Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
Auf Eulen Schwingen
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Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Beitragvon Auf Eulen Schwingen » 13.02.2004, 22:03

An
den freundlichen Dichterleser
dieser Zeilen


Schlange und Kröte und Maus
sowie Flöhe solln fliehen Dein Feld.
Ich wünsch Dir den Teich voller Fische
und heilsames Wasser dazu.

In Deinem Garten ein Hahn,
soll die zweimal fünf Weibchen
begatten. Es bleibe von deinem
Heim die surrende Fliege ganz fern.

Der Frosch, geschwätzig und groß,
der halte sein Maul, denn dann schenkt
bei Tag und auch bei der Nacht
Dein Landgut die nötige Ruh.

Ähem:
Die schwärzliche Winters-Nacht
mischt Du am besten, hörst du,
mit weißem, köstlichem Wein.
Und trinkst Du, so denke an mich!

Und ja:
ein lyrischer Faun,
bocksbärtig, aus Apollos Gefolge,
der reiche Dir Griffel
und Stift und streichle
gar sanft Dir die Stirn -

Du weißt ja:
den Schreiber belebt´s,
wenn eine Antwort er liest.
aes
(auf!eulen schwingen)

razorback
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Re: Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Beitragvon razorback » 15.02.2004, 15:25

Mal völlig undifferenziert, AES: Das macht Spass und zaubert ein Grinsen auf des Lesers Antlitz. Auf das es den Schreiber belebe ;-) .
O You who turn the wheel and look to windward,
Consider Phlebas, who was once handsome and tall as You

Auf Eulen Schwingen
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Re: Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Beitragvon Auf Eulen Schwingen » 15.02.2004, 19:26

Symposion bei Razorback

Der wackere razorback,
den Grips seiner Freunde zu lockern,
lädt er sie manchesmal ein,
gebrauchet gar tüchtig den Kopf,
nutzt auch das Herze, die Hand.

In der Mitte der Gruppe sitzt er,
ein unverdrossener Hüne.
Alles betreibet er klug,
alles mit Ehrfurcht zugleich.
Stark als Gelehrter ist er
und klangreich als Dichter dazu.
Mächtig im Denken und geistreich
vermag er im Rhythmus zu wechseln.

Dass besser die Stimme erschall´,
benetzt er manchmal die Kehle.
Die Gäste hören ihn gern
und flößen die Speisen sich ein.
Den dicken Mensa-Brei,
den gibt es hier nicht,
nicht Klumpen von Milchquark.

Heut ist die Tafel vielmehr
von würzigem Essen gefüllt.
Und auf die Tische verteilt
sind die Gänge, die köstlichen Speisen.
Man isst sie, man trinket den Wein,
sitzend und liegend zugleich.

O Bester!
Das ist die Summe
all meiner Wünsche:
kluge Gespräche,
ein reichliches Mahl.
aes
(auf!eulen schwingen)

Spiderman
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Re: Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Beitragvon Spiderman » 17.02.2004, 12:53

Ja, aes, das ist wirklich amüsant.Schön zu sehen, wie gekonnt Du Deinen Leser einseifst. Am Besten gefällt mir das "Ähem".

Ich frage mich, ob ich als Belohnung für die Antwort jetzt auch ein Spiderman-Lob-Gedicht bekomme. :-&

Spiderman
Die nette Lyrik-Spinne von nebenan!

Auf Eulen Schwingen
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Re: Das Gewebe, geneigter Dichter & Leser ....

Beitragvon Auf Eulen Schwingen » 17.02.2004, 16:05

Dear spiderman ....ähem ...

Der Texte feines Geweb

In Deines Hauses Gehege,
die Nachtigall niste sich ein,
dass sie auch altes Geschluchz
und ihre Lieder dort führt!

Der leise murmelnde Bach,
schenk Dir besänftigend Schlaf.
Den Boden trächtig mit Gold
von Liedern halt er Dir feucht.

Und was Du in kühler Glut geschrieben,
das brennt wie Eis auf der Haut:
Die krustige Pizza, der matte,
flimmernde Flaum auf dem Bauch
den Du vielleicht einmal siehst,
die Autobahnraststätte,
den Tramper,
die Geburt einer Eintags-
fliege am Nil,
den Tod.
Die Milch der Traurigkeit
gemixt
mit Bananen.
Mit Kirschen.
Mit Pflaumen.

Es schenke Dir Jahr für Jahr
die Erde Obst an den Bäumen.
Und kristallklar sprudle der Quell,
der Deine Sinne erhell.

Der Texte feines Geweb,
das Du in Fülle so spinnst,
es möge weiden mein Aug
und glätten die Stirn, wo es not.


Auch Lust auf Trochäen und Daktylen?
aes
(auf!eulen schwingen)


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