Eingedrehte Unordnung

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
Edekire
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Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Edekire » 12.05.2004, 23:21

nacheher mache ich ordnung im ersatzteilager
nachher, erst ein kaugummi, erst ein flimmern.
schlafen wollte ich immer irgendwann
aber sag trotzdem bescheid,
wenn die uhr klingelt.
nachher ordnung im ... jetzt lege ich erst
buchseiten parallel.
schraubschlüssel sind sperrig.
ich wünschte ich hätte musik, doch ich habe nur worte
sarah kane

Hieranonuemus
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Hieranonuemus » 14.05.2004, 00:18

Hi

Bei dem Titel konnte ich einfach nicht widerstehen. Hektik, Fragmentarisch, toller Sound. Vor allem gefällt mir was Du mit Vokalen und Konsonanten machst.
a lovely bird is The elephant

Edekire
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Edekire » 14.05.2004, 14:35

Ähm, danke sehr.
Aber was mache ich mit Vokalen und Konsonanten spezielles?
ich wünschte ich hätte musik, doch ich habe nur worte
sarah kane

vogel
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon vogel » 14.05.2004, 17:26

hallo frl. ede !

da wolle ma doch mal was dazu sagen :
aber auch wie bei finat udn ihrem "foto" verzichte ich mal aus kritiesieren, ist grad net meine welt ... ich gebe als wieder mal nur meinen senf dazu ... :-D :-D :-D
also dein gedicht gefällt mir. es errinert mich irgenwie an meister hilbi .. aber trotzdem gut.
das Li will aufräumen, konzentriert sich aber nicht wollends drauf (das mit dem schlafen ist GUT !), schweift ab und letztendlich fasstz es sich wieder und macht doch weiter. hübsche Idee.

nur der Titel. eingedrehte Unordnung ? hhhhhhhmmmmmmmmm, das versteht der vogel nicht ...
und :
nacheher mache ich ordnung im ersatzteilager
gewollt oder tippfehler ?



liebe grüße

's vogelken ..
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

Flocke
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Flocke » 14.05.2004, 19:01

Hallo, Edekire

Hm, erinnert mich ein bißchen an den störrischen Teenie, der von seiner Mutter mit permanenten räumst-du-bitte-noch-dein-zimmer-auf-Tiraden belegt wird...
Und ein bißchen an mich, die sich beim Wochenend-Großreinemachen immer mitten im Putzen irgendwo festgelesen hat, bis die Mutter irgendwann drauf kam und mich nur noch Räume machen ließ, wo keine Bücher rumstanden...

Der Schreibstil paßt auch gut zu dem Genervtsein, dass Teenies mitunter so an den Tag legen, wenn sie um etwas gebeten werden (wohlgemerkt: lt. meiner Erfahrung).

Vielleicht spiegelt der Text auch allgemein so die Phase, wo man versucht, Ordnung in sein Leben zu bringen, was mal besser und mal schlechter gelingt, wozu man sich letztlich aber erst überwinden muß, weil faul rumsitzen ja viel einfacher ist als sperrige Schraubenschlüssel zu stapeln... :-))

Lange Rede, kurzer Sinn, es gefällt mir.

Liebe Grüße
Flocke
...Der den Wind kennt / besser als alle Bücher / den Baum / frag nach Wahrheit...

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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Edekire » 14.05.2004, 20:37

:thanx:

@vogel ne, das e ist ein Tippfehler. Eigentlich schade das ist da gar nicht so falsch, eine lustige Idee. Die hatte nur mein Finger nicht ich.


Ich war zwar eher auf Flockes zweite Idee aus aber deine Aufräumbeschreibung passt einfach wunderbar auf mich. Genau so räume ich auf! Zwei Zettel vom Boden klauben...Musik hören..etwas interessantes finden...nach diversen Minuten erinnern was ich gerade vorhatte..noch zwei Blätter aufheben.......Musik hören...tanzen.....

Das ist weder ökonomisch noch sehr erfolgreich, aber ich bin an chaos gewöhnt :-D

Hm, erinnert mich ein bißchen an den störrischen Teenie, der von seiner Mutter mit permanenten räumst-du-bitte-noch-dein-zimmer-auf-Tiraden belegt wird...


Maine Eltern haben resigniert. (Zitat mein Vater:"Da geh ich nicht rein, da brech ich mir die Ohren")
Mir recht, auch wenn sie nie wirklich gernervt haben.

Ach ja, ich finde "festgelesen" ist ein tolles Wort, sowa passiert mir auch immer. :-)
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon vogel » 14.05.2004, 21:27

Maine Eltern haben resigniert. (Zitat mein Vater:"Da geh ich nicht rein, da brech ich mir die Ohren")
Mir recht, auch wenn sie nie wirklich gernervt haben.
*lach* seitdem wir im Haus wohnen, ist meinen eltern auch egal, wies bei mir aussieht - mir jedoch nicht. ich mache ständig ordnung, es sei denn ich arbeite an einem "großem" projekt, so wie im mom, da siehts aus wie im schweinestall, über all papier, radiererzeugs, bücher aufgeschlagen, all sowas halt ...

aber ich mag das gedicht.
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Re: Eingedrehte Unordnung

Beitragvon Spiderman » 23.05.2004, 23:10

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