so kommts...

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Eja
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so kommts...

Beitragvon Eja » 20.12.2005, 10:03

Okay, so als vorweihnachtliches Weihnachtsgeschenk stell ich jetz mal meinen ersten Text online, oda Mirko? ;-) Damit du dich vom Schock erholst, den mein sinnloser Text dir verpasst hat, den du letztens gelesen hast :-D

Passt nicht wirklich zur Zeit, ist eher was für Halloween, aber mei :-& ...


wahre Liebe?

Mein Kopf dröhnt, hab schon wieder Überstunden gemacht. Es ist dunkel, als ich auf die Straße gehe. Will nur noch heim, die Tür aufmachen, >Hallo< rufen, mir in der Küche ein Brot machen. Mich auf die Couch setzen und Chopin auflegen. Danach ein kurzes Bad und dann schlafen.
Siehst du? Ich hab alles im Griff, ich hab ein normales Leben.
Natürlich siehst du’s nicht. Wie denn auch? Ich hab ja deine Augen noch nicht geholt. Es gefällt ihnen im Kühlschrank, da haben sie’s schön kühl.
Was hast du immer gegen Migräne gemacht? Ich glaube, bei mir kündigt sich grade eine an. Hab’s vergessen, schlimm oder? Dabei präge ich mir doch sonst jedes Wort von dir ein. Aber in letzter Zeit bist du so schweigsam.
Wenn du willst, kann ich dich holen und wir reden eine Weile. Chopin kann warten. Er verlässt mich nicht.
Aber du wolltest, stimmt’s? Ich hab dir doch gesagt „bleib lieber, ich lass dich nicht gehen“. Tja, das hast du jetzt davon. Nun kannst du mich nicht mehr verlassen. Dazu müsstest du deine Beine vom Dachboden holen.
So, ich mach mir jetzt einen Tee. Willst du auch? Schon gut, du musst nichts sagen, ich kenn dich doch. Ich weiß, was du magst. Ich frage mich nur gerade, wie du den trinken willst, so ganz ohne Hände?
Diese Art zu leben ist wirklich kompliziert. Aber du wolltest es ja nicht anders. Wärst du nur freiwillig geblieben, Dummerchen.
Egal, ich bin ja da und du bist da.
In jedem Raum ein Teil von dir. So lässt du mich nie mehr allein.

Hab ich dir das eigentlich schon gesagt? Ich liebe dich.



...lg,
Eja
..., oda.

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 23.12.2005, 23:07

Hallo Eja,

ein fürwahr besinnlicher Text kurz vor dem Fest der Liebe. Sehr passend. :-D

Vorneweg sei gesagt: Auch wenn ich jetzt „American Psycho“ gelesen und besprochen habe bin ich immer noch kein Experte für psychopathische LI`s. Insofern nimm es als Laienkritik eines ausgewiesenen Nicht-Experten in diesem Bereich.

Kritik:

Ich beginne mit dem, was mir missfällt. Das ist erstens der Titel und hier besonders das Fragezeichen. „Wahre Liebe“ ist schon etwas einfallslos und die schaurig-sarkastische Bedeutung die der Titel dennoch haben könnte wird durch das Fragezeichen verwässert. Mir würde hier ein etwas subtilerer Titel, der zum Beispiel sarkastisch zum Ausdruck bringt es handle sich hier tatsächlich um wahre Liebe, besser gefallen.

Weiterhin finde ich, dass man aus der Geschichte wesentlich mehr machen könnte. Du bringst manch schöne Andeutung über die Beziehung von Opfer und Täter. Aber das Opfer bleibt ziemlich blass. Gut, das hast du wahrscheinlich sogar so gewollt, aber mir wären jetzt ein paar Rückblenden lieb gewesen. Ich habe nach dieser Geschichte das Verlangen mehr über die Hintergründe zu erfahren. Das mag aber an zwei Umständen liegen, die mehr oder weniger sehr persönlicher Natur sind:

1. Da ich in der Regel nicht so auf zersägte Menschen und dergleichen stehe sind (FÜR MICH, das kann für jemand anderen schon wieder ganz anders sein) die Andeutungen einfach zu wenig. Das ist aber wohl sehr subjektiv.

2. Ich bin gerade durch „American Psycho“ mit noch viel grausameren Methoden Menschen zu verstümmeln bekannt gemacht worden. Vor diesem Hintergrund kann mich deine Geschichte nicht mehr so richtig schocken, was sie sonst bei mir Angsthasen ohne Mühe geschafft hätte. Geschluckt habe ich nur beim ersten Lesen bei der Stelle mit den Augen im Kühlschrank. Die Geschichte hätte also, um mich fesseln zu können, stärker auf Charakterisierungen setzen müssen und dafür wären wiederum Rückblenden und eine Ausleuchtung der Täter-Opfer-Beziehung unumgänglich gewesen.

Den Schluss finde ich eigentlich okay, habe aber dennoch was zu meckern. Ich zitiere mal…


Egal, ich bin ja da und du bist da.
In jedem Raum ein Teil von dir. So lässt du mich nie mehr allein.

Hab ich dir das eigentlich schon gesagt? Ich liebe dich.


Den dritten und den vierten Satz würde ich auch streichen. Ich glaube der Effekt wäre größer wenn das LI nur erwähnt, das a) das Opfer sich jetzt in jedem Raum befindet und es b) das Opfer liebt. Das impliziert, das das LI das Opfer nicht mehr „gehen“ lässt und das „Hab ich dir das eigentlich schon gesagt?“ finde ich auch irgendwie funktionslos.

Meine Version wäre also…

„Egal, ich bin ja da, und du bist da. In jedem Raum ein Teil von dir.

Ich liebe dich.“

Ein kleines Detail noch:


Es gefällt ihnen im Kühlschrank, da haben sie’s schön kühl.


Ja, im Kühlschrank ist es kühl. Aber das wirkt irgendwie doppelt gemoppelt. Vielleicht „frisch“ oder so, aber auf keinen Fall „kühl“ nach „Kühlschrank“.


So, genug gemeckert, nun zum Lob:

Erstmal finde ich es gut, das das LI Chopin mag. Finde ich sehr stilvoll. Dieser Gegensatz von Stil und Brutalität gefällt mir.

Weiterhin ist der Text sehr flüssig. Die Übergänge von der Beschreibung zur direkten Ansprache des LI an das Opfer passen allesamt. Da hakt es an keiner Stelle.

Die Vorstellung, das das LI den gesamten Körper seines Opfers zusammensucht, ihn also mal eben holt indem es ihn in jedem Raum zusammensucht, ist grauenerregend. Schön fies.

Auch die Andeutungen zur vergangenen Täter-Opfer-Beziehung sind gelungen. Beste Stelle hier…


Siehst du? Ich hab alles im Griff, ich hab ein normales Leben.


…denn beim ersten Lesen hat man da als Leser nichts einzuwenden, während sich die Stelle beim zweiten Lesen verwandelt hat. Man kennt nun das „normale Leben“ des LI und die Stelle erhält eine andere, schrecklichere Bedeutung. Gut gemacht.


Soweit mein erstes ausführliches Feedback. Und sehr cool, dass du einen Text von dir rein gestellt hast. Mehrmehrmehr. Und das bitte Baldbaldbald. :-) (und natürlich bei "Artwork" deine Bilder reinstellen ;-) )

Liebe Grüße und frohe, wahrhaft liebevolle Weihnachten wünscht,

Hamburger
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Re: so kommts...

Beitragvon KamikazeSpatz » 24.12.2005, 09:28

sry das ist nicht wirklich produktiv, aber: kawaii !!!

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 24.12.2005, 12:14

kawai ?-(
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Re: so kommts...

Beitragvon vogel » 24.12.2005, 12:49

Kawaii is japanisch und bedeutet soviel wie süß. Aber in gesteigerter Form, also echt echt echt süß halt... :-) ICH zum Beispiel kann echt Kawaii sein :-D
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 24.12.2005, 12:59

Und stimmst du KamikazeSpatz zu und findest den Text von Eja auch echt echt echt suß? B-)
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Re: so kommts...

Beitragvon KamikazeSpatz » 24.12.2005, 13:10

kv: *s* stimmt

ham: so wie ich sie kenn denke ich sie dürfte mir zustimmen =) mit einem schüchternen blick und einem leicht rotem gesicht ^^ weil sie glaube ich weiß was ich meine =)

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 24.12.2005, 13:13

Dann amche ich mir große Sorgen um euch. Wenn ihr diesen Text beide echt echt echt süß findet... 8-o

Aber jetzt mal ernsthaft, ist immerhin Ejas erster Text hier: WAS gefällt euch daran und WAS nicht? *pistoleaufdiebrustsetz*
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Re: so kommts...

Beitragvon vogel » 24.12.2005, 13:15

Findest du den Text denn nun echt echt echt süß ?! :-D


Außerdem ICH habe nicht gesagt, dass ich den Text kawaii finde.. ich habe ihn erlich gesagt noch nicht gelesen :-(
Mein Ich ist ein Pfogel aus Metall, doch Du hast ihn berührt und beschützt.

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Re: so kommts...

Beitragvon KamikazeSpatz » 24.12.2005, 13:26

das soll keine kritik sein .. nur meine meinung: wieder ein mädchen was einen ziemlich abgedrehten text schreibt zu einem eigentlich einfach thema =) fällt mir öffter auf .. und das ende "ild" ist irgendwie oft gleich .. von daher ist meine einzige reaktion darauf nur dieses kawaii .. es ist verbunden mit einem lieben blick .. es hat zwei bedeutungen: 1. süß, ein "kleines mädchen" hat den drang mal wieder was "krasses" loszulassen und zum zweiten finde ich einfach nur die drei letzten worte süß in sinne von süß halt. drei tolle worte, die wirklich prima zueinander nur vll nicht so in den text passen .. sry ich würde nur mal nen normalen text haben wollen, langweilig schnulzig ohne mord oder sowas .. ka schwer zu erklären .. süß halt nicht im sinne "oh ein toter und ne irre .. sind die süß" sondern .. ka schwer zu sagen =P

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Re: so kommts...

Beitragvon Silentium » 24.12.2005, 17:48

1. Da ich in der Regel nicht so auf zersägte Menschen und dergleichen stehe sind (FÜR MICH, das kann für jemand anderen schon wieder ganz anders sein) die Andeutungen einfach zu wenig. Das ist aber wohl sehr subjektiv.


Interessant - mir warens der Andeutung schon fast wieder ein paar zu viele. Das mit den Händen beispielsweise. Zu dem Zeitpunkt, wo er spätestens begriffen haben MUSS, dass das LD zerlegt aufbewahrt wird (ich würde sagen, das ist ungefähr bei den Beinen am Dachboden), könntest du den Leser ein wenig an diesem Wissen gurgeln lassen und die Sache mit der Beziehung fröhlich auswalzen. Weil Szenen mit viel Dunkel und ein paar Geräuschen meist grausiger sind als hübsche Schlachtorgien.


Hier geb ich Ham recht, is ein bisserl zu viel:
Egal, ich bin ja da und du bist da.
In jedem Raum ein Teil von dir. So lässt du mich nie mehr allein.
Hab ich dir das eigentlich schon gesagt? Ich liebe dich.



Ansonsten seeeehr hübsch. Schon mal was von Ed Gein gehört? ]:-)

Lieber Gruß und sich Nachschub wünschend,
Silly (die grad endlich-endlich-endlich ihr verdammtes Serienkiller-Spezialgebiet fertiggeschrieben hat)
I would go to the Dark Side in a heartbeat if I thought they had better dialog over there.
- Ursula Vernon

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 24.12.2005, 22:29


Interessant - mir warens der Andeutung schon fast wieder ein paar zu viele. Das mit den Händen beispielsweise. Zu dem Zeitpunkt, wo er spätestens begriffen haben MUSS, dass das LD zerlegt aufbewahrt wird (ich würde sagen, das ist ungefähr bei den Beinen am Dachboden), könntest du den Leser ein wenig an diesem Wissen gurgeln lassen und die Sache mit der Beziehung fröhlich auswalzen. Weil Szenen mit viel Dunkel und ein paar Geräuschen meist grausiger sind als hübsche Schlachtorgien.


Nur um sicher zu gehen: Ich habe nicht gemeint, dass man nicht versteht, dass da jemand in seine Körperteile zerlegt wurde, sondern vielmehr Rückblenden eingefordert, Hintergründe WARUM es dazu kam. Deswegen "zu wenig" - weil eben diese Hintergründe fehlen.

In dem Punkt selbst gebe ich dir recht, Silly. Mehr Hintergründe der Beziehung - gerne auch auf Kosten der mehrfachen Andeutungen das das Opfer zersägt wurde - wären mir sehr recht.
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Re: so kommts...

Beitragvon KamikazeSpatz » 25.12.2005, 09:31

weiß nicht .. mehr hintergründe im vorfeld bzw in der geschichte würde diese doch eigentlich doch stören und eher etwas von der überraschung am ende nehmen .. so klingt des anfänglich dass da einer, etwas neurotisch veranlagt, liebeskummer hat .. und dann das "böse" ende halt, wo sich aufklärt wie das mit dem "du wolltest gehen" usw gemeint war ?!

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Re: so kommts...

Beitragvon Hamburger » 25.12.2005, 11:51

Guten Morgen allerseits,

@KamikazeSpatz


weiß nicht .. mehr hintergründe im vorfeld bzw in der geschichte würde diese doch eigentlich doch stören und eher etwas von der überraschung am ende nehmen ..


Da bin ich anderer Meinung. Es ist doch möglich die Beziehungsprobleme zweier Menschen sowie ihre Charaktere ausführlicher zu schildern und dann überraschend das Grauen Einzug halten zu lassen. Mir ist nicht klar, warum das nicht gehen soll. Dazu ist noch nicht einmal ein Wechsel der Erzählperspektive notwendig. Ejas erster Absatz, als das LI noch normal wirkt, wäre dann zum Beispiel eine Seite, in der wir wesentlich mehr vom LI über sich selbst und sein Opfer erfahren. Es wird „nur“ dem Muster des ersten Absatzes mehr Raum gegeben, die Normalität (am besten mit kleinen, versteckten Hinweisen auf die wahre Situation, die erst beim zweiten Lesen voll aufgehen) wird länger erhalten. Der Leser könnte dann sogar von der Entwicklung hin zum grausamen Mord umso überraschter sein – weil er ja nach einer Weile glaubt einschätzen zu können wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Mir ist die Wendung nach dem ersten Absatz hier wesentlich zu früh gesetzt. Sie erzeugt einen kleinen Schock, klar, aber damit hat Eja ihr Pulver schon ziemlich schnell verschossen und kann die Spannung nur noch durch Steigerungen der Grausamkeit des psychopathischen LI`s halten. Sie dringt mir zu schnell zum Kernthema der Geschichte vor, wenn du so willst. Ich bin ein Fan von sich langsam aufbauender Spannung. Gerade bei sehr kurzen Geschichten, die mir gefallen, bedauere ich oft ihre Kürze. Weil ich mit dieser Geschichte gerne noch mehr Zeit verbracht hätte. Da stellt sich dann bei mir das Verlangen nach Hintergründen ein von dem ich sprach.

Mir ist allerdings bewusst, was ich da verlange, nämlich eine andere (und sicher auch zeitaufwendigere) Konzeption der Geschichte. Aber dass ich danach verlange ist ja schon eine Auszeichnung für die Geschichte selbst. Denn würde ich die Geschichte schlecht finden würde ich nicht sagen man könnte mehr aus ihr machen.


Tschüss allerseits,

Ham
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Re: so kommts...

Beitragvon Edekire » 01.01.2006, 23:21

Hallo Eja

ich freue mich mal einen TExt von dir zu lesen zu bekommen.

Du hast ja schon eine ganze Menge dazu gesagt bekommen.

Mal sehen ob ich dem etwas hinzufügen kann.

Ich finde in dem Text stimmt das gleichgewicht nicht.

ich denke das du darauf hinauswill, das der TExt an der Oberfläche komisch/Makaber ist, aber diesen leicht unheimliche, traurig bösen untertton hat.

Ich denke, das du, um wirklich diese Wirkung zu erzeugen, einige Dinge weniger deutlich sagen solltest, z.B. weniger eindeutige Beispiele wählen.
dann denke ich das es gut wäre, den charkter ein wenig auszuschmücken. die angst vor Einsamkeit ist ein sehr gutes thema für so einen Text wie du ihn da beabsichtigst. Es ist, um ehrlich zu sein, nicht besonder orginell. Ich habe mal auf einen Werkstatt eine sehr guten gehört, der ging auch in die Richtig (da brachte ein Altenpfleger leute um, um ihnen die Protesen zu klauen um sich gesellschaft zusammenzubasteln)
Der Text lebte davon, das sich das grauen so langsam anbahnte...erst dachte man, der typ ist wirklich nach hause gekommen und jemand ist da, dann wurde klar der ist unecht, und zu guter letzt wurde klar das der Typ die Umbringt...

du benutzt als Pointe, das "Ich liebe dich"

WEnn du einen Schock erzeugen willst, der überrascht, dann wäre doch vielleicht etwas ungekehrte besser: erst breitet das Li wie sehr es partner liebt und angst hat er könne gehen und sowas und dann wird klar das der typ zerhackt ist...

Naja. einzelkritik an deinem TExt keine komischen Vorschläge:

Ich hab alles im Griff, ich hab ein normales Leben.


bis dahin gut, wie ich finde zu kurz. Du solltest meiner Meinung nach die Normalität noch viel weiter auswalzen, den leser viel weiter auf einen Typ-kommt-von-der-Arbeit-Irrweg führen. Dann ist der Bruch viel besser zu spüren.


Der von mir zitierte Satz gefällt mir nicht. Zu deutlich. ab da ist klar das der Typ spinnt. Er klingt auch ein bisschen kontruiert, was für einen Gedacken schlecht ist. Ich würde: Ich habe ein ganz normales Leben streichen.


Aber in letzter Zeit bist du so schweigsam.


Das wäre schön, wenn der leser an dieser Stelle nicht schon vollkommen sicher wüsste, dass der Typ hey Hu in Scheiben ist. Dann kommt das irgendwie...naja..das jemand irre ist ist ja gut. aber das wirkt irgendwie doof. Entweder du konstruierst da um...oder vielleicht hebst du eher darauf ab, das sie sich seit neustem so gut verstehen :-D kein geschrei mehr.


Der Nächste Absatz gefällt mir sehr gut. Das ist eine gute Andeutung der Angst vorm Verlassenwerden.

der nächste Absatz ist am ende ziemlich lustig, allerdings eher albern lustig. Ich meine, ok, ist auch was, aber dem subtilen grauen nicht unbedingt zuträgtlich...
Den Anfang finde ich sehr unelegant, das dem Li das so bewusst ist kommt mir nicht realitisch vor. DAs finde ich im ganzen letzten Teil. Das mit dem Tee ist wieder ganz schön, nur auch da zu reflektiert.

Das Li sagt: wärest du freiwillig geblieben...

das ist ja schon fast ein schuldeingeständnis. Ich denke nicht, das einem Menschen der unter Verlassenangst leidet, es reicht den Partner festzuhalten. Daher fände ich es logische, wenn das Li sich einreden würde, der Partner wäre freiwillig geblieben. Das der Typ nur noch in fragmenten existiert, zusammen mit den andeutungen von Verlassensangs, reicht meiner Meinung nach um dem Leser klar zu machen, was aus welchen gründen passiert ist.

So jetzt habe ich viel rumgekrittelt, du musst selbst entscheiden, was du mit dem TExt bezwecken möchstest und daher auch wieviel du mit meiner Kritik anfangen kannst.

Ich würde auf jeden Fall gerne weitere Texte von dir lesen.

Liebe Grüße

Edekire
ich wünschte ich hätte musik, doch ich habe nur worte
sarah kane


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