24.02.2025
Symbolische Zufälle? Ich bin dazu übergegangen, das Deutschlandticket zu kaufen, als mein Hausverbot für die Bahnhofshalle Nürnberg ausgelaufen ist und ich wieder ziemlich frei gewesen wäre, für meine Mobikarte Mitfahrer acquierieren zu können.
Mittlerweile sieht man kaum mehr einen Anwerber im Bahnhof. Die Zeit der Mobikarte-Mitfahr-Geschäftsmodells ist ausgelaufen, das Deutschlandticket bindet zu viele Bahnfahrer, als dass die Mobikarte noch genügend freie Mitfahrer ansprechen könnte.
Selbst der Ägypter, der letzte, der es nötig hatte, Leute anzusprechen und sich etwas Geld zu verdienen, ist nicht mehr zu sehen.
Der aller letzte Mohikaner ist ein bärtiger Mittelfranke, der mehr herumsteht als Leute anspricht, man weiß nicht, was er überhaupt will. Er war derjenige, der mich mal angehauen hat, von wegen dass ich ein Pädophiler wäre, weil ich so gut mit jüngeren Menschen umgehen konnte, wie es den Anschein hatte. Diese Fähigkeit zeigt sich heute, in dem ich jüngeren Menschen Nachhilfeunterricht gebe. Der alte Mann, so muss ich ihn leider titulieren, hat damals schon nicht mehr die Welt verstanden, heute ist es zu offensichtlich. Interessant ist trotzdem, dass er ein höchst beachtenswertes Relikt alter Zeiten ist, habe ich ihn doch letztens total vertieft ins Zeitungslesen gesehen. Wer dies heute noch tut, ist mindestens ein Intellektueller.
10.04.2025
Immerhin habe ich meine tschechischen Rentenansprüche zugesprochen bekommen, wenn auch erst nach eigenständigem zweimaligen nachfragen. Allerdings bekomme ich nur vom Niveau der tschechischen Lebenshaltungskosten her berechnet das Entgelt, also für hierzulande sehr mau.
Je ne regrette rien.
Statt Mobikarte jetzt Deutschlandticket und jedes erreichbare Museum wird besucht. Das hat auch sein Gutes.
05.05.2025
Mittlerweile treibt es mich wieder auf die Schiene. Das liegt nicht an den Frühlingstagen. Selbst mit meinen durchschnittlich 300 Euro pro Monat zusätzlichen Honorareinnahmen durch Nachhilfe komme ich nicht mit den "costs of living" zu Potte. Ich verwende den englischen Ausdruck, um zu verdeutlichen, dass dies ein internationales Phänomen zu sein scheint. Amerikaner, angelsächsische Zufallsbekanntschaften klagen allenthalben. Wer verdient sich damit eine goldene Nase?
Vor nicht allzu langer Zeit hörte man noch reiche Mittelstands-Gutmenschen reden: "Ich bin mir sicher, dass es dem Konsumenten nichts ausmachen wird, wenn er ein paar Cent mehr für das Fleisch bezahlt, damit dies den Landwirten seinen Nutztieren zugute kommt." (Ich entschuldige mich nicht mehr für süddeutsche Grammatik!) Außerdem würde die Wurst hierzulande viel zu billig ausgepreist (sagt man das so?), bei dem, was es Kosten und Umstände verursacht (oder wonach sonst die Preise kalkuliert werden).
Diese Worte klingen mir heute wie purer Hohn im Ohr - und zwar wortwörtlich gemeint, sind sie mir inzwischen doch zum nervtötenden Ohrwurm geworden.
05.05.2025
Die letzten drei Jahre richtig gearbeitet, so dass ich nicht herumfahren musste.
Eineinhalb Jahre sogar festangestellt, sprich sozialversichert gewesen, das letzte Jahr dann Honorartätigkeit in meinem ursprünglichen Beruf, der des Lehrers, wenn auch nicht in meinem Fach, Deutsch, sondern in Mathe, für das ich völlig neuen Stoff lernen und mich vorbereiten musste. Long Life learning. Bringt auf jeden Fall Sinn ins Leben.
Wie komme ich dann wieder auf den sozusagen altbekannten Abweg?
Das erste Arbeitsverhältnis endete nach einem Jahr, in dem die Vorgesetzte den Vertrag nicht verlängert hatte. Warum nicht? Außer Acht lassend der Lügen und Vorwände wohl deshalb, weil ich mir erlaubt habe, unerlaubt einen zuständigen, wohl sehr nah am Chef posititionierten Buchhalter anzurufen, um eine Reparation zu erheben. Ich hatte eine Lieferung nach England mit über 60 Euro getätigt, die postwendend wieder zurückkam, weil falsch frankiert oder was immer. Ich war erst wenige Wochen im Dienst, als dies passierte, sprich nicht eingearbeitet und fühlte mich überrumpelt. Hätte ich gewusst, wie schwierig die Versendung nach UK werden könnte, hätte ich den Auftrag abgelehnt. Doch der Versender wollte sein Geld wieder zurückhaben, als er die Post zurückerhielt und zwar von mir. In meiner Güte gab ich ihm das Geld und in der Hoffnung, es von der Firma wieder ersetzt zu bekommen. Aber Pustekuchen, Reklamationen waren in diesem Bereich, der der Post, nur innerhalb einer Schicht des zuständigen Mitarbeiters möglich. Aber dass ich etwas falsch gemacht hatte, stellte sich erst am nächsten Tag heraus. Ergo: die Frist zur Reklamation war abgelaufen. Zum anderen konnte ich auch als Neuling noch nicht alles wissen. So forderte ich den Betrag von diesem Tschechen, einen Buchhalter und dafür zuständigen Mitarbeiter, zurück. Aber der sträubte sich wie eine Jungfrau.
Mein Vorgehen wurde der Vorgesetzten zugetragen, offenbar nichts Genaues, nur dass der hohe Mitarbeiter sich wohl pikiert gezeigt und gefühlt hatte, dass ich von ihm Entschädigung gefordert habe, was ich mir gut vorstellen konnte, schließlich war meine Rückforderung mit dem indirekten Vorwurf verbunden, dass die Firma doch dafür Haftung zu übernehmen habe und das Geld dem neuen Mitarbeiter ersetzen sollte. Aber mein Ansinnen war nun derartig abwegig, unverschämt und ehrrührig, dass es zu keiner Weiterbeschäftigung und Verlängerung meiner Beschäftigung gekommen ist.
Prekäre Arbeitsverhältnisse ist der Technicus Termminus. In diesen Arbeitsverhältnissen sind übrigens kaum Mitarbeiter gewerkschaftlich organisiert. (Ich befürchte, dass dies seinen Grund in der Struktur hat - ich lass diese Aussage einmal so vage und flapsig formuliert so stehen.) Das hat zur Folge, dass man sich bei Schwierigkeiten nirgendwo einen unbezahlten rechtlichen Beistand einholen könnte. Ich glaube, bei der Berufsgenossenschaft vielleicht, aber mache dies einer einmal, außer dass es eine Ochsentor darstellt, sind die Behörden und Verwaltungskonklomerate gleich welcher Art leider erfahrungsgemäß schmerzlich arbeitnehmerfeindlich. Man ist kurzum völlig auf sich selbst gestellt.
Was das heißt exemplifiziert an einem weiteren Beispiel.
Es sind ein Pack Lose geklaut worden. Offenbar vor der Nase einer kurz vor mir beschäftigten Kollegin, denn ich habe das Fehlen keine halbe Stunde angezeigt.
Nun kommen mehrere merkwürdige Umstände zum Tragen.
Es ist nun nicht klar, ob ich der Schuldige bin, gar der Dieb, oder die Kollegin. Für letztere spricht, dass vor wenigen Tagen auch in dem Wechsel einer Schicht von ihr und der dritten Kolleginnen etwas entwendet worden ist. Die Kollegin ist von daher dringend tatverdächtig. Ich glaube, sie hat schon damit gerechnet, dass sie entlassen wird, weil ihr wenige Monate vorher die Geschäftsleitung entzogen worden ist. Sie war auch die einzige, die sich gegen ungerecht empfunden Arbeitsverhältnisse gewehrt und ständig gemault hat.
Dass sie es hinwiederum nicht gewesen sein kann, spricht der Umstand, dass wenige Tage in einer anderen Filiale der gleich Diebstahl mit den Packen Losen geschehen ist.
Nun, die Chefin sagt schlicht: Ihr sei das egal, wer es geklaut hat, ich oder die Kollegin, ich solle mich mit dieser einigen. Doch diese, gar nicht dumm, informiert sich: Diebstahl müssen nicht die Beschäftigen kompensieren, sondern die Geschäftsleitung. Es ist wohl schwer anzunehmen, dass diese Rechtslage die langjährig tätige Vorgesetzte auch gewusst haben dürfte. Aber sie stellte sich dumm, wollte die Unwissenheit, Gutgläubigkeit und Harmoniebedürftigkeit der Angestellten (nämlich meiner) ausnutzen. Da die widerspenstige Kollegin jedoch auf ihr Recht pocht, muss die Geschäftsleitung für den Schaden aufkommen. Ich kenne mich nicht aus, aber wahrscheinlich ist die Firma auch gegen Diebstahl versichert. Aber wenn ein Diebstahl bei der Versicherung angezeigt wird, könnte natürlich wie bei Kfz-Versicherung die Versicherungsrate in die Höhe schnellen. Oder war es ihr zu mühselig, den erforderlichen Papierkram auszufüllen?
Jedenfalls war ich wieder arbeitslos. Aber nicht lange.
Ich bekam einen gleichen Job bei einer renovierten Tankstelle vor Ort.
Der Chef, ein rühriger, lieber Kerl, zumindest in seinem hohen Alter nun, stand auf Abruf: In wenigen Monaten würde er die Pacht der Tankstelle quittieren und in den Ruhestand gehen. Seine Frau, ebenfalls in der Filiale tätig, hütete bereits das Haus wegen eines Schlaganfalls.
Ich verstand mich mit dem Chef sehr gut, er erzählte so manche kuriose Story aus seinem relativ interessanten Leben. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen war ebenfalls exzellent, es waren ziemlich normale Menschen, was man bei den Kolleginnen der vorhergehenden Beschäftigung leider mitnichten sagen konnte. Zwischendrein, zwischen Schichtwechsel, Abendrushhour und sonstigem starken Andrang hatte man Zeit, sich mit sich selber zu beschäftigen, ein Juwel an Arbeitsplatz: Zeitungsschmökern, Rätsellösen und Bücherlesen - es hätte bis in alle Ewigkeit ruhig in diesem gemächlichen Trott weitergehen können.
Nun, mit meinem neuen Chef verstand ich mich gut.
Er hatte eine Stieftochter, die schrieb, also von Schreiben so leidlich existieren könnte, allerdings nur mit sehr freundlicher Unterstützung des gut verdienenden Schwiegervaters. Ihr Geschreibe war für mich nicht zu verdauen: meist Phantasy-Romane, von denen ich ohnehin kein Fan bin. Ein Buch in Kooperation mit einem syrischen jugendlichen Flüchtling geschrieben - ist das nicht eine zündete Idee!? - schaffte ich allerdings nicht, bis zum Ende zu lesen: pars pro toto.
07.05.2025
Herumfahren macht wieder wahnsinnig Spaß, vor allem die Bekanntschaften mit den vielen unterschiedlichen, fremdländischen Menschen. Da es meist Erwachsene sind, verbieten sich fast keine Fragen, vor allem nicht, was meine Lieblingsbeschäftigung anbelangt: die zum kulturellem Hintergrund und insbesondere die Muttersprache. Das ist der Unterschied zu jüngeren Menschen, ich denke dabei an die Schüler, die unter einem Anpassungsdruck stehen, der ihnen gebietet, ihre Muttersprache zu kaschieren und damit nicht ihre weniger guten Deutschkenntnisse preiszugeben.
Ich habe wieder Lust, Musik zu machen - diese Leidenschaft ist mir in letzter Zeit flöten gegangen, seitdem ich vor allem Nachhilfeunterricht nonstop gegeben habe. War schon anstrengend offenbar.
08.05.2025
Gestern eine US-amerikanische Philosophieprofessorin im Zug kennengelernt. Sie würde meine Literatur-Englisch-Übersetzungen durchsehen, evtl. verbessern und sich deswegen gerne mit mir treffen. Nachdem ein Gymnasiallehrerfreund die Durchsicht dieser meiner deutsch-englischen Stories/Kürzestgeschichten mit windigen Argumenten (der Übersetzer müsse Nativ-Speaker sein) abgelehnt hatte, ist dies ein erfreulicher Lichtblick.
Sie las zuerst einmal meine auf meiner Homepage veröffentlichten dt-engl. Liebesgeschichten, bevor sie mich zu einem weiteren Treffen einlud. "Ich mag Ihre Stories, so etwas wie konzeptionelle Kunst." Ich verstand nicht, inwiefern dies zuträfe, habe überhaupt nicht verstanden, was dies sein soll, um ehrlich zu sein. sie schickte mir einen Screenshoot, das irrtümlicherweise von einer Shortstory nebeneinander zwei Versionen aufwies. Was habe ich mir dabei gedacht? Wahrscheinlich wollte ich mich meine Übersetzungsfähigkeiten prüfen oder von beiden Möglichkeiten der Übersetzung die Rosinen herauspicken, bevor ich auf halben Wege die Lust verlor. Wie auch immer. Da sieht man mal, das originelle Kunst auch auf ein Missverständnis beruhen kann.
Im Nachhinein zu diesem Treffen denke ich: Was war das für eine Akademikerin? Verstand nicht einmal das französische: Je ne regrette rien! I dont regrette musste ich ihr übersetzen. Dieses Bild der amerikanischen Professorin, Akademikerin höchsten Grades, höher geht es nicht mehr, nämlich Lehrstuhlinhaberin entspricht dem stereotypen Klischee des Amerikaners: ein Banause durch und durch. Aber, wie gesagt, das bei einer Professorin!? Mir erschien das einen Tag später sich ereignende Schiffsunglück an der Brooklynbridge symptomatisch, grins.
Höchst eigenartig fand ich, dass sie so von AI schwärmte, die die menschliche Intelligenz ersetzen könne. Vor allem auf das Phänomen "schwarze Box" referierte sie. Diese besagt, dass selbst die Software-Entwickler überrascht davon sind, was von einer AI herauskäme, also etwas Selbstständiges, Nicht-Vorhersehbares, gar Intelligenteres als der Mensch imstande ist zu generieren. Glauben jetzt die neuen Naturwissenschaftler an den Heiligen Gral, an Hexerei oder wie oder was?
Einmal sagte sie: "Die Soziologen sind wirklich nicht so intelligent wie die Naturwissenschaftler." Sie hat sich selbst aufgespießt damit, weil sie ja auch Geisteswissenschaftlerin ist, womit sie den Beweis ihrer Aussage geliefert hat.
20.05.2025
Stets musste ich sagen: „Dann haben Sie wenigstens 2.50 gespart.“ Der Betrag ist doch sehr geringfügig, fast nicht der Rede wert. Doch ich muss es erwähnen. Es beruhigt mich, mein schlechtes Gewissen, die Kunden ausgebeutet zu haben, es rechtfertigt meine hoch angesetzte Taxe (obwohl sie es nicht ist.) Außerdem und schließlich muss bedacht werden, dass die Kunden sich die Mühen der Bedienung des Terminals und dessen kryptischen Ticketmenüs gespart haben, ganz zu schweigen von der anstandslos schnellen Dienstleistung zum Gleis und zum abfahrenden Zug chauffiert worden zu sein. Aber trotzdem, ich habe doch stets ein schlechtes Gewissen! (katholische Erziehung: das schäbige Mammon!)
Exkurs zur Beschäftigung zur Nachhilfe für Schüler
26.05.2025
cogito ergo dumm
Bei der Nachhilfe bin ich gescheitert.
Meine Ungeduld war das Problem.
Es hat mich genervt und unruhig gemacht, dass die Schüler denselben Stoff über Monate wie die Kuh nach der Fütterung widergekaut haben.
Ich habe mich gefragt und gesagt: sind sie es nicht leid, die immer gleichen Gleichungen/Ungleichungen mit einer Variablen zu lösen? Selbst nach einem halben Jahr änderte sich weder das Niveau noch der Stoff der Aufgaben – es war zum Verzweifeln!
Ich war ja selbst ein schlechte Schüler – aber jetzt bin ich einfach zu ehrgeizig, scheint´s!Die Eltern, besonders die Mutter, steht in unserer modernen Gesellschaft unter dem Druck, möglichst frühzeitig wieder in den Arbeitsprozess einzusteigen, wenn sie ein Kind zur Welt gebracht hat. Nach der Geburt, der Elternzeit, glaube ich, nennt man das, müssen die Kinder so bald wie möglich ab in die Kita. Dann Schule, die oft um 13 Uhr endet. Das Kind allein zuhause herumsitzen zu lassen, nein, auch zu uneffektiv. Man schickt sie in ein Nachhilfeinstitut (Geld hat man mit der Berufstätigkeit beider Eltern genug), wo es von der Straße, dem Fernseher und dem Internet gebracht worden ist. Es ist außerdem auch nicht mehr alleine und es lernt etwas, zumal auch soziale Kompetenz, wenn schon nicht Kognitives (was ich befürchte, es nicht tut). Die Nachhilfeeinrichtung steht unter kaum einen Leistungsdruck, so können die Kinder dort ihre Zeit vertrödeln - ist ja auch etwas wert. Manche kommen zwei-, dreimal die Woche dorthin, weil sie wahrscheinlich so unter Leistungsdruck stehen, dass sie sich dieser langweiligen Tour aussetzen. Besser sich langweilen statt sich schlechtes Gefühl hingeben zu müssen. Ich weiß nicht, ob das eine beneidenswerte Jugend ist und es nicht sinnvoller und schöner wäre, da sie in dieser Einrichtung ohnehin kaum etwas lernen, in der Natur draußen herumzustreunen, mit dem Fahrrad an den nächsten Baggerweiher zu fahren oder Skateboard oder meinetwegen durch die Straßen der Stadt zu schlendern. Aber die Eltern wollen dies wohl nicht, sie bilden sich ein, wenn ihr Kind in einer solchen "Lernstätte" verweilt, wird er wohl mindestens eine Note besser nach Hause bringen.
Ich bin jetzt dazu übergegangen, weil ich noch Schüler habe, den Odysseus-Sirenen-Trick anzuwenden, indem ich anstelle mich ausschließlich den Schülern zu widmen, mich auf Distanz halte und Fotographien von zu malenden Sujets mit Bleistift aufs Papier zu zeichnen, welche ich dann mit einem Graphitistift auf eine Leinwand blaupause, um daraufhin mit Acryl oder/und Öl ein Bild zu malen. Zwei davon sind mir schon sehr gut gelungen.
Also, momentan fotographiere ich viel, kopiere die Fotos als Zeichnung auf ein DIN-A-3-Zeichenblock-Papier und dann auf Leinwand mit einem Graphitistift, um daraus Farbbilder zu machen.
Oder ich scanne sie auf den Computer, integriere es in ein Zeichen-Programm des Computers, bearbeite es damit und veröffentliche es.
Da das Abzeichnen langwierig und mir ansonsten mühselig erscheint, mache ich dies ausschließlich, wenn ich Unterricht habe. Da ich den Schülern nicht zu sehr zu viel abverlangen will und da das Zeichnen ein guter Weg ist, mich zurückzunehmen und auf Distanz gehen zu können, mache ich aus meiner Schwäche ein Stärke und betätige mich produktiv, langfristig kreativ.
Odysseus, ich liebe auch die Sirenen!
Meine Stellungnahme der Einrichtung gegenüber will ich hier wiedergeben, weil mich die Sache noch sehr beschäftigt und auch quasi-typische Verhaltensweisen von Schülern in Nachhilfeeinrichtungen widerspiegelt, besonders die sogenannten Lese-Schreib-Schwachen
Stellungnahme zu Schülernachhilfe
Ich übernahm vor wenigen Monaten zwei Gruppen von Frau Julia U.
Eine Gruppe bereitete in dieser ersten Stunde Schwierigkeiten. Zum einen waren sämtliche Schüler unruhig, zum anderen hatte ich mit einem besondere Schwierigkeiten. Sein Name ist Adrian X (beim Familiennamen bin ich mir nicht sicher).
Er reagierte auf alle meinen Verbesserungsvorschläge brüsk. Er wollte Englisch lernen, aber seine Schreibweise entsprach nicht der lateinischen Norm, siehe Hamburger Lateinische Schrift. Ist es egal, ob man kleines l und großes L beliebig schreibt, um eine Fremdsprache zu lernen, insbesondere Englisch? Englisch kennt keinen Unterschied zwischen Groß- und Kleinschreibung, zumindest meistens, Ausnahmen bilden Eigennamen. Darüberhinaus waren noch weitere Buchstaben nicht eindeutig schriftlich wiedergegeben. Zum Beispiel: kleines n sollte h sein. Ich versicherte mir vom Schüler, welche Bedeutung der jeweilige Buchstaben haben solle und er entsprach nicht der Norm.
Diese Fehler sind keine legasthenische, also Schreib- und Leseschwächen, sondern beruhen auf der Übereinkunft einer Norm, wie gängigerweise die Buchstaben zu schreiben sind. Der Schüler wollte jedoch meine Korrekturen partout nicht akzeptieren.
Nach Ende der Stunde erschien er mit seinem Vater in der Einrichtung. Dieser beschwerte sich, dass sich sein Sohn unrecht behandelt fühle. Ich versuchte ihn meine sachlichen Einwände darzulegen.
Der Vater: „Er muss Englisch können. Mehr will ich nicht.“
Man könne nicht eine Sprache lernen, wenn man nicht wisse, wie die Wörter geschrieben sind. Und überhaupt, müsse man die Buchstaben richtig schreiben.
Der Vater: „Das ist nicht wichtig. Nur Englisch muss er lernen.“ Außerdem, sein Sohn habe anerkannte Legasthenie, von zwei Seiten bzw. Fachpersonal der Schulbehörde attestiert.
Was immer man unter dieser Lese- und Rechtschreibeschwäche verstehen mag, Buchstaben richtig oder falsch zu schreiben, dürfte wohl darunter nicht fallen. Ich kam mit dem Vater nicht überein, er beharrte darauf, dass sein Sohn Recht habe und eine Sonderbehandlung genießen solle. Seine Schwäche signalisierte, dass er bei Anforderungen als Lehrer nicht überfordert werden wollte und es qua seiner "Schwäche", sprich Behinderung nicht können kann.
Diese gewährte ich ihm, weil er auch jeden Verbesserungsvorschlag und sogar angebotenen Lernhilfe ablehnte. Er beschäftigte sich fast ausschließlich mit sich selbst und seinen mitgebrachten Unterlagen.
Das Problem war damit aber nicht gelöst, weil er andere auffällige Verhaltensweisen zeigte. Der Schüler redete ständig und stichelte insbesondere gegen eine andere Schülerin aus dem Gymnasium, von wegen warum sie Latein lerne, diese tote Sprache bräuchte man doch nicht mehr. Darf man diese Bemerkungen dulden? (Oder sehen dies die Vertreter der Einrichtung anders?) Der Schüler konnte alles tun, was ihn beliebte oder nicht, also nicht ernsthaft lernen, er hatte schließlich den Rückhalt seines Vaters und der offiziellen Attestierung, schreib- und leseschwach zu sein.
Einträge anderer Lehrer, die mit ihm zu tun hatten, bestätigen im übrigen die Schwierigkeiten, die auch ich mit ihm hatte.
Der Vater erschien noch einmal in der Einrichtung, redete allerdings nicht mit mir, aber ich vermute, er wollte, dass sein Sohn in einen anderen Kurs verlegt bzw. einen anderen Lehrer bekäme.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich Eltern gerne von der Schulbehörde eine Lese- und Rechtschreibschwäche für ihren Schüler attestieren lassen, um sich um so besser auf Mathematik, das das goldene Fach mittlerweile ist, konzentrieren zu können. Der Schüler ist mit seiner "Schwäche" vom Schulstress entlastet, den andere aber tragen müssen.
Dass dieser Schüler zudem in der Realschule war, erkläre ich mir nur, dass er sich nicht auf das richtige Schreiben und Lesen konzentrieren musste und so die erforderlichen Noten in den anderen Fächern bekam. Von seiner Fähigkeiten her jedoch wäre er besser in einer Haupt- oder Förderschule aufgehoben gewesen. Aber die Eltern sind derartig engagiert und kümmern sich um ihren Sohn als Schüler, dass er nicht sozial deklassiert ist und vom Sozialen Status her in eine untere Schulliga absteigen muss.
Andere Bundesländer als Bayern haben diesen Legasthenie-Freifahrtschein eingeführt und wieder abgeschafft.
Ist diese Legasthenie nicht so etwas wie die soziale Hängematte des Schulsystems?
Am unangenehmsten war mir eine Schülerin, 12 Jahre alt, und Rumänin. sie akzeptierte mich von Anfang an nicht. einmal blämte sich mich mit der Aussage, die Deutschkorrektur vom letzten Mal hätte die Überprüfung ihrer Lehrerin nicht standgehalten.
Perplex wusste ich dazu nichts zu sagen.
Bei einer meiner letzten Lehrertätigkeiten, hier Erwachsene, beschwerte sich gleichfalls eine Rumänin über mich bei der Leiterin der Volkshochschule.
Das Selbe ist mir zu Anfang meiner Fremdsprachenlehrer-Laufbahn mit einer anderen, diesmal Kollegin passiert, die aus Rumänin kam. Ich würde Deutschsprache-Fehler machen. Wenn ich aber Hilfe bräuchte, dürfte ich mich gerne an sie wenden. Diejenige, die diese Fehler im Unterricht festgestellt hatte, war eine rumänische Schülerin gewesen, eine Ärztin. Bin ich da in das Zielfeuer einer rumänischen Seilschaft geraten?
Last but not least die letzte äußerste unangenehme Konfrontation mit einer Vorgesetzten Rumänin, die allerdings auf eine Intrige einer deutschen Kollegin hin, mich im hohen Bogen entlassen hatte, mit einem Stil, der äußerst unangenehm war, nämlich ohne Rücksicht auf andere, zumal Schüler und Schülerinnen. Das das auch etwas Zivilisierter geht, ohne dass einem Hören und Sehen dabei vergeht, lag offenbar weit außerhalb ihrer kulturellen Fähigkeiten.
Zwar gibt es keinerlei Gründe wegen dieser nationalen Zuschreibung beschämt und berührt zu sein - es waren nun allesamt Rumänin und natürlich es gab auch Begegnungen mit Arschlöchern anderer Hintergründe, wenn auch nicht und das ist entscheidend, im wiederholten Falle, - weil es sich nun einmal um eine Tatsache und um Fakten handelt, dennoch bin ich beschämt, dies hier aufzusetzen und aufgelistet haben zu müssen.
29.05.2025
Bekannte Gesichter.
Rollmops, der ukrainisch-deutsche Jude hat sich einen dichten, das ganze Gesicht verdeckenden Vollbart wachsen lassen, grüßt mich mittlerweile wieder, wahrscheinlich wegen des langen Zeitabstands, lebt meistens im good old Bimbam und holt sich vom Floristen an Bahnhof leere Pfandflaschen, um ein paar Kröten in die Tasche zu bekommen.
Die Volljuristin ist munter beim Flaschen sammeln und klagt über hartnäckige Konkurrenz von Bahnbediensteten gleichfalls als Zubrot Sammelnder. Werden die mittlerweile so schlecht bezahlt?
Thomas, alias Nemo, ist schwer gezeichnet, seine ehemals ranke Gestalt wirkt sehr grobschlächtig und behäbig, fast quasimodo-ähnlich, nimmt einem gar nicht mehr wahr, sobald man auf der Spielfläche erscheint. Er scheint in seiner eigenen Welt zu leben.
Der Ägypter ist auch nur noch selten zu sehen, aber noch aktiv.
Nur einer ist voll am Ball. Oberpfälzer, stets modisch bekleidet mit blond gefärbten Haaren, der gern zum lauten Sprechen neigt und während der Suche den ein oder anderen Fast-Food-Hamburger oder dergleichen verdrückt. Er wird öfter mal von Polizisten kontrolliert, aber arbeitet unverdrossen weiter - solange es nicht Sicherheitsbeamte sind, die ihn zur Anzeige bringen.
11.06.2025
Bin ich nervös bei einem nicht einschätzbaren Gast, zu Beispiel juckt es mich, zum Stift zu greifen und zu schreiben und mich hinter das Schreiben z u verstecken, meine Verlegenheit damit zu verdecken (wie jetzt!)
13.06.2025
Es ist schwierig, Kundschaft aufzutun, zumal viele paarweise zur Bergkirchweih von Bamberg nach Erlangen fahren, da gibt es schließlich ein günstigstes Hin-Rückfahrt-Ticket.
Heute passte ich einen ab, der noch auf einen Mitfahrer/Freund wartete. Obgleich die Zahlen eindeutig waren, weil er mit ihm zurückfahren wird, wäre solch ein Tagesticket entschieden günstiger, nämlich 26 Euro.
Ich machten ein Angebot von 7 Euro, klang ja nach weniger als 25, aber die Rückfahrt mussten sie auch noch berappen, die 22 Euro kosten würde und dann blechten sie nur ein paar Euro mehr. So weit so gut. Ich unterhalte mich mit dem Studenten aus Aserbaitschan fantastisch gut, weil er sechs Sprachen vorgibt zu sprechen und ich ihm da nicht nachstehe. Aber es kommt schließlich anders, als er es sich ausgerechnet hat.
Sein Freund, gleichfalls Student des Steuerrechts, allerdings deutsch, fragt mich, als wir im Zug sitzen: "Wieviel kostet es für jeden von uns?" Ich bleibe bei meinen sieben Euro. so erhalte ich 14 Euro. Der andere Steuerstudent reklamiert nicht, ich stecke das Geld erfreut ein. Steuerfrei. Die Steuerrecht-Studenten diskutieren weiter über die Theorie und Praxis des Steuerrechts. Beim Abschied wünsche ich beiden noch, viel Erfolg beim Studium. Sie haben es nötig!
20.06.2025
Am Wochenende widerstand ich der Versuchung, eine gefundene Debitkarte zu benutzen. Diese hatte ich vor einem Terminal auf dem Boden gefunden und aufgelesen.
Es ist eine ausländische gewesen, also von einer holländischen Bank.
"Wenn es eine nichtdeutsche, nicht Null-Acht-Fuffzig-Karte von der Sparkasse ist, gehört die bestimmt einem reichen Sack."
Dann wäre es gerechtfertigt, dass ich armer Schlucker sie benutze!
(Ich erinnere mich in diesen Momenten nicht an dem Vorfall, als ich mir meiner Sparkassenkarte verlustigt gegangen war. Ich hatte sie in einem Terminalschlitz stecken lassen, mich von umstehenden, meist weiblichen Passanten ablenken lassen und sie wurde mir später von der Polizei wieder zugeschickt, nachdem sie bei einem Jugendlichen in dessen Geldbörse gefunden worden ist, der sie eingesteckt hatte, vorgab sie sei die von seinem Großvater, allerdings mit einem allzu nicht-italienischen Namen, den der Junge angab oder selbst so mit Namen hieß, jedenfalls wurden die Gesetzeshüter deswegen misstrauisch und gingen der Sache näher nachg. Schließlich wurde der Jugendliche nach Jugendstrafrecht von der Justiz verwarnt, welcher sich in dem mir übergebenen Schreiben des Urteils des Jugendrichters reumütig gezeigt hatte. Ich war sehr froh, meine Karte wieder zu bekommen, ohne dass mir eine Schaden zugefügt worden wäre.)
Ich verwarf zwar diese berechtigende, beruhigende Begründung des Ich-Armer und des Anderer-Reicher nicht direkt, aber wahrscheinlich war ich einfach zu sehr geschafft, erschöpft und musste mich zu sehr mit anderen Dingen gedanklich auseinandersetzen, bilde ich mir zumindest ein, ich vergesse die Sache ganz einfach anstatt mir über die Sache klar zu werden.
Dann fällt sie mir wieder in den Blickfang, als ich bei anderer Gelegenheit meinen Geldbeutel öffnen muss.
Und es beginnen sich automatisch wieder Fragen in meinem Kopf abzuspulen. Es entsteht ein ziemlicher Wirrwarr in meinem Kopf dadurch. Letztlich komme ich zu folgendem Ergebnis: Na ja, ich könnte sie dann zunächst mal testen, ob sie noch aktiviert ist!
"Lebensmittel einkaufen, sich mit Proviant versorgen, das, was ein Mensch unbedingt braucht."
Stand nicht in der Bibel, dass Mundraub gerechtfertigt ist?
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe dennoch nicht in die Vollen gehauen und aus der Karte herausgeholt, was ging, sondern nur einmal zugegriffen, letztlich nur aus Neugierde und mir einen Capuccino gegönnt. Ich war erstaunt, denn obwohl Stunden seit dem Fund vergangen waren, funktionierte sie immer noch. Lag es an dem Feiertag, dem Pfingstmontag? (War der heilige Geist über mich gekommen?) War die Bank nicht erreichbar? Hatte es der Besitzer noch nicht bemerkt, dass seine Bankkarte verlustig gegangen war?
Nur zu dieser Missetat habe ich mich hinreißen lassen.
Dann habe ich mich nicht weiter darum geschert und bin erst einmal meiner Wege gegangen. Ich höre jetzt eine Stimme: schön blöd! Jeder andere wäre wahrscheinlich wie von der Tarantel gestochen zum nächsten Geschäft gerannt und hätte sich etwas gekauft und zum nächsten undsoweiter.
Ich räume jedoch ein, ich war auch zu erschöpft an diesem Abend. Und überhaupt, egal was ich mache, ich lasse zwischen Erkenntnis und Tat stets eine wie ich es nenne talleryandische Pause entstehen. Talleryand ist der bedeutendste Diplomat während und um der französischen Revolution, davor und danach. Er hat bis über fünf Regimes als Außenminister und Diplomat seiner Nation überstanden. Das muss einer mal nachmachen, zumal in diesen bewegten Zeiten. Und er hatte die Angewohnheit, bevor er ein offizielle Schreiben absendete, erst etwas Zeit verstreichen zu lassen.
Es hätte mich schon gejuckt, im Discounter des Bahnhofs mir eine abendfüllende Proviantisierung zu gönnen. Doch blieb ich stark.
Am nächsten Tag wollte ich es genau wissen. Noch einmal sich einen legeren Schaumkaffee gönnen! (mit "Oberen`" wie die Österreicher sagen und ach, es gäbe doch so schöne leckere Sachen auf dieser Welt, die geniessenswert sind, nicht wahr!).
Denkste, inzwischen war die Karte abgemeldet.
Im Ernst, wen hätte es gestört? Reich wäre ich damit nicht geworden und wenn, dies hätte niemanden gestört. Womit du reich geworden bist, interessiert in dieser pragmatischen Welt niemanden, du wirst nur wegen der Tatsache deines dicken Bankkontos bewundert.
Nicht mit mir! (Ist es Dummheit, Stolz oder Stärke? Es ist Erfahrung! Aber dazu später.)
Heute Nacht geträumt, ich hätte meine Geldbörse verloren. Sämtliche meiner Klasse von der Schule (längst nicht mehr bin ich in der Penne) versammeln sich bei mir zu Hause. Ich dränge darauf, endlich aufzubrechen und meinen verlorenen Gegenstand zu suchen, doch meine Mitmenschen finden immer wieder Ausreden und rühren sich einfach nicht, die Suche zu beginnen. Ich bin ziemlich verzweifelt und enttäuscht darüber.
27.06.2025
Zwei Norweger getroffen, die sich die Relikte des Nazireiches beim Dutzendteich in Nürnberg, sprich das Collosseum (nostalgisch bewegt) angucken wollten. "Ich bin von hier, aber ich habe mir das noch nicht angesehen. Das ist das Letzte, was mich interessiert."
Die zwei Kämpen lächelnd altersschwach dazu.
Mir fällt ein, dass ich doch mal ein Edda-Gedicht mit Oddvin, einem Norweger, ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht habe (Edda-Dichtung ist einer der ältesten in germanischer Sprache). Die Publikation ziehe ich aus meinem Rucksack, wie ein Gote auf seiner Wanderschaft, wenn er Schild und Schwert hervorzieht.
Die zwei Männer aus den nördlichen Europa schauen gespannt.
Ich lese das Gedicht "Mädchenwörter", das die Veränderung der Frauen mit einem sich ständig sich drehendem Rad in der Brust vergleicht. Allerdings wegen mangelnder Sprachkenntnisse muss ich es ins Englische übersetzen.
Sie lächeln über den Inhalt des Gedichts weise dazu.
Dann zeigt mir einer auf dem Smart Phone den Namen "Edda Göring" an. Der Name von dem dicken Obernazi?
Sie lächeln zustimmend.
Ich nenne zwei der bedeutendsten norwegischen Dichter und Denker. Hamsun und Ibsen, ersterer vorschneller Nazi, zweiterer keiner, weil er vor dem Naziphänomen existent war. Die wackligen Wikinger er können nicht umhin zu betonen, dass Norwegen niemals mit den Nazis militärisch kooperiert haben, sondern mit den Alliierten.
Knut Hamsun hat mit seinem Roman "Hunger" ein 100-Muss-Lesen-Buch geschrieben, Henrik Ibsen bedeutungsvolle Dramen wie "Nora" und das "Puppenhaus", worin es letztlich um Freiheit des Individuums geht.
(Fußnote: Man darf nicht vergessen, dass dieser große Roman vor dem Hintergrund der großen Depression in der Welt und insbesondere der in den Staaten, in der Hamsun emigriert war, geschrieben worden war. Wie heißt es in manchen Geschichtsbüchern: als die Nazis/die Deutschen/der Hitler zum Krieg aufrüsteten, begann sich der Weltmarkt aus seiner eisernen Erstarrung zu lösen. Und man lese mal bei amerikanischen Autoren, welche verheerenden Auswirkungen diese auf das reiche Amerika damals hatte.)
Wenn man dagegen Nazi-Ideologie für Verherrlichung der Gesellschaft, der Masse gleichsetzt hat man etwas Apodiktisches, Kontrapunktisches und Gegensätzliches. Und dies von den zwei herausragendsten Autoren eines Landes und einer Kultur, bringe ich es auf den Punkt.
Die zwei altersschwachen Norweger lächeln weise zustimmend.
(Fußnote: Vor ein paar Wochen habe ich eine Viererschar Schotten mitgenommen. Diese waren von ihren Highlands und Wutherun Hights nach Kontinentaleuropa extra heruntergestapft, um in Ost wie West dieses unseres Fußballlandes in den Stadion die tolle Atmosphäre der Fans mitzufeiern. Einer war so leicht angezogen, obwohl es windig und kühl war, dass ich mir bei diesem Anblick einen veritablen Schnupfen eingefangen habe.)
Eine Schar bewegter Christen aufgelesen. Mit dem Leithammel, der aus Philadelphia, den Staaten, kam, habe ich Englisch gesprochen. Davon war ich beeinflusst und dachte, die ganze Meute sei aus den Staaten. Eine Frau, die zu mir sprach, redete zwar Deutsch, aber mit hartem englischem Akzent. Ich dachte, es fiele ihr die deutsche Sprache schwer und antwortete in Englisch, in das sie dann auch verfiel.
Während der ganzen Fahrt tat ich dies mit ihr und noch einer weiteren Frauen, die nicht müde waren, von Jesus in ihrer Brust zu sprechen und natürlich vom Holy Geist, der über sie gekommen sei. Immer wenn eine Pause im Gespräch entsteht, beginnt der Mechanismus der Aufziehpuppe dieser Dame zu rasseln: "Seitdem Jesus Christus zu mir spricht und der heilige Geist über mich gekommen ist..." (übersetzt)
Sie fragen auch nach meinem Glauben. Ich antworte natürlich und sie verstehen mich.
Ein jüngerer Deutscher schaltet sich ein, er spricht die beiden Deutsch an: Ich-höre-was-du-nicht hörst. Ich wundere mich. Er hat etwas bemerkt, was mir entgangen ist. Ich merke, beide antworten in Deutsch. eine gar im schwäbischen Akzent. Kann doch nicht sein, dass eine Amerikanerin so gut Schwäbisch spricht.
Am Ende der Bekenntnisse über Glauben und Religion outen sie sich als genuin deutsch.
Vielleicht kann man über die Religion und Glauben nur noch auf Englisch sprechen? Weiß der Teufel!
Heute jemanden auf der Straße in Nürnberg getroffen. Er hat mich darauf angesprochen, dass ich doch derjenige sei, der sie vor ein paar Tagen im Zug mitgenommen hätte. Ich erkannte ihn nicht. Dann sagte er, bevor er seiner Wege ging: "Du bist doch der Katholik." Es klang so, als hätte er mir die endgültige Antwort meiner Identität gegeben, nach der ich so lange schon gesucht habe. Endlich!
06.07.2025
Gestern eine Dame mit ihrer Tochter mitgenommen. Sie waren aus Moldawien.
Ich hatte zwei Euro gesagt, die sie mir sofort gab. Wir gingen die Treppe hinauf zum Bahnsteig, als sie mir oben erneut zwei Euro aushändigte. Warum nicht, dachte ich, wenn sie will, die Fahrt kostet für sie ja auch 4EuroSiebzig. Während der Fahrt sagte sie, sie habe mir zwei Euro zu viel gegeben. Ich gab ihr die zwei Euro sofort zurück. Das war ihr peinlich, sie sagte, die Fahrt kostet ja nur 2 Euro Siebzig. Dann sagte ich, aber nein, ihre Fahrt kostet doch 4 Euro Siebzig. "Aha!", schlug sie sich auf die Stirn. "Stimmt, die Buskosten sind ja nur 2 Euro Siebzig." "Aber behalten Sie es!" "Nein, nein!" Sie legte offensichtlich gesteigerten Wert darauf, mir alles das zu geben, was es kosten würde. Es war ihr sehr peinlich, dass sie mir das nicht sofort und problemlos gegeben hatte.
Dann zeigte sie mir Fotos von Odessa, da ich erzählte, diese Stadt schon einmal besucht zu haben und sie nicht weit weg davon wohne, nur wenige Kilometer zur ukrainischen Grenze. Die Bilder zeigten sie, aber die Straßen und Plätze schienen ziemlich ausgestorben zu sein. "Heute lebt keiner mehr dort. Alles ausgestorben. Weggezogen", bemerkte sie bedauernd.
Ich verstand.
Ich verstand auch ihre Peinlichkeit wegen des Geldes.
Mutter und Tochter freuten sich wahnsinnig, dass ich ein paar Worte Rumänisch sprechen konnte. Sie waren offenbar zweisprachig, ukrainisch/russisch und rumänisch.
Das war das erste Mal, dass ich Menschen von dort unten aus dem östlichen Balkan begegnete, denen die Geldschulden peinlich waren. Es wäre ja okay gewesen, nur die Hälfte der Fahrt zu bezahlen, aber es genierte sie, dies nicht zu tun. Es mutet einen schon berührend an, wenn man sieht, dass sich diese Menschen alles andere als wohl fühlen, als Bittsteller auftreten zu müssen und sie lebten am liebsten zu Hause, das ihnen "unwirtlich" und "unmöglich" gemacht wird.
Erinnerungen kamen mir hoch bezüglich der Geldproblematik.
Die Korruption in Rumänien.
Die Kollegin, die mich dauernd auspresste, sich einladen ließ, obwohl sie das selbe verdiente.
Die rumänische Studentin, die in einem Seminar so betrübt dreinschaute und sagte, als ich sie fragte, sie habe Probleme mit ihrem Mann, der ihr Vorwürfe mache, dass sie keine deutsche Vorfahren habe, weil sie doch dann "reich" wäre und sie nun weniger Geldprobleme hätten.
Die Menschen in Ungarn oder sollte man sagen, die Korruption in Ungarn.
Das Viertel, in dem ich wohnte, das ich nach einigen Jahren wieder besuchte und auf dem Markt nun keine Pappbecher mehr ausschenkte, sondern Porzellantassen - dank Europäische Union. Und der ungarische Vermieter, der wegen Geld ein Theater machte, ein anderer mir nur die Hälfte der Kaution ausbezahlte, als ich auszog.
(Der russische Vater mit deutscher Ehefrau in Deutschland. "Wie sehen Sie den russisch-ukrainischen Krieg?" "Sie sind beide Schuld!")
Aber halt!
Die Korruption in Deutschland.
Beim hiesigen Bürgermeister, CSU-Mitglied, nun im Bundestag sitzend. "Wenn Sie einen Video professionell drehen wollen, ich kann Ihnen gerne eine Adresse eines Firma geben, mit der wir gute Erfahrungen gemacht haben." Milliarden werden bei uns verschwendet - das ist der Unterschied.
In den besten aller Republiken - Verteilungskämpfe vorm Terminal 2025
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