~Traumfänger~

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
Lanura
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~Traumfänger~

Beitragvon Lanura » 19.07.2003, 12:54

    Hinter die Fäden gesehen
    und empfangen von lieblichen Feen
    rückt das Wach in die Ferne
    unter die funkelnd strahlenden Sterne
    Hindurch geglitten auf des Spiegels Rückenseite
    legt sich ein Siegel versperrend auf die Wandesbreite
    Wabernde Pfade führen in des Irrgartens Herz
    Bald schon vergessen ist der Trennungsschmerz

    Pastellene Nebel flüstern ins Sein
    locken verführend tiefer hinein
    Rosa Wolken verschleiern den Geist
    mühelos ist dieser bald eingekreist

    Im Land der Träume geruhsam vergangen
    lauschend den lieblich zischenden Schlagen
    Von außen dringt nichts näher
    schlafende Augen sie wirken nun leerer
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.

(Matthias Claudius, dt. Dichter, 1740-1815)

vogel
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Re: ~Traumfänger~

Beitragvon vogel » 04.08.2003, 19:53

Allo !

du schriebst gerne mit Reimen, was ? gefällt mir. als ich ~Traumfänger~ gelesen hab, musste ich Anhand deine Beschreibungen an ein Buch von Ralf Isau denken. der Stil, den du hier an dan Tag legst, errinert mich sehr an ihn :: dieses mit Schillernden Farben gestalltete Reich ... herrlich ... das hast du echt drauf !
Thema gefällt mir, nur der Klang und der Rhythmus sind nicht 1A. ich muss oft stocken, wenns ichs lese. auch mache Reime passen nicht ...

warum schreibst du nicht statt ::
Hinter die Fäden getreten
und empfangen von lieblichen Feen
hinter den Fäden gesehen // und empfangen von lieblichen Feen ... ist zwar auch nicht super, aber besser als garkein Reim ...

Hindurch geglitten auf des Spiegels Rückenseite
legt sich ein Siegel versperrend auf die Wandbreite
die 2. Reimzeile hat nicht den Gleichen Rhytmus wie die erste .. mach Wandesbreite draus, dann fliehst es besser, und passt sich vom alleinigen Wortklang besser an den Inhalt an ... auch rutscht die Betonung, wie bei der ersten Reimzeile auf das S (von Spiegels), es hört sich einfach besser an .. .)

Von außen dringt nichts näher
schlafende Augen sie wirken nun leerer
hm ... is genauso wie das von grade eben ... näher/leerer is nich das beste Reimpaar. gibts da nix schöners ?

aber ansonsten gefällt mir dein ~Traumfänger~. hast du beim Schreiben an die Traumfänger der Indianer gedacht (sind die von den Indianern ?) - diese Kreisförmigen, mit Federn, und Perlen, und som Schnieckschnack ... ?

liebe Grüße
kleinervogel
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

Lanura
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Re: ~Traumfänger~

Beitragvon Lanura » 05.08.2003, 23:07

huhu kleiner Vogel!!

Hmm ähm nein ich kenne Ralf Isau nicht! Aber ich werde mal schaun ob ich etwas von ihm zum lesen ergattern kann! :-))

Deinen erster Vorschlag mit dem "gesehen" gefällt mir gut, das werde ich ändern!
Und bei deinem zweiten Vorschlag, ich hatte die gleiche Idee also „Wandesbreite“ statt „Wandbreite“ bin aber irgendwie davon abgekommen, ich finde auch es passt besser! Ich nahm es nicht weil es sich so geschwollen anhört, meine Meinung, aber dennoch es passt besser! ;-)

Auch wenn die letzte Zeile nicht ganz einwandfrei ist, ich möchte sie so lassen. Sie ist sinnig, denn die Aussage wollte ich damit treffen. :-)

Freut mich, dass dir Text gefällt!! Und ja es hat tatsächlich etwas mit den Traumfängern der Indianer zu tun…

Ich hab so ein Teil über dem Bett hängen, und eigentlich soll er ja Alpträume fangen, glaube ich zumindest, na ja nur hat meiner letztens arg versagt. :-|
Daher stammt auch das Gedicht. Es sollte einen Traum in einem Traum zeigen. Quasi die „Gefangenschaft“ in einem Traum... :-&

Danke für die Vorschläge, ich ändere das mal!! :-))

liebe Grüße
Lanu
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.

(Matthias Claudius, dt. Dichter, 1740-1815)


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