Eines Abend`s,ich legte mich zur Ruh`,
doch Anfang`s bekam ich kein Auge zu,
es war die innere Unruhe die mich quälte,
ohne das ich sie wählte;
So ging es schon den ganzen Tag
und ich habe mich dann gefragt,
woher dieses Gefühl wohl stammt
und warum es sich so sehr an mich klammt;
Plötzlich,die Augen schließen sich,
es war gar wunderlich,
denn es wurde alles ruhig in mir,
ich dachte an nicht`s mehr,weder heut` noch hier;
Was dann folgte war die Dunkelheit
und es war so schrecklich kalt,
doch dann erschien` wie aus dem Nicht`s,
ein langer Tunnel und am Ende ein Licht;
Es war so strahlend hell,warm und doch irgendwie sacht`,
ich konnte mich nicht entziehen dieser Macht,
mit dem Gefühl zu schweben,
begann ich durch den Tunnel zu gehen;
Um das Ende zu erreichen
und nicht mehr dem Licht zu entweichen,
viel zu sehr zog es mich an,
es hatte mich in seinem Bann;
Endlich habe ich es geschafft und bin da,
meine Güte ist das wunderbar,
alles um mich rum ist so leicht
und alles einer blühenden,ruhevollen Landschaft gleicht;
Dann sprach eine ruhige und sanfte Stimme zu mir
und hieß mich willkommen hier,
an diesem wunderschönen Ort,
ein vollkommener,man möchte nicht mehr fort;
Doch ich erschrak,
mir wurde bewußt was sich dahinter verbarg`,
bevor ich soweit bin diesen Weg zu gehen,
will ich noch sehr vieles durchstehen;
Auch möcht`ich mich noch mit einigen Dingen befassen,
deshalb bat ich die Stimme mich gehen zu lassen;
"Ich bin noch nicht bereit dafür,
ich will zurück durch meine Tür"
Vorsichtig fragte die Stimme mich
"Gefällt es Dir hier nicht?
Hier hast Du Gleichklang,Harmonie und Du kannst schweben"
"Nein",antwortete ich,"das ist nicht mein Leben"
"Bitte",so flehte ich sie an,"ich hab` Familie
mit allem drum und dran,
viele Hürden schon genommen,
aber meine Zeit um Abschied zu nehmen ist noch
nicht gekommen"
"Es ist Deine Entscheidung,ganz allein",
sprach` die Stimme und strahlte im schönsten Schein,
"Du wirst noch nach sehr viel streben
und ich möchte Dir ein paar Worte mit auf den
Weg geben
"Lebe Dein Leben mit Bedacht!
Gib auf Dich und Deine Familie Acht`!
Halte fest an Deinem Glück!"
Und so fand ich in mein Leben zurück
Zwischen Leben und Tod
Zwischen Leben und Tod
Wenn Du einmal traurig bist,
weine still und ungeseh`n,
weine nie vor Menschenaugen,
die Deine Tränen nicht versteh`n
weine still und ungeseh`n,
weine nie vor Menschenaugen,
die Deine Tränen nicht versteh`n
-
- Sphinx
- Beiträge: 118
- Registriert: 19.10.2003, 15:31
- Wohnort: Bayrisch-Schwaben
Re: Zwischen Leben und Tod
Salute magic,
schöne Ballade - fast von einer Todgrenzerfahrung, erinnert mich an so Oldies mit Bruce Low und dem "Kartenspiel" ("Desc od cards"), diese Ich-Erzählung.
Ein paar Holperstellen, so find ich, in den letzten Strophen:
"Es ist Deine Entscheidung, ganz allein",
sprach` die Stimme und
strahlte im schönsten Schein, (wirkt ein bisschen seltsam)
"Du wirst noch nach sehr viel streben
und ich möchte Dir ein paar Worte mit auf den
Weg geben (rhythmisch-metrisch bisserl glätten, auch inhaltlich ein bisschen sehr nikolausartig-gütig, bitte nicht falsch verstehen)
"Lebe Dein Leben mit Bedacht!
Gib auf Dich und Deine Familie Acht`!
Halte fest an Deinem Glück!"
Und so fand ich in mein Leben zurück
Ja und dann wird vielleicht nicht ganz klar, ob das jetzt ein entspannter Traum oder eine todesnahe situation oder ein Traum nach einer Lektüre oder ähnliches war. Vielleicht ist da etwas zu machen?
Salute
aes
schöne Ballade - fast von einer Todgrenzerfahrung, erinnert mich an so Oldies mit Bruce Low und dem "Kartenspiel" ("Desc od cards"), diese Ich-Erzählung.
Ein paar Holperstellen, so find ich, in den letzten Strophen:
"Es ist Deine Entscheidung, ganz allein",
sprach` die Stimme und
strahlte im schönsten Schein, (wirkt ein bisschen seltsam)
"Du wirst noch nach sehr viel streben
und ich möchte Dir ein paar Worte mit auf den
Weg geben (rhythmisch-metrisch bisserl glätten, auch inhaltlich ein bisschen sehr nikolausartig-gütig, bitte nicht falsch verstehen)
"Lebe Dein Leben mit Bedacht!
Gib auf Dich und Deine Familie Acht`!
Halte fest an Deinem Glück!"
Und so fand ich in mein Leben zurück
Ja und dann wird vielleicht nicht ganz klar, ob das jetzt ein entspannter Traum oder eine todesnahe situation oder ein Traum nach einer Lektüre oder ähnliches war. Vielleicht ist da etwas zu machen?
Salute
aes
aes
(auf!eulen schwingen)
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- Pegasos
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Re: Zwischen Leben und Tod
Hallo magic,
ich kenne AES noch nicht so lange, halte ihn aber dennoch bereits für einen ziemlich begabten Kopf. Was heißen soll: auf sein Lob und Rat kann man sich schon etwas einbilden. Wie du vielleicht schon gemerkt haben wirst, bin ich derjenige, der hier gerne viel und oft verreißt, darum vielleicht auch zu deinem Gedicht ein paar kritische Anmerkungen meinerseits.
Ebenso wie Herrn AES ist auch mir nicht ganz klar, worum es sich hier handelt: um Traum oder um Nahtod? Aber man legt sich ja nicht einfach so ins Bett und stirbt (oder doch?), also wohl doch eher Traum, allerdings ein ziemlich merkwürdiger. Denn wacht man nicht wieder, kurz bevor man überfahren wird, schweißgebadet auf? Ach ja, bei dir wird ja niemand überfahren ... kein Stich, kein Mucks, kein Schmerz, das lyrische Ich schläft einfach ein und gleitet hinüber. Seltsam das.
Da ich einer von diesen fiesen heidnischen Atheisten und Skeptikern bin, hast du mit diesem Lichttunnel- und Jenseitsschnickschnack schlechte Karten bei mir. Das sage ich dir ganz offen. Ich kann deiner Beschreibung auch durchaus nichts Neues und Interessantes abgewinnen; sie hält sich an altbekannte Klischees und Bilder. Da mag es nicht verwundern, dass solche Nahtoderfahrungen gern in Zweifel gezogen werden, wenn sie so populär und homogen sind. Also, was mir bei deiner Ballade fehlt, sind Brüche, sind Innovationen, sind Abwandlungen des Themas, die das ganze vielleicht etwas aufpeppen und nachsalzen würden, so lasch und schal wie es ohnehin schon ist.
Kennst du den Film "Hinter dem Horizont" mit Robin Williams, diesen furchtbar kitschigen Jenseitshumbug, der den altgriechischen Mythos von Orpheus aufgreift, der in den Hades hinabsteigt, um seine Geliebte aus der Welt der Toten zurückzuholen? Selbst diese Jenseitsvariante ist albern, obwohl sie über das Klischee noch ein ganzes Stück hinausgeht. Es gibt, soweit ich weiß, nur eine Auseinandersetzung und Interpretation dieses Themas, die mir nachhaltig gefallen hat, und dabei handelt es sich um ein riesiges Gemälde von Salvador Dalí, das in der Kunstsammlung NRW – hier in Düsseldorf – zu sehen ist: Perpignan Railway Station (1965):
Ich hab bereits mehrfach davor gestanden, es gehört zu meinen Lieblingsexponaten in der ständigen Ausstellung, neben einem beinlosen Flügel von Joseph Beuys und noch ein paar anderen Bildern. Auch dieses Bild zeigt einen Tunnel, der, wie ich meine, ebenfalls eine Nahtoderfahrung darstellen soll. Es zeigt auch den Moment des Todes, und verschiedene "Stationen" und Bilder aus dem Leben dieses Menschen flankieren die strahlenden Flächen und Wände des Tunnels, durch den der soeben Gestorbene, wie es den Anschein hat, gleich herunterstürzen wird – und zwar auf den Betrachter des Bildes zu. Hier spielt Dalí, denke ich, mit einem anderen Nahtodklischee (welches in deinem Gedicht zu fehlen scheint) – nämlich, dass im Tod die Bilder unseres Lebens noch einmal wie ein Film an uns (und unserem inneren Auge) vorüber fliegen. Einem wie mir stellt sich da gleich die Frage: vorwärts oder rückwärts? Ich finde dieses Bild immer wieder beeindruckend, wenn ich davor stehe, obwohl es ebenfalls mit den bekannten Klischees vom Leben danach spielt und das – wie gesagt – eigentlich nicht mein Fall ist.
Aber zurück zu deinem Gedicht! Also handwerklich wäre daran noch einiges nachzubessern. Wie lange schreibst du schon? Wenn ich mal so frei sein darf, dir einen Tipp zu geben: versuch's doch erstmal ohne Reime – in der modernen Dichtung ist das Reimen ohnehin nicht mehr so bedeutsam. Konzentrier dich erst einmal nur auf die Bilder und die Stimmung, die du ausdrücken willst, denn Reimpaare wie "Nichts" - "Licht", "schweben" - "gehen", "da" - "wunderbar", "mich" - "nicht" sind ziemlich daneben. Hinzu kommt, dass du in den Strophen vier und zwölf das Reimschema ganz aufweichst und ignorierst ("Dunkelheit" - "kalt", "Familie" - "dran") und in den Strophen drei und acht einen simplen Reim wie "mir"- "hier" auch noch wiederholst. Also, wenn schon Reime, dann bitte richtig!
Ein paar Holperstellen, so find ich, in allen Strophen. Das ganze ist wohl eher so eine Art Knittelvers, mit unterschiedlichen Auftakten und Taktfüllungen. Aber es holpert wirklich ganz schön – noch ein guter Grund, erst einmal auf Reime zu verzichten!
Auf Apostrophierungen kann bei diesen Worten verzichtet werden.
Also dieses Stelle fand ich ziemlich komisch! Ich gehe aber nicht davon aus, dass das deine Absicht war, oder?
Hier hat AES Recht! Besonders der Fingerzeig am Ende kam mir recht trivial und überflüssig vor: "Lebe dein Leben mit Bedacht! ... Halte fest an deinem Glück!" Och nö, fällt dem ollen Jehova nix originelleres ein? Oder ist das Leben so trivial?
gelbe grüße
ich kenne AES noch nicht so lange, halte ihn aber dennoch bereits für einen ziemlich begabten Kopf. Was heißen soll: auf sein Lob und Rat kann man sich schon etwas einbilden. Wie du vielleicht schon gemerkt haben wirst, bin ich derjenige, der hier gerne viel und oft verreißt, darum vielleicht auch zu deinem Gedicht ein paar kritische Anmerkungen meinerseits.
Ebenso wie Herrn AES ist auch mir nicht ganz klar, worum es sich hier handelt: um Traum oder um Nahtod? Aber man legt sich ja nicht einfach so ins Bett und stirbt (oder doch?), also wohl doch eher Traum, allerdings ein ziemlich merkwürdiger. Denn wacht man nicht wieder, kurz bevor man überfahren wird, schweißgebadet auf? Ach ja, bei dir wird ja niemand überfahren ... kein Stich, kein Mucks, kein Schmerz, das lyrische Ich schläft einfach ein und gleitet hinüber. Seltsam das.
Da ich einer von diesen fiesen heidnischen Atheisten und Skeptikern bin, hast du mit diesem Lichttunnel- und Jenseitsschnickschnack schlechte Karten bei mir. Das sage ich dir ganz offen. Ich kann deiner Beschreibung auch durchaus nichts Neues und Interessantes abgewinnen; sie hält sich an altbekannte Klischees und Bilder. Da mag es nicht verwundern, dass solche Nahtoderfahrungen gern in Zweifel gezogen werden, wenn sie so populär und homogen sind. Also, was mir bei deiner Ballade fehlt, sind Brüche, sind Innovationen, sind Abwandlungen des Themas, die das ganze vielleicht etwas aufpeppen und nachsalzen würden, so lasch und schal wie es ohnehin schon ist.
Kennst du den Film "Hinter dem Horizont" mit Robin Williams, diesen furchtbar kitschigen Jenseitshumbug, der den altgriechischen Mythos von Orpheus aufgreift, der in den Hades hinabsteigt, um seine Geliebte aus der Welt der Toten zurückzuholen? Selbst diese Jenseitsvariante ist albern, obwohl sie über das Klischee noch ein ganzes Stück hinausgeht. Es gibt, soweit ich weiß, nur eine Auseinandersetzung und Interpretation dieses Themas, die mir nachhaltig gefallen hat, und dabei handelt es sich um ein riesiges Gemälde von Salvador Dalí, das in der Kunstsammlung NRW – hier in Düsseldorf – zu sehen ist: Perpignan Railway Station (1965):
Ich hab bereits mehrfach davor gestanden, es gehört zu meinen Lieblingsexponaten in der ständigen Ausstellung, neben einem beinlosen Flügel von Joseph Beuys und noch ein paar anderen Bildern. Auch dieses Bild zeigt einen Tunnel, der, wie ich meine, ebenfalls eine Nahtoderfahrung darstellen soll. Es zeigt auch den Moment des Todes, und verschiedene "Stationen" und Bilder aus dem Leben dieses Menschen flankieren die strahlenden Flächen und Wände des Tunnels, durch den der soeben Gestorbene, wie es den Anschein hat, gleich herunterstürzen wird – und zwar auf den Betrachter des Bildes zu. Hier spielt Dalí, denke ich, mit einem anderen Nahtodklischee (welches in deinem Gedicht zu fehlen scheint) – nämlich, dass im Tod die Bilder unseres Lebens noch einmal wie ein Film an uns (und unserem inneren Auge) vorüber fliegen. Einem wie mir stellt sich da gleich die Frage: vorwärts oder rückwärts? Ich finde dieses Bild immer wieder beeindruckend, wenn ich davor stehe, obwohl es ebenfalls mit den bekannten Klischees vom Leben danach spielt und das – wie gesagt – eigentlich nicht mein Fall ist.
Aber zurück zu deinem Gedicht! Also handwerklich wäre daran noch einiges nachzubessern. Wie lange schreibst du schon? Wenn ich mal so frei sein darf, dir einen Tipp zu geben: versuch's doch erstmal ohne Reime – in der modernen Dichtung ist das Reimen ohnehin nicht mehr so bedeutsam. Konzentrier dich erst einmal nur auf die Bilder und die Stimmung, die du ausdrücken willst, denn Reimpaare wie "Nichts" - "Licht", "schweben" - "gehen", "da" - "wunderbar", "mich" - "nicht" sind ziemlich daneben. Hinzu kommt, dass du in den Strophen vier und zwölf das Reimschema ganz aufweichst und ignorierst ("Dunkelheit" - "kalt", "Familie" - "dran") und in den Strophen drei und acht einen simplen Reim wie "mir"- "hier" auch noch wiederholst. Also, wenn schon Reime, dann bitte richtig!
Ein paar Holperstellen, so find ich, in den letzten Strophen
Ein paar Holperstellen, so find ich, in allen Strophen. Das ganze ist wohl eher so eine Art Knittelvers, mit unterschiedlichen Auftakten und Taktfüllungen. Aber es holpert wirklich ganz schön – noch ein guter Grund, erst einmal auf Reime zu verzichten!
Abend's ... Anfang's ... Nicht's
Auf Apostrophierungen kann bei diesen Worten verzichtet werden.
"Ich bin noch nicht bereit dafür,
ich will zurück durch meine Tür"
Vorsichtig fragte die Stimme mich
"Gefällt es Dir hier nicht?
Hier hast Du Gleichklang,Harmonie und Du kannst schweben"
"Nein",antwortete ich,"das ist nicht mein Leben"
"Bitte",so flehte ich sie an,"ich hab` Familie
mit allem drum und dran,
Also dieses Stelle fand ich ziemlich komisch! Ich gehe aber nicht davon aus, dass das deine Absicht war, oder?
auch inhaltlich ein bisschen sehr nikolausartig-gütig
Hier hat AES Recht! Besonders der Fingerzeig am Ende kam mir recht trivial und überflüssig vor: "Lebe dein Leben mit Bedacht! ... Halte fest an deinem Glück!" Och nö, fällt dem ollen Jehova nix originelleres ein? Oder ist das Leben so trivial?
gelbe grüße
"Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung." (Heinrich Heine)
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