nachtrauschnacht

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
hginsomnia
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nachtrauschnacht

Beitragvon hginsomnia » 16.11.2010, 22:31

nachtrauschnacht

es war nur eine szene geschnitten nur nur in wirklichkeit nicht
geschnitten fensterscheiben waren
zucker die leute nicht tot nicht einmal
bewegt die glieder aus plastik wie bei

puppen hinter blauer tasse lose sterne versilberten den blick
auf die nudeln er trug sie ganz und gar
nicht al dente sein herz sein mund durch
spült mit kaffee und schleim tödlicher

mix ob die nachbarn zufällig zusammen kamen war ihm
eine unsicherheit auch die ganzen heiten die
sich auf geborgen nicht reimen ton eingeschaltet
explodierten flammen in seinen augen

gelbsucht
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon gelbsucht » 16.11.2010, 22:57

:applaus:

Das ist groß.

shuya
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon shuya » 17.11.2010, 01:01

ich würde dir gerne ein buch empfehlen.
auch insbesondere jetzt, weil es schon so lange vergriffen ist und vermutlich die letzten 50 exemplare jetzt noch aufzutreiben, früher oder später aber im äther der zeit verschwinden werden.
ich meine es waren mal 2000 stück, ich hatte es geliehen bekommen, vor 10 jahren, von jemandem der ein gedicht von mir auf einer serviette gefunden hat, im café
(tschuldigung, ist das ihnen? "ja" kann ich das behalten? "ja" übrigens, ich hab da was für sie, geben sies mir wieder wenn sie es gelesen haben. er gab mir das buch und seine nummer. ich habe ihn 2 jahre warten lassen.)
als es weg war, fielen mir jede woche mindestens 10 stellen ein, die ich nachschlagen wollte, ich wollte den mann zitieren, ich wollte es wissen, ich wollte es auswendig können.
also ging ich auf die suche, nichts. ich rief beim verlag an. "ausverkauft. wird nicht mehr neu aufgelegt. da sind sie ein gutes weilchen zu spät mein herr." ich rief beim autor an!
er ging nicht ran, dann war ich zu feige es nochmal zu probiern.
heute ist das einfacher, als Jeff Bezos Amazon gründete, hatte er die größenwahnsinnige Idee ein Geschäft zu eröffnen, das immer auf hat
und alle produkte der welt verkauft.
joachim veils "das geräusch beim erwachen" gibt es noch,
es kostet nur 10 cent + ein wenig versand
und es tut mir im herzen weh, dass es so billig ist.

http://www.amazon.de/Ger%C3%A4usch-beim-Erwachen-Joachim-Veil/dp/3518045806/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1289947704&sr=8-1

ps: ich habe es eben endlichendlich bestellt, als ich das gedicht gelesen hab' - weil ich darüber nachdenken musste was ich dazu sagen soll
und ich jetzt gerne das buch aufgeschlagen hätte um ein oder zwei zitate zu liefern
aber
es war nicht da. und vielleicht solltest du es einfach lesen und vielleicht weißt du dann was ich sagen würde, ohne dass ich was sage.

gelbsucht
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon gelbsucht » 18.11.2010, 02:38

ich bin ja so leicht zu überzeugen. und dabei war der buchtipp noch nicht mal für mich. :-D

ich musste beim lesen dieses gedichtes übrigens ein bisschen an STANDPHOTOS vom herrn brinkmann denken.

grüße zur nacht.

hginsomnia
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon hginsomnia » 18.11.2010, 08:22

Guten Morgen

und vielen Dank euch beiden erstmal.

So wie du die Begegnung mit dem "Geräusch beim Erwachen" beschreibst, shuya, kann ich ja kaum anders, als mir das Buch auch zu besorgen, zumal es ja (eigentlich leider) keine finanzielle Hürde gibt, also werde ich's mir besorgen und es lesen, wann weiß ich noch nicht, und dann vielleicht immer noch nicht wissen, was du meinst, aber das werden wir sehen und du bist ja auch weiter eingeladen, dich zu äußern.


Kurz zum Gedicht:

Zunächst war ein Zyklus geplant, Gedichte unter dem Motto "nachtrauschnacht". Dieses hier ist daraus extrahiert und auch jedenfalls bislang als Einziges übrig geblieben. Es ist mir noch recht nahe, daher muss ich es erstmal beiseite legen und dann nochmal mit Abstand lesen. Vielleicht auch nicht, weiß nicht. Mal schauen, wohin ich es packe.

Freut mich natürlich, dass es euch gefällt.

lg
hginsomnia

Perry
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon Perry » 18.11.2010, 21:51

Hallo hginsomnia,
ich verstehe durchaus, dass man vor solchen Texten so etwas wie Ehrfurcht empfindet, weil sie über jegliches vordergründige Verstehen erhaben sind.
Ich gestehe aber auch, dass ich solche Gedichte nicht besonders mag, weil ich kein großes Gefallen daran finde ein Bild aufzuschlüsseln wie z.B.

"... hinter blauer tasse lose sterne versilberten den blick
auf die nudeln er trug sie ganz und gar
nicht al dente ..."

Keine Sorge, ich mag Nudeln durchaus al dente aber mein Blick wird nun mal nicht silbern, wenn ich sie voll Verlangen anschaue.
Ich werde natürlich gerne mitverfolgen, was andere, außer oberflächlicher Ehrfurcht, dem Text abgewinnen können, schließlich bin ich der Letzte der nichts dazulernen will.
LG
Perry

hginsomnia
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon hginsomnia » 18.11.2010, 22:40

Danke Perry

für deine Beschäftigung mit dem Text. Nun solltest du nicht unbedingt, so meine Meinung, den anderen Oberflächlichkeit unterstellen, wenn du mit dem Text nichts anfangen kannst, gerade weil du etwas pauschal vom vordergründigen Verstehen sprichst, was ich ja nun wiederum als oberflächliches Verstehen begreifen könnte.

Da du wenig Konkretes zum Text sagtest, wohl auch sagen wolltest, schlage ich zu der von dir monierten Stelle mal vor, du liest sie z.B. so ... tasse / lose sterne versilberten den blick auf die nudeln / er trug sie ganz und gar (doppelte Referenz, 1: Sterne, 2: Nudeln) / nicht al dente sein herz / sein mund durch ...

Nur eine von mehreren Lesarten, vielleicht dir näher?

lg
hginsomnia

ps: Es sind ja nicht die Nudeln, die den Blick versilbern oder das Verlangen danach. Das hättest du doch schon mit ein wenig Mühe, nein, eigentlich mühelos erkennen können, oder?

Näherungsweise
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Über jegliches vordergründige Verstehen erhaben

Beitragvon Näherungsweise » 19.11.2010, 03:56

hin und wieder wird im verstehen
das stehen buchstäblich gesehen
so wird kurzerhand verstand
in stillstand umbenannt
Besuch mich mal... in meinem kleinen Blog-Haus

shuya
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon shuya » 19.11.2010, 15:15

"Ich werde natürlich gerne mitverfolgen, was andere, außer oberflächlicher Ehrfurcht, dem Text abgewinnen können, schließlich bin ich der Letzte der nichts dazulernen will. "
- was nicht gesagt wird, wird nicht gesagt. alles was uns nicht umbringt, bringt uns einfach nur nicht um. auf der oberfläche finden sich oft die mächtigsten werkzeuge zur wahrnehmung. ein statement ist meist nur ein dogma in den köpfen der anderen (nicht aber im eigenen). um einen bestehenden ton wahrzunehmen, muss man keinen eigenen ton produzieren. (etc.)


aber wenn du dir eine "tiefergehende" auseinandersetzung wünscht.

es war nur eine szene geschnitten nur nur in wirklichkeit nicht
geschnitten fensterscheiben waren
zucker die leute nicht tot nicht einmal
bewegt die glieder aus plastik wie bei


ich finde mich vor einem kaufhaus wieder. die straßenlaternen und die latente innenbeleuchtung der schaukästen
erzeugen auf dem glas doppelbilder.
das auge ist kein objektiv. es stellt auf alle reflektionen scharf.
würde ich den moment abfotografieren, könnte ich mich sehen, klar, in der scheibe.
ich könnte anders fokusieren, ich würde die straße sehen, die laterne.
ich könnte noch ein wenig weiter drehen, ich würde die schaufensterpuppe sehen, auf die sich mein gesicht legt.
das auge ist kein objektiv. - und ich verschmelze mit der puppe
auf einer anderen ebene, die nicht unser körper ist.

puppen hinter blauer tasse lose sterne versilberten den blick
auf die nudeln er trug sie ganz und gar
nicht al dente sein herz sein mund durch
spült mit kaffee und schleim tödlicher

auf dem balkon könnte ich sein,
des nächtens könnte ich alleine essen, trinken, einen morgen leben
wo sterne stehen.
der letzte tropfen in der tasse ist nur zu erreichen wenn ich den kopf in den nacken lege.
ich bin in der funktion des trinkers. ich rechne mit nichts.
doch wieder ein doppelbild - die augen blicken in die tasse
um die tasse (sie ist blau. ich mag blau nicht. sie war aber günstig.)
in den himmel. wo sterne stehen.
als ich die tasse absetze verweilt mein blick. die nacht ist schön, ich finde eine stimmung in mir.
verzückt bin ich bereits, versilbert (lichtsilber. sternensilber. sie spiegeln sich in meinen augen.) bereits mein blick,
als ich die verkochten nudeln in mich reinstopfe.
mein leben ist nicht gesund, ich bin kein gesunder mensch, aber dafür ist mir nichts banal. (welch ein tauschgeschäft. als gäbe es hier etwas zu gewinnen.)

mix ob die nachbarn zufällig zusammen kamen war ihm
eine unsicherheit auch die ganzen heiten die
sich auf geborgen nicht reimen ton eingeschaltet
explodierten flammen in seinen augen

mein erlerntes erfahrungskonzept ist keines, dass sich zum teilen anbietet.
man bleibt alleine als ich, der ich bin.
unter sorgfältiger betrachtung hört man die menschen, wie einen urwald
rattern, tönen, lauter, leiser werden. ein konspiratives gewimmel.
aber wir haben nacht. in die stille glüht mein fernseher.
auf der suche nach trost, schalte ich den ton an
und nichts was läuft will mir geborgenheit in den körper
vibrieren. nichts will mich berühren.
so zappe ich. von kanal zu kanal. ich will anklang in mir finden.
als die explosion geht, im TV
reisst der film.

shuya
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon shuya » 19.11.2010, 15:41

so und nun in einem getrennten post
(ich will das von der interpretation getrennt wissen.)
lieber hg, lieber perry, meine meinung dazu.

ich mag die bilder und beobachtungen in diesem text.
die formulierungen wiederum sind auch nicht wirklich meins, sie sind nüchtern und scharfkantig.
ich bin ein sehr romantischer leser, wenn auch kein sehr romantischer mensch, so suche ich in jedem text nach eben einer romantik die mich umspült, einlullt, bei der stange hält.
daher könnte man sogar gut sagen, bin ich ein sehr durchschnittlicher leser (ich persönliche finde "durchschnittlich" ist keine beleidigung).

wenn ich es richtig verstanden habe und sollte es überhaupt ein richtig geben
sehe ich hier einen alternden singlemann / eine alternde singlefrau der/die sich weigert verbindlichkeiten einzugehen.
diese "lonesome ranger" unserer großstadtkultur gibt es viele, sie kommen selten länger als 3 monate regelmäßig in die selbe bar, obgleich sie regelmäßig in eine bar gehen.
sie haben angst das leben der anderen in ihrem leben hinzunehmen.
deshalb essen sie spät nachts. zum beispiel nudeln zu kaffee (ziemlich heftig).

ich weiß es zu schätzen, dass hg keine große aura um die person webt, in diesem gedicht.
wir haben hier kein portrait einer "mystischen" und "geheimnisumwitternden" person, die mit 40 noch cool ist wo alle anderen häuser kaufen.
an den nudeln, die diese person isst, ist nichts tolles - sie sind mäßig gut gekocht, wie von jemandem, der/die oft nudeln kocht und trotzdem nie eine verbindung zwischen: liebe und essen machen konnte.
dieser mensch ist isoliert und einsam, nichts passt auf diese person, der nichts so wirklich passt.
gerade hier ist hg mir m.E. einen schritt vorraus.
ich könnte nicht über einen solchen menschen schreiben ohne ihm/ihr klare charakterzüge zu geben. mein post hier beweist das. ich zeichne krampfhaft und hart um die person rum.
ich will das drama in der abwesenheit von drama, ein schauspiel wo jede geste und jede mimik eine klare bedeutung hat.

also kann ich dich verstehen perry.
ich bin nicht begeistert vom stuhl gesprungen und hab geschrien "das isses!"
weil ich es erst bei mehrmaligen lesen überhaupt nachfühlen konnte
und ich konnte es nur nachfühlen indem ich die person in einen charakter gezwängt, ihr eine rolle gegeben habe.
hg wiederum konnte hier auf einen helden verzichten, was manchmal auch sehr erfrischend sein kann.
//
nochmal zu den beobachtungen der doppelbilder.
die tasse mit den sternen dahinter
wiederum hat mich dann doch ein wenig gekitzelt - direkt - beim ersten lesen.
(ich schaue IN, UM und HINTER die tasse. schöne beobachtung)
und die schaufensterpuppen - vor denen ich stehe (ich bleibe vor ihnen stehen, weil sie für mich ein inbegriff von etwas sind. gutes element.)
wo nur angedeutet wird, dass das glas spiegelt - und sich das bild nur kompletiert (das spiegelbild)
weil der titel andeutet, dass es nachts sein muss
nur kompletiert, wenn man nachts schon vor schaufenstern stand, sich selbst in den puppen sah, als geisterhafte erscheinung,
die puppen als geisterhafte erscheinung dahinter und die welt dahinter, die gut ausgeleuchtete welt - so viel klarer scheint als
die eigene spiegelung oder die wahrhaftigkeit der puppen dahinter (die jede wahrhaftigkeit einbüßen können).

hierbei ist es egal ob es in deiner intention inbegriffen war diese bilder zu erzeugen.
m.E. sind sie definitiv da und begeistern mich.

hginsomnia
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon hginsomnia » 20.11.2010, 00:11

Hallo shuya,

toll, ich freue mich, wie anschaulich du hier dein ringen mit und um den text gemacht hast. wo und wie du meine intentionen triffst, ist tatsächlich sekundär, obgleich ich das (wohl auch verständliche) wohlige gefühl nicht bestreiten kann, dass mich überkommt, wenn ich versichert bin, dass einige meiner annahmen zutreffen.

shuya hat geschrieben:ich zeichne krampfhaft und hart um die person rum.


finde ich nicht! du suchst halt in dem gedicht und das freut mich, auch wenn du mehrere anläufe benötigtest, es dich also nicht sofort mitgerissen hatte. deine erläuterungen habe ich mit interesse gelesen.

es ist sowieso, unabhängig vom konkreten text, immer so, dass sprache der mittler ist, das zeichen, das noch vom rezipienten in anspruch genommen werden muss. keine sorge, ich verweise nicht weiter auf die sprachtheorie.

ich will auch an dieser stelle nicht viel vorgeben. das sich jemand so differenzierte gedanken zu einem meiner texte macht, finde ich natürlich wunderbar. so sollte es (selbstverständlich nur aus meiner sicht) sein! indem ich alles vorgäbe, verspielte ich diese möglichkeiten, ja, ich beraubte den leser. das mag etwas hochtrabend klingen, ist aber ganz einfach gemeint.

jedenfalls bist du, shuya, mir in deinen kommentaren etwas voraus, weil sie verbindender sind, ausgleichender, wenn man so will. dort, wo ich manchmal brücken zerschlage, baust du welche auf. da, wo mich die laune überkommt, überträgst du launen in einen diskurs. trotzdem finde ich es natürlich schön, dass du den neu angeschlagenen ton von perry reflektierst. meine fragen an ihn sind, ich hoffe das war deutlich, überlegungen, unter welcher prämisse er denn seine replik verfassen wollte

... ähm, wie dem auch sei. danke für den ausgleich

und lg
hginsomnia

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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon shuya » 20.11.2010, 05:25

als mir das vorlesen meiner mutter
mit 4 zu langsam wurde
habe ich mir lesen beigebracht
um momo, die unendliche geschichte, gebrüder löwenherz und der kleine hobbit
selbst heimlich "vorzulesen"
meine mutter wiederum, hat es so sehr geliebt diese bücher mit mir von anfang bis ende durchzulesen,
dass es für sie furchtbar war, wenn ich plötzlich 3 kapitel später als am vorabend anfangen wollte.

die erste große geste von versöhnlichkeit in meinem leben
war wohl die
dass ich las - um es mir ein paar stunden später nochmal vorlesen zu lassen.

vielleicht das, hg.

riemsche
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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon riemsche » 21.11.2010, 23:38

als dj verbinde ich nachtrausch in erster linie mit einer ganz bestimmten party+eventSerie. investieren Sie in alkohol, nirgends sonst gibt es mehr prozente für ihr geld, ist eine der gängigen hooklines auf ihren flyern. billige getränke mal masse ist auch gut verdient. nun, sich das housige ambiente solcher veranstaltungen auf seinen eigenen film passend zur jahreszeit zurecht schneiden :-) so fasse ich die gekonnt blumige schilderung der ersten beiden strophen auf. sprit und heißer sound tragen in der dritten vielleicht ihres dazu bei, sich den schüchternen beim nächsten wcStop mit kaltem wasser abzuschminken, keine schiss mehr zu davor zu haben, vor bekannten gesichtern im abfeierpublikum den burner aufs parkett zu legen. auch der laue nudeleinlauf von vorher, vielleicht auf USpaciger edelfastfoodTischdeko und in begleitung einer unentschlossenen beziehungsmöglichkeit "genossen", könnte ja mit bassboxdruckmassage leichter verdaut werden.
wegen fehlender satzzeichen jeglichen umbruch erst mal zu ignorieren, fällt mir wegen zuweilen ähnlicher schreibweise nicht schwer. meinen bezug herstellen, den möglichen doppelsinn zu checken, kein problem. mich irritiert einzig _auch dann, wenn ich mit meiner insblaue deutung (:->)) genrebedingt vorbelastet schwer daneben liege_ die passage mit der abfolge von /tot/ .... zu /nicht/ einmal bewegt/. das /nicht/ vor dem /tot/ ordne ich den leuten zu. nicht aus zucker sein. gern im regen stehen. dennoch sehe ich kein wackel_ eher ein standbild, keine bewegung. filmriss?
lGr

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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon hginsomnia » 22.11.2010, 14:54

Hallo

@ näherungsweise

ganz vergessen! danke für die kleine, nette 'eintagsfliege'! :-)

@ shuya

mit 4, ehrlich? noch was, mit dem du mir voraus bist :-) .

@ riemsche

ja, sehr eigen, glaube ich, wobei, wenn man google bedient ... kommt jedenfalls oft vor und da dir diese erfahrungswelt vermittelt ist, ja, warum nicht den eigenen film drehen? ;-)

was den hänger betrifft: vielleicht hilft dir das weiter:

zucker die leute nicht / tot nicht einmal /

und

... zucker / die leute nicht tot / nicht einmal ...


danke, leute

lg
hginsomnia

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Re: nachtrauschnacht

Beitragvon riemsche » 22.11.2010, 20:31

ganz schön an deiner intension vorbeigefilmt, wie´s aussieht ;-) wahrscheinlich wollte ich nach zig kombinationsmöglichkeiten und der partybank im kopf mit der zeit irgendwie von den schaufensterpuppen weg. querte vor ein paar minuten unsere städtischen vorvorweihnachtsständer, regen, schweinekalt, tropfenzerrspiegelauslagen, der mix von glühwein glühmost glühwurschtwas maroni käsfladen schupfnudeln, zucker watte kunst schnee blaue, sternchen waren auch dabei. ja, auch da passt sie gut hin, deine nachtrauschnacht.
lGr


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