Dambolangoland

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Michaeldo
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Dambolangoland

Beitragvon Michaeldo » 30.07.2013, 18:35

Hier ein neuer Beitrag von mir, der noch unfertig ist. Freue mich auf Kommentare ;-)

Dambolangoland

Kreitenschreiter war sein Name, er schritt sein Leben lang schon, entlang der großen Kreiten, die es in Dambolangoland entlang der östlichen Grenze zu Wanderbungoland häufig gab.
Die Kreiten waren übrig gebliebene, hoch übertragende Geländekrusten, die vor der letzten großen Zeitenwende zusammen mit den Maguniraurusfelsen einst entstanden. Von weitem betrachtet glichen sie erstarrten, gewaltigen Brandungswellen.
Eine Kreite konnte viele, viele Gutlongs lang sein. Wobei ein Gutlong der Strecke entsprach, die ein Kreitenschreiter an einem Africustatag von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, schnellen Schrittes zurücklegen konnte.
Die vielen, durch lange Grate verbunden Gipfel der Kreiten, verloren sich häufig in den tief hängenden Wolken. Nur ein Kreitenschreiter war in der Lage abschätzen, wie hoch die Kreiten waren, die er abschritt. Einige reichten bis zu einem drittel Gutlong hoch, die niedrigeren reckten sich ungefähr ein fünftel Gutlong in die Höhe.
Die hoch gewachsene, schlanke Statur und bronzefarbene Haut mit länglich, spitz geformtem Hinterkopf, machte die Kreitenschreiter zu besonderen, schönen Geschöpfen. Lange Beine erlaubten es Ihnen schneller zu sein als die restlichen Dambolangolaner. Einige erreichten annähernd die doppelte Größe der übrigen. Schon nach ungefähr zehn Jahren sahen sie fast ausgewachsen aus und schienen äußerlich mit dem Erreichen des fünfzehnten Lebensjahres vollständig gereift.
Zwischen den Schultern hatten alle Auserwählten ein ovales Muttermal, erhaben und silbrig glänzend. Das Muttermal wurde von einer gezackten Linie unterbrochen.
Auf dem Hinterkopf bildete sich nach den ersten beiden Lebensjahren ein kreisrunder Haarschopf, der im laufe der Zeit zu einem langen Schweif heranwuchs und nur vorsichtig geschnitten werden durfte. Auf geheimnisvolle Art und Weise, wie vieles was die Kreitenschreiter umgab, schien ein Teil ihrer Kraft und Ausdauer, eng mit dem besonderen Haar verbunden zu sein.
Nur alle einhundert Jahre, so war es schon immer gewesen, kam zufällig irgendwo im Dambolangoland ein Kind auf die Welt, welches die Merkmale eines Kreitenschreiters zeigte. Bereits mit wenigen Jahren, so sollte es sein, musste dieses auserwählte Kind von den Eltern weggenommen und dem letzten noch lebenden Kreitenschreiter übergeben werden. Dort wurde es in alle Geheimnisse und Aufgaben eines Kreitenschreiters eingeweiht und auf das einsame, lange Leben vorbereitet, bevor der alte Kreitenschreiter starb.
Seit je her waren die auserwählten Kreitenschreiter männlichen Geschlechts gewesen. Niemand konnte sich daran erinnern, auch in keiner alten Überlieferung war dies festgehalten, dass ein weibliches Wesen jemals Kreitenschreiter war.
Es geschah nun, zum Ende des vierundzwanzigsten Zeitalters, dass vor der eigentlich zu erwartenden Zeit, ein Kind geboren wurde, welches die eindeutigen Merkmale eines Kreitenschreiters zeigte. Da noch keine hundert Jahre vergangen waren, hätte niemand im Dambolangoland dieses Ereignis erwartet. Schon gar nicht der Kreitenschreiter, der seit vielen, vielen Jahrzehnten die Kreiten abschritt. Noch etwas Besonderes wurde offenbar, etwas, das die Dambolangolaner noch mehr irritierte als der Zeitpunkt und sogar Unruhe und Chaos in der Luft lagen. Nur mit viel Mühe konnte die Bevölkerung zur eigentlich typischen Friedfertigkeit bewogen werden, auch dieses Ereignis mit Würde zu ertragen und keine bösen Vorahnungen Raum greifen zu lassen.
Das Kind war weiblichen Geschlechts.

Eingebettet zwischen den Kreiten im Osten und den Maguniraurusfelsen im Westen und Süden, lag, fast in der Mitte dieses kleinen Landes, die große Stadt Bolangombaso. Groß war sie nur im Vergleich zu den restlichen Siedlungen und Städten im Land. Nicht wirklich groß im Vergleich zu den Städten der anderen Länder des Planeten Africusta. Beschütz durch die große Höhe der Kreiten und der anderen Berge öffnete sich das Land nur gegen Norden hin zu seinem Nachbar, dem riesigen Swambagoland. Ein See und der hinaus fließende Swambofluss, stellten eine natürliche Grenze dar. Hier war die Verletzlichkeit Dambolangolands am größten.
Der letzte Frieden, der mit den Nachbarländern geschlossen wurde, hielt jetzt schon fast fünfhundert Jahre. An die schrecklichen Kriege des letzten Zeitalters erinnerten alte Gedenkstätten, von denen es rund um Bolangombaso viele gab. Doch die Dambolangolaner beachteten diese, mittlerweile oft komplett zugewucherten und teilweise verfallenen Orte nicht mehr – bis auf ein paar wenige Anhänger des Kreiten-Kults.
Es gab Legenden rund um diese lange vergangene Zeit. So wurden immer noch an machen hellen Abenden, wenn die Familien rund um ihre Solarilluminatoren saßen, mysterienreiche Geschichten erzählt.
Aus dieser Zeit, so erzählten es die Legenden, stammte auch der Kreitenkult. Kreitenschreiter retteten schließlich das ganze Land. Doch wie genau dies geschehen war, daran konnte sich niemand, auch die Ältesten nicht, vollständig erinnern. So verschwand dieser Teil der Vergangenheit in einem Nebel mystischer Vermutungen und Legenden.
Viele junge, neugierige Dambolangolaner waren auf der Suche nach Antworten und bildeten im zweihundertsten Africustajahr des vierundzwanzigsten Zeitalters, den Geheimbund des Kreitenkults im Dambolangoland, sie gaben ihm das Kürzel: GedeKiDambo.
(… to be continued…)

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