was kommt nach morgen

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Perry
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was kommt nach morgen

Beitragvon Perry » 20.11.2012, 21:29

als ich zur ruhe komme
unter hängenden weiden
verkündet meteoritenregen
den nahen untergang

die hähne im tiefen knurren
wie gehabt dreimal
stochern weiter im schlick
nach blausichtigen krebsen

riemsche
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon riemsche » 22.11.2012, 19:59

wollt schon fragen: darf ich? denk mir aber - ego kusch. deine wortung ... die umschreibung für trauerweiden find ich trotzdem überbemüht bis unnötig. würds jetzt nach mehrmaligem lesen (inklusive eigenbauversion im kopf - du kennst mich ja) so gesehen an zwei stellen klanglich umbauen. hab die passagen mit // gekennzeichnet. was für dich dabei?
das mit dem hungrigen petrus in der zweiten strophe find ich ´ne sehr gelungene überleitung.
das weltuntergangsszenario made by universalstudios ist ja regelmäßig ne bewährte alternative, wenns der multimediamasse die feindbilder ausgehen.

zit.Perry

als ich zur ruhe komme
unter hängenden weiden
verkündet meteoritenregen
den nahen untergang // der untergang ist nah

die hähne im tiefen knurren // im tiefen knurren hähne
wie gehabt dreimal
stochern weiter im schlick
nach blausichtigen krebsen

zitEnd

dem Perry
lG riemsche

p.s. massig sternschnuppen hatt ich auch schon mal verlyrscht. musses grad mal suchen gehen ...

Perry
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon Perry » 23.11.2012, 00:07

Hallo riemsche,
freut mich, dass Du dein Ego überwunden und meine kleine Reflexion zum mal wieder anstehenden Weltuntergang am 21.12.2012 (Ende des Mayakalenders) kommentiert hast.
Was hast Du gegen die Umschreibung von Trauerweiden, noch dazu wo die "hängenden weiden" sogar ein zweites Bild im Sinne von hängenden (Berg)Wiesen eröffnen.
Deine sonstigen Vorschläge sind Möglichkeiten, mal sehen ob sie mich klanglich ansprechen. ;-)
Schön dass Du das Petrus-Verleugnungsbild herausgelesen hast. Es ist zugegeben ein weiter Gedankensprung von dieser Bibelszene bis zu den Knurrhähnen und Krebsen in der Tiefsee, aber beide spiegeln ein wenig von dem Wegschauen und Unmut des LI wieder, dass am Ende seines Wegs keine Ruhe findet.
LG
Perry

riemsche
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon riemsche » 23.11.2012, 13:09

hallo Perry
ich hatte mein ego dahingehend überwunden, nicht _wie von mir gewohnt_ gleich an ner alternativVersion zu basteln, sondern mich primär mit deiner art zu umschreiben zu befassen. was für´n eigenwilligen autor numal nicht sO einfach ist, wie ers manchmal gern hätt. habs wie bereits gesagt ein paar mal gelesen - kommentiert hätt ichs früher oder später also sowieso.
ich hab auch nix gegen die umschreibung von trauerweiden, wenns denn mehr an bildaussage gibt, wie das üblich hängenlassen. unter hängenden bergweiden/wiesen zur ruhe kommen sagt mir mit bezug auf meteoritenschauer zuwenig. für sowas sucht man sich wegen der guten optik für gewöhnlich nen erhöhten standpunkt aus.
lGriemsche

Perry
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon Perry » 23.11.2012, 17:40

Hallo riemsche,
nicht alle Bildrichtungen müssen zum Ziel führen, wie in einem Labyrinth liegt der Reiz daran den richtigen Weg zu finden.
Das LI hat sich ja auch nicht zur Ruhe gesetzt, um der Ankündigung des Weltuntergangs zuzuschauen.
Konkrete Vorschläge, bzw. Überarbeitungen sind bei unseren unterschiedlichen Stilen bzw. Sichtweisen schwierig.
LG
Perry

riemsche
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon riemsche » 23.11.2012, 20:42

Perry hat geschrieben:Konkrete Vorschläge, bzw. Überarbeitungen sind bei unseren unterschiedlichen Stilen bzw. Sichtweisen schwierig.

nu wir reden miteinander. das machts dEn tick einfacher :-)

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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon shuya » 28.11.2012, 08:09

den hang zu naturbildern habe ich ja schon öfter in kritik genommen.
vieles ist ein resultat von überdruss den ich dagegen hege, weil davon so viel passiert (ist).

aber abgesehen von diesem bild, mit dem ich keine einigung eingehen kann,
gefällt es mir sehr gut.
dem untergang ist nur mit ruhe zu begegnen.

Perry
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Re: was kommt nach morgen

Beitragvon Perry » 28.11.2012, 16:21

Hallo Shuya,
danke fürs Reinschauen.
Was deinen "Überdruss" in Sachen Naturbildern anbelangt, kann ich nur sagen, dass das autorenbezogen ist. Der eine reflektiert seine Aussagen an der Welt, die ihn umgibt, ein anderer verwendet klassische bzw. mythologische Motive, um Inhalte zu transportieren u.s.w.
Ich denke, dass man daraus keine konstruktive Kritik ableiten sollte. Ich habe hier übrigens beides verwendet. ;-)
LG
Perry


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