Also sprach Vater Pathos
Einst ward ihr zu zweit, unzertrennlich, wie Bruder und Schwester. Treue Begleiter ward ihr mir, ein warmer Segen an rauen Wintertagen. Ja, was wir nicht alles durchlebten. Den ärgsten Frost, den schlimmsten Sturm. Doch solcherlei Naturgewalten meisterten wir zu dritt. Ein fest verwachsener Dreibund, den die Gefahr nur vereinen, nicht entzweien kann.
Ach, unbeschreiblicher Vaterstolz, umgeben von treuen Kindern, rechts und links eine starke Hand. Ich frage in die Welt hinaus: Kann es größeres Glück geben? Können Vaterherzen lauter, voller, überschwänglicher schlagen? Und gibt es schmerzvollere Brüche? Bruch, dies Wort riecht mir nach Beschönigung, nach Entschuldigung, gar Rechtfertigung. Teuflischer Verrat, diebische Lumperei brüllt die Stimme meines Herzens. Sie sind von mir gegangen, ohne Not, nicht bedrängt. Während eines harmlosen Spazierganges, die Frühlingsboten grüßend, griff ich in meine Manteltasche, griff aber ins Leere. Da packte ich die Leere, rüttelte und schüttelte sie. Zwecklos.
Meine wärmenden Begleiter blieben verschwunden. Der Segen jedes Spazierganges, aus bewegender Schafswolle, mit bunten Schwarztönen versetzt, makellos an meiner Hand - er hat mich im Stich gelassen. Zu zweit flohen sie in die weite Welt. Die Welt, die ich einst mit meines Glückes Schreien überflutete.
Jetzt, kinderlos, mutlos, doch nicht ganz sinnlos, balle ich die Faust. Du wirst mich wärmen.
Also sprach Vater Pathos.
Also sprach Vater Pathos
Also sprach Vater Pathos
werden.
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