Wie ein Stein

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festfisch
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Wie ein Stein

Beitragvon festfisch » 23.06.2004, 18:37

Wie Ein Stein

Setz dich doch. Und wir reden einfach.
Bleib ein bisschen. Und wir sehen uns nur an.
Siehst du mich, unbemoost, mitten im Bach?
Nimm mich in deine Hand und dann
leg mich auf die Erde. Und geh fort.
Lass mir die Sonne. Und die klare Sicht.
Weilen will ich an diesem Platze dort
bis das Neue mir den Kern zerbricht,
mich wieder in des Wassers Wirren gibt.
Denn nur im wilden Nass bin ich geliebt.
and in the end, the love you take is equal to the love you make.

Spiderman
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Re: Wie ein Stein

Beitragvon Spiderman » 25.06.2004, 16:20

Hallo Festfisch,

die ersten sechs Zeilen Deines Gedichtes gefallen mir ganz gut. Zwar weiß ich nicht, wie ein Stein reden kann, aber egal. Mir gefallen die kurzen Sätze, die klar und einfach formulierten Aufforderungen: ein bisschen bleiben, ein bisschen reden und sich in die Augen gucken. Das klingt so verdammt einfach.

Die weiteren Zeilen verlieren sich für mich leider in Abstraktionen. Was ist der Kern? Was ist das Neue? Hier ist das Gedicht nicht mehr nachfühlbar.

Einzelne Formulierungen finde ich ungeschickt. "an diesem Platze dort" halte ich für ein Zugeständnis an die Metrik. "mich in des Wassers Wirren gibt": wirklich geben? das klingt sehr harmlos, zudem erscheint der Genitiv antiquiert. Auch zwei Reimpaare halte ich für mißglückt. "einfach" und "Bach" reimen sich nicht, weil bei "einfach" die Betonung auf der ersten Silbe liegt. "gibt" wird kurz und "geliebt" wird lang gesprochen, ist deshalb schief.

Trotz der Mängel ein vom Ansatz her gutes Gedicht!

Gruß

Spiderman
Die nette Lyrik-Spinne von nebenan!


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