I.
Jeden Tag schrumpft
meine Welt ein Stück
Meine Seele ist
ein schmutziger Spiegel
Mein Herz ist ein Apfel
in dem ein Wurm wohnt
Ich laufe durch den Regen
meine Liebe ist ein heißer Stein
Mein Körper ist aus Papier
Geröll sind meine Gedanken
Nimm mich in den Arm
Und falte mich zusammen
II.
In den Poesiealben gerinnen
kleine Ängste zu Styropor
Ein Nektar aus Neid und Ekel
und potenzierter Langeweile
Die Stadt, der Lärm und das
poröse, überquellende Fleisch
Das Kreischen der Maschinen
wird zu Volksliedern gesampelt
In den Brutkästen gedeiht der Hass
in der Brust ein Klumpen warm und schwarz
Eine schwummerige Schmeichelei
ein Karzinom, ein Kompliment
Wir unterbrechen dieses Gedicht für
eine unverbindliche Kaufempfehlung:
Die Gedankenfreiheit ist behoben
Where You wanna go today?
Eine Krampe im Gewissen
und du schmirgelst Tag und Nacht daran
Jetzt musst du nur noch lernen
dich selbst zu denunzieren ...
Die Hoffnung sickert aus dem Herz
Und am Himmel schimmeln die Sterne
Die Stadtmenschmaschine
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- Orpheus
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- Registriert: 04.01.2004, 19:30
Die Stadtmenschmaschine
and all the lousy little poets coming round ...
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- Orpheus
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- Registriert: 04.01.2004, 19:30
Re: Die Stadtmenschmaschine
Olifroitis
Keine Intressenten?
Und bin ich nur ein Wicht,
einen Rezensenten,
mehr verlang ich nicht!
Los, ihr Ignoranten,
nicht so zahm und bieder,
kommt schon, Querulanten,
macht mich endlich nieder!
Keine Intressenten?
Und bin ich nur ein Wicht,
einen Rezensenten,
mehr verlang ich nicht!
Los, ihr Ignoranten,
nicht so zahm und bieder,
kommt schon, Querulanten,
macht mich endlich nieder!
and all the lousy little poets coming round ...
Re: Die Stadtmenschmaschine
Hm. Mit einer Rezension kann ich dienen.
Die ersten zwei Zeilen sind ein bissl altbacken, sprich entberlich, der Rest aber gefällt mir ziemlich gut. Unverbindlicher Vorschlag: wenn Sie die Schrumpfweltgeschichte weglassen, die Spiegelseele wäre ein starker Einstieg, glaub ich.
Einzelheiten...
Das ist gut!
Hier verliert sich für mich ein bisschen der Faden. Obwohl das Zusammenfalten eine prima Sache ist- weil das Teil eines Liebesgedichtes sein könnte und später dann nix mehr davon. Es sei denn, das hier, diese Unterrichtsstunde, ist die Fortsetzung:
Dann ergäbe das ganze einen gewissen Sinn.
Eckel schreibt man Ekel, weil er zwar nicht rund, aber auch nicht eckig ist. Potenzieren- entweder mit sich selbst oder mit einem Kürbis, aber da fehlt noch was zweites? Mi [begriff einfügen] Potenzierter Langeweile? Aber gut- ich bin keine Mathematikerin, mag da ein Weiserer was dazu sagen.
Blöd von mir, ich weiß, aber das Wörtchen "gedeiht" ist mir zu... zahm? Abgegriffen, in diesem Zusammenhang? Grade die Zeile würd sich für eine ungewöhnliche Wortkombination, ein Experiment eignen?
Rückbezüglich auf das Styropor? Kling -ähem- ein wenig eigen.
Herzhoffnung ist kritisch, aber mit den Schimmelsternen geht's. Schimmelnde Sterne- das ist gut!
Nicht ganz ausgeschlafene Grüße, Silentium
Die ersten zwei Zeilen sind ein bissl altbacken, sprich entberlich, der Rest aber gefällt mir ziemlich gut. Unverbindlicher Vorschlag: wenn Sie die Schrumpfweltgeschichte weglassen, die Spiegelseele wäre ein starker Einstieg, glaub ich.
Einzelheiten...
Das Kreischen der Maschinen
wird zu Volksliedern gesampelt
Das ist gut!
Ich laufe durch den Regen
meine Liebe ist ein heißer Stein
Mein Körper ist aus Papier
Geröll sind meine Gedanken
Nimm mich in den Arm
Und falte mich zusammen
Hier verliert sich für mich ein bisschen der Faden. Obwohl das Zusammenfalten eine prima Sache ist- weil das Teil eines Liebesgedichtes sein könnte und später dann nix mehr davon. Es sei denn, das hier, diese Unterrichtsstunde, ist die Fortsetzung:
Jetzt musst du nur noch lernen
dich selbst zu denunzieren ...
Dann ergäbe das ganze einen gewissen Sinn.
Ein Nektar aus Neid und Eckel
und potenzierter Langeweile
Eckel schreibt man Ekel, weil er zwar nicht rund, aber auch nicht eckig ist. Potenzieren- entweder mit sich selbst oder mit einem Kürbis, aber da fehlt noch was zweites? Mi [begriff einfügen] Potenzierter Langeweile? Aber gut- ich bin keine Mathematikerin, mag da ein Weiserer was dazu sagen.
In den Brutkästen gedeiht der Hass
in der Brust ein Klumpen warm und schwarz
Blöd von mir, ich weiß, aber das Wörtchen "gedeiht" ist mir zu... zahm? Abgegriffen, in diesem Zusammenhang? Grade die Zeile würd sich für eine ungewöhnliche Wortkombination, ein Experiment eignen?
Die Stadt, der Lärm und das
poröse, überquellende Fleisch
Rückbezüglich auf das Styropor? Kling -ähem- ein wenig eigen.
Und am Himmel schimmeln die Sterne
Herzhoffnung ist kritisch, aber mit den Schimmelsternen geht's. Schimmelnde Sterne- das ist gut!
Nicht ganz ausgeschlafene Grüße, Silentium
I would go to the Dark Side in a heartbeat if I thought they had better dialog over there.
- Ursula Vernon
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- Registriert: 04.01.2004, 19:30
Re: Die Stadtmenschmaschine
Vielen Dank!
Ach, ich habe einen Kunden, der Eckel heißt, merkwürdig, merkwürdig ...
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