Wolkenferne

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
festfisch
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Wolkenferne

Beitragvon festfisch » 26.06.2004, 20:55

Sieh
und staune
wie sie warten
bis der Wind sie fortträgt

Wohin weiß nur der,
der ihnen folgt
bis ans Ende
der Luft
and in the end, the love you take is equal to the love you make.

vogel
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Re: Wolkenferne

Beitragvon vogel » 26.07.2004, 15:04

Guten Tag und Hallo Festfisch.

Du hast dich ja angemeldet als wir unseren ersten Poetry Chat im Juni hatten, ich habe deine Gedichte auch gleich bemerkt, und mein Kommentar den anderen Kund getan. Ich bin halt zu prüde für mein Alter, ich alte Schnepfe ...
Leider ist mir ja Dirk zuvor gekommen bei der „Doppelhaushälfte“, aber du hast ja mehrere Gedichte gepostet. Und es wäre ja Schade, wenn da keiner was zu sagt.

Die äußere Form des Gedichts – hat die Pyramidenform eine Bewandtnis ?

Sieh
und staune
wie sie warten
bis der Wind sie fortträgt

Festfisch, du hast einen Hang zu Alliterationen, oder ?
Nur, das ist nicht mein Problem. Es ist der Wind. Ein personifizierter Wind, der dann auch noch trägt, ist recht .. albern. Wie der Anfang. „Sieh und staune“. Ich fühle mich nach diesen 4. Zeilen nicht zum Staunen bereit. Es ist für mich ein Geplänkel, nicht wie Wind sondern Wasser – ein kleines Bächlen aus den Bergen, plätscher, plätscher. Zeile 1 & 2 und „fortträgt“ ist zum einem Kitsch (aber jedem das seine !), zum anderem empfinde ich es als Kindergartensprache. Kinder staunen.

Wohin weiß nur der,
der ihnen folgt

Die Wiederholung des Wortes „Der“ ist arg ungünstig.

bis ans Ende
der Luft
Die Luft hat ein Ende ? Na hoffentlich bleibt sie mir heute Abend nicht weg, wenn ich mit dem Rad 5km nach Osten fahre – vielleicht ist ja da die Luft zu Ende.
Die Luft kann kein Ende haben. Auch der Himmel nicht. Ebenso der Horizont. Womit wir wieder bei den Kindern wären.

Ich frage ganz provokant : Ist dies ein Kindergedicht ? Eines, welches ein dreijähriges Kind mit seiner Wolkenferne träumen lassen, entführen, oder gar forttragen will ?

Insgesamt wirkt dieses Gedicht sehr kitschig auf mich. Es hat die rosarote Brille auf. Aber ich möchte keine Diskussion über Kitsch, Nichtkitsch über den Zaun brechen, danach steht mir nicht der Sinn. Aber dieser Text berührt mich nicht. Ich werde nicht fortgetragen.

MfG,
kleinervogel
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.


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