Elke erzählt

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
Elkeerzählt
Kerberos
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Elke erzählt

Beitragvon Elkeerzählt » 16.08.2004, 22:23

Elke erzählt


duck dich rief ich großmütig
so wie es die tapferen tun wenn sie zu lange in der sonne sitzen
ich warf mich über ihn
riss ihn zu boden
da knallte schon ein schuss durch die fenster
dann noch einer
er sah mich an
ich liebäugelte mit seinen schatten
dann wieder
peng
wie ein peitschenhieb
die schüsse balzten wie augenlähmung
nicht schön anzusehen dass
ich lag auf ihn
er sah mich an
er schwitzte sagte kein ton
dann wieder schüsse
und dann stille
ich blieb auf ihm liegen
er war tot
scheintot
ich dagegen fand es lustig auf ihm liegenzubleiben
das war ein nettes erotisches detail
elke rief er
elke machen wir es wie die kleinen kinder
rufen wir nach unserer mutter
sie schiessen auf uns
warum?
ich verdrehte die augen
sie schiessen auf uns weil sie zuviel munition haben
was denkst denn du
wieder peitschten schüsse
der wandspiegel war beschädigt
schon ein bißchen ärgerlich
elke
rief er
ich mag keine frauen die keine angst haben
sie schiessen auf uns
elke wir sterben wahrscheinlich
ich grinste
nein
wir sterben nicht glaub mir
wir überleben es
spätestens in der letzten zeile werden wir gerettet
er schaute mich an
starr wie ein eisblock der seine verwandtschaft vermisst
mir gefiel die vorstellung auf ihm zu liegen und liebe zu machen
liebe wie die reuzottern wenn sie zu zweit unterwegs sind
keiner von beiden hat wirklich lust
aber dann passiert es doch
da wieder schüsse
er schloss die augen
richtig gut sah er aus
ich hätte es gerne in mein notizbüchlein notiert
aber ich wollte auf ihm liegenbleiben
ich spürte seinen atem
sah in die tiefe seines schnabels
den ein mund war das nicht mehr
dieser mann hatte sich in einen vogel verwandelt
ein vogel der sich so schnell wie möglich aus dem staub machen wollte
die letzte zeile schnell
rief er
der kerl war ungeduldig

sie schossen nicht mehr
sie hatten aufgehört zu schiessen
ich sagte es ihm nicht
ich schaute ihn an
er war tot
scheintot
ich spürte kein verlangen
aber vielleicht hatte ich gerade deshalb soviel lust
er öffnete die augen
ich lächelte
haben sie aufgehört
fragte er
nein log ich
sie laden nur nach
ein murmeln in der stadt
jemand versank in seinen schritten
jemand sagte: das habe ich alles schon so oft gehört
das erwachen ist kreidebleich
die minuten wie ewig haltbare schneidezähne
sein atem durchfuhr meine haut
geht das
ich schreib es noch einmal
sein atem durchfuhr meine haut
ich hätte husten müssen um zu erwachen
aber ich hustete nicht.....

[) i r k
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Re: Elke erzählt

Beitragvon [) i r k » 16.08.2004, 22:33

Hallo Meister Hilbi,

hab ich Dir schon erzählt, dass ich drei deiner Gedichthefte zum DLC mitgenommen habe? Und Ede hatte deinen "Es gibt keine Zeit mehr" mit. Am Samstag-Abend haben wir dann als letztes, als leider schon die Hälfte der Truppe in den Kojen lag, daraus vorgelesen und uns kringelig gelacht. Ach, du schreibst so wunderschöne Gedichte. *schwärm*

Liebe Grüße,
[) i r k
"du trittst da fast in die fußstapfen des unseligen dr goebbels und seiner zensur und verdammungsmaschine." (Ralfchen)

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Re: Elke erzählt

Beitragvon Hilbi » 18.08.2004, 16:22

Elke, Elke....
Wenn der Himmel so blau ist, warum wird es dann finster?

vogel
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Re: Elke erzählt

Beitragvon vogel » 19.08.2004, 16:57

wisst ihr, was ich mich frage ? hilbi - so nehme ich mal an - scheint doch ein mann zu sein ... und elke ... ?? also ...... :-D
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.


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