Das Rapsfeld

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Arana
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Das Rapsfeld

Beitragvon Arana » 09.10.2003, 00:52

Das Rapsfeld

Ich möchte mit dir in einem Rapsfeld sitzen,
mit dir in der gleißenden Sonne schwitzen,
dem Summen der Bienen lauschen
und mich am Duft der Blüten berauschen.

Ich möchte ein Herz in den Apfelbaum ritzen,
einen Blick erhaschen auf der Rehe getupfte Kitzen,
dich mit einem Grashalm an der Nase kitzeln,
das macht mir im Rücken so ein gewisses Bitzeln.

Ich möchte die Wärme des Erdbodens spüren,
mit dem Sonnenstrahl ein Zwiegespräch führen,
wo er denn herkommt und was er geseh’n;
wünsch ihm viel Spaß beim Um-die-Erde-sich-drehn.

Ich möchte mit dir in einem Rapsfeld liegen,
möchte mich ganz feste an dich schmiegen.
Ich würde die Augen stets schließen beim Küssen,
ab und zu würd’ ich auch Luft holen müssen.

Und dann möchte ich einfach ein wenig ruh’n,
den Wolken zuseh’n und gar nichts mehr tun.
Für gestern hatten wir es uns vorgenommen,
doch ein Gewitter ist uns dazwischen gekommen.

gelbsucht
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Re: Das Rapsfeld

Beitragvon gelbsucht » 13.10.2003, 22:28

Hallo Arana,

im Gegensatz zu "Du bist mir passiert" wirkt dieses Gedicht eher mittelmäßig auf mich. Mir ist, als würden hier die verbrauchten und kitschigen Bilder dominieren. Wenn ich das lese, passiert einfach nichts bei mir. Es geht an mir vorbei, die sprachlichen Bilder verpuffen, da sie alle in die gleiche Richtung gehen und dadurch etwas monoton wirken. Ein paar Brechungen hätten diesem Gedicht und der Stimmung gut getan. Es gibt auch ein paar Stellen, die mir sprachlich etwas umständlich vorkommen:
einen Blick erhaschen auf der Rehe getupfte Kitzen,

(oder)

wünsch ihm viel Spaß beim Um-die-Erde-sich-drehn.

Ein angenehmer Bruch hingegen ist das Ende:
Für gestern hatten wir es uns vorgenommen,
doch ein Gewitter ist uns dazwischen gekommen.

Damit rettest du die Sache noch ein wenig.

Idyllen und Verliebtheit zu skizzieren, ist verdammt schwer – diese Erfahrung habe ich auch schon machen müssen. Bei Interesse: siehe "summer puzzle" in diesem Forum.

;-) gelbe grüße :-)
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)


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