PHOTOSERIE, TANKAS

[Hieranonuemus]

Es gab da ein paar
von diesen Blitzlichtern, wie
du lachtest, es war
ein Schuss bei dem du schielst, ich
hielt dabei die Kamera.

Es gab da ein paar
von diesen Blitzlichtern, als
du lachtest, da ist
ein Schnappschuss, auf dem schielst du
und prostest mir mit Bier zu.

Es gab da ein paar
von diesen Blitzlichtern, du
lachtest dabei, ich
schoss ein Bild nach dem andren
von der Frau da hinter dir.

Es gab einige
schöne Frauen da, und dich,
doch die waren nichts
für mich, denn das beste Bild
schoss ich vom Bier und von dir.

[[) i r k]

Also: als ich dieses Gedicht erstmals las, gefiel es mir überhaupt nicht. Aber desto öfter ich es lese, desto besser wird es. Auch das ist eine eher typische Erfahrung mit deinen Gedichten, manchmal geh ich damit einfach zu hastig um.

Mir gefällt dieses Nebeneinanderstehen der vier Tankas. Wie vier Bilder, die man nebeneinander liegen hat. Jedes verrät ein Stück mehr von der Wirklichkeit. Und es gibt auch quasi eine richtige kleine Dramaturgie. Erinnert mich - frag mich nicht warum - ein bisschen an Kundera. Hängt vielleicht mit der Alltäglichkeit und Authentizität der Situation zusammen, und diese schielende Frau mit Bier ... das hat einfach was sympathisches. Obwohl ich kein Alkohol mag.

Was mir nicht so gut gefällt ist die Alliteration in der letzten Zeile. Das wirkt etwas plump und sprengt die Form.

Herzliche Grüße.

[Hieranonuemus]

Danke Dirk, muntert mich immer wieder auf Deine Kommentare. Hmm, die Alliteration am Schluss soll das ganze auf eine Kalauer-Ebene bringen und dem Gedicht den Stecker ziehen. Aber im Ganzen ist das doch ein ziemlich mittelmässiges Gedicht.