Traumgewitter

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Michaeldo
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Traumgewitter

Beitragvon Michaeldo » 28.10.2011, 12:30

Marius wachte mit einem unguten Gefühl im Bauch auf. Er hatte einen solch unheimlichen Traum gehabt. Trotz dröhnender Kopfschmerzen versuchte er sich zu erinnern. Nur langsam kam sie, die Erinnerung, wieder zurück. Am schlimmsten war das mulmige Gefühl im Bauch, welches sich mehr und mehr ausbreitete, je intensiver er sich daran erinnerte.
„Vielleicht war es gar kein Traum was ich erlebt habe“ dachte er, „und es war wirklich passiert? Nein, dass kann nicht sein, nein, nein, so was gibt’s doch gar nicht, nicht hier bei uns.“
Sehr vertraut schien Alles in seinem Traum. Die Umgebung, so als wäre er gerade in der Wohnung und später in seinem Wohnviertel unterwegs gewesen. „Ja, es gab ein Gewitter, jetzt erinnere ich mich wieder“ er lief begleitet von lauten Donnerschlägen und Blitzen durch die Strassen. Kurzzeitig wurde die in Dunkelheit liegende Stadt in gleißend helles Licht getaucht.
Dann folgten heftige Erschütterungen, wonach sogar einige Häuser in seiner Nachbarschaft einstürzten – sie fielen um wie Kartenhäuser.
„Nicht mehr drüber nachdenken, ich sollte das schnell als blöden Traum abhaken“ dachte er.
Marius schüttelte sich kurz, gähnte laut und ausgiebig und stieg aus dem Bett.
Vor dem Bett lagen noch seine Klamotten vom Vortag, er war mal wieder ziemlich lange auf Achse gewesen, mit seinen Freunden. Reichlich Bier und Jägermeister waren geflossen, was Spezielles zu rauchen gab es auch. Später in der Nacht fiel er mit seiner Clique noch in das Drumhouse ein, eine wirklich laute Disco.
Wieder musste er so sehr gähnen, dass ihm die Tränen die Wangen runter liefen und er fast über seine Schuhe gestolpert wäre. „Shit“ dachte er, „was bin ich doch für eine Schlampe. Sobald ich wieder einen klaren Kopf habe, mmh, ja, dann muss ich endlich mal mein Zimmer aufzuräumen.“ Das war wenigstens im Moment ein guter Vorsatz.
Im Flur schien es ihm merkwürdig still zu sein. Sonst war mindestens schon ein WG-Bewohner aufgestanden und hatte das Klo oder das Bad belegt.
Marius schlurfte mit der seitlich runter hängenden Schlafanzughose und nacktem Oberkörper Richtung Toilette. Sie war frei und er setzte sich schnell, um den Druck auf seiner Blase endlich los zu werden. Stehpieseln war hier untersagt, wegen der beiden weiblichen WG-Bewohner. „O.k.“ dachte er „ich hab ja auch meistens keinen Bock den Topf sauber zu machen, dann halt wieder im Sitzen“. Er überlegte kurz, ob er nach dem Pinkeln auch noch seinen Kopf ins Klo hängen sollte, um dem ungemütlich, schlechten Gefühl im Bauch einen Weg nach draußen zu geben. Doch so übel war’s ihm auch wieder nicht und er beendete die Sitzung.
Kaltes Wasser ins Gesicht schaufelnd, stand er kurz darauf am Waschbecken im Bad, und beschloss erst nach einer Tasse Kaffee zu duschen.
In der Küche sah es aus wie nach einem Gelage. Immer noch stand versifftes Geschirr der letzten Tage auf der Arbeitsplatte und in der Spüle. „He, ich dachte das hätte ich gestern schon mit Olaf zusammen weg gespült, warum steht jetzt schon wieder alles voll mit dreckigem Geschirr? Shit!“ Er redete laut mich sich selbst und versuchte zwischen all den verschmierten, verkrusteten und verfleckten Tellern, Tassen und Besteckteilen einen Platz zum Kaffeekochen zu finden. Endlich hatte er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt, die sofort mit lauten zischenden Geräuschen Dampf ausstieß. Er konnte in cirka zwanzig Minuten damit rechnen, dass die ersehnte heiße Brühe fertig sein dürfte. Das Ding war so verkalkt, es grenzte schon an ein Wunder überhaupt noch einen Kaffee damit zustande zu bringen.
Mit einem weiterhin merkwürdig benebelten Kopf schlich er zurück in sein Zimmer und zog die Jalousie hoch. Kniff die noch lichtempfindlichen Augen zu und drehte sich um zu seinem Bett. Im selben Moment erschrak er so sehr, dass er unwillkürlich, wie vom Blitz getroffen zusammenzuckte. Schnell dreht er sich wieder um und trat näher an das Fenster ran. „Shit, was ist da los?“ mehr fiel ihm erst mal nicht dazu ein, so elektrisiert war er.
Der Blick aus dem Fenster ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Fast alle Nachbarhäuser waren eingestürzt, Feuer loderte aus mehreren Brandherden,
Menschen liefen blutend und um Hilfe rufend über die Straße.
Und das wahrscheinlich verrückteste daran war, mitten auf dem einzigen noch trümmerfreien Teil der Kreuzung, stand der alte, bunt angemalte VW-Bus seiner WG. Laute Musik drang aus der offenen Schiebetür. Um den Bus herum tanzten seine Mitbewohner aus der WG zu ‚Can’t get no satisfaction’.
Unbeirrt vom Chaos, den verletzten Menschen, dem Feuer und einigen hilflos umherirrenden Feuerwehrmännern und Rettungshelfern feierten Sie ausgelassen.
Marius überlegte nicht lange, wahrscheinlich eher Instinktgesteuert, streifte er sich seine Jeans über die Schlafhose, die sich danach faltig zusammengeschoben oberhalb seiner Knie befand, zog das fleckige T-Shirt über, schlüpfte in die Hausschuhe und rannte zur Wohnungstür.
Wie im Rauschzustand riss er die Tür auf, lief los, in das nicht mehr vorhandene Treppenhaus und fiel ins Leere. Leider hatte er erst zu spät bemerkt, dass es kein Treppenhaus mehr gab, denn der Teil des Hauses war auch eingestürzt. So flog er durch den Raum, der einmal das Treppenhaus war und landetet schließlich mit einem heftigen Wumms auf dem Boden des Erdgeschosses.
„Shit“, dachte er - für heute zum vierten Mal - bevor es um ihn herum dunkel wurde und er die Besinnung verlor.
Marius wachte auf, weil ihn etwas ganz zart am Bauch kitzelte. Verschlafen und sehr erschöpft, öffnete er die Augen nur einen schmalen Schlitz breit, um zwischen seinen Wimpern möglichst wenig Licht durch zu lassen. Schemenhaft erkannte er das Gesicht von Mali, seiner Mitbewohnerin, mit der ihn manchmal mehr verband als nur die gemeinsame WG. Sie hatte eine Vogelfeder in der Hand und machte damit leichte kreisende Bewegungen auf seinem nackten Bauch.
„Na Marius, war wohl ein bisschen viel Shit letzte Nacht, hm?“

DanBrown
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Re: Traumgewitter

Beitragvon DanBrown » 29.11.2011, 20:12

Ich glaube, die Situation hat schon jeder einmal erlebt. Man denkt, man befinde sich gerade in der Wirklichkeit, manchmal mit Freude, manchmal mit Panik. Alles scheint real, aber dann wacht man auf. Wenn man zwischenzeitlich noch geträumt hat, man sei aufgestanden & wach, wird das Ganze für den Kopf noch verwirrender. In Kombination mit Drogen umso mehr. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Traum. Der Protagonist kann sich freuen, dass das Treppenhaus nicht tatsächlich eingestürzt war. Eine schöne kleine Momentaufnahme nach einer durchzechten Nacht.

Edekire
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Re: Traumgewitter

Beitragvon Edekire » 05.12.2011, 00:46

hallo michaeldo,

bist du noch da?
wenn du jetzt ja schreibt kritisier ich dich
will nur wissen ob sich die mühe lohnt...

Michaeldo
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Re: Traumgewitter

Beitragvon Michaeldo » 19.12.2011, 15:04

Hallo Edekire,

ich bin weiterhin dabei, hatte nur eine längerer Pause in Sachen Lit.-Forum eingelegt. Freue mich auf Deine Kommentare ...

Grüße
M.

riemsche
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Re: Traumgewitter

Beitragvon riemsche » 20.12.2011, 00:52

ich kritisier dich nicht (:->)) bin befangen. erinnert mich abiz an die anfang70er und meinereiner am testen formulieren. darum les ich sowas allzu gern MIT allen weh und ach´s. denn gefühl ist bei Dir ne menge da.
feine leute hier im forum wie Edekire haben hoffentlich mehr zeit, um dich im detail auf so manche entwicklungsmöglichkeit aufmerksam zu machen, ohne dich zu verbiegen. ich bin für sowas ein abiz zu ungehobelter klotz und manchmal sehr ungeduldiger egoMan ;-)
aufschreiben und zigmal ab+umschreiben... thats it.
lGriemsche

Edekire
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Re: Traumgewitter

Beitragvon Edekire » 22.12.2011, 00:56

ich machs noch ich brauch nur noch nen moment, hab grad nicht so viel zeit :-)

schreiberling
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Re: Traumgewitter

Beitragvon schreiberling » 22.12.2011, 17:33

Ich mag den letzten Absatz. Bist du dir sicher, dass dieser nicht der Traum war?

Ich frag nur, wegen dem Teil mit der Toilette. Die einstürzenden Häuser klingen real, doch wenn ich träume, ich geh auf´s Clo... :-| Na kann schon sein, dass der letzte Absatz kein Traum war, sonst hätt, nachdem wie Marius drauf war, wahrscheinlich ein Huhn an der Feder gehangen.

Vielleicht kann ich das Alles nicht richtig nachvollziehen? Eigentlich fehlen mir die Grundlagen dafür, obwohl ich Verschriebenes nehme. ;-) Wie gesagt, die Situation, die es wirklich gab, klang surrealer, als die Hälfte des Traums.

Der Hauch von 70er ist nur durch die Erwähnung des bunten Busses, in Verbindung mit der Mucke, enstanden.

Wobei, irgend wie klingt es auch ein wenig nach Vietnam, Krieg, verletzte Menschen, Zerstörung. Vielleicht lag es nicht am Shit, sondern, war eine Erinnerung des Protagonisten, der den Shit zum Vergessen braucht? Eine reale, wirklich schreckliche Erinnerung!?

Wie du merkst geht es mir um den Inhalt, den Rest werd ich den Teufel tun und werten. Da fehlen mir auch die Grundlagen! :-D

Auf die Gefahr mir zu widersprechen, sollte es unerwähnt tatsächlich um diese Erinnerung gehen, Hut ab!

Edekire
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Re: Traumgewitter

Beitragvon Edekire » 26.12.2011, 14:23

Lieber Michaeldo,

also nun von mir wie versprochen :-)

ich fang erstmal damit an was ich an dem text gut finde: er ist gut konstruiert. der erwachende der gar nicht erwacht ist, ist zwar keine neue idee aber du machst es wirklich gut, vor allem und das muss ich jetzt mal hervorheben wie du wirklich dezent hinweise ausstreust, das es doch noch ein traum ist, ohne das aber so holzhammerhaft zu unternehmen, das ich sofort weiß das er noch träumt. und das mehrfach.
ich finde auch einiges ist gut erzählt, mit lebendigen details und gut vorstellbar. nur teilweise sehe ich ein problem mit der erzählhaltung. ich werde mal im einzelnen drauf eingehen da hat der text wirklich noch entwicklungspotential.

Marius wachte mit einem unguten Gefühl im Bauch auf. Er hatte einen solch unheimlichen Traum gehabt. Trotz dröhnender Kopfschmerzen versuchte er sich zu erinnern. Nur langsam kam sie, die Erinnerung, wieder zurück. Am schlimmsten war das mulmige Gefühl im Bauch, welches sich mehr und mehr ausbreitete, je intensiver er sich daran erinnerte.
Vielleicht war es gar kein Traum was (ich) er erlebt (habe) hatte und es wa wirklich passiert? Nein, dass (kann) konnte nicht sein,( nein, nein,) so was (gibt’s) gabs doch gar nicht, (nicht hier bei uns.“)
Sehr vertraut schien Alles in seinem Traum. Die Umgebung, so als wäre er gerade in der Wohnung und später in seinem Wohnviertel unterwegs gewesen. es gab ein Gewitter, (jetzt erinnere ich mich wieder) er lief begleitet von lauten Donnerschlägen und Blitzen durch die Strassen. Kurzzeitig wurde die in Dunkelheit liegende Stadt in gleißend helles Licht getaucht.
Dann folgten heftige Erschütterungen, wonach sogar einige Häuser in seiner Nachbarschaft einstürzten – sie fielen um wie Kartenhäuser.
Nicht mehr drüber nachdenken, ich sollte das schnell als blöden Traum abhaken.
Marius schüttelte sich kurz, gähnte laut und ausgiebig und stieg aus dem Bett.


Daran würde ich eigentlich nur kleinigkeiten ändern, aber: wozu die anführungstriche? Sie kommen mir ziemlich willkürlich vor, du bist ja eh in den gedanken deines protagonisten. ich klammer mal ein bisschen was ein.

Vor dem Bett lagen noch seine Klamotten vom Vortag, er war mal wieder ziemlich lange auf Achse gewesen, mit seinen Freunden. Reichlich Bier und Jägermeister waren geflossen, was Spezielles zu rauchen gab es auch. Später in der Nacht fiel er mit seiner Clique noch in das Drumhouse ein, eine wirklich laute Disco.


der absatz fällt wie ich finde deutlich ab. Das ist auf einmal so auktorial. also mal ehrlich so erinnert sich doch keiner an den gestrigen abend, das klingt so ein bisschen so als würde man das seiner äh tante erzählen, oder so. ich mein es sind schließlich seine freunde er kennt die doch und ich hab auch noch nie gedacht: "das war aber eine laute disco" ich weiß die gestrige party ist nicht das zentrum des textes, aber trotzdem. er war schließlich da und hats erlebt, wie erinnert man sich am morgen an sowas? soundso hatte noch was zu kiffen dabei und wieviel bier waren das eigentlich gestern er lauschte dem leisen fiepen in seinen ohren gestern wars ihm gar nicht so laut vorgekommen.... was weiß ich, das ist genausosehr erlebte erinnerung wie der traum, wenn sich das besser mischt wird denke ich auch die wirkung des textes wo sich ja gerade traum und realität so schön mischen besser

Wieder musste er so sehr gähnen, dass ihm die Tränen die Wangen runter liefen und er fast über seine Schuhe gestolpert wäre. „Shit“ dachte er, „was bin ich doch für eine Schlampe. Sobald ich wieder einen klaren Kopf habe, mmh, ja, dann muss ich endlich mal mein Zimmer aufzuräumen.“ )(Das war wenigstens im Moment ein guter Vorsatz.)

Im Flur schien es ihm merkwürdig still zu sein. Sonst war mindestens schon ein WG-Bewohner aufgestanden und hatte das Klo oder das Bad belegt.
Marius schlurfte mit der seitlich runter hängenden Schlafanzughose und nacktem Oberkörper Richtung Toilette. (Sie war frei und) (hast du eigentlich schon gesagt) er setzte sich schnell, um den Druck auf seiner Blase endlich los zu werden.


finde ich wieder alles gut, wie gesagt ich finde nur anführungsstriche meist überflüssig,
Stehpieseln war hier untersagt, wegen der beiden weiblichen WG-Bewohner. „O.k.“ dachte er „ich hab ja auch meistens keinen Bock den Topf sauber zu machen, dann halt wieder im Sitzen“.


der erste satz ist überaus erklärend. warum nich, sonst waren die mädels wieder sauer auf ihn oder sowas...oder nenn sie beim namen oder so. er kennt die schließlich gut und so ist das so sehr ungedanklich...

Er überlegte kurz, ob er nach dem Pinkeln auch noch seinen Kopf ins Klo hängen sollte, um dem ungemütlich, schlechten Gefühl im Bauch einen Weg nach draußen zu geben. Doch so übel war’s ihm auch wieder nicht und er beendete die Sitzung.
Kaltes Wasser ins Gesicht schaufelnd, stand er kurz darauf am Waschbecken im Bad, und beschloss erst nach einer Tasse Kaffee zu duschen.
In der Küche sah es aus wie nach einem Gelage. Immer noch stand versifftes Geschirr der letzten Tage auf der Arbeitsplatte und in der Spüle. „He, ich dachte das hätte ich gestern schon mit Olaf zusammen weg gespült, warum steht jetzt schon wieder alles voll mit dreckigem Geschirr? Shit!“ Er redete laut mich sich selbst und versuchte zwischen all den verschmierten, verkrusteten und verfleckten Tellern, Tassen und Besteckteilen einen Platz zum Kaffeekochen zu finden. Endlich hatte er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt, die sofort mit lauten zischenden Geräuschen Dampf ausstieß. Er konnte in cirka zwanzig Minuten damit rechnen, dass die ersehnte heiße Brühe fertig sein dürfte. Das Ding war so verkalkt, es grenzte schon an ein Wunder überhaupt noch einen Kaffee damit zustande zu bringen.
Mit einem weiterhin merkwürdig benebelten Kopf schlich er zurück in sein Zimmer und zog die Jalousie hoch. Kniff die noch lichtempfindlichen Augen zu und (wollte sich zu seinem bettumdrehen vll) drehte sich um zu seinem Bett. Im selben Moment erschrak er so sehr, dass er unwillkürlich, wie vom Blitz getroffe zusammenzuckte.

es ist irgendwie komisch das er sich erst umdreht und dann erst erschreckt. ich finde auch "im selben moment nicht so toll, das ist so lang, das es sprachlich nicht das bewirkt wa es sagt. vll weglassen
Schnell dreht er sich wieder um und trat näher an das Fenster ran. „Shit, was ist da los?“ mehr fiel ihm erst mal nicht dazu ein, so elektrisiert war er.
Der Blick aus dem Fenster ließ ihm (das Blut in den Adern gefrieren.) ( finde ich ne blöde wendung sry, das ist so bnutzt und gleichzeitig überdreht,da würd ich nochmal drüber nachdenken) Fast alle Nachbarhäuser waren eingestürzt, Feuer loderte aus mehreren Brandherden,
Menschen liefen blutend und um Hilfe rufend über die Straße.
Und das (wahrscheinlich) verrückteste daran war, mitten auf dem einzigen noch trümmerfreien Teil der Kreuzung, stand der alte, bunt angemalte VW-Bus seiner WG. Laute Musik drang aus der offenen Schiebetür. Um den Bus herum tanzten seine Mitbewohner aus der WG zu ‚Can’t get no satisfaction’.
Unbeirrt vom Chaos, den verletzten Menschen, dem Feuer und einigen hilflos umherirrenden Feuerwehrmännern und Rettungshelfern feierten Sie ausgelassen.
Marius überlegte nicht lange, (wahrscheinlich eher Instinktgesteuert,)(nimmt unnötig tempo raus) streifte er sich seine Jeans über die Schlafhose, die sich danach faltig zusammengeschoben oberhalb seiner Knie befand, zog das fleckige T-Shirt über, schlüpfte in die Hausschuhe und rannte zur Wohnungstür.


Wie im Rausch(zustand) (find auch wie im rausch nicht so toll aber schon mal besser ohen zustand) riss er die Tür auf, lief los, in das nicht mehr vorhandene Treppenhaus und fiel ins Leere. (Leider hatte er erst zu spät bemerkt,) (das ist abolut unfreiwillig komisch! ich kann einfach nicht anders als mit einem breiten grinsen denken....das ist aber schaaaaade) dass es kein Treppenhaus mehr gab, denn der Teil des Hauses war auch eingestürzt. So flog er durch den Raum, der einmal das Treppenhaus war und landetet schließlich mit einem heftigen Wumms auf dem Boden des Erdgeschosses.


den absatz (ich mein den letzten) finde ich im ganzen nicht so gelungen, es ist voller überflüssiger erklärungen und viel zu langsam. er reist die tür auf und fällt. und da er nicht fünfzehn stockwerk stürzt, hat er eigentlich gar keine zeit irgendwas zu denken bevor er unten ist. die ganze wirkung des sturzes ist vollkommen aufgehoben wenn er erstmal zeit hat durch den raum zu fliegen :-D

„Shit“, dachte er - für heute zum vierten Mal - bevor es um ihn herum dunkel wurde und er die Besinnung verlor.(entweder oder...er muss nicht zweimal bewusstlos werden oder?)
Marius wachte auf, weil ihn etwas ganz zart am Bauch kitzelte. Verschlafen und sehr erschöpft, öffnete er die Augen nur einen schmalen Schlitz breit, um zwischen seinen Wimpern möglichst wenig Licht durch zu lassen. Schemenhaft erkannte er das Gesicht von Mali, (seiner Mitbewohnerin, mit der ihn manchmal mehr verband als nur die gemeinsame WG.) (überflüssige erklärung, es ist für die geschichte eigentlich irrelevant, und ihre handlungsweise deutet das ausreichend an) Sie hatte eine Vogelfeder in der Hand und machte damit leichte kreisende Bewegungen auf seinem nackten Bauch.
„Na Marius, war wohl ein bisschen viel Shit letzte Nacht, hm?“


ansonsten finde ich den letzten absatz wieder gut :-)


so jetzt kannst du drüber nachdenke, das du damit anfangen kannst :-)

schöne grüße
edekire

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Re: Traumgewitter

Beitragvon Crimezone » 06.01.2012, 19:51

Hallo,
du bekommst mein aller erstes Kommentar seit ich mich heut hier angemeldet habe.

Also: Den Text an sich, finde ich eigentlich total gut geschrieben, also vom sprachlichen her, das einzige- nur ein kleines "Makel"- ich würde an deine Stelle das hier
Nur langsam kam sie, die Erinnerung, wieder zurück.
zuNur langsam kam seine Erinnerung zurück. ändern

Ansonsten :respect: :applaus: :ja:

Michaeldo
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Re: Traumgewitter

Beitragvon Michaeldo » 09.01.2012, 12:49

Hallo Alle!

Vielen Dank für die vielen Kommentare und Hinweise!

Speziell Dir, edekire, danke ich für die ausführlichere Rezension!
Deine Vorschläge nehme ich gerne auf um den Text zu überarbeiten.
Die Anführungsstriche habe ich verwendet, um die Gedanken von Marius mehr zu 'seinen' eigenen zu machen und nicht zu denen des Erzählers. Darüber denke ich noch mal nach.

Wenn ich in den kommenden Tagen Zeit finde, werde ich mal überarbeitete Textpassagen einstellen. Freue mich dann auf Dein/Euer Feedback.

LG
Michaeldo

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Re: Traumgewitter

Beitragvon Michaeldo » 30.07.2013, 17:52

Hier endlich der geänderte Text (vielen Dank noch mal edekire):

Traumgewitter

Marius wachte mit einem unguten Gefühl im Bauch auf. Er hatte einen solch unheimlichen Traum gehabt. Trotz dröhnender Kopfschmerzen versuchte er sich zu erinnern. Nur langsam kam die Erinnerung wieder zurück. Am schlimmsten war das mulmige Gefühl im Bauch, welches sich mehr und mehr ausbreitete, je intensiver er sich daran erinnerte.
Vielleicht war es gar kein Traum was ich erlebt habe, und es war wirklich passiert? Nein, dass kann nicht sein, so was gibt’s doch gar nicht.
Sehr vertraut schien Alles in seinem Traum. Die Umgebung, so als wäre er gerade in der Wohnung und später in seinem Wohnviertel unterwegs gewesen. Ja, es gab ein Gewitter, dass immer noch in seinem Kopf nachhallte. Begleitet von lauten Donnerschlägen und Blitzen lief er durch die Strassen. Kurzzeitig wurde die in Dunkelheit liegende Stadt in gleißend helles Licht getaucht.
Dann folgten heftige Erschütterungen, wonach sogar einige Häuser in seiner Nachbarschaft einstürzten – sie fielen um wie Kartenhäuser.
Nicht mehr drüber nachdenken, ich sollte das schnell als blöden Traum abhaken.
Marius schüttelte sich kurz, gähnte laut und ausgiebig und stieg aus dem Bett.
Vor dem Bett lagen noch seine Klamotten vom Vortag, ziemlich spät musste es gewesen sein heute Nacht. Oh Mann, da ist ne Menge hin und her gereicht worden, hab wohl doch zu viel von allem rein geschüttet. Jimmy kam immer mal wieder mit einem dicken Joint vorbei und der hatte rein gehauen. Sein Kopf summte und brummte noch vom ‚Drumhouse‘, super Disco, aber irgendwann haut‘s mir da noch das Trommelfell raus.
Wieder musste er so sehr gähnen, dass ihm die Tränen die Wangen runter liefen und er fast über seine Schuhe gestolpert wäre. Shit, was bin ich doch für eine Schlampe. Sobald ich wieder einen klaren Kopf habe, mmh, ja, dann muss ich endlich mal mein Zimmer aufzuräumen.
Im Flur schien es ihm merkwürdig still zu sein. Sonst war mindestens schon ein WG-Bewohner aufgestanden und hatte das Klo oder das Bad belegt.
Marius schlurfte mit der seitlich runter hängenden Schlafanzughose und nacktem Oberkörper Richtung Toilette. Er setzte sich schnell, um den Druck auf seiner Blase endlich los zu werden. Stehpieseln war hier untersagt, wegen Mali und Chris, der beiden weiblichen WG-Bewohner. O.k., ich hab ja auch meistens keinen Bock den Topf sauber zu machen, dann halt wieder im Sitzen. Er überlegte kurz, ob er nach dem Pinkeln auch noch seinen Kopf ins Klo hängen sollte, um dem ungemütlich, schlechten Gefühl im Bauch einen Weg nach draußen zu geben. Doch so übel war’s ihm auch wieder nicht und er beendete die Sitzung.
Kaltes Wasser ins Gesicht schaufelnd, stand er kurz darauf am Waschbecken im Bad, und beschloss erst nach einer Tasse Kaffee zu duschen.
In der Küche sah es aus wie nach einem Gelage. Immer noch stand versifftes Geschirr der letzten Tage auf der Arbeitsplatte und in der Spüle. He, ich dachte das hätte ich gestern schon mit Olaf zusammen weg gespült, warum steht jetzt schon wieder alles voll mit dreckigem Geschirr? Shit! Er redete laut mich sich selbst und versuchte zwischen all den verschmierten, verkrusteten und verfleckten Tellern, Tassen und Besteckteilen einen Platz zum Kaffeekochen zu finden. Endlich hatte er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt, die sofort mit lauten zischenden Geräuschen Dampf ausstieß. Er konnte in cirka zwanzig Minuten damit rechnen, dass die ersehnte heiße Brühe fertig sein dürfte. Das Ding war so verkalkt, es grenzte schon an ein Wunder überhaupt noch einen Kaffee damit zustande zu bringen.
Mit einem weiterhin merkwürdig benebelten Kopf schlich er zurück in sein Zimmer und zog die Jalousie hoch. Kniff die noch lichtempfindlichen Augen zu und drehte sich um zu seinem Bett. Unwillkürlich, wie vom Blitz getroffen zuckte er zusammen. Schnell dreht er sich wieder um und trat näher an das Fenster ran. Shit, was ist da los? Mehr fiel ihm erst mal nicht dazu ein, so elektrisiert war er.
Er blickte wie gebannt aus dem Fenster. Fast alle Nachbarhäuser waren eingestürzt, Feuer loderte aus mehreren Brandherden,
Menschen liefen blutend und um Hilfe rufend über die Straße.
Und das verrückteste daran war, mitten auf dem einzigen noch trümmerfreien Teil der Kreuzung, stand der alte, bunt angemalte VW-Bus seiner WG. Laute Musik drang aus der offenen Schiebetür. Um den Bus herum tanzten seine Mitbewohner aus der WG zu ‚Can’t get no satisfaction’.
Unbeirrt vom Chaos, den verletzten Menschen, dem Feuer und einigen hilflos umherirrenden Feuerwehrmännern und Rettungshelfern feierten Sie ausgelassen.
Marius überlegte nicht lange, streifte sich seine Jeans über die Schlafhose, die sich danach faltig zusammengeschoben oberhalb seiner Knie befand, zog das fleckige T-Shirt über, schlüpfte in die Hausschuhe und rannte zur Wohnungstür.
Fast panisch riss er die Tür auf, lief los, in das nicht mehr vorhandene Treppenhaus und fiel ins Leere. Leider hatte er erst zu spät bemerkt, dass es kein Treppenhaus mehr gab, denn der Teil des Hauses war auch eingestürzt. So flog er durch den Raum, der einmal das Treppenhaus war und landetet schließlich mit einem heftigen Wumms auf dem Boden des Erdgeschosses.
Shit, dachte er - für heute zum vierten Mal - bevor es um ihn herum dunkel wurde.
Marius wachte auf, weil ihn etwas ganz zart am Bauch kitzelte. Verschlafen und sehr erschöpft, öffnete er die Augen nur einen schmalen Schlitz breit, um zwischen seinen Wimpern möglichst wenig Licht durch zu lassen. Schemenhaft erkannte er das Gesicht von Mali.
Sie hatte eine Vogelfeder in der Hand und machte damit leichte kreisende Bewegungen auf seinem nackten Bauch.
Na Marius, war wohl ein bisschen viel Shit letzte Nacht, hm?


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