leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
shuya
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leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon shuya » 28.11.2012, 08:25

unaussprechlich
weil die begriffe es töten würden
und unhaltbar
weil ein körper nicht genügt

in einem haus
das brennt
brennende kinder
löffeln asche
zu tisch die familie
in einem haus
das brennt
brennende kinder
löffeln asche
zu tisch

unaussprechlich, weil die begriffe es töten würden
unhaltbar, weil ein körper nicht genügt, der windet sich
und ruft vom sterben, der krümmt sich vor den sessel und schreit
aus der kehle dröhnt es, die kann den ton nicht halten, der körper zittert die stimme
bricht

vor einem haus das brennt
hält der vater eine fotografie
die brennt
der hund zieht aschene kleider
über den tau, der färbt sich das gras biegt
und federt
und an manchen stellen brennt

ist die wiese ein körper heute-
morgen ein anderer
kann man
etwas ohne umfang
in begriffen vermessen?
wo die begriffe es töten würden
weil ein körper nicht genügt

auf einem haus
das brennt
brechen die ziegel entzwei
ist der vergangene ziegel ein körper heute-
morgen ein anderer
kann man
etwas kaputtes so nennen?
wo es zu nennen es töten würde
ein körper nicht mehr ist

shuya
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon shuya » 28.11.2012, 08:25

im ballhaus
ein seidenschrei stellt die choreographie auf
und walzer & röcke & hände reiben aneinander
drei augenpaare glühen
durch die vergangenheit, den fotografischen blick
die schwester der toten vermengt sich
der saalschutz rotiert
lockert den rahmen, in dem er fasst

wir drehen worte
füreinander einen anfang finden
ist solidarisch
im ballhaus allerdings
tritt man mit der zunge
wir fallen raus
das ballhaus allerdings
lärmt fort

die luft quellt die gefäße
dein kleid schreit
wir brechen mehrmals ab, den anderen vor zu lassen
können wir die tote schwester
in dir begraben, fragt mein blick
sie nimmt sie auf und stirbt
wir tanzen dazu

könntest du dich
in mir begraben, bitte
ich folge nicht
zu klar ist die nacht
dass man das licht der stadt im himmel sieht
und nichts sonst: kein stern
und sie, sie ist nicht mehr

shuya
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon shuya » 28.11.2012, 08:57

habt ihr nicht einem der euch beleidigt fußfesseln angelegt?
habt ihr ihn nicht in ketten abgeführt?
seinen tod gesprochen?
ihr habt geurteilt über seine kinder, verderbt sein sie, wie der vater?
und sagt, habt ihr nicht der schwangeren abgesprochen urteil zu fällen?
es geht noch weiter
wart ihr nicht jene, die angriff brüllten als nur mit fäusten bewaffnet die bauern vor den hügeln standen?
war es nicht euer krieg, den nur ihr überlebt?
habt ihr nicht gesprochen: sieg
als ihr die bomber die grenze passieren saht?
es geht noch weiter
ich stand dort,
einmal war mein name pegasos
ich sprang aus dem nacken der sterblichen mutter
mein vater ist ertrunken
als ihm ein satz entfiel
aber es geht noch weiter
ich stand dort,
eine myrte in desdemonas haar steckend
die meinen tod sah, in einer vision
und ich erstach mich
mein name war jeder
ich warf das feuer über den wäldern
und starb darin
gebar missglückte kinder unter dem unstern
und starb als sie
es ging noch weiter
mein name war auch karajan
ich wand mich unter der bürde der hochkultur
und man hat mich gefeiert
ich brannte die philharmonie ab und sang darin
auf dem langen marsch schrieb ich gedichte
mein name ist mao tse dong
habe ich nicht alles essen für waffen getauscht?
den see rot gefärbt und darüber geschrieben?
war ich es nicht, der eine taste anschlug und dem nachklang lauschte,
mit dem zeigefinger der stille gebot?
hatten meine freunde nicht angst vor mir und haben meine feinde nicht ihr leben gelassen?

ich war unter den dreihundert die in makondo am bahnhof starben
mehr lohnt sich nicht zu berichten
denn sie wissen es nicht, sie wissen es nicht und kehren sich
denn sie lieben die katastrophe
was hilft es wenn die mutter für den toten vater stirbt?
was hilft es wenn die kinder zu den waffen greifen?
es geht noch weiter
es geht noch weiter
es geht noch weiter, sagte ich

hginsomnia
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon hginsomnia » 30.11.2012, 18:50

nur so ein kleiner eindruck zum ersten text; weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst.


ich habe probleme mit dem begriff 'unaussprechlich', noch mehr mit 'unbeschreibbar', aber 'unaussprechlich' geht ja in diese richtung. ich sehe hier natürlich ein, dass der begriff eingearbeitet und variiert ist, dennoch bleibt mein unbehagen. ich glaube, der gesamte text würde ohne dieses wort auskommen.

shuya hat geschrieben:unaussprechlich
weil die begriffe es töten würden


das ist eigentlich ein widerspruch. es wäre also bennenbar, nur, indem man es ausspräche, tötete man es. mir sind deshalb diese absoluten begriffe, zu denen man viele zählen könnte (unbegreiflich, göttlich, alles, nichts, ...) in unterschiedlichem maße nicht geheuer, weil sie die m.e. notwendige präzision umgehen. manchmal wirkt das auf mich wie eine kapitulation des autors vor dem eigenen text (nicht notwendigerweise hier, aber es fühlt sich doch etwas so an).

ich (der autor) drücke mich davor, etwas zu entwickeln, indem ich meinen text mit absolutismen auflade. - das klingt härter als es gemeint ist, weil es nicht unbedingt eine bewusste eintscheidung sein muss. naja, ich wiederhole mich, aber vielleicht kannst du damit ja was anfangen.

lg
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon shuya » 10.12.2012, 06:48

das ist eigentlich ein widerspruch. es wäre also bennenbar, nur, indem man es ausspräche, tötete man es. mir sind deshalb diese absoluten begriffe, zu denen man viele zählen könnte (unbegreiflich, göttlich, alles, nichts, ...) in unterschiedlichem maße nicht geheuer, weil sie die m.e. notwendige präzision umgehen. manchmal wirkt das auf mich wie eine kapitulation des autors vor dem eigenen text (nicht notwendigerweise hier, aber es fühlt sich doch etwas so an).


oh nein, nicht vor dem eigenen text.

das ist tausende von jahren alt.
der gedanke vom mordenden begriff findet sich (historisch institutionalisiert, von den anderen wissen wir weniger) im judentum begründet.
"der dessen name nicht genannt werden darf", der "unaussprechliche".
die utopische umschreibung: der nicht-begriff für ein all-wesen

es ist eine alte, eine begründete, eine clevere angst.
ihr zugrunde liegt die entlarvung des begriffs..
da kommt die hamletmaschine hinein (ich sagte es eben schon beim rilke): der marxleninmao.
da kommt gertrude stein: a rose is a rose is a rose
und warhol: a can is a can is a can
und da kommt noch viel mehr.
lass uns stein in milevs emergency empire rüberliften ( vortrag: http://vimeo.com/27976155 // kurzform in text hier: http://tagung.medienepistemologie.de/18 ... -News.html )
ein terrorist ist ein terrorist ist ein terrorist.
ein krieg ist eine katastrophe ist ein konflikt ist ein krieg ist ein streit ist ein krieg ist eine krise ist ein krieg
ein kommunist ist ein kommunist ist ein sozialist ist ein kommunist ist ein marx ist ein lenin ist ein mao ist ein kommunist.

da überstrahlt der begriff sein subjekt.
da versucht der begriff (oder der mensch) eine gleichschaltung..
weder die lyrik, noch die wörtliche sprache
könnten ausschließlich mit begriffen, ihr träger ist immer noch der kontext, der raum, das material.. oder: die geste, der körper.. der werkskörper?
klar: es ist ein etablierter kunstgriff.. begriffe erfinden, die sich im system erschließen, fremd machen.. fremd und dann freiraum schaffen um den inhalt zu bewerten, kurzes flackern wo es dann im eigenen kontext, im gegenwärtigen.. im werkskörper, auf dem, ist.. sein kann, bevor die verknüpfungen, die übersetzungen passieren.
der inhalt sich im begreifen auflöst.
auf den wollte ich allerdings verzichten. ein anderes fremd. das, des "unaussprechlichen", ein inhalt der sich nicht in einem begriff, den narrationen der erinnerung, erfüllen darf. nicht-erfüllung ist auch was, über das es sich nachzudenken lohnt.

mh.. das war jetzt reichlich konfus.
mein letzter schlaf ist lange her.

hginsomnia
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon hginsomnia » 10.12.2012, 16:55

hallo shuya,

shuya hat geschrieben:mh.. das war jetzt reichlich konfus.
mein letzter schlaf ist lange her.


die schlaflosigkeit kann ich, du ahnst es, nachvollziehen. das ist hier gar nicht so konfus. ich weiß, worauf du hinaus willst.

zunächst einmal: alles, was du schriebst, stimmt, nur bleibt mein unbehagen und ich versuche es mal anhand deiner ausführungen zu beschreiben.

shuya hat geschrieben:oh nein, nicht vor dem eigenen text.


das bezieht sich natürlich auf mein gefühl, also nichts, worauf du einfluss haben kannst. hierin besteht kein solides argument meiner argumentation. wir können das also durchaus zurückstellen. für meine gefühle bist du nicht verantwortlich. ich versuche aber, mein gefühl im folgenden etwas nachvollziehbarer zu machen.

shuya hat geschrieben:das ist tausende von jahren alt.
der gedanke vom mordenden begriff findet sich (historisch institutionalisiert, von den anderen wissen wir weniger) im judentum begründet.
"der dessen name nicht genannt werden darf", der "unaussprechliche".
die utopische umschreibung: der nicht-begriff für ein all-wesen


da ist der überbau doch sehr groß. als agnostiker gehe ich die sache mal nüchtern an. zunachst einmal ist die bezeichnung jhwh (oder jahwe et cetera) sehr originell. sie ist ja in sich wieder eine bezeichnung, die ein alleinstellungsmerkmal markiert: den "unaussprechlichen" gibt es nur einmal, damit ist immer klar, wer gemeint ist. das gilt natürlich mittlerweile in unterschiedlichen kontexten für mehrere 'wesen'. dennoch bleibt diesen wesen je nach kontext in der regel das alleinstellungsmerkmal erhalten. der nicht-begriff ist in diesem fall natürlich auch ein begriff. wir können nicht anders als in begriffen zu arbeiten. auch 'unaussprechlich' ist ein begriff. die literatur hat, wie wir wissen, auch diese begriffe bereits unterwandert (, zum glück, denn sonst wären uns einige großartige werke entgangen). in der unbeschreibbarkeit des göttlichen liegt auch die erkenntnis, dass die menschlichen fähigkeiten des begreifens begrenzt sind, dass der mensch sich also dem göttlichen nur unterordnen kann. für die literatur, diesem zutiefst menschlichen feld, kann ein solcher absolutismus nicht greifen. entweder man schließt dort das göttliche aus oder man nähert sich dem göttlichen an, dann wieder durch beschreibung.

shuya hat geschrieben:es ist eine alte, eine begründete, eine clevere angst.
ihr zugrunde liegt die entlarvung des begriffs..


das sehe ich für die religion etwas anders. es geht hier nicht um den begriff, sondern um die beschreibung, quasi als erweiterung von 'du sollst dir kein bild machen'. jhwh ist ja ein begriff der nicht-beschreibung, von mir aus auch der nicht-benennung.

im folgenden verschiebt sich m.e. die dimension etwas:

shuya hat geschrieben:da kommt die hamletmaschine hinein (ich sagte es eben schon beim rilke): der marxleninmao.
da kommt gertrude stein: a rose is a rose is a rose
und warhol: a can is a can is a can
und da kommt noch viel mehr.
lass uns stein in milevs emergency empire rüberliften ( vortrag: http://vimeo.com/27976155 // kurzform in text hier: http://tagung.medienepistemologie.de/18 ... -News.html )
ein terrorist ist ein terrorist ist ein terrorist.
ein krieg ist eine katastrophe ist ein konflikt ist ein krieg ist ein streit ist ein krieg ist eine krise ist ein krieg
ein kommunist ist ein kommunist ist ein sozialist ist ein kommunist ist ein marx ist ein lenin ist ein mao ist ein kommunist.


ich habe mich mit den links jetzt nur kurz beschäftigt (danke aber dafür), aber hier scheint mir vor der unbeschreibbarkeit vor allem etwas anderes im zentrum zu stehen, nämlich der rat: misstraue den begriffen!
- ein kluger rat, der aber nicht notgedrungen auf die unbeschreibbarkeit durch begriffe referiert, sondern vor allem auf die austauschbarkeit und die abnutzung einiger begriffe.

hier aber kann m.e. die literatur eingreifen. du schreibst es selbst:

shuya hat geschrieben:da überstrahlt der begriff sein subjekt.
da versucht der begriff (oder der mensch) eine gleichschaltung..
weder die lyrik, noch die wörtliche sprache
könnten ausschließlich mit begriffen, ihr träger ist immer noch der kontext, der raum, das material.. oder: die geste, der körper.. der werkskörper?
klar: es ist ein etablierter kunstgriff.. begriffe erfinden, die sich im system erschließen, fremd machen.. fremd und dann freiraum schaffen um den inhalt zu bewerten, kurzes flackern wo es dann im eigenen kontext, im gegenwärtigen.. im werkskörper, auf dem, ist.. sein kann, bevor die verknüpfungen, die übersetzungen passieren.
der inhalt sich im begreifen auflöst.
auf den wollte ich allerdings verzichten. ein anderes fremd. das, des "unaussprechlichen", ein inhalt der sich nicht in einem begriff, den narrationen der erinnerung, erfüllen darf. nicht-erfüllung ist auch was, über das es sich nachzudenken lohnt.


richtig, es geht um den kontext. genau das muss das feld der literatur sein. während ein verteidigungsminister von nichts anderem sprechen wird als von krieg, krise, kampf, widerstand, aufbau et cetera und diese begriffe mit der zeit austauschbar und wertlos werden, nicht wertlos in bezug auf das, worauf sie referieren, sondern wertlos in sich selbst, kann die literatur neue kontexte und damit auch neue begriffe schaffen, neue welten erschließen und damit eine neue sprache finden. es geht dabei immer um erneuerung, erneuerung des begriffs an sich und erneuerung der kontexte im speziellen und im gesamten. es geht aber m.e. in der literatur nicht um unbeschreibbarkeit, sondern nur um so-nicht-mehr-beschreibbarkeit.

ein kontext ist auch eine zusammenführung der begriffe. wir kommen ohne sie in der literatur nicht aus. es ist natürlich etwas platt, wenn ich sage, nicht-begriff ist auch ein begriff, unbeschreibbar ebenfalls, aber da ist was wahres dran.
mein problem mit derarigen verwendungen bleibt bestehen, insofern als dass damit m.e. in die höhe gegriffen wird, quasi ein ultimatives brett der beschränkung gegen die köpfe der lesenden und schreibenden genagelt wird. dieses brett besteht, keine frage, aber es hilft m.e. nicht, damit zu arbeiten. der begriff 'unbeschreibbar' ist für mich (und das sehen einige anders) vor allem ein ungeheures konstrukt und leider entwickelt sich daraus häufig ein gefühl (in mir, damit ist das auch kein vorwurf) der unfähigkeit und unfertigkeit.

shuya hat geschrieben:ein inhalt der sich nicht in einem begriff, den narrationen der erinnerung, erfüllen darf


das problem ist m.e., dass es ohnehin keinen inhalt gibt, der sich präzise in einem begriff ausdrückt. ich gebe dir da ja recht, dass der kontext die musik macht. nur habe ich, ich wiederhole mich, einfach probleme damit, das gegenteil zu konstruieren und damit einen inhalt in der anti-beschreibung zu schaffen. das ist allerdings mein problem und muss nicht deins sein.

lg
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Re: leichenhalle, ideenzettel, fragmente. folgethread.

Beitragvon shuya » 11.12.2012, 05:09

es gab da mal diesen aufruf von mir, vor jahren, dass jeder der mir ein wort gibt, einen text zu diesem wort bekommt. jemand hat sich anscheinend jetzt daran erinnert. auch ne leiche. aber passt.

schreib mir etwas: höhenluft

wir schütten berge auf
ihr eigengewicht, tragen wir auf position
gegen die eigene natur zu kämpfen
wir bezwingen den berg setzen die spitze auf
legen etwas zwischen gefühl und trieb
in die zelte die luft
vermengt den atem be- und zerschlägt
haut wände dünn wie eis klirren stränen
und bricht was wie fernweh klingt
radiofrequenzen ein rest bleibt

kämpft die gekünstelte landschaft mit ihrem wachstum
baut poesieversessene regenten die terraform und genesis
in form und elastische geröllkämme die nahtstellen unverwachsen
klares wundwasser das antlitz zum tal hinunterrennt und seen begründet
und flüße sich graben, durch wälder und städte und zentrisch zum meer
die erde verändert

wir schütten berge auf
unser eigengewicht, tragen wir auf position
gegen die dünne luft kämpft an was wächst in grenzen ein klares gebiet abstecken, abgrenzen, oben und unten abwiegen, klein bleiben und sich rar machen,
schnappatmen und hochjagen, die signalfarbenen peilsender in den jacken anschalten und von hier ab warten.
gefrorenes fleisch aus dem eis graben. die sonne abfangen, etwas in stein meiseln und hinterlassen
munitionskoffer und handgranaten das notsignal
abbrennen und wieder warten, wir sind noch hier, verirrt, die luft und atem vermengt, sich niederschlagen und schnee über dem feuer schmelzen,
trinken schwitzen trinken schwitzen, wie der tag geht die nacht sturm trägt weht reisst am leib da etwas wie gefühl und trieb untrennbar wird hineinlegen ineinander sich aufschütten aneinander abtragen durch die unverheilten nahtstellen tritt fruchtwasser gebiert kalbt der gletscher ins tal und mit blut vermengt sich verjüngt sich zum meer der zentrische gedanke an ein wir ein wir ein blinkender peilsender ein geräusch von marschstiefeln und gepäckträgern und dosen die fallen die leer sind die sich verbrauchen am wir


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