft. Hmm. Die beste? Die innigste? Die stärkste? Die dickste? Alles besser als: die schönste.
Auch ihre Beziehung zueinander kann unter ihrem Druck zerbrechen

Den Satz verstehe ich nicht ganz: unter ihrem Druck? Worauf bezieht sich das "ihrem"? Anders gefragt: unter wessen Druck kann die Beziehung zerbrechen?
Sie sind sich begegnet ohne an die Folgen zu denken

Bei Begegnungen kann man Folgen nie absehen. Begegnungen sind eben schicksalhaft. Insofern ist der Satz irgendwie unsinnig. Wie könnte man vor einer Begegnung, also bevor man jemanden kennen lernt, irgendwelche Folgen abwägen? Anders ist das beim: sich anfreunden, sich aufeinander einlassen etc.
Vielleicht hat Sie manchmal gestresste Nerven von ihm

Von solchen Sätze ich auch bekommen tun gestresste Nerven. :-D
Dass all die Gefühle und die Zuneigungen und Zärtlichkeiten gelogen sind
Dass das klein wenig Liebe, das Sie auch für ihn empfindet

Besser sowohl auf das "die" vor Zuneigungen, als auch auf das "auch" im zweiten Satz verzichten. Dann klingt es noch stärker, noch eindringlicher.
Von ihm irgendwann abgelehnt wird

Hier könntest du das "irgendwann" nachstellen, damit es mehr betont wird: Von ihm abgelehnt wird – irgendwann
Denn du wirst ausgelacht
Wenn du eines von beiden tust

Ich denke, an dieser späten Stelle des Gedichtes solltest du es unbedingt vermeiden, noch so ein kumpelhaftes, generalisierendes "du" einzuführen. Das verdirbt die Intimität des Textes.
Sie wird uns zulächeln

Das gleiche, was für das "du" gilt, gilt auch für dieses "uns"! Das ist so ein Erzählebenenwechsel. Mir kommt es so vor, als würde ich plötzlich – wie Gott – auf diesen Menschen herabsehen.

Übrigens fände ich ein offenes Ende für den Text angemessener, als so ein angeschraubtes, in die Zukunft verlagertes, irreales Happy-End.

;-) gelbe grüsse :-)
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)

vogel
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Re: 4 Worte

Beitragvon vogel » 22.07.2003, 22:01

Hallo !!!

*über beide Ohren freu*
*freu* *freu* *freu*

*freu* :]

jjjjaaaaa, ich hab deinen Geschmack getroffen !! es gefällt dir !! du hast verstanden, was ich wollte (grötenteils jedenfalls ...)!!!!! und ich hab ein "Respeckt" von dir bekommmen *lach* JJAAAAAAAAA, das muss gefeiert werden ! ich geb dir einen aus !

*freu*

... ich weiß, dass hört sich jetzt so an, als hätte ich es nur für dich geschrieben - hab ich nicht, um die Gemüter zu beruhigen ... ich freu mich halt nur, dass es dir gefällt *fg* .. und das du SIEHST, was ich sage ... *lächeL*

deine Verbesserungsvorschläge sind gut .... ich werd sie berücktsichtigen ....

aber (!) :: sicher hab ich nen Fehler beim schreiben gemacht, zuerst hab ich es in der ICH-Form geschrieben, und ich hab schon versucht beim Umschreiben auf die SIE-Form, das doppeltgemoppelte rauszubekommen (also die Doppel SIE) ... ging wohl nich ganz ..

und ich hab mich jetzt entschlossen, dich voll und ganz in meine Arbeit einzubeziehn (dh: du "darsft" mir jezt helfen ) dh. wenn du willst, möchtest, wie acuh immmer. es bleibt auch einmalig .... hilfst du mir ?

Freundschaft : Bekommt? Als Geschenk zum Geburtstag?
hm, keine Ahung ... nagut eben findet ? aber das hört sich auch doof an ... wie wärs dann mit (hab gleich noch deinen nächsten Punkt dazu genommen) ::

Sie weiß
Dass wahre Freundschaft etwas ist, was man nur schwer halten kann
Weiß
Dass auch die stärkste Freundschaft zerbrechen kann


Den Satz verstehe ich nicht ganz: unter ihrem Druck? Worauf bezieht sich das "ihrem"? Anders gefragt: unter wessen Druck kann die Beziehung zerbrechen?
den Druck der Entfernung füge ich jetzt schnell mal hinzu, soll ja keiner merken, dass ich das vergessen hab ... aber es könnte auch der ANGST sein. angst, dass die Freundschaft kaputt geht - Angst die Druck darstellt ...

Bei Begegnungen kann man Folgen nie absehen. Begegnungen sind eben schicksalhaft. Insofern ist der Satz irgendwie unsinnig. Wie könnte man vor einer Begegnung, also bevor man jemanden kennen lernt, irgendwelche Folgen abwägen? Anders ist das beim: sich anfreunden, sich aufeinander einlassen etc.
doch, ich denke schon, dass man das kann. ich kann Menschen aus dem Weg gehn, befor ich ihnen begenge ...
und wirder spielt der Facktor mit : das was du nicht weißt, ist :: die Entfrenung ... wenn man sich dann trifft, und im enteffeckt freunde wird, aber weiß dass man es nicht genießen kann - weil der andere eben wo anderes is - hätte man es schon vermeiden können ... hätte, hätte, hätte ....

Von solchen Sätze ich auch bekommen tun gestresste Nerven.
was ist an dem Satz :: "und manchmal hat sie gestresste NErven von ihm" soschlimm ? also ich hab oft gestresste Nerven von meinem guten Freund ...

Ich denke, an dieser späten Stelle des Gedichtes solltest du es unbedingt vermeiden, noch so ein kumpelhaftes, generalisierendes "du" einzuführen. Das verdirbt die Intimität des Textes.
*wein* ja und nun ? (mehr fällt mir dazu einfach nicht ein)

und dann hab ich noch wieder was ::
Übrigens fände ich ein offenes Ende für den Text angemessener, als so ein angeschraubtes, in die Zukunft verlagertes, irreales Happy-End.

1) wo sollte dieses Ende sein ?
2) warum wirkt das jeztige auf dich irreal ? (nur weil der Erzähler auf uns nieder schaut, bzw. sie es tun wird ... ?)
3) ich wollte aber eigentlich was damit sagen ... bezüglich des Fehlers ...
4) glaubst du wirklcih das es ein Happy-End ist ?


ganz liebe Grüße und ein freudiges "JJJJJAAA",
kleinervogel ...

ps : wenn ichs überarbeitet hab, kann ich es dann wieder hier hinstellen ? als antwort ? *fragend schau*
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

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Re: 4 Worte

Beitragvon gelbsucht » 28.07.2003, 23:36

Hallo kleinervogel,
und ich hab mich jetzt entschlossen, dich voll und ganz in meine Arbeit einzubeziehn (dh: du "darsft" mir jezt helfen ) d.h. wenn du willst, möchtest, wie auch immer. es bleibt auch einmalig .... hilfst du mir?

Ja, ich helfe dir, d.h. ich will es versuchen.
Sie weiß
Dass wahre Freundschaft etwas ist, was man nur schwer halten kann

Vielleicht noch ein anderer Vorschlag? Wie wär's mit: gewinnen. Schwer halten klingt so negativ. Und das Halten drückt ja auch nicht ganz den Sinn des "Findens" aus. Gewinnen dagegen drückt aus, dass etwas erst im Entstehen ist und dass man selbst dafür etwas tun muss. Außerdem impliziert es auch den Seltenheitswert einer richtig guten Freundschaft: Sie ist ein Gewinn. Sie ist etwas gutes und einzigartiges.
Den Satz verstehe ich nicht ganz: unter ihrem Druck? Worauf bezieht sich das "ihrem"? Anders gefragt: unter wessen Druck kann die Beziehung zerbrechen?

den Druck der Entfernung füge ich jetzt schnell mal hinzu, soll ja keiner merken, dass ich das vergessen hab ... aber es könnte auch der ANGST sein. angst, dass die Freundschaft kaputt geht - Angst die Druck darstellt ...

Dann sollte das auch deutlich werden und du solltest nach Mitteln und Wegen suchen, es in den Text einzubauen. Vor allem sollten am Ende die Bezüge klar sein.
Was ist an dem Satz :: "und manchmal hat sie gestresste NErven von ihm" so schlimm ? also ich hab oft gestresste Nerven von meinem guten Freund ...

Ich weiß nicht, aber der Satz klingt nicht gut. Es liegt zum einen an der Verbindung von "gestresst" und "Nerven" in der Kombination mit diesem "von ihm". Manchmal stresst er mich. Oder: Manchmal bin ich von ihm gestresst. Okay. Oder: Manchmal liegen meine Nerven blank, weil er mich stresst / so aufregt /zur Weißglut treibt etc. Es gibt so viele bessere Möglichkeiten.
Denn du wirst ausgelacht
Wenn du eines von beiden tust

Ehrlich gesagt, hierzu fällt mir keine Alternative ein. Lass es so.
Übrigens fände ich ein offenes Ende für den Text angemessener, als so ein angeschraubtes, in die Zukunft verlagertes, irreales Happy-End.

1) wo sollte dieses Ende sein ?

Ich meine damit die letzten vier Zeilen des Gedichtes:
Er wirst seine Arme um Ihre Schultern legen
Und Sie küssen
Sie wird uns zulächeln
Und Sie wird glücklich sein

Übrigens: Er wirst = Er wird!
2) warum wirkt das jetzige auf dich irreal ? (nur weil der Erzähler auf uns nieder schaut, bzw. sie es tun wird ... ?)

Weil es in die Zukunft verlagert wird ("Er wird ... Sie wird ...") und mehr Wunsch als Wirklichkeit ist. Aber auch wegen der geänderten Erzählperspektive ("Sie wird uns zulächeln"). Für mich klingt das am Ende sehr versponnen und märchenhaft. Übrigens könntest du den Mangel mit der Erzählperspektive relativ einfach beheben, indem du aus dem "uns" einfach ein "ihm" machst: "Sie wird ihm zulächeln".
3) ich wollte aber eigentlich was damit sagen ... bezüglich des Fehlers ...

Du meinst, der große Fehler, den sie macht, war es, sich in ihn zu verlieben, und ist es, weiter diese Hoffnung zu hegen!? Dummerkleinervogel! Wie fade und langweilig wäre das Leben ohne so eine Hoffnung und ohne diesen Stachel in unserer Brust? – Ist trotzdem kein gutes Ende für das Gedicht! Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich es vollends verstanden habe.
4) glaubst du wirklich, dass es ein Happy-End ist ?

Nein, es ist die Hoffnung auf ein Happy End. Ein Wunschtraum. Anders ausgedrückt: ein in die Zukunft verlagertes, irreales Happy-End. :-D

;-) gelb :-)
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Re: 4 Worte

Beitragvon vogel » 30.07.2003, 18:54

Hallo gelb !

Hat doch ganz gut geklappt, mit dem Helfen *fg*

Schwer halten klingt so negativ.
is es denn nich eigentlich negativ ?

Du meinst, der große Fehler, den sie macht, war es, sich in ihn zu verlieben, und ist es, weiter diese Hoffnung zu hegen!? Dummerkleinervogel! Wie fade und langweilig wäre das Leben ohne so eine Hoffnung und ohne diesen Stachel in unserer Brust? - Ist trotzdem kein gutes Ende für das Gedicht! Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich es vollends verstanden habe.
dh. dir ist das Ende ein Dorn im Auge - mir auch, weil es also nicht zuverstehn war / ist ... ich hab's geändert, und in 'ner anderen Form gemacht . pkt. (klingt das jetzt beleidigt ?)

... und lieber Langweilig als ständig einen stechenden Schmerz ...

4) glaubst du wirklich, dass es ein Happy-End ist ?
Nein, es ist die Hoffnung auf ein Happy End. Ein Wunschtraum. Anders ausgedrückt: ein in die Zukunft verlagertes, irreales Happy-End.
aja, es ist ein in die Zukunft verlagertes irreales Happy-End - sehr konkret - um nicht zu sagen, es ist ein irreales, in die Zukunft verlagertes Happy-End ...... also wirklich !


was gibt es noch für Worte für zerbrechen // zersplittern ? außer kaputt gehen


Liebe Grüße
kleinervogel
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

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Re: 4 Worte

Beitragvon vogel » 31.07.2003, 20:51

kleinervogel mit viel Hilfe von gelbsucht ::


[4 Worte]

Ich bitte um Verzeihung, weil ich weiß
Dass ich Fehler mache
Große Fehler

Ich weiß
Wann Schweigen angebracht ist
Weiß
Dass Schweigen manchmal besser ist
Als dich anzulügen
Oder dir die Wahrheit zu erzählen
Doch manchmal kann ich nicht mehr schweigen
Nichtssagen bringt dann einfach nichts mehr
Und dann plappere ich einfach drauf los
Egal was dabei raus kommt
Ob ich irgendwen dabei verletzte oder es irgendwem liegt

Ich weiß
Dass man sich auch mal zurück nehmen muss
Weiß
Dass man so anderen ein wenig Freude machen kann
Doch manchmal möchte ich einfach nur meine Meinung sagen
Möchte ich einfach nur alle Blicke auf mich gerichtet haben
Will ich im Mittelpunkt stehen
Das WILL heraus brüllen
Und sehen
Wie entsetzt ich von allen angestarrt werde
Wie sie mich schon fast angewidert anblicken
Manchmal möchte ich einfach nur ihre Blicke spüren und
Mein tiefes Verlangen nach Ablehnung stillen

Ich weiß
Dass wahre Freundschaft etwas ist, was man nur schwer gewinnt
Weiß
Dass die stärkste Freundschaft zerbrechen kann
Auch unsere Beziehung zueinander könnte unter unserem Druck zersplittern
Wir sind uns begegnet ohne die Meter zu berechnen
Die zwischen uns liegen
Ohne an die Folgen und all die verzweifelte Angst zu denken
Aber vielleicht, war das auch gut so
Denn deine Freundschaft ist das beste, was mir bis jetzt passiert ist
Und sicher habe ich manchmal gespannte Nerven
Weil du mich zur Weißglut treibst
Dadurch, dass du wieder mal nicht antwortest
Aber ich lasse es dann vergehen und melde mich ein, zwei Wochen nicht bei dir
Doch ich habe Angst, dass unser Wir an dieser Entfernung zerbricht
Dass all die Gefühle und Zuneigungen und Zärtlichkeiten gelogen sind
Dass das klein wenig Liebe, das ich für dich empfinde
Von dir abgelehnt wird - irgendwann

Ich weiß
Dass Schwäche etwas ist, das vom Kopf ausgeht
Weiß
Dass es sich nicht lohnt
Sie zuzugeben oder sie zu leugnen
Denn Gelächter schallt durch die Räume
Wenn eines von beiden geschieht
Und überall gibt es Schatten
Die nur warten, dass Fehler geschehen
Die nur warten, dass meine Hände gegen Glas schlagen
Solange bis es zersplittert
Vielleicht wird es dann ein Fehler sein
Größer als die, die ich vorher begangen hab
Und es könnte mein Verhängnis sein
Wenn ich zu dir gehe
Und zulasse
Dass du deine Arme um meine Schultern legst
Und mich küsst ..


.. es tut mir leid ...
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.


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