Diebe haben kurze Beine

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griechen
Kerberos
Beiträge: 3
Registriert: 11.08.2012, 21:44

Diebe haben kurze Beine

Beitragvon griechen » 11.08.2012, 21:57

1.
Ich war außer Atem und keuchte angestrengt,während ich rannte.Ich war mittlerweile so aus der Puste,dass es mir schwer fiel einen Fuß vor den anderen zu setzten.Keine Ahnung,wie ich aussah,aber ich glaube,dass ich torkelte,wie ein Betrunkener.Ich war aber nicht hackevoll,sondern einfach nur erschöpft.Ich fühlte mich,als ob ich einen Marathon gelaufen wäre.Als ich mich umdrehte,sah ich den Ladendetektiven,einen muskulösen,jungen Mann,der jedem Dieb den Hals umdrehen konnte.Leider war ich so ein Dieb.Ich rannte an vielen hässlichen,mit Graffiti bemalten Häusern vorbei.Ich konnte sie nicht ausstehen.Ich habe es nicht verdient in so einer Familie geboren zu sein,in so einem Plattenbau zu leben,es wäre mein größter Wunsch jetzt in einem Pool zu sitzen und einen Cocktail zu schlürfen.Doch stattdessen musste ich vor einem Ladendetektiv wegrennen,der mich sofort anzeigen wird,wenn er mich in die Finger kriegt.Zumindest brauchte ich keine Angst vor meinen Eltern zu haben,die kümmern sich sowieso nicht um mich.Mein Vater sitzt nur besoffen vor der Glotze und schaut RTL und meine Mutter ist nur mit ihrer Schönheit beschäftigt.Sie geht jeden Samstag auf irgendwelche Partys,auf denen sie unser Hartz IV Einkommen,dass sowieso schon gering genug ist,verprasst.Ich sitze auch fast jeden Tag mit meinem Vater vor dem Fernseher und schwänze die Schule,während meine Mutter noch ihren Hangover hat.Aber an diesem Montag,an dem ich wieder null Bock hatte zur Schule zu gehen,traf ich Paul.Er hing mit seinen Kumpels im Park rum und neben ihnen standen viele Bierflaschen.Eigentlich beachtete ich sie nicht und sie mich nicht,aber an diesem Montag,waren sie leicht angetrunken und riefen mich zu ihnen her.Ich wollte eigentlich nicht mit denen abhängen,aber ich wollte keinen Stress haben,deshalb ging ich zögernd zu ihnen rüber.Ich bemerkte einen leichten Alkoholgeruch.
„Hey,Alter,willst du den ganzen Tag hier abhängen,so ohne Freunde und ohne Alkohol,?“fragte mich einer,er hatte keine Haare und sah sehr gefährlich aus.
„Was meint ihr,?“fragte ich,“gebt ihr mir was von eurem Bier ab?“
Die anderen lachten.
Dann sagte Paul,der älteste von ihnen:
„Ne,wir geben dir nichts ab,aber du kannst unter einer Bedingung mit uns abhängen:Du musst jetzt zu diesem Laden rübergehen und uns eine Packung Zigaretten mitbringen,die Marke ist egal.“
„Du meinst stehlen,?“fragte ich leise,weil ich nicht wollte,dass irgendjemand davon etwas mitbekommt.
„Bist du schon 18,“fragte er mich?
„Ne,ich bin 14“
„Na dann musst du es stehlen!“
„Kein Problem,“sagte ich,nicht wissend,auf was ich mich da gerade eingelassen hatte.Dann zog Paul einen 5€ Schein aus seiner alten,dreckigen Jacke und gab ihn mir
„Das Rückgeld bringst du wieder her,!“sagte er zu mir,“ich bin ja nicht reich.Und jetzt geh zum Laden,du musst vor der Kundschaft da sein.“
Ich nahm die 5€ und ging selbstbewusst in Richtung des kleinen Lebensmittelgeschäftes.

2.

„Als ich zum kleinen Geschäft kam,war es schon offen,aber es waren noch keine Kunden gesehen.Das war gut für mich,aber ich hatte noch andere Sorgen.Als ich zum Laden kam,wurde ich immer nervöser,mittlerweile zitterten meine Hände so heftig,dass ich draußen warten musste,bis ich mich abgeregt hatte.Mein nächstes Problem war,dass ich den Fragen des Verkäufers ausweichen musste.Er würde mich nämlich sicher fragen,warum ich nicht in der Schule bin.Darauf hatte ich aber bald eine Antwort parat.Es gab jedoch eine Sache,die mich so richtig ins Grübeln brachte:wie sollte ich die Kippen aus dem Laden,an dem Verkäufer hinweg,nach draußen bringen?Ich hatte keine Ahnung,was ich tun sollte.Die ganze Sache einfach abzubrechen ging nicht,die coolen Jungs im Park würden mich auslachen,wenn ich mit leeren Händen zurückkommen würde.Ich musste also einen Plan schmieden und das schaffte ich auch.Ich sah mich um,bemerkte aber niemanden,dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Tür des Lebensmittelgeschäftes.
Als ich reinkam,hatte ich Glück.Ich bemerkte nur eine Person,nämlich einen Verkäufer,der hinter der Kasse saß und eine Zeitschrift las.
„Morgen“,murmelte er und sah mich nicht mal an.
Ich begrüßte ihn und schlenderte unauffällig zu dem Regal mit Zigaretten.Dann nahm ich eine Packung Kippen und steckte sie mir,ohne Verdacht zu erregen in die Hosentasche,während der Verkäufer immer noch nicht zu mir aufblickte.Etwas besseres konnte mir gar nicht passieren.Dann sagte ich zu ihm:
„Ne,heute werde ich mir nichts kaufen“,dann ging ich zum Ausgang.Ich war einfach nur erleichtert,als ich die Tür aufschob.Doch als ich schon mit einem Fuß draußen war,blickte ich nochmal in den Laden hinein und als ich mich wieder umdrehte,stand plötzlich der Ladendetektiv vor mir.

3.

Mein Herz rutschte in die Hose und ich war so errschreckt,dass mein Herz für einige Schläge aussetzte.
Ich hatte ihn nicht kommen sehen,aber dann war er einfach da.
„Morgen“,begrüßte er mich,“willst du denn hin?“
Meine Hände zitterten und der Schweiß war unter meiner Winterjacke unerträglich.Doch nach kurzer Zeit,hatte ich mich wieder gefangen.
„Nach Hause“,sagte ich mit zitternder Stimme
„Warum denn nicht in die Schule,?“meinte der Detektiv.
Das hatte ich ganz vergessen.Ich musste ja noch in die Schule.
„Ich bin ein bisschen erkältet.Deshalb habe ich ja diese Winterjacke an.“
„Warum bist du dann hier draußen,wenn du erkältet bist,?“bohrte der Ladendetektiv nach.
„Meine Eltern haben mich rausgeschickt,sie sind zu beschäftigt um rauszugehen und so schlimm ist meine Erkältung nun ja auch nicht,“antwortete ich genervt
„Warum hast du denn dann nichts gekauft?“wollte der Ladendetektiv wissen.
Meine Güte,der Mann nervte einfach.
„Das,was meine Eltern wollten,war nicht da“.
Ich dachte,dass der Detektiv mich jetzt fragen würde,was meine Eltern wollten,aber das tat er nicht.Stattdessen ging er auf ein anderes Thema über:
„Apropos dein Eltern:die haben hier noch Schulden.Sie haben den Alkohol nicht bezahlen können,den sie hier letzte Woche gekauft haben.Ich glaube,ich muss mal mit ihnen reden.Mein Auto parkt in der Nähe.Wie wäre es denn,wenn ich dich nach Hause fahren würde.Dann würdest du schneller nach Hause gelangen und ich könnte das Geld von deinen Eltern fordern.“
„Wissen sie,“begann ich,aber er ließ mich nicht zu ende sprechen
„Keine Widerrede,du kommst jetzt mit.Das Auto steht da hinten,hinter dem gelben Neubau,wo die es noch nicht geschafft haben ihr Graffiti draufzuschmieren.“
Dann ging ich mit dem Detektiv zum Auto.

4.
Ich stieg in den Wagen des Detektivs ein,in einen dunkelblauen,alten Volkswagen.
„Setz dich einfach auf den Beifahrersitz,“forderte er mich auch,das hatte ich auch vor.Doch als ich hatte mein Diebesgut völlig vergessen.Während ich mich niederließ bohrte sich eine Zigarettenschachtel durch die Jeans in mein Bein.Es tat so weh,dass ich aufschreien musste.Dann zog ich,vor Schmerz wie gerädert,die Schachtel aus meiner Hosentasche und das vor den Augen des Detektivs.
Wir schauten uns kurze Zeit an.Dann fragte er:
„Hast du die im Laden gestohlen?“
Ich öffnete die Autotür und lief davon,er rannte mir hinterher.Ich war so dumm,ich hatte doch so viele Gelegenheiten die Kippen wegzuwerfen,ich wäre dann wiedergekommen und hätte sie geholt,aber ich habe es nicht getan.Ich habe schon erzählt,dass der Ladendetektiv sehr viele Muskeln hatte.Zudem war er auch noch sehr schnell.Ich warf die Zigaretten weg,bis auf eine,in der Hoffnung,er würde sich denen zuwenden.Doch er lief immer noch hinter mir her.Ich war überwältigt von seiner Schnelligkeit,mit der er mich schließlich erwischte.

5.
Als der Detektiv und die Polizei,welche er herbeigerufen hatte, meine Personalien aufschrieben und eine Anzeige fertigten,fühlte ich mich hundeelend.Erst jetzt wurde mir bewusst,dass ich jetzt vorbestraft war.Nachdem ich sie endlich fertig waren,wurde ich zur Schule eskortiert,doch als wir dort endlich ankamen,war der Unterricht bereits aus.Deshalb wurde ich von der Polizei entlassen und ging zurück in den Park.Die Anderen waren immer noch da.
„Hast du die Kippen,?“fragte Paul.
„Hier“,antwortete ich müde,“die Bullen haben alles,ich konnte nur noch eine Zigarette retten und das Rückgeld habe ich auch.
Ich gab alles Paul,der sichtlich beeindruckt war.Dann sagte ich:
„Sorry,aber euer Leben ist nichts für mich.Ich nehme mein Leben ab jetzt in die Hand.“
„Mach was du willst,“sagte Paul verärgert und die Anderen lachten.
An diesem Tag beschloss ich etwas aus meinem Leben zu machen.

shuya
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Re: Diebe haben kurze Beine

Beitragvon shuya » 19.09.2012, 11:23

Vorbestraft ist man erst, wenn ein Gericht das entscheidet.
Für eine Schachtel Zigaretten wird kein Jugendlicher Vorbestraft..

Es braucht oft einige Verfahren bis man ne Vorstrafe angehängt bekommt.. Außnahme sind natürlich schwerere Vergehen, aber selbst Körperverletzung führt nicht zwangsweise dazu.

den Part könntest du nochmal korrigieren.

liebe Grüße


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